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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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und das Verhältniß der Vergrößerung

1,5. 5,4. 0,8 : 9,6. 12,7. 3,0=15. 54.8:96.127.30 d. i. wie 9 zu 4. 127 oder 1 : 56 4/9 Durch Versuche ward gefunden, daß das Werkzeug den Durchmesser etwa 60 mal vergrößerte, daß also die Erfahrung ziemlich mit dieser Theorie übereinstimmte.

Wenn man nur ein Augenglas gebraucht, so fällt aus den oben zusammengesetzten Verhältnißen das letzte TO: TK hinweg, und weil ph gegen Cn allemal klein ist, so wird alsdann fast nK : Cn = ph : AI, daher die Vergrösserung wie DC X ph : AI, oder wenn des großen und kleinen Spiegels Brennweiten F und f heissen, wie f ph : F. Diese Regel geben viele, z. B. Brisson, für alle Teleskope überhaupt, auch für die mit 2 Augengläsern, wo ps statt ph gebraucht werden muß. In unserm Beyspiele ist f ps: F=1, 5. 1, 1 : 9, 6. d. i. 1 zu 56, welches nicht beträchtlich fehlt; in andern Fällen aber möchte der Fehler grösser seyn

Die Größe des Gesichtsfeldes kömmt auf den Raum an den man ohne Schaden der Deutlichkeit dem Bilde PV (Fig. 22.) verstatten kan. Am Orte dieses Bilds nemlich wird inwendig im Rohre der Ring ZZ eingesetzt, dessen Oefnung die Grenzen des Bildes bestimmt, und die Theile verdeckt, welche zu undeutlich ausfallen würden. Da diese Oefnung im Brennraume des letzten Glases SS liegt, so erscheint ihr Halbmesser dem Auge unter eben dem Winkel, unter dem er aus dem Mittelpunkte dieses Glases würde gesehen werden, und dessen Tangente man findet, wenn man den Halbmesser der Oefnung durch ps (die Brennweite dieses Glases) dividiret. Dieser Winkel ist der Halbmesser des vergrößerten Gesichtsfeldes, und giebt, mit der Vergrößerungszahl dividirt, den Halbmesser des eigentlichen Gesichtsfeldes.

Wäre z B. in Short's Teleskope der Halbmesser der Oefnung PV = 0, 174 Zoll, so würde (weil ps=1, 1) die gesuchte Tangente=0, 1581818, und der zugehörige Winkel nahe an 9° gefunden. Dies mit der Vergrößerungszahl 56 4/9 dividirt, gäbe den Halbmesser des eigentlichen


und das Verhaͤltniß der Vergroͤßerung

1,5. 5,4. 0,8 : 9,6. 12,7. 3,0=15. 54.8:96.127.30 d. i. wie 9 zu 4. 127 oder 1 : 56 4/9 Durch Verſuche ward gefunden, daß das Werkzeug den Durchmeſſer etwa 60 mal vergroͤßerte, daß alſo die Erfahrung ziemlich mit dieſer Theorie uͤbereinſtimmte.

Wenn man nur ein Augenglas gebraucht, ſo faͤllt aus den oben zuſammengeſetzten Verhaͤltnißen das letzte TO: TK hinweg, und weil φ gegen Cn allemal klein iſt, ſo wird alsdann faſt nK : Cn = φ : AI, daher die Vergroͤſſerung wie DC X φ : AI, oder wenn des großen und kleinen Spiegels Brennweiten F und f heiſſen, wie f φ : F. Dieſe Regel geben viele, z. B. Briſſon, fuͤr alle Teleſkope uͤberhaupt, auch fuͤr die mit 2 Augenglaͤſern, wo ψ ſtatt φ gebraucht werden muß. In unſerm Beyſpiele iſt f ψ: F=1, 5. 1, 1 : 9, 6. d. i. 1 zu 56, welches nicht betraͤchtlich fehlt; in andern Faͤllen aber moͤchte der Fehler groͤſſer ſeyn

