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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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selbst widerräth. Zum Gestell dient ein dreyfüßiger Tisch, in dessen Blatte der Deckel des Stiefels liegt. Durch eben dieses Blatt geht die Röhre LMN hindurch, an einer starken auf dem Tische stehenden Säule, aus der bey N drey Träger hervorgehen, die das Gefäß NP umschließen, und den Teller RR unterstützen. An die Säule läßt sich eine Scale anbringen, den Stand des Quecksilbers abzumessen. Durch diese Einrichtung wird, wenn anders kein Quecksilber verlohren geht, der schädliche Raum zwischen Stempel und Hahn ganz vermieden (welches der eigentliche von Hrn. Baader aber nicht bemerkte Vorzug der Quecksilberpumpen ist), auch wird die äußere Luft durch das Quecksilber von der innern vollkommen abgeschnitten. Herr H. begnügt sich, den Künstlern einen Weg gezeigt zu haben, den sie weiter verfolgen können wie er denn selbst noch einige Vorschläge zu andern Anordnungen beyfügt. Bey der Ausführung möchte wohl die Verfertigung des Stiefels aus Eisen, oder andern im Quecksilber nicht auflöslichen Materien, die genaue Reinigung des Quecksilbers von Luft, und die Zerbrechlichkeit des Glases die meisten Schwierigkeiten machen. Vorschläge der Herren Wilke und Ingenhouß.

Herr Wilke (Abhandl. der königl. schwed. Akad. der Wiss. für 1769. 31 ster Band, S. 31 u. f.) schlug vor, zu Hervorbringung leerer Räume die plötzliche Abkühlung heisser Wasserdämpfe zu nützen, s. Dämpfe, Dampfmaschine. Die Maschine, welche er hiezu angiebt, besteht aus einer dichten messingenen Blase mit rundem Boden, welche drey mit Röhren und Hähnen versehene Oefnungen hat. Durch das untere Rohr können mittelst eines langen gekrümmten Zugrohrs Wasserdämpfe aus einem auf Kohlen stehenden Theekessel in die Blase geleitet werden, welche die darinn befindliche Luft durch das zweyte Rohr zur Seite austreiben. Das dritte Rohr am obern Theile der Blase geht in den Teller, auf welchem die Glocke steht. Die ganze Blase ist mit einem dünnen messingnen Cylinder umgeben,


ſelbſt widerraͤth. Zum Geſtell dient ein dreyfuͤßiger Tiſch, in deſſen Blatte der Deckel des Stiefels liegt. Durch eben dieſes Blatt geht die Roͤhre LMN hindurch, an einer ſtarken auf dem Tiſche ſtehenden Saͤule, aus der bey N drey Traͤger hervorgehen, die das Gefaͤß NP umſchließen, und den Teller RR unterſtuͤtzen. An die Saͤule laͤßt ſich eine Scale anbringen, den Stand des Queckſilbers abzumeſſen. Durch dieſe Einrichtung wird, wenn anders kein Queckſilber verlohren geht, der ſchaͤdliche Raum zwiſchen Stempel und Hahn ganz vermieden (welches der eigentliche von Hrn. Baader aber nicht bemerkte Vorzug der Queckſilberpumpen iſt), auch wird die aͤußere Luft durch das Queckſilber von der innern vollkommen abgeſchnitten. Herr H. begnuͤgt ſich, den Kuͤnſtlern einen Weg gezeigt zu haben, den ſie weiter verfolgen koͤnnen wie er denn ſelbſt noch einige Vorſchlaͤge zu andern Anordnungen beyfuͤgt. Bey der Ausfuͤhrung moͤchte wohl die Verfertigung des Stiefels aus Eiſen, oder andern im Queckſilber nicht aufloͤslichen Materien, die genaue Reinigung des Queckſilbers von Luft, und die Zerbrechlichkeit des Glaſes die meiſten Schwierigkeiten machen. Vorſchlaͤge der Herren Wilke und Ingenhouß.

