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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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leidet, sehr glücklich aus der starken Gravitation dieses Weltkörpers gegen die Sonne, bey seinen verschiedenen Stellungen gegen dieselbe und gegen die Erde, s. Perturbationen. Gregory (Astr. geometr. et phys. elem. p. 322.) gab aus dieser newtonischen Theorie zuerst Data zu Mondstafeln, welche nach seiner Angabe nie über 2 Min. vom wahren Laufe abweichen sollten. Halley gründete seine im Jahre 1749 erschienenen Tafeln, soviel den Mond betraf, ebenfalls auf diese Sätze, mußte aber doch gestehen, daß sie sich nach seinen zu Greenwich angestellten Beobachtungen bisweilen auf 7 -- 8 Min. vom wahren Laufe entfernten. Aehnliche Mondstafeln hat auch Euler (Opusc. var. arg. Berol. 1746. 4. Theoria motus lunae. Petrop. 1753.4maj.) berechnet, und dabey die geschmeidigsten analytischen Formeln für die Ausdrücke der Ungleichheiten des Mondlaufs angegeben.

Endlich überwand der große göttingische Astronom, Tobias Mayer, alle bisherigen Schwierigkeiren, und verfertigte die vortreslichen Mondstafeln, nach welchen man durch 13 verschiedene Reductionen oder Gleichungen den wahren Ort des Monds für jeden Zeitpunkt bis auf eine 1 Min. richtig bestimmen kan. Diese Tafeln erschienen zuerst im Jahre 1755 im zweyten Bande der göttingischen Commentarien. Nachdem man sie in England durch mannigfaltige Proben bewährt gefunden hatte, erhielten die Erben ihres Urhebers einen Theil des Preißes, der auf die Erfindung der Länge zur See gesetzt war. Sie sind seitdem von de la Lande (Connoissance des mouv. cel. 1761.), P. Hell (Tabulaelunares Tob. Mayeri. Vindob. 1763.8maj. iuxta edit. Londin. 1770. Vindob. 1771.), und in der berliner Sammlung astronomischer Tafeln (II. Band, S. 1 u. f.) herausgegeben worden, und über die vom Verfasser zwar nach England eingesendete, aber nicht öffentlich bekannt gewordene Methode ihrer Berechnung hat Lambert (Zergliederung und Anwendung der Mayerischen Mondstafeln, in den Beytr. zum Gebr. der Math. II. Band, Berlin, 1770. Num. XII.) sehr scharfsinnige Untersuchungen angestellt.


leidet, ſehr gluͤcklich aus der ſtarken Gravitation dieſes Weltkoͤrpers gegen die Sonne, bey ſeinen verſchiedenen Stellungen gegen dieſelbe und gegen die Erde, ſ. Perturbationen. Gregory (Aſtr. geometr. et phyſ. elem. p. 322.) gab aus dieſer newtoniſchen Theorie zuerſt Data zu Mondstafeln, welