bey der Wiederherstellung davon geht. Ist die Reduction ohne Zusatz von Phlogiston geschehen, wie bey den Quecksilberkalken, so besteht dieses Gas aus der reinsten dephlogistisirten Luft, s. Gas, dephlogistisirtes, (Th II. S. 373. 374.), Ralke, metallische (Th. II. S. 735.), woraus es wahrscheinlich wird, daß zu den Metallkalken überhaupt ein großer Antheil von reiner Luft komme, der ihr Gewicht vermehrt, und bey der Reduction wieder hinweggeht, durch zugesetztes Phlogiston aber auf eine noch unbekannte Weise fixe Luft oder Luftsäure hervorbringt.
Nach dem antiphlogistischen System besteht die Reduction in einer Entziehung des säureerzeugenden Grundstofs(principe oxygene) der Kaike, welcher mit dem freye<*> Feuer allein verbunden reine Luft, mit Kohlenstof und Feuer zugleich Luftsäure bildet, und dessen Hinweggehen die natürliche Ursache der Verminderung des Gewichts ist. Aus dieser Vorstellungsart erklären sich alle obige Phänomene ganz leicht, wenn man annimmt, daß die Kalke der edlen Metalle und des Quecksilbers weniger Verwandtschaft mit dem sauren Grundstoffe haben, als andere Metallkalke, bey denen der Kohlenstof erst als Zwischenmittel wirken muß, um sie davon zu befreyen. Auch sind Lavoisier und Bayen durch diese Erscheinungen vornehmlich bewogen worden, das Stahlische Phlogiston ganz zu verwerfen. Aber die angeführten Schwierigkeiten scheinen noch nicht wichtig genug, um ihrer leichtern Erklärung halber eine Vorstellungsart aufzugeben, deren Wahrscheinlichkeit sich aus andern Gründen behaupten läßt, s. Phlogiston.
Macquer chymisches Wörterbuch, Art. Reduciren.
Hagen Grundriß d. Erperimentalchemie, § 111. S. 244 u. f.
Reflexion, s. Zurückwerfung.
Reflexionswinkel, s. Zurückwerfungswinkel.
Refraction, s. Brechung.
Refractionswinkel, s. Brechungswinkel.
Regen, Pluvia, Pluie.
Diesen allgemein bekannten Namen führt das Herabfallen des Wassers aus den Wolken,
bey der Wiederherſtellung davon geht. Iſt die Reduction ohne Zuſatz von Phlogiſton geſchehen, wie bey den Queckſilberkalken, ſo beſteht dieſes Gas aus der reinſten dephlogiſtiſirten Luft, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes, (Th II. S. 373. 374.), Ralke, metalliſche (Th. II. S. 735.), woraus es wahrſcheinlich wird, daß zu den Metallkalken uͤberhaupt ein großer Antheil von reiner Luft komme, der ihr Gewicht vermehrt, und bey der Reduction wieder hinweggeht, durch zugeſetztes Phlogiſton aber auf eine noch unbekannte Weiſe fixe Luft oder Luftſaͤure hervorbringt.
Nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem beſteht die Reduction in einer Entziehung des ſaͤureerzeugenden Grundſtofs(principe oxygène) der Kaike, welcher mit dem freye<*> Feuer allein verbunden reine Luft, mit Kohlenſtof und Feuer zugleich Luftſaͤure bildet, und deſſen Hinweggehen die natuͤrliche Urſache der Verminderung des Gewichts iſt. Aus dieſer Vorſtellungsart erklaͤren ſich alle obige Phaͤnomene ganz leicht, wenn man annimmt, daß die Kalke der edlen Metalle und des Queckſilbers weniger Verwandtſchaft mit dem ſauren Grundſtoffe haben, als andere Metallkalke, bey denen der Kohlenſtof erſt als Zwiſchenmittel wirken muß, um ſie davon zu befreyen. Auch ſind Lavoiſier und Bayen durch dieſe Erſcheinungen vornehmlich bewogen worden, das Stahliſche Phlogiſton ganz zu verwerfen. Aber die angefuͤhrten Schwierigkeiten ſcheinen noch nicht wichtig genug, um ihrer leichtern Erklaͤrung halber eine Vorſtellungsart aufzugeben, deren Wahrſcheinlichkeit ſich aus andern Gruͤnden behaupten laͤßt, ſ. Phlogiſton.
Macquer chymiſches Woͤrterbuch, Art. Reduciren.
Hagen Grundriß d. Erperimentalchemie, § 111. S. 244 u. f.
Reflexion, ſ. Zuruͤckwerfung.
Reflexionswinkel, ſ. Zuruͤckwerfungswinkel.
Refraction, ſ. Brechung.
Refractionswinkel, ſ. Brechungswinkel.
Regen, Pluvia, Pluie.
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bey der Wiederherſtellung davon geht. Iſt die Reduction ohne Zuſatz von Phlogiſton geſchehen, wie bey den Queckſilberkalken, ſo beſteht dieſes Gas aus der reinſten dephlogiſtiſirten Luft, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes, (Th II. S. 373. 374.), Ralke, metalliſche (Th. II. S. 735.), woraus es wahrſcheinlich wird, daß zu den Metallkalken uͤberhaupt ein großer Antheil von reiner Luft komme, der ihr Gewicht vermehrt, und bey der Reduction wieder hinweggeht, durch zugeſetztes Phlogiſton aber auf eine noch unbekannte Weiſe fixe Luft oder Luftſaͤure hervorbringt.
Nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem beſteht die Reduction in einer Entziehung des ſaͤureerzeugenden Grundſtofs (principe oxygène) der Kaike, welcher mit dem freye<*> Feuer allein verbunden reine Luft, mit Kohlenſtof und Feuer zugleich Luftſaͤure bildet, und deſſen Hinweggehen die natuͤrliche Urſache der Verminderung des Gewichts iſt. Aus dieſer Vorſtellungsart erklaͤren ſich alle obige Phaͤnomene ganz leicht, wenn man annimmt, daß die Kalke der edlen Metalle und des Queckſilbers weniger Verwandtſchaft mit dem ſauren Grundſtoffe haben, als andere Metallkalke, bey denen der Kohlenſtof erſt als Zwiſchenmittel wirken muß, um ſie davon zu befreyen. Auch ſind Lavoiſier und Bayen durch dieſe Erſcheinungen vornehmlich bewogen worden, das Stahliſche Phlogiſton ganz zu verwerfen. Aber die angefuͤhrten Schwierigkeiten ſcheinen noch nicht wichtig genug, um ihrer leichtern Erklaͤrung halber eine Vorſtellungsart aufzugeben, deren Wahrſcheinlichkeit ſich aus andern Gruͤnden behaupten laͤßt, ſ. Phlogiſton.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/650>, abgerufen am 22.11.2024.
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