Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Wolfs Nützl. Versuche, III. Theil. Halle 1723 8. Cap. 4. §. 61. u. f. Petr. v. Musschenbroek Diss. de Magnete, in Diss. phys. et geom. Lugd. Bar 1729. 4. Wilke Versuch einer magnetischen Neigungskarte, in den schwed. Abhdl. v 1768. XXX. B. der deutsch. Uebers. S. 209. Tib. Cavallo Theoret. u. prakt. Abhandl. der Lehre vom Magnet; a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f. Lichtenberg Anm. zu Errlebens Anfangsgr. der Naturlehre. Vierte Aufl. §. 709. Neigung der Bahn, Inclinatio orbitae, Inclinaison de l'orbite. So nennen die Astronomen den Winkel den die Ebene der Bahn eines Planeten oder Kometen mit der Ebene der Erdbahn, oder der Ekliptik macht. Taf. XII. Fig. 88., wo el die Erdbahn, PQ die Bahn eines Planeten, EL die bis an PQ erweiterte Ebene der Erdbahn oder Ekliptik vorstellt, ist der Winkel P [Abbildung] E die Neigung der Bahn PQ. Nun wird der Winkel zwoer Ebenen PQ und EL gemessen, wenn man auf ihren gemeinschaftlichen Durchschnitt [Abbildung] , aus irgend einem Punkte, z. B. aus S, in beyden Ebenen die Perpendikel SP und SE errichtet. Alsdann ist der ebne Winkel PSE dem Winkel oder der Neigung beyder Ebenen gleich. Ist aber S der Ort der Sonne, wie in der Figur, so wird PSE zugleich der größte Winkel, um welchen der Planet P, aus der Sonne gesehen, jemals von der Ebene der Erdbahn [Abbildung] E [Abbildung] abweichen kan, oder die größte heliocentrische Breite des Planeten P, s. Breite, Heliocentrisch. Daher ist die Neigung der Bahn eines Planeten seiner größten heliocentrischen Breite gleich. Diese größte Breite hat der Planet in den Punkten P und Q, welche von
[Abbildung]
und
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, seinen Knoten, um 90° abstehen. Wenn man also an diesen Stellen seine heliocentrischen Breiten aus Beobachtungen berechnet, so giebt die größte darunter die Neigung seiner Bahn. Die Astronomie lehrt
Wolfs Nuͤtzl. Verſuche, III. Theil. Halle 1723 8. Cap. 4. §. 61. u. f. Petr. v. Muſſchenbroek Diſſ. de Magnete, in Diſſ. phyſ. et geom. Lugd. Bar 1729. 4. Wilke Verſuch einer magnetiſchen Neigungskarte, in den ſchwed. Abhdl. v 1768. XXX. B. der deutſch. Ueberſ. S. 209. Tib. Cavallo Theoret. u. prakt. Abhandl. der Lehre vom Magnet; a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f. Lichtenberg Anm. zu Errlebens Anfangsgr. der Naturlehre. Vierte Aufl. §. 709. Neigung der Bahn, Inclinatio orbitae, Inclinaiſon de l'orbite. So nennen die Aſtronomen den Winkel den die Ebene der Bahn eines Planeten oder Kometen mit der Ebene der Erdbahn, oder der Ekliptik macht. Taf. XII. Fig. 88., wo el die Erdbahn, PQ die Bahn eines Planeten, EL die bis an PQ erweiterte Ebene der Erdbahn oder Ekliptik vorſtellt, iſt der Winkel P [Abbildung] E die Neigung der Bahn PQ. Nun wird der Winkel zwoer Ebenen PQ und EL gemeſſen, wenn man auf ihren gemeinſchaftlichen Durchſchnitt [Abbildung] , aus irgend einem Punkte, z. B. aus S, in beyden Ebenen die Perpendikel SP und SE errichtet. Alsdann iſt der ebne Winkel PSE dem Winkel oder der Neigung beyder Ebenen gleich. Iſt aber S der Ort der Sonne, wie in der Figur, ſo wird PSE zugleich der groͤßte Winkel, um welchen der Planet P, aus der Sonne geſehen, jemals von der Ebene der Erdbahn [Abbildung] E [Abbildung] abweichen kan, oder die groͤßte heliocentriſche Breite des Planeten P, ſ. Breite, Heliocentriſch. Daher iſt die Neigung der Bahn eines Planeten ſeiner groͤßten heliocentriſchen Breite gleich. Dieſe groͤßte Breite hat der Planet in den Punkten P und Q, welche von
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und
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, ſeinen Knoten, um 90° abſtehen. Wenn man alſo an dieſen Stellen ſeine heliocentriſchen Breiten aus Beobachtungen berechnet, ſo giebt die groͤßte darunter die Neigung ſeiner Bahn. Die Aſtronomie lehrt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0360" xml:id="P.3.354" n="354"/><lb/> mit Wachs oder Siegellak ſchwerer machen, und ſie ſo in die noͤrhige wagrechte Stellung zuruͤckbringen.</p> <p>Wolfs Nuͤtzl. Verſuche, <hi rendition="#aq">III.</hi> Theil. Halle 1723 8. Cap. 4. §. 61. u. f.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Petr. v. Muſſchenbroek</hi> Diſſ. de Magnete, in Diſſ. phyſ. et geom. Lugd. Bar 1729. 4.</hi> </p> <p>Wilke Verſuch einer magnetiſchen Neigungskarte, in den ſchwed. Abhdl. v 1768. <hi rendition="#aq">XXX.</hi> B. der deutſch. Ueberſ. S. 209.</p> <p>Tib. Cavallo Theoret. u. prakt. Abhandl. der Lehre vom Magnet; a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f.