Priestley Gesch. der Elektricität, durch Krünitz. Berlin u. Strals. 1772. gr. 4. S. 169. u. f.
Cavallo vollst. Abhol. der Lehre von der Elektricität, a. d. Engl. 3te Aufl. Leipzig, 1785. 8. S. 202. 250. u. f.
Quadratur, Quadratschein, Geviertschein
Quadratura, Adspectus quadratus, Quadrature, Opposition quadrate. Man giebt diese Namen der Stellung zweener Planeten, deren Längen sich um den vierten Theil des Kreises, oder um 90° unterscheiden, s. Aspecten.
Insbesondere nennt man Quadraturen der obern Planeten die Stellungen, in welchen sie der Länge nach 90° weit von der Sonne abstehen. In diesen Stellungen gehen sie ohngefähr 6 Stunden vor oder nach der Sonne durch den Mittagskreis und sind entweder in der ersten, oder in der letzten Helfte der Nacht sichtbar. Der Lauf der Erde um die Sonne geht alsdann in einer Richtung, die gerade auf den Planeten zu, oder gerade von ihm hinweg führt; daher wird der scheinbare Lauf des Planeten um diese Zeit am wenigsten von der Bewegung der Erde geändert, und kömmt seiner mittlern Bewegung am nächsten.
Bey den untern Planeten lassen sich keine Quadraturen gegen die Sonne gedenken, weil sie sich nie 90° von ihr entfernen, s. Venus, Merkur.
Beym Monde nennt man Quadraturen oder Viertel(Quadratures, Quartiers) ebenfalls die Erscheinungen in den Stellen, wo er der Länge nach um 90° vom Orte der Sonne absteht. In diesen Stellen erscheint der Mond, als eine halbe Scheibe (luna dichotoma), und der helle Theil ist vom dunkeln durch eine gerade Linie getrennt, s. Mondphasen. Im ersten Viertel erscheint der zunehmende Mond etwa 7 Tage nach dem Neumonde, und ist alsdann in der ersten Helste der Nacht sichtbar, bis er um Mitternacht untergeht. Im letzten Viertel zeigt er sich während seines Abnehmens, etwa 7 Tage nach dem Vollmonde, geht alsdann um Mitternacht auf, und ist in der letzten Helfte der Nacht sichtbar.
Prieſtley Geſch. der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz. Berlin u. Stralſ. 1772. gr. 4. S. 169. u. f.
Cavallo vollſt. Abhol. der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. 3te Aufl. Leipzig, 1785. 8. S. 202. 250. u. f.
Quadratur, Quadratſchein, Geviertſchein
Quadratura, Adſpectus quadratus, Quadrature, Oppoſition quadrate. Man giebt dieſe Namen der Stellung zweener Planeten, deren Laͤngen ſich um den vierten Theil des Kreiſes, oder um 90° unterſcheiden, ſ. Aſpecten.
Insbeſondere nennt man Quadraturen der obern Planeten die Stellungen, in welchen ſie der Laͤnge nach 90° weit von der Sonne abſtehen. In dieſen Stellungen gehen ſie ohngefaͤhr 6 Stunden vor oder nach der Sonne durch den Mittagskreis und ſind entweder in der erſten, oder in der letzten Helfte der Nacht ſichtbar. Der Lauf der Erde um die Sonne geht alsdann in einer Richtung, die gerade auf den Planeten zu, oder gerade von ihm hinweg fuͤhrt; daher wird der ſcheinbare Lauf des Planeten um dieſe Zeit am wenigſten von der Bewegung der Erde geaͤndert, und koͤmmt ſeiner mittlern Bewegung am naͤchſten.
Bey den untern Planeten laſſen ſich keine Quadraturen gegen die Sonne gedenken, weil ſie ſich nie 90° von ihr entfernen, ſ. Venus, Merkur.
Beym Monde nennt man Quadraturen oder Viertel(Quadratures, Quartiers) ebenfalls die Erſcheinungen in den Stellen, wo er der Laͤnge nach um 90° vom Orte der Sonne abſteht. In dieſen Stellen erſcheint der Mond, als eine halbe Scheibe (luna dichotoma), und der helle Theil iſt vom dunkeln durch eine gerade Linie getrennt, ſ. Mondphaſen. Im erſten Viertel erſcheint der zunehmende Mond etwa 7 Tage nach dem Neumonde, und iſt alsdann in der erſten Helſte der Nacht ſichtbar, bis er um Mitternacht untergeht. Im letzten Viertel zeigt er ſich waͤhrend ſeines Abnehmens, etwa 7 Tage nach dem Vollmonde, geht alsdann um Mitternacht auf, und iſt in der letzten Helfte der Nacht ſichtbar.
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Prieſtley Geſch. der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz. Berlin u. Stralſ. 1772. gr. 4. S. 169. u. f.
Cavallo vollſt. Abhol. der Lehre von der Elektricitaͤt, a. d. Engl. 3te Aufl. Leipzig, 1785. 8. S. 202. 250. u. f.
Quadratur, Quadratſchein, Geviertſchein
Quadratura, Adſpectus quadratus, Quadrature, Oppoſition quadrate. Man giebt dieſe Namen der Stellung zweener Planeten, deren Laͤngen ſich um den vierten Theil des Kreiſes, oder um 90° unterſcheiden, ſ. Aſpecten.
Insbeſondere nennt man Quadraturen der obern Planeten die Stellungen, in welchen ſie der Laͤnge nach 90° weit von der Sonne abſtehen. In dieſen Stellungen gehen ſie ohngefaͤhr 6 Stunden vor oder nach der Sonne durch den Mittagskreis und ſind entweder in der erſten, oder in der letzten Helfte der Nacht ſichtbar. Der Lauf der Erde um die Sonne geht alsdann in einer Richtung, die gerade auf den Planeten zu, oder gerade von ihm hinweg fuͤhrt; daher wird der ſcheinbare Lauf des Planeten um dieſe Zeit am wenigſten von der Bewegung der Erde geaͤndert, und koͤmmt ſeiner mittlern Bewegung am naͤchſten.
Bey den untern Planeten laſſen ſich keine Quadraturen gegen die Sonne gedenken, weil ſie ſich nie 90° von ihr entfernen, ſ. Venus, Merkur.
Beym Monde nennt man Quadraturen oder Viertel (Quadratures, Quartiers) ebenfalls die Erſcheinungen in den Stellen, wo er der Laͤnge nach um 90° vom Orte der Sonne abſteht. In dieſen Stellen erſcheint der Mond, als eine halbe Scheibe (luna dichotoma), und der helle Theil iſt vom dunkeln durch eine gerade Linie getrennt, ſ. Mondphaſen. Im erſten Viertel erſcheint der zunehmende Mond etwa 7 Tage nach dem Neumonde, und iſt alsdann in der erſten Helſte der Nacht ſichtbar, bis er um Mitternacht untergeht. Im letzten Viertel zeigt er ſich waͤhrend ſeines Abnehmens, etwa 7 Tage nach dem Vollmonde, geht alsdann um Mitternacht auf, und iſt in der letzten Helfte der Nacht ſichtbar.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/595>, abgerufen am 16.07.2024.
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