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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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Lehre die Gesetze des Winkelhebels leichter, als die des geradlinichten, haben erweisen lassen.

Kästner Anfangsgr. der Mechanik. Dritte Aufl. Göttingen, 1780. 8. §. 55. u. f.

Newtoni Philos. nat. principia mathem. L. I. Axiom. s. leg. motus. Coroll. II.

Brisson Dict. rais. de Physique, Art. Balance.

Winter, Hiems, Hiver.

Eine der vier Jahrszeiten, welche zwischen Herbst und Frühling fällt, vom kürzesten Tage, an welchem die Sonne die geringste Mittagshöhe hat, ihren Anfang nimmt, und sich mit dem Tage der Frühlingsnachtgleiche endigt. Der Eintritt der Sonne in den Steinbock bestimmt in unsern Ländern den Anfang, und der in den Widder das Ende des Winters, welcher also bey uns um den 21. Dec. anfängt, und um den 21. März aufhört, s. Ekliptik.

In der südlichen gemäßigten Zone steht die Sonne im Mittage am niedrigsten, und der Tag ist am kürzesten, um die Zeit ihres Eintritts in den Krebs. Hier fängt also der Winter mit dem kürzesten Tage am 21. Jun. an, und endigt sich mit der Nachtgleiche um den 23. Sept.

Für die Orte der heissen Zone giebt es jährlich einen Tag, an welchem die Sonne im Mittage den größten möglichen Abstand vom Scheitel erreicht. Dies ist für Stellen, welche vom Aequator nordwärts liegen, der 21. Dec., für die südwärts liegenden der 21. Junii. Man könnte also sagen, daß diese Orte ihren Winter zugleich mit den angrenzenden gemäßigten Zonen anfangen. Aber die Abtheilungen der Jahrszeiten lassen sich auf die Orte der heißen Zone überhaupt nicht wohl anwenden, s. Jahrszeiten.

Auch bey uns wird im gemeinen Leben, wo die Namen der Jahrszeiten nicht so genau auf den Stand der Sonne bezogen werden, unter dem Winter überhaupt die Zeit verstanden, in welcher die Tage am kürzesten sind, und die Vegetation durch die Kälte unterbrochen wird.


Lehre die Geſetze des Winkelhebels leichter, als die des geradlinichten, haben erweiſen laſſen.

Kaͤſtner Anfangsgr. der Mechanik. Dritte Aufl. Goͤttingen, 1780. 8. §. 55. u. f.

Newtoni Philoſ. nat. principia mathem. L. I. Axiom. ſ. leg. motus. Coroll. II.

Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, Art. Balance.

Winter, Hiems, Hiver.

Eine der vier Jahrszeiten, welche zwiſchen Herbſt und Fruͤhling faͤllt, vom kuͤrzeſten Tage, an welchem die Sonne die geringſte Mittagshoͤhe hat, ihren Anfang nimmt, und ſich mit dem Tage der Fruͤhlingsnachtgleiche endigt. Der Eintritt der Sonne in den Steinbock beſtimmt in unſern Laͤndern den Anfang, und der in den Widder das Ende des Winters, welcher alſo bey uns um den 21. Dec. anfaͤngt, und um den 21. Maͤrz aufhoͤrt, ſ. Ekliptik.

In der ſuͤdlichen gemaͤßigten Zone ſteht die Sonne im Mittage am niedrigſten, und der Tag iſt am kuͤrzeſten, um die Zeit ihres Eintritts in den Krebs. Hier faͤngt alſo der Winter mit dem kuͤrzeſten Tage am 21. Jun. an, und endigt ſich mit der Nachtgleiche um den 23. Sept.

Fuͤr die Orte der heiſſen Zone giebt es jaͤhrlich einen Tag, an welchem die Sonne im Mittage den groͤßten moͤglichen Abſtand vom Scheitel erreicht. Dies iſt fuͤr Stellen, welche vom Aequator nordwaͤrts liegen, der 21. Dec., fuͤr die ſuͤdwaͤrts liegenden der 21. Junii. Man koͤnnte alſo ſagen, daß dieſe Orte ihren Winter zugleich mit den angrenzenden gemaͤßigten Zonen anfangen. Aber die Abtheilungen der Jahrszeiten laſſen ſich auf die Orte der heißen Zone uͤberhaupt nicht wohl anwenden, ſ. Jahrszeiten.

Auch bey uns wird im gemeinen Leben, wo die Namen der Jahrszeiten nicht ſo genau auf den Stand der Sonne bezogen werden, unter dem Winter uͤberhaupt die Zeit verſtanden, in welcher die Tage am kuͤrzeſten ſind, und die Vegetation durch die Kaͤlte unterbrochen wird.

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[786/0796] Lehre die Geſetze des Winkelhebels leichter, als die des geradlinichten, haben erweiſen laſſen. Kaͤſtner Anfangsgr. der Mechanik. Dritte Aufl. Goͤttingen, 1780. 8. §. 55. u. f. Newtoni Philoſ. nat. principia mathem. L. I. Axiom. ſ. leg. motus. Coroll. II. Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, Art. Balance. Winter, Hiems, Hiver. Eine der vier Jahrszeiten, welche zwiſchen Herbſt und Fruͤhling faͤllt, vom kuͤrzeſten Tage, an welchem die Sonne die geringſte Mittagshoͤhe hat, ihren Anfang nimmt, und ſich mit dem Tage der Fruͤhlingsnachtgleiche endigt. Der Eintritt der Sonne in den Steinbock beſtimmt in unſern Laͤndern den Anfang, und der in den Widder das Ende des Winters, welcher alſo bey uns um den 21. Dec. anfaͤngt, und um den 21. Maͤrz aufhoͤrt, ſ. Ekliptik. In der ſuͤdlichen gemaͤßigten Zone ſteht die Sonne im Mittage am niedrigſten, und der Tag iſt am kuͤrzeſten, um die Zeit ihres Eintritts in den Krebs. Hier faͤngt alſo der Winter mit dem kuͤrzeſten Tage am 21. Jun. an, und endigt ſich mit der Nachtgleiche um den 23. Sept. Fuͤr die Orte der heiſſen Zone giebt es jaͤhrlich einen Tag, an welchem die Sonne im Mittage den groͤßten moͤglichen Abſtand vom Scheitel erreicht. Dies iſt fuͤr Stellen, welche vom Aequator nordwaͤrts liegen, der 21. Dec., fuͤr die ſuͤdwaͤrts liegenden der 21. Junii. Man koͤnnte alſo ſagen, daß dieſe Orte ihren Winter zugleich mit den angrenzenden gemaͤßigten Zonen anfangen. Aber die Abtheilungen der Jahrszeiten laſſen ſich auf die Orte der heißen Zone uͤberhaupt nicht wohl anwenden, ſ. Jahrszeiten. Auch bey uns wird im gemeinen Leben, wo die Namen der Jahrszeiten nicht ſo genau auf den Stand der Sonne bezogen werden, unter dem Winter uͤberhaupt die Zeit verſtanden, in welcher die Tage am kuͤrzeſten ſind, und die Vegetation durch die Kaͤlte unterbrochen wird.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/796>, abgerufen am 23.11.2024.