Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


son
im Tagebuche seiner Reise 1751 (s. Rozier Obs. sur la phys. To. V. 1775. May, p. 444.). Endlich ward durch Seba, Artedi, Gaubius und Allamand (Haarlemer Verhandelingen, II Deel, p. 372.) und Gronov (Descriptio gymnoti tremuli, in Actis Helvet. Basil. 1760. p. 26.) die Beschreibung des Fisches selbst und seiner Eigenschaften bekannter. Was man damals von ihm erfuhr, wird beym Musschenbroek (Introd. ad philos. nat. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. §. 901.) sehr vollständig erzählt.

Im 65sten Bande der Transactionen finden sich mehrere wichtige Beyträge zur Geschichte des Zitteraals von Hugh Williamson (Exp. and obs. on the Gymnotus Electricus, or Electrical-Eel, P. I. n. 10. p. 94.) und Alexander Garden (An account of the Gymnotus Electricus, n. 11. p. 102.), vorzüglich aber Hunters Zergliederung eines ihm von Walsh verschaften Thieres dieser Art (An account of the Gymnotus electricus, by John Hunter, P. II. num. 39. p. 395.). Die erschütternden Werkzeuge machen an Größe vielleicht mehr, als ein Drittel des ganzen Thieres, aus. Es giebt an jeder Seite ein großes und ein kleines Organ, wovon das große sich fast nach der Länge des ganzen Körpers erstreckt, und am Ende des Schwanzes in eine Spitze ausläuft. Die kleinern Werkzeuge befinden sich an jeder Seite an dem untern Rande der größern vorn am Körper, und laufen auch bis zum Ende des Schwanzes. Beyderley Werkzeuge haben viele Scheidewände, die nach der Länge des Körpers parallel laufen, und deren Zwischenräume durch queer durchgehende Häute in viele Fächer getheilt werden. Diese Werkzeuge bekommen aus dem Rückenmarke allerwärts weit stärkere Nerven, als die übrigen Theile des Körpers, auch haben sie eine große Menge kleiner Blutgefäße.

D. Schilling, Arzt der Colonie zu Surinam, hatte der berliner Akademie der Wissenschaften (Nouv. mem. de l'acad. de Berlin, 1770. p. 68. ingl. Obs. physica de torpedine pisce, in Diatribe de morbo in Europa pene ignoto, quem Americani Jaws vocant. Traj. ad Rhen. 1770.) Nachricht von einigen Versuchen gegeben, welche eine Verbindung


ſon
im Tagebuche ſeiner Reiſe 1751 (ſ. Rozier Obſ. ſur la phyſ. To. V. 1775. May, p. 444.). Endlich ward durch Seba, Artedi, Gaubius und Allamand (Haarlemer Verhandelingen, II Deel, p. 372.) und Gronov (Deſcriptio gymnoti tremuli, in Actis Helvet. Baſil. 1760. p. 26.) die Beſchreibung des Fiſches ſelbſt und ſeiner Eigenſchaften bekannter. Was man damals von ihm erfuhr, wird beym Muſſchenbroek (Introd. ad philoſ. nat. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. §. 901.) ſehr vollſtaͤndig erzaͤhlt.

Im 65ſten Bande der Transactionen finden ſich mehrere wichtige Beytraͤge zur Geſchichte des Zitteraals von Hugh Williamſon (Exp. and obſ. on the Gymnotus Electricus, or Electrical-Eel, P. I. n. 10. p. 94.) und Alexander Garden (An account of the Gymnotus Electricus, n. 11. p. 102.), vorzuͤglich aber Hunters Zergliederung eines ihm von Walſh verſchaften Thieres dieſer Art (An account of the Gymnotus electricus, by John Hunter, P. II. num. 39. p. 395.). Die erſchuͤtternden Werkzeuge machen an Groͤße vielleicht mehr, als ein Drittel des ganzen Thieres, aus. Es giebt an jeder Seite ein großes und ein kleines Organ, wovon das große ſich faſt nach der Laͤnge des ganzen Koͤrpers erſtreckt, und am Ende des Schwanzes in eine Spitze auslaͤuft. Die kleinern Werkzeuge befinden ſich an jeder Seite an dem untern Rande der groͤßern vorn am Koͤrper, und laufen auch bis zum Ende des Schwanzes. Beyderley Werkzeuge haben viele Scheidewaͤnde, die nach der Laͤnge des Koͤrpers parallel laufen, und deren Zwiſchenraͤume durch queer durchgehende Haͤute in viele Faͤcher getheilt werden. Dieſe Werkzeuge bekommen aus dem Ruͤckenmarke allerwaͤrts weit ſtaͤrkere Nerven, als die uͤbrigen Theile des Koͤrpers, auch haben ſie eine große Menge kleiner Blutgefaͤße.