Die Groͤße des Geſichtsfeldes koͤmmt auf den Raum an den man ohne Schaden der Deutlichkeit dem Bilde PV (Fig. 22.) verſtatten kan. Am Orte dieſes Bilds nemlich wird inwendig im Rohre der Ring ZZ eingeſetzt, deſſen Oefnung die Grenzen des Bildes beſtimmt, und die Theile verdeckt, welche zu undeutlich ausfallen wuͤrden. Da dieſe Oefnung im Brennraume des letzten Glaſes SS liegt, ſo erſcheint ihr Halbmeſſer dem Auge unter eben dem Winkel, unter dem er aus dem Mittelpunkte dieſes Glaſes wuͤrde geſehen werden, und deſſen Tangente man findet, wenn man den Halbmeſſer der Oefnung durch ψ (die Brennweite dieſes Glaſes) dividiret. Dieſer Winkel iſt der Halbmeſſer des vergroͤßerten Geſichtsfeldes, und giebt, mit der Vergroͤßerungszahl dividirt, den Halbmeſſer des eigentlichen Geſichtsfeldes.

Waͤre z B. in Short's Teleſkope der Halbmeſſer der Oefnung PV = 0, 174 Zoll, ſo wuͤrde (weil ψ=1, 1) die geſuchte Tangente=0, 1581818, und der zugehoͤrige Winkel nahe an 9° gefunden. Dies mit der Vergroͤßerungszahl 56 4/9 dividirt, gaͤbe den Halbmeſſer des eigentlichen

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[142/0152] und das Verhaͤltniß der Vergroͤßerung 1,5. 5,4. 0,8 : 9,6. 12,7. 3,0=15. 54.8:96.127.30 d. i. wie 9 zu 4. 127 oder 1 : 56 4/9 Durch Verſuche ward gefunden, daß das Werkzeug den Durchmeſſer etwa 60 mal vergroͤßerte, daß alſo die Erfahrung ziemlich mit dieſer Theorie uͤbereinſtimmte. Wenn man nur ein Augenglas gebraucht, ſo faͤllt aus den oben zuſammengeſetzten Verhaͤltnißen das letzte TO: TK hinweg, und weil φ gegen Cn allemal klein iſt, ſo wird alsdann faſt nK : Cn = φ : AI, daher die Vergroͤſſerung wie DC X φ : AI, oder wenn des großen und kleinen Spiegels Brennweiten F und f heiſſen, wie f φ : F. Dieſe Regel geben viele, z. B. Briſſon, fuͤr alle Teleſkope uͤberhaupt, auch fuͤr die mit 2 Augenglaͤſern, wo ψ ſtatt φ gebraucht werden muß. In unſerm Beyſpiele iſt f ψ: F=1, 5. 1, 1 : 9, 6. d. i. 1 zu 56, welches nicht betraͤchtlich fehlt; in andern Faͤllen aber moͤchte der Fehler groͤſſer ſeyn Die Groͤße des Geſichtsfeldes koͤmmt auf den Raum an den man ohne Schaden der Deutlichkeit dem Bilde PV (Fig. 22.) verſtatten kan. Am Orte dieſes Bilds nemlich wird inwendig im Rohre der Ring ZZ eingeſetzt, deſſen Oefnung die Grenzen des Bildes beſtimmt, und die Theile verdeckt, welche zu undeutlich ausfallen wuͤrden. Da dieſe Oefnung im Brennraume des letzten Glaſes SS liegt, ſo erſcheint ihr Halbmeſſer dem Auge unter eben dem Winkel, unter dem er aus dem Mittelpunkte dieſes Glaſes wuͤrde geſehen werden, und deſſen Tangente man findet, wenn man den Halbmeſſer der Oefnung durch ψ (die Brennweite dieſes Glaſes) dividiret. Dieſer Winkel iſt der Halbmeſſer des vergroͤßerten Geſichtsfeldes, und giebt, mit der Vergroͤßerungszahl dividirt, den Halbmeſſer des eigentlichen Geſichtsfeldes. Waͤre z B. in Short's Teleſkope der Halbmeſſer der Oefnung PV = 0, 174 Zoll, ſo wuͤrde (weil ψ=1, 1) die geſuchte Tangente=0, 1581818, und der zugehoͤrige Winkel nahe an 9° gefunden. Dies mit der Vergroͤßerungszahl 56 4/9 dividirt, gaͤbe den Halbmeſſer des eigentlichen

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/152>, abgerufen am 25.11.2024.