Herr Wilke (Abhandl. der koͤnigl. ſchwed. Akad. der Wiſſ. fuͤr 1769. 31 ſter Band, S. 31 u. f.) ſchlug vor, zu Hervorbringung leerer Raͤume die ploͤtzliche Abkuͤhlung heiſſer Waſſerdaͤmpfe zu nuͤtzen, ſ. Daͤmpfe, Dampfmaſchine. Die Maſchine, welche er hiezu angiebt, beſteht aus einer dichten meſſingenen Blaſe mit rundem Boden, welche drey mit Roͤhren und Haͤhnen verſehene Oefnungen hat. Durch das untere Rohr koͤnnen mittelſt eines langen gekruͤmmten Zugrohrs Waſſerdaͤmpfe aus einem auf Kohlen ſtehenden Theekeſſel in die Blaſe geleitet werden, welche die darinn befindliche Luft durch das zweyte Rohr zur Seite austreiben. Das dritte Rohr am obern Theile der Blaſe geht in den Teller, auf welchem die Glocke ſteht. Die ganze Blaſe iſt mit einem duͤnnen meſſingnen Cylinder umgeben,

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[82/0088] ſelbſt widerraͤth. Zum Geſtell dient ein dreyfuͤßiger Tiſch, in deſſen Blatte der Deckel des Stiefels liegt. Durch eben dieſes Blatt geht die Roͤhre LMN hindurch, an einer ſtarken auf dem Tiſche ſtehenden Saͤule, aus der bey N drey Traͤger hervorgehen, die das Gefaͤß NP umſchließen, und den Teller RR unterſtuͤtzen. An die Saͤule laͤßt ſich eine Scale anbringen, den Stand des Queckſilbers abzumeſſen. Durch dieſe Einrichtung wird, wenn anders kein Queckſilber verlohren geht, der ſchaͤdliche Raum zwiſchen Stempel und Hahn ganz vermieden (welches der eigentliche von Hrn. Baader aber nicht bemerkte Vorzug der Queckſilberpumpen iſt), auch wird die aͤußere Luft durch das Queckſilber von der innern vollkommen abgeſchnitten. Herr H. begnuͤgt ſich, den Kuͤnſtlern einen Weg gezeigt zu haben, den ſie weiter verfolgen koͤnnen wie er denn ſelbſt noch einige Vorſchlaͤge zu andern Anordnungen beyfuͤgt. Bey der Ausfuͤhrung moͤchte wohl die Verfertigung des Stiefels aus Eiſen, oder andern im Queckſilber nicht aufloͤslichen Materien, die genaue Reinigung des Queckſilbers von Luft, und die Zerbrechlichkeit des Glaſes die meiſten Schwierigkeiten machen. Vorſchlaͤge der Herren Wilke und Ingenhouß. Herr Wilke (Abhandl. der koͤnigl. ſchwed. Akad. der Wiſſ. fuͤr 1769. 31 ſter Band, S. 31 u. f.) ſchlug vor, zu Hervorbringung leerer Raͤume die ploͤtzliche Abkuͤhlung heiſſer Waſſerdaͤmpfe zu nuͤtzen, ſ. Daͤmpfe, Dampfmaſchine. Die Maſchine, welche er hiezu angiebt, beſteht aus einer dichten meſſingenen Blaſe mit rundem Boden, welche drey mit Roͤhren und Haͤhnen verſehene Oefnungen hat. Durch das untere Rohr koͤnnen mittelſt eines langen gekruͤmmten Zugrohrs Waſſerdaͤmpfe aus einem auf Kohlen ſtehenden Theekeſſel in die Blaſe geleitet werden, welche die darinn befindliche Luft durch das zweyte Rohr zur Seite austreiben. Das dritte Rohr am obern Theile der Blaſe geht in den Teller, auf welchem die Glocke ſteht. Die ganze Blaſe iſt mit einem duͤnnen meſſingnen Cylinder umgeben,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/88>, abgerufen am 23.11.2024.