D. Schilling, Arzt der Colonie zu Surinam, hatte der berliner Akademie der Wiſſenſchaften (Nouv. mém. de l'acad. de Berlin, 1770. p. 68. ingl. Obſ. phyſica de torpedine piſce, in Diatribe de morbo in Europa pene ignoto, quem Americani Jaws vocant. Traj. ad Rhen. 1770.) Nachricht von einigen Verſuchen gegeben, welche eine Verbindung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><hi rendition="#b"><pb facs="#f0886" xml:id="P.4.876" n="876"/><lb/>
&#x017F;on</hi> im Tagebuche &#x017F;einer Rei&#x017F;e 1751 (&#x017F;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rozier</hi> Ob&#x017F;. &#x017F;ur la phy&#x017F;. To. V. 1775. May, p. 444.</hi>). Endlich ward durch <hi rendition="#b">Seba, Artedi, Gaubius</hi> und <hi rendition="#b">Allamand</hi> (<hi rendition="#aq">Haarlemer Verhandelingen, II Deel, p. 372.</hi>) und <hi rendition="#b">Gronov</hi> (<hi rendition="#aq">De&#x017F;criptio gymnoti tremuli, in Actis Helvet. Ba&#x017F;il. 1760. p. 26.</hi>) die Be&#x017F;chreibung des Fi&#x017F;ches &#x017F;elb&#x017F;t und &#x017F;einer Eigen&#x017F;chaften bekannter. Was man damals von ihm erfuhr, wird beym <hi rendition="#b">Mu&#x017F;&#x017F;chenbroek</hi> (<hi rendition="#aq">Introd. ad philo&#x017F;. nat. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. §. 901.</hi>) &#x017F;ehr voll&#x017F;ta&#x0364;ndig erza&#x0364;hlt.</p>
            <p>Im 65&#x017F;ten Bande der Transactionen finden &#x017F;ich mehrere wichtige Beytra&#x0364;ge zur Ge&#x017F;chichte des Zitteraals von <hi rendition="#b">Hugh William&#x017F;on</hi> (<hi rendition="#aq">Exp. and ob&#x017F;. on the Gymnotus Electricus, or Electrical-Eel, P. I. n. 10. p. 94.</hi>) und <hi rendition="#b">Alexander Garden</hi> (<hi rendition="#aq">An account of the Gymnotus Electricus, n. 11. p. 102.</hi>), vorzu&#x0364;glich aber <hi rendition="#b">Hunters</hi> Zergliederung eines ihm von <hi rendition="#b">Wal&#x017F;h</hi> ver&#x017F;chaften Thieres die&#x017F;er Art (<hi rendition="#aq">An account of the Gymnotus electricus, by <hi rendition="#i">John Hunter,</hi> P. II. num. 39. p. 395.</hi>). Die er&#x017F;chu&#x0364;tternden Werkzeuge machen an Gro&#x0364;ße vielleicht mehr, als ein Drittel des ganzen Thieres, aus. Es giebt an jeder Seite ein großes und ein kleines Organ, wovon das große &#x017F;ich fa&#x017F;t nach der La&#x0364;nge des ganzen Ko&#x0364;rpers er&#x017F;treckt, und am Ende des Schwanzes in eine Spitze ausla&#x0364;uft. Die kleinern Werkzeuge befinden &#x017F;ich an jeder Seite an dem untern Rande der gro&#x0364;ßern vorn am Ko&#x0364;rper, und laufen auch bis zum Ende des Schwanzes. Beyderley Werkzeuge haben viele Scheidewa&#x0364;nde, die nach der La&#x0364;nge des Ko&#x0364;rpers parallel laufen, und deren Zwi&#x017F;chenra&#x0364;ume durch queer durchgehende Ha&#x0364;ute in viele Fa&#x0364;cher getheilt werden. Die&#x017F;e Werkzeuge bekommen aus dem Ru&#x0364;ckenmarke allerwa&#x0364;rts weit &#x017F;ta&#x0364;rkere Nerven, als die u&#x0364;brigen Theile des Ko&#x0364;rpers, auch haben &#x017F;ie eine große Menge kleiner Blutgefa&#x0364;ße.</p>
