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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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Aus dem Sande des Meeres bilden die Ströme und Wellen die Sandbänke, an welchen die Schiffe stranden.

Man gebraucht den Sand vornehmlich bey solchen chymischen Arbeiten, wo es nöthig ist, der Wirksamkeit gewisser Materien viel Oberfläche, oder was eben soviel ist, eine Menge von Berührungspunkten darzubieten. In dieser Absicht wird er zu Bereitung des Mörtels mit gelöschtem Kalk, zu Verfertigung des Glases mit Asche oder fixen Laugensalzen, zum Ziegelbrennen und zu Bereitung der Fayence mit Leimen oder Thon vermischt. Außerdem dient der feine Sand, um Gefäße darinn zu erhitzen, welche Art, die Hitze anzubringen, das Sandbad genannt wird, zu Formen bey Gußwerken, wozu er mit Wasser und Essig eingerührt wird, zu Austrocknung und Abhaltung der Luft von Pflanzen, die man aufbewahren will, zu Verbesserung des sumpfigen und torfigen Bodens, zum Scheuren und Reinigen der Oberflächen der Körper u. s. w.

Macquer chym. Wörterb., durch Leonhardi, Art. Sand.

Sigaud de la Fond Dict. de physique art. Sable.

Satelliten, s. Nebenplaneten.

Saturn, Saturnus, Saturne.

Dies ist der Name eines von den sechs Sternen, welche ihre Stelle unter den Fixsternen täglich ändern, und deswegen Irrsterne oder Planeten heißen, s. Planeten. Saturn zeigt sich als ein ziemlich kenntlicher Stern mit einem bleichen, etwas ins Röthliche spielenden, Lichte, das an Stärke, selbst wenn er der Sonne gegenüber steht, und am hellsten scheint, die Fixsterne erster Größe nur wenig übertrift. Unter den übrigen Sternen rückt er von Abend gegen Morgen so fort, daß er, wenn er bey der Sonne steht, am schnellsten geht, wenn er aber derselben fast gegenüber gesehen wird, stillsteht, und dann auf 130 Tage lang zurückgeht. Mit diesen Abwechselungen seines scheinbaren Laufs vollendet er den Umlauf um den ganzen Himmel erst in ohngefähr dreyßig Jahren. Seine wahre Bewegung aber ist hievon sehr unterschieden.


Aus dem Sande des Meeres bilden die Stroͤme und Wellen die Sandbaͤnke, an welchen die Schiffe ſtranden.

Man gebraucht den Sand vornehmlich bey ſolchen chymiſchen Arbeiten, wo es noͤthig iſt, der Wirkſamkeit gewiſſer Materien viel Oberflaͤche, oder was eben ſoviel iſt, eine Menge von Beruͤhrungspunkten darzubieten. In dieſer Abſicht wird er zu Bereitung des Moͤrtels mit geloͤſchtem Kalk, zu Verfertigung des Glaſes mit Aſche oder fixen Laugenſalzen, zum Ziegelbrennen und zu Bereitung der Fayence mit Leimen oder Thon vermiſcht. Außerdem dient der feine Sand, um Gefaͤße darinn zu erhitzen, welche Art, die Hitze anzubringen, das Sandbad genannt wird, zu Formen bey Gußwerken, wozu er mit Waſſer und Eſſig eingeruͤhrt wird, zu Austrocknung und Abhaltung der Luft von Pflanzen, die man aufbewahren will, zu Verbeſſerung des ſumpfigen und torfigen Bodens, zum Scheuren und Reinigen der Oberflaͤchen der Koͤrper u. ſ. w.

Macquer chym. Woͤrterb., durch Leonhardi, Art. Sand.

Sigaud de la Fond Dict. de phyſique art. Sable.

Satelliten, ſ. Nebenplaneten.

Saturn, Saturnus, Saturne.

Dies iſt der Name eines von den ſechs Sternen, welche ihre Stelle unter den Fixſternen taͤglich aͤndern, und deswegen Irrſterne oder Planeten heißen, ſ. Planeten. Saturn zeigt ſich als ein ziemlich kenntlicher Stern mit einem bleichen, etwas ins Roͤthliche ſpielenden, Lichte, das an Staͤrke, ſelbſt wenn er der Sonne gegenuͤber ſteht, und am hellſten ſcheint, die Fixſterne erſter Groͤße nur wenig uͤbertrift. Unter den uͤbrigen Sternen ruͤckt er von Abend gegen Morgen ſo fort, daß er, wenn er bey der Sonne ſteht, am ſchnellſten geht, wenn er aber derſelben faſt gegenuͤber geſehen wird, ſtillſteht, und dann auf 130 Tage lang zuruͤckgeht. Mit dieſen Abwechſelungen ſeines ſcheinbaren Laufs vollendet er den Umlauf um den ganzen Himmel erſt in ohngefaͤhr dreyßig Jahren. Seine wahre Bewegung aber iſt hievon ſehr unterſchieden.

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[782/0788] Aus dem Sande des Meeres bilden die Stroͤme und Wellen die Sandbaͤnke, an welchen die Schiffe ſtranden. Man gebraucht den Sand vornehmlich bey ſolchen chymiſchen Arbeiten, wo es noͤthig iſt, der Wirkſamkeit gewiſſer Materien viel Oberflaͤche, oder was eben ſoviel iſt, eine Menge von Beruͤhrungspunkten darzubieten. In dieſer Abſicht wird er zu Bereitung des Moͤrtels mit geloͤſchtem Kalk, zu Verfertigung des Glaſes mit Aſche oder fixen Laugenſalzen, zum Ziegelbrennen und zu Bereitung der Fayence mit Leimen oder Thon vermiſcht. Außerdem dient der feine Sand, um Gefaͤße darinn zu erhitzen, welche Art, die Hitze anzubringen, das Sandbad genannt wird, zu Formen bey Gußwerken, wozu er mit Waſſer und Eſſig eingeruͤhrt wird, zu Austrocknung und Abhaltung der Luft von Pflanzen, die man aufbewahren will, zu Verbeſſerung des ſumpfigen und torfigen Bodens, zum Scheuren und Reinigen der Oberflaͤchen der Koͤrper u. ſ. w. Macquer chym. Woͤrterb., durch Leonhardi, Art. Sand. Sigaud de la Fond Dict. de phyſique art. Sable. Satelliten, ſ. Nebenplaneten. Saturn, Saturnus, Saturne. Dies iſt der Name eines von den ſechs Sternen, welche ihre Stelle unter den Fixſternen taͤglich aͤndern, und deswegen Irrſterne oder Planeten heißen, ſ. Planeten. Saturn zeigt ſich als ein ziemlich kenntlicher Stern mit einem bleichen, etwas ins Roͤthliche ſpielenden, Lichte, das an Staͤrke, ſelbſt wenn er der Sonne gegenuͤber ſteht, und am hellſten ſcheint, die Fixſterne erſter Groͤße nur wenig uͤbertrift. Unter den uͤbrigen Sternen ruͤckt er von Abend gegen Morgen ſo fort, daß er, wenn er bey der Sonne ſteht, am ſchnellſten geht, wenn er aber derſelben faſt gegenuͤber geſehen wird, ſtillſteht, und dann auf 130 Tage lang zuruͤckgeht. Mit dieſen Abwechſelungen ſeines ſcheinbaren Laufs vollendet er den Umlauf um den ganzen Himmel erſt in ohngefaͤhr dreyßig Jahren. Seine wahre Bewegung aber iſt hievon ſehr unterſchieden.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/788>, abgerufen am 22.11.2024.