Die Versuche, welche die Herren Abich und Zimmermann (Ueber die Elast. des Wassers. S. 68. u. f.) mit dieser Maschine in den Jahren 1777 -- 1779 angestellt haben, setzen es außer Zweifel, daß sich Wasser und andere Liquoren durch hinlängliche Kraft merklich zusammendrücken lassen, und sich, wenn der Druck weggenommen wird, wieder in den vorigen Raum ausbreiten. Herr Zimmermann findet die Zusammendrückung von 26 3/4 Cubikzoll
durch den Druck v. 745, 181 Pf.
durch den Druck v. 2509, 591 Pf.
Brunnenwasser . .
(1/142,66)
. .
(1/35,667)
Saturirt. Salzwasser .
(1/103,45)
. .
(1/33,909)
Milch . . . . .
(1/215,21)
. .
(1/38,695)
Brantwein . . . .
(1/224,76)
. .
(1/45,664)
wobey der Brantwein weniger compressibel, als das Wasser scheint, da hingegen Canton die Zusammendrückung des Weingeists stärker, als die des Wassers, angiebt. Der geringe Druck der Atmosphäre auf den Stempel betrug kaum acht Pfund, und war also 93 mal geringer, als der Druck von 745 Pfunden. Dürfte man annehmen, daß sich die Zusammendrückung, wie das aufliegende Gewicht verhalte, so würde aus diesen Versuchen folgen, der Druck des Luftkreises comprimire das Brunnenwasser um (1/93.142,66) = 0,000075 des Volumens. Dies weicht aber sehr von Cantons Resultaten ab; auch lehren die Versuche selbst deutlich, daß die Verhältnisse der Zusammendrückungen und der Gewichte beträchtlich verschieden sind.
Noch andere Versuche über die Zusammendrückung des Wassers und Quecksilbers hat der P. von Herbert (Diss. de aquae aliorumque nonnullorum fluidorum elasticitate. Viennae, 1774. 8.) angestellt. Herr von Servieres glaubte 1777 zu finden, daß ein Quecksilberthermometer horizontalliegend höher stehe, als in vertikaler Stellung, in welcher letztern die Säule durch ihr eignes Gewicht zusammengedrückt und verkürzt werde.
Die Verſuche, welche die Herren Abich und Zimmermann (Ueber die Elaſt. des Waſſers. S. 68. u. f.) mit dieſer Maſchine in den Jahren 1777 — 1779 angeſtellt haben, ſetzen es außer Zweifel, daß ſich Waſſer und andere Liquoren durch hinlaͤngliche Kraft merklich zuſammendruͤcken laſſen, und ſich, wenn der Druck weggenommen wird, wieder in den vorigen Raum ausbreiten. Herr Zimmermann findet die Zuſammendruͤckung von 26 3/4 Cubikzoll
durch den Druck v. 745, 181 Pf.
durch den Druck v. 2509, 591 Pf.
Brunnenwaſſer . .
(1/142,66)
. .
(1/35,667)
Saturirt. Salzwaſſer .
(1/103,45)
. .
(1/33,909)
Milch . . . . .
(1/215,21)
. .
(1/38,695)
Brantwein . . . .
(1/224,76)
. .
(1/45,664)
wobey der Brantwein weniger compreſſibel, als das Waſſer ſcheint, da hingegen Canton die Zuſammendruͤckung des Weingeiſts ſtaͤrker, als die des Waſſers, angiebt. Der geringe Druck der Atmoſphaͤre auf den Stempel betrug kaum acht Pfund, und war alſo 93 mal geringer, als der Druck von 745 Pfunden. Duͤrfte man annehmen, daß ſich die Zuſammendruͤckung, wie das aufliegende Gewicht verhalte, ſo wuͤrde aus dieſen Verſuchen folgen, der Druck des Luftkreiſes comprimire das Brunnenwaſſer um (1/93.142,66) = 0,000075 des Volumens. Dies weicht aber ſehr von Cantons Reſultaten ab; auch lehren die Verſuche ſelbſt deutlich, daß die Verhaͤltniſſe der Zuſammendruͤckungen und der Gewichte betraͤchtlich verſchieden ſind.
Noch andere Verſuche uͤber die Zuſammendruͤckung des Waſſers und Queckſilbers hat der P. von Herbert (Diſſ. de aquae aliorumque nonnullorum fluidorum elaſticitate. Viennae, 1774. 8.) angeſtellt. Herr von Servieres glaubte 1777 zu finden, daß ein Queckſilberthermometer horizontalliegend hoͤher ſtehe, als in vertikaler Stellung, in welcher letztern die Saͤule durch ihr eignes Gewicht zuſammengedruͤckt und verkuͤrzt werde.
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Die Verſuche, welche die Herren Abich und Zimmermann (Ueber die Elaſt. des Waſſers. S. 68. u. f.) mit dieſer Maſchine in den Jahren 1777 — 1779 angeſtellt haben, ſetzen es außer Zweifel, daß ſich Waſſer und andere Liquoren durch hinlaͤngliche Kraft merklich zuſammendruͤcken laſſen, und ſich, wenn der Druck weggenommen wird, wieder in den vorigen Raum ausbreiten. Herr Zimmermann findet die Zuſammendruͤckung von 26 3/4 Cubikzoll durch den Druck
v. 745, 181 Pf. durch den Druck
v. 2509, 591 Pf.
Brunnenwaſſer . . (1/142,66) . . (1/35,667)
Saturirt. Salzwaſſer . (1/103,45) . . (1/33,909)
Milch . . . . . (1/215,21) . . (1/38,695)
Brantwein . . . . (1/224,76) . . (1/45,664)
wobey der Brantwein weniger compreſſibel, als das Waſſer ſcheint, da hingegen Canton die Zuſammendruͤckung des Weingeiſts ſtaͤrker, als die des Waſſers, angiebt. Der geringe Druck der Atmoſphaͤre auf den Stempel betrug kaum acht Pfund, und war alſo 93 mal geringer, als der Druck von 745 Pfunden. Duͤrfte man annehmen, daß ſich die Zuſammendruͤckung, wie das aufliegende Gewicht verhalte, ſo wuͤrde aus dieſen Verſuchen folgen, der Druck des Luftkreiſes comprimire das Brunnenwaſſer um (1/93.142,66) = 0,000075 des Volumens. Dies weicht aber ſehr von Cantons Reſultaten ab; auch lehren die Verſuche ſelbſt deutlich, daß die Verhaͤltniſſe der Zuſammendruͤckungen und der Gewichte betraͤchtlich verſchieden ſind.
Noch andere Verſuche uͤber die Zuſammendruͤckung des Waſſers und Queckſilbers hat der P. von Herbert (Diſſ. de aquae aliorumque nonnullorum fluidorum elaſticitate. Viennae, 1774. 8.) angeſtellt. Herr von Servieres glaubte 1777 zu finden, daß ein Queckſilberthermometer horizontalliegend hoͤher ſtehe, als in vertikaler Stellung, in welcher letztern die Saͤule durch ihr eignes Gewicht zuſammengedruͤckt und verkuͤrzt werde.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/649>, abgerufen am 22.11.2024.
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