Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Die Abtheilung der Zeit nach sieben Tagen kan wohl durch solche Vorstellungen von der Schöpfungsgeschichte, wie die mosaische ist, veranlasset worden seyn, und sich als ein Rest der patriarchischen Religion bey den Völkern erhalten haben. Was de la Lande (Astron. L. VIII. 1534.) vermuthet, daß sie von den aller 7 Tage abwechselnden Mondphasen herrühre, ist nicht wahrscheinlich, da zween auf einander folgende ähnliche Mondsbrüche nicht auf einerley Wochentage fallen. Kästner Anfangsgr. der Chronologie. Dritte Aufl. Göttingen, 1781. 8. §. 7. Wolframmetall, s. Metalle (Th. III. S. 195. 196.). Wolken, Nubes, Nuages, Nuees. Die sichtbaren Dünste im Luftkreise werden, wenn sie niedrig stehen, Nebel, wenn sie in größern Höhen schweben, Wolken genannt. Man kan also sagen, daß die Wolke ein höher in der Luft stehender Nebel sey. Sonst findet sich kein Unterschied zwischen beyden, wie auch daraus klar ist, weil sich aus aufsteigenden Nebeln Wolken bilden, und weil man auf dem Gipfel eines mit Wolken bedeckten Berges sich mit einem Nebel umgeben sieht. So solid auch eine Wolke dem entfernten Zuschauer aussehen mag, so muß man sich doch unter ihr nichts dichteres, als einen Nebel, vorstellen. Dennoch scheinen die Wolken, weil man sie von außen betrachtet, weit undurchsichtiger, als die Nebel, in denen sich das Auge selbst befindet. In diesen letztern empfindet man doch noch das schwache Licht, das sie von nahen Gegenständen durchlassen; da man hingegen an den Wolken blos das häufige Licht bemerkt, welches sie nicht durchlassen, sondern von ihrer äußern Fläche zurückwerfen. Diese Undurchsichtigkeit der Wolken, welche das Sonnenlicht abhält und den Himmel trüb macht, hängt von der ungleichförmigen
Die Abtheilung der Zeit nach ſieben Tagen kan wohl durch ſolche Vorſtellungen von der Schoͤpfungsgeſchichte, wie die moſaiſche iſt, veranlaſſet worden ſeyn, und ſich als ein Reſt der patriarchiſchen Religion bey den Voͤlkern erhalten haben. Was de la Lande (Aſtron. L. VIII. 1534.) vermuthet, daß ſie von den aller 7 Tage abwechſelnden Mondphaſen herruͤhre, iſt nicht wahrſcheinlich, da zween auf einander folgende aͤhnliche Mondsbruͤche nicht auf einerley Wochentage fallen. Kaͤſtner Anfangsgr. der Chronologie. Dritte Aufl. Goͤttingen, 1781. 8. §. 7. Wolframmetall, ſ. Metalle (Th. III. S. 195. 196.). Wolken, Nubes, Nuages, Nuées. Die ſichtbaren Duͤnſte im Luftkreiſe werden, wenn ſie niedrig ſtehen, Nebel, wenn ſie in groͤßern Hoͤhen ſchweben, Wolken genannt. Man kan alſo ſagen, daß die Wolke ein hoͤher in der Luft ſtehender Nebel ſey. Sonſt findet ſich kein Unterſchied zwiſchen beyden, wie auch daraus klar iſt, weil ſich aus aufſteigenden Nebeln Wolken bilden, und weil man auf dem Gipfel eines mit Wolken bedeckten Berges ſich mit einem Nebel umgeben ſieht. So ſolid auch eine Wolke dem entfernten Zuſchauer ausſehen mag, ſo muß man ſich doch unter ihr nichts dichteres, als einen Nebel, vorſtellen. Dennoch ſcheinen die Wolken, weil man ſie von außen betrachtet, weit undurchſichtiger, als die Nebel, in denen ſich das Auge ſelbſt befindet. In dieſen letztern empfindet man doch noch das ſchwache Licht, das ſie von nahen Gegenſtaͤnden durchlaſſen; da man hingegen an den Wolken blos das haͤufige Licht bemerkt, welches ſie nicht durchlaſſen, ſondern von ihrer aͤußern Flaͤche zuruͤckwerfen. Dieſe Undurchſichtigkeit der Wolken, welche das Sonnenlicht abhaͤlt und den Himmel truͤb macht, haͤngt von der ungleichfoͤrmigen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0825" xml:id="P.4.815" n="815"/><lb/> den Planeten zugehoͤren, wobey man immer vom erſten zum vierten ſpringt, von dem muſikaliſchen Intervall der Quarte her, welches die Grundlage der alten Tonleiter ausmachte, <hi rendition="#b">ſ. Ton.</hi></p> <p>Die Abtheilung der Zeit nach ſieben Tagen kan wohl durch ſolche Vorſtellungen von der Schoͤpfungsgeſchichte, wie die moſaiſche iſt, veranlaſſet worden ſeyn, und ſich als ein Reſt der patriarchiſchen Religion bey den Voͤlkern erhalten haben. Was <hi rendition="#b">de la Lande</hi> (<hi rendition="#aq">Aſtron. L. VIII. 1534.