Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Da die Uebergänge aus Festigkeit in Flüßigkeit, und aus Tropfbarkeit in Dampfgestalt, durchs Feuer oder durch den Stoff der Wärme bewirkt werden, s. Flüßig, Dämpfe, so ist es wahrscheinlich, daß eben dieses Feuer den Substanzen, durch eine noch innigere Verbindung mit denselben, auch die Luftgestalt gebe. Wenigstens ist dies fast die allgemeine Meinung der besten neuern Naturforscher, s. Elasticität (dieses Wörterb. Th. I. S. 705.), Gas (Th. II. S. 350. u. f.). Vermehrung der Wärme verstärkt die specifische Federkraft. Das wesentliche Kennzeichen der Gasarten, daß sie durch die Käite nicht tropfbar werden, zeigt eine innige Vereinigung mit dem Stof der Wärme an. Bey den Versuchen mit den Luftgattungen zeigt sich deutlich, daß bey jedem Uebergange in den luftförmigen Zustand Wärme gebunden, und bey jeder. Verwandlung einer Gasart in einen festen, tropfbaren oder dampfähnlichen Körper Wärme srey werde. Dies macht es sehr glaublich, daß die Luftgestalt blos als ein eigner von inniger Verbindung mit dem Feuer herrührender Zustand der Materie zu betrachten sey. Kästners Aerometrie in den Anfangsgr. der angew. Mathematik, II. Th. 1. Abth. Gött. 1780. 8. Karstens Lehrbegrif der gesammt. Math. III. Th. Aerostatik. VI. Th. Pneumatik. Wolfs nützl. Versuche zur Erkenntniß der Natur u. Kunst. I. Theil. Halle, 1721. 8. Cap. V. Errlebens Anfangsgr. der Naturl. 4te Aufl. Gött. 1787. 8. §. 202. u. f. F. A. C. Gtens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1788. 8. §. 579. u. f. Luft, fire, feste, s. Gas, Gas, mephitisches. Luftarten, s. Gas. Luftball, s. Aetostat. Luftbegebenheiten, s. Meteore. Luftelektricität atmosphärische Elektricität, Electricitas aeroa s. atmosphaerica, Electricite aerienne ou
Da die Uebergaͤnge aus Feſtigkeit in Fluͤßigkeit, und aus Tropfbarkeit in Dampfgeſtalt, durchs Feuer oder durch den Stoff der Waͤrme bewirkt werden, ſ. Fluͤßig, Daͤmpfe, ſo iſt es wahrſcheinlich, daß eben dieſes Feuer den Subſtanzen, durch eine noch innigere Verbindung mit denſelben, auch die Luftgeſtalt gebe. Wenigſtens iſt dies faſt die allgemeine Meinung der beſten neuern Naturforſcher, ſ. Elaſticitaͤt (dieſes Woͤrterb. Th. I. S. 705.), Gas (Th. II. S. 350. u. f.). Vermehrung der Waͤrme verſtaͤrkt die ſpecifiſche Federkraft. Das weſentliche Kennzeichen der Gasarten, daß ſie durch die Kaͤite nicht tropfbar werden, zeigt eine innige Vereinigung mit dem Stof der Waͤrme an. Bey den Verſuchen mit den Luftgattungen zeigt ſich deutlich, daß bey jedem Uebergange in den luftfoͤrmigen Zuſtand Waͤrme gebunden, und bey jeder. Verwandlung einer Gasart in einen feſten, tropfbaren oder dampfaͤhnlichen Koͤrper Waͤrme ſrey werde. Dies macht es ſehr glaublich, daß die Luftgeſtalt blos als ein eigner von inniger Verbindung mit dem Feuer herruͤhrender Zuſtand der Materie zu betrachten ſey. Kaͤſtners Aerometrie in den Anfangsgr. der angew. Mathematik, II. Th. 1. Abth. Goͤtt. 1780. 8. Karſtens Lehrbegrif der geſammt. Math. III. Th. Aeroſtatik. VI. Th. Pneumatik. Wolfs nuͤtzl. Verſuche zur Erkenntniß der Natur u. Kunſt. I. Theil. Halle, 1721. 8. Cap. V. Errlebens Anfangsgr. der Naturl. 4te Aufl. Goͤtt. 1787. 8. §. 202. u. f. F. A. C. Gtens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1788. 8. §. 579. u. f. Luft, fire, feſte, ſ. Gas, Gas, mephitiſches. Luftarten, ſ. Gas. Luftball, ſ. Aetoſtat. Luftbegebenheiten, ſ. Meteore. Luftelektricitaͤt atmoſphaͤriſche Elektricitaͤt, Electricitas aëroa ſ. atmoſphaerica, Electricité aërienne ou <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0035" xml:id="P.3.29" n="29"/><lb/> wenn ich hin und wieder ſage, man finde im Salpeter dephlogiſtiſirte, in den Mineralwaſſern fire, in vielen Koͤrpern brennbare Luft u. ſ. w.</p> <p>Da die Uebergaͤnge aus Feſtigkeit in Fluͤßigkeit, und aus Tropfbarkeit in Dampfgeſtalt, durchs <hi rendition="#b">Feuer</hi> oder durch den Stoff der Waͤrme bewirkt werden, ſ. <hi rendition="#b">Fluͤßig, Daͤmpfe,</hi> ſo iſt es wahrſcheinlich, daß eben dieſes Feuer den Subſtanzen, durch eine noch innigere Verbindung mit denſelben, auch die <hi rendition="#b">Luftgeſtalt</hi> gebe. Wenigſtens iſt dies faſt die allgemeine Meinung der beſten neuern Naturforſcher, ſ. <hi rendition="#b">Elaſticitaͤt</hi> (dieſes Woͤrterb. Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 705.), Gas (Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 350. u. f.). Vermehrung der Waͤrme verſtaͤrkt die ſpecifiſche Federkraft. Das weſentliche Kennzeichen der Gasarten, daß ſie durch die Kaͤite nicht tropfbar werden, zeigt eine innige Vereinigung mit dem Stof der Waͤrme an. Bey den Verſuchen mit den Luftgattungen zeigt ſich deutlich, daß bey jedem Uebergange in den luftfoͤrmigen Zuſtand Waͤrme gebunden, und bey jeder. Verwandlung einer Gasart in einen feſten, tropfbaren oder dampfaͤhnlichen Koͤrper Waͤrme ſrey werde. Dies macht es ſehr glaublich, daß die Luftgeſtalt blos als ein eigner von inniger Verbindung mit dem Feuer herruͤhrender Zuſtand der Materie zu betrachten ſey.</p> <p>Kaͤſtners Aerometrie in den Anfangsgr. der angew. Mathematik, <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 1. Abth. Goͤtt. 1780. 8.</p> <p>Karſtens Lehrbegrif der geſammt. Math. <hi rendition="#aq">III.</hi> Th. Aeroſtatik. <hi rendition="#aq">VI.</hi> Th. Pneumatik.</p> <p>Wolfs nuͤtzl. Verſuche zur Erkenntniß der Natur u. Kunſt. <hi rendition="#aq">I.</hi> Theil. Halle, 1721. 8. Cap. <hi rendition="#aq">V.</hi></p> <p>Errlebens Anfangsgr. der Naturl. 4te Aufl. Goͤtt. 1787. 8. §. 202. u. f.</p> <p>F. A. C. Gtens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1788. 8. §. 579. u. f.</p> <p> <hi rendition="#b">Luft, fire, feſte, ſ. Gas, Gas, mephitiſches.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Luftarten, ſ. Gas.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Luftball, ſ. Aetoſtat.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Luftbegebenheiten, ſ. Meteore.</hi> </p> </div> <div n="3"> <head>Luftelektricitaͤt</head><lb/> <p>atmoſphaͤriſche <hi rendition="#b">Elektricitaͤt,</hi> <hi rendition="#aq">Electricitas aëroa ſ. atmoſphaerica, <hi rendition="#i">Electricité aërienne ou</hi></hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0035]
wenn ich hin und wieder ſage, man finde im Salpeter dephlogiſtiſirte, in den Mineralwaſſern fire, in vielen Koͤrpern brennbare Luft u. ſ. w.
Da die Uebergaͤnge aus Feſtigkeit in Fluͤßigkeit, und aus Tropfbarkeit in Dampfgeſtalt, durchs Feuer oder durch den Stoff der Waͤrme bewirkt werden, ſ. Fluͤßig, Daͤmpfe, ſo iſt es wahrſcheinlich, daß eben dieſes Feuer den Subſtanzen, durch eine noch innigere Verbindung mit denſelben, auch die Luftgeſtalt gebe. Wenigſtens iſt dies faſt die allgemeine Meinung der beſten neuern Naturforſcher, ſ. Elaſticitaͤt (dieſes Woͤrterb. Th. I. S. 705.), Gas (Th. II. S. 350. u. f.). Vermehrung der Waͤrme verſtaͤrkt die ſpecifiſche Federkraft. Das weſentliche Kennzeichen der Gasarten, daß ſie durch die Kaͤite nicht tropfbar werden, zeigt eine innige Vereinigung mit dem Stof der Waͤrme an. Bey den Verſuchen mit den Luftgattungen zeigt ſich deutlich, daß bey jedem Uebergange in den luftfoͤrmigen Zuſtand Waͤrme gebunden, und bey jeder. Verwandlung einer Gasart in einen feſten, tropfbaren oder dampfaͤhnlichen Koͤrper Waͤrme ſrey werde. Dies macht es ſehr glaublich, daß die Luftgeſtalt blos als ein eigner von inniger Verbindung mit dem Feuer herruͤhrender Zuſtand der Materie zu betrachten ſey.
Kaͤſtners Aerometrie in den Anfangsgr. der angew. Mathematik, II. Th. 1. Abth. Goͤtt. 1780. 8.
Karſtens Lehrbegrif der geſammt. Math. III. Th. Aeroſtatik. VI. Th. Pneumatik.
Wolfs nuͤtzl. Verſuche zur Erkenntniß der Natur u. Kunſt. I. Theil. Halle, 1721. 8. Cap. V.
Errlebens Anfangsgr. der Naturl. 4te Aufl. Goͤtt. 1787. 8. §. 202. u. f.
F. A. C. Gtens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1788. 8. §. 579. u. f.
Luft, fire, feſte, ſ. Gas, Gas, mephitiſches.
Luftarten, ſ. Gas.
Luftball, ſ. Aetoſtat.
Luftbegebenheiten, ſ. Meteore.
Luftelektricitaͤt
atmoſphaͤriſche Elektricitaͤt, Electricitas aëroa ſ. atmoſphaerica, Electricité aërienne ou
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