</p> <p>Lichtenberg Anm. zu Errlebens Anfangsgr. der Naturlehre. Vierte Aufl. §. 709.</p> </div> <div n="3"> <head>Neigung der Bahn, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Inclinatio orbitae</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Inclinaiſon de l'orbite</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>So nennen die Aſtronomen den Winkel den die Ebene der Bahn eines Planeten oder Kometen mit der Ebene der Erdbahn, oder der Ekliptik macht. Taf. <hi rendition="#aq">XII.</hi> Fig. 88., wo <hi rendition="#aq">el</hi> die Erdbahn, <hi rendition="#aq">PQ</hi> die Bahn eines Planeten, <hi rendition="#aq">EL</hi> die bis an <hi rendition="#aq">PQ</hi> erweiterte Ebene der Erdbahn oder Ekliptik vorſtellt, iſt der Winkel <hi rendition="#aq">P<figure/>E</hi> die <hi rendition="#b">Neigung der Bahn</hi> <hi rendition="#aq">PQ.</hi></p> <p>Nun wird der Winkel zwoer Ebenen <hi rendition="#aq">PQ</hi> und <hi rendition="#aq">EL</hi> gemeſſen, wenn man auf ihren gemeinſchaftlichen Durchſchnitt <figure/>, aus irgend einem Punkte, z. B. aus <hi rendition="#aq">S,</hi> in beyden Ebenen die Perpendikel <hi rendition="#aq">SP</hi> und <hi rendition="#aq">SE</hi> errichtet. Alsdann iſt der ebne Winkel <hi rendition="#aq">PSE</hi> dem Winkel oder der Neigung beyder Ebenen gleich. Iſt aber <hi rendition="#aq">S</hi> der Ort der Sonne, wie in der Figur, ſo wird <hi rendition="#aq">PSE</hi> zugleich der groͤßte Winkel, um welchen der Planet <hi rendition="#aq">P,</hi> aus der Sonne geſehen, jemals von der Ebene der Erdbahn <figure/><hi rendition="#aq">E</hi><figure/> abweichen kan, oder die groͤßte heliocentriſche Breite des Planeten <hi rendition="#aq">P,</hi> ſ. <hi rendition="#b">Breite, Heliocentriſch.</hi> Daher iſt die Neigung der Bahn eines Planeten ſeiner groͤßten heliocentriſchen Breite gleich.</p> <p>Dieſe groͤßte Breite hat der Planet in den Punkten <hi rendition="#aq">P</hi> und <hi rendition="#aq">Q,</hi> welche von <figure/> und <figure/>, ſeinen <hi rendition="#b">Knoten,</hi> um 90° abſtehen. Wenn man alſo an dieſen Stellen ſeine heliocentriſchen Breiten aus Beobachtungen berechnet, ſo giebt die groͤßte darunter die Neigung ſeiner Bahn. Die Aſtronomie lehrt<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [354/0360]
mit Wachs oder Siegellak ſchwerer machen, und ſie ſo in die noͤrhige wagrechte Stellung zuruͤckbringen.
Wolfs Nuͤtzl. Verſuche, III. Theil. Halle 1723 8. Cap. 4. §. 61. u. f.
Petr. v. Muſſchenbroek Diſſ. de Magnete, in Diſſ. phyſ. et geom. Lugd. Bar 1729. 4.
Wilke Verſuch einer magnetiſchen Neigungskarte, in den ſchwed. Abhdl. v 1768. XXX. B. der deutſch. Ueberſ. S. 209.
Tib. Cavallo Theoret. u. prakt. Abhandl. der Lehre vom Magnet; a. d. Engl. Leipz. 1788. gr. 8. S. 55. u. f.
Lichtenberg Anm. zu Errlebens Anfangsgr. der Naturlehre. Vierte Aufl. §. 709.
Neigung der Bahn, Inclinatio orbitae, Inclinaiſon de l'orbite.
So nennen die Aſtronomen den Winkel den die Ebene der Bahn eines Planeten oder Kometen mit der Ebene der Erdbahn, oder der Ekliptik macht. Taf. XII. Fig. 88., wo el die Erdbahn, PQ die Bahn eines Planeten, EL die bis an PQ erweiterte Ebene der Erdbahn oder Ekliptik vorſtellt, iſt der Winkel P
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E die Neigung der Bahn PQ.
Nun wird der Winkel zwoer Ebenen PQ und EL gemeſſen, wenn man auf ihren gemeinſchaftlichen Durchſchnitt
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, aus irgend einem Punkte, z. B. aus S, in beyden Ebenen die Perpendikel SP und SE errichtet. Alsdann iſt der ebne Winkel PSE dem Winkel oder der Neigung beyder Ebenen gleich. Iſt aber S der Ort der Sonne, wie in der Figur, ſo wird PSE zugleich der groͤßte Winkel, um welchen der Planet P, aus der Sonne geſehen, jemals von der Ebene der Erdbahn
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E
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abweichen kan, oder die groͤßte heliocentriſche Breite des Planeten P, ſ. Breite, Heliocentriſch. Daher iſt die Neigung der Bahn eines Planeten ſeiner groͤßten heliocentriſchen Breite gleich.
Dieſe groͤßte Breite hat der Planet in den Punkten P und Q, welche von
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und
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, ſeinen Knoten, um 90° abſtehen. Wenn man alſo an dieſen Stellen ſeine heliocentriſchen Breiten aus Beobachtungen berechnet, ſo giebt die groͤßte darunter die Neigung ſeiner Bahn. Die Aſtronomie lehrt
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