</hi>) vermuthet, daß ſie von den aller 7 Tage abwechſelnden Mondphaſen herruͤhre, iſt nicht wahrſcheinlich, da zween auf einander folgende aͤhnliche Mondsbruͤche nicht auf einerley Wochentage fallen.</p> <p>Kaͤſtner Anfangsgr. der Chronologie. Dritte Aufl. Goͤttingen, 1781. 8. §. 7.</p> </div> <div n="3"> <head>Wolframmetall, ſ. Metalle</head><lb/> <p>(Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 195. 196.).</p> </div> <div n="3"> <head>Wolken, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Nubes</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Nuages, Nuées</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Die ſichtbaren Duͤnſte im Luftkreiſe werden, wenn ſie niedrig ſtehen, <hi rendition="#b">Nebel,</hi> wenn ſie in groͤßern Hoͤhen ſchweben, <hi rendition="#b">Wolken</hi> genannt. Man kan alſo ſagen, daß die Wolke ein hoͤher in der Luft ſtehender Nebel ſey. Sonſt findet ſich kein Unterſchied zwiſchen beyden, wie auch daraus klar iſt, weil ſich aus aufſteigenden Nebeln Wolken bilden, und weil man auf dem Gipfel eines mit Wolken bedeckten Berges ſich mit einem Nebel umgeben ſieht. So ſolid auch eine Wolke dem entfernten Zuſchauer ausſehen mag, ſo muß man ſich doch unter ihr nichts dichteres, als einen Nebel, vorſtellen.</p> <p>Dennoch ſcheinen die Wolken, weil man ſie von außen betrachtet, weit undurchſichtiger, als die Nebel, in denen ſich das Auge ſelbſt befindet. In dieſen letztern empfindet man doch noch das ſchwache Licht, das ſie von nahen Gegenſtaͤnden durchlaſſen; da man hingegen an den Wolken blos das haͤufige Licht bemerkt, welches ſie nicht durchlaſſen, ſondern von ihrer aͤußern Flaͤche zuruͤckwerfen. Dieſe Undurchſichtigkeit der Wolken, welche das Sonnenlicht abhaͤlt und den Himmel truͤb macht, haͤngt von der ungleichfoͤrmigen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [815/0825]
den Planeten zugehoͤren, wobey man immer vom erſten zum vierten ſpringt, von dem muſikaliſchen Intervall der Quarte her, welches die Grundlage der alten Tonleiter ausmachte, ſ. Ton.
Die Abtheilung der Zeit nach ſieben Tagen kan wohl durch ſolche Vorſtellungen von der Schoͤpfungsgeſchichte, wie die moſaiſche iſt, veranlaſſet worden ſeyn, und ſich als ein Reſt der patriarchiſchen Religion bey den Voͤlkern erhalten haben. Was de la Lande (Aſtron. L. VIII. 1534.) vermuthet, daß ſie von den aller 7 Tage abwechſelnden Mondphaſen herruͤhre, iſt nicht wahrſcheinlich, da zween auf einander folgende aͤhnliche Mondsbruͤche nicht auf einerley Wochentage fallen.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Chronologie. Dritte Aufl. Goͤttingen, 1781. 8. §. 7.
Wolframmetall, ſ. Metalle
(Th. III. S. 195. 196.).
Wolken, Nubes, Nuages, Nuées.
Die ſichtbaren Duͤnſte im Luftkreiſe werden, wenn ſie niedrig ſtehen, Nebel, wenn ſie in groͤßern Hoͤhen ſchweben, Wolken genannt. Man kan alſo ſagen, daß die Wolke ein hoͤher in der Luft ſtehender Nebel ſey. Sonſt findet ſich kein Unterſchied zwiſchen beyden, wie auch daraus klar iſt, weil ſich aus aufſteigenden Nebeln Wolken bilden, und weil man auf dem Gipfel eines mit Wolken bedeckten Berges ſich mit einem Nebel umgeben ſieht. So ſolid auch eine Wolke dem entfernten Zuſchauer ausſehen mag, ſo muß man ſich doch unter ihr nichts dichteres, als einen Nebel, vorſtellen.
Dennoch ſcheinen die Wolken, weil man ſie von außen betrachtet, weit undurchſichtiger, als die Nebel, in denen ſich das Auge ſelbſt befindet. In dieſen letztern empfindet man doch noch das ſchwache Licht, das ſie von nahen Gegenſtaͤnden durchlaſſen; da man hingegen an den Wolken blos das haͤufige Licht bemerkt, welches ſie nicht durchlaſſen, ſondern von ihrer aͤußern Flaͤche zuruͤckwerfen. Dieſe Undurchſichtigkeit der Wolken, welche das Sonnenlicht abhaͤlt und den Himmel truͤb macht, haͤngt von der ungleichfoͤrmigen
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