            <p><hi rendition="#b">D. Schilling,</hi> Arzt der Colonie zu Surinam, hatte der berliner Akademie der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften (<hi rendition="#aq">Nouv. mém. de l'acad. de Berlin, 1770. p. 68.</hi> ingl. <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;. phy&#x017F;ica de torpedine pi&#x017F;ce,</hi> in <hi rendition="#aq">Diatribe de morbo in Europa pene ignoto, quem Americani Jaws vocant. Traj. ad Rhen. 1770.</hi>) Nachricht von einigen Ver&#x017F;uchen gegeben, welche eine Verbindung<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[876/0886] ſon im Tagebuche ſeiner Reiſe 1751 (ſ. Rozier Obſ. ſur la phyſ. To. V. 1775. May, p. 444.). Endlich ward durch Seba, Artedi, Gaubius und Allamand (Haarlemer Verhandelingen, II Deel, p. 372.) und Gronov (Deſcriptio gymnoti tremuli, in Actis Helvet. Baſil. 1760. p. 26.) die Beſchreibung des Fiſches ſelbſt und ſeiner Eigenſchaften bekannter. Was man damals von ihm erfuhr, wird beym Muſſchenbroek (Introd. ad philoſ. nat. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. §. 901.) ſehr vollſtaͤndig erzaͤhlt. Im 65ſten Bande der Transactionen finden ſich mehrere wichtige Beytraͤge zur Geſchichte des Zitteraals von Hugh Williamſon (Exp. and obſ. on the Gymnotus Electricus, or Electrical-Eel, P. I. n. 10. p. 94.) und Alexander Garden (An account of the Gymnotus Electricus, n. 11. p. 102.), vorzuͤglich aber Hunters Zergliederung eines ihm von Walſh verſchaften Thieres dieſer Art (An account of the Gymnotus electricus, by John Hunter, P. II. num. 39. p. 395.). Die erſchuͤtternden Werkzeuge machen an Groͤße vielleicht mehr, als ein Drittel des ganzen Thieres, aus. Es giebt an jeder Seite ein großes und ein kleines Organ, wovon das große ſich faſt nach der Laͤnge des ganzen Koͤrpers erſtreckt, und am Ende des Schwanzes in eine Spitze auslaͤuft. Die kleinern Werkzeuge befinden ſich an jeder Seite an dem untern Rande der groͤßern vorn am Koͤrper, und laufen auch bis zum Ende des Schwanzes. Beyderley Werkzeuge haben viele Scheidewaͤnde, die nach der Laͤnge des Koͤrpers parallel laufen, und deren Zwiſchenraͤume durch queer durchgehende Haͤute in viele Faͤcher getheilt werden. Dieſe Werkzeuge bekommen aus dem Ruͤckenmarke allerwaͤrts weit ſtaͤrkere Nerven, als die uͤbrigen Theile des Koͤrpers, auch haben ſie eine große Menge kleiner Blutgefaͤße. D. Schilling, Arzt der Colonie zu Surinam, hatte der berliner Akademie der Wiſſenſchaften (Nouv. mém. de l'acad. de Berlin, 1770. p. 68. ingl. Obſ. phyſica de torpedine piſce, in Diatribe de morbo in Europa pene ignoto, quem Americani Jaws vocant. Traj. ad Rhen. 1770.) Nachricht von einigen Verſuchen gegeben, welche eine Verbindung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/886
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 876. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/886>, abgerufen am 17.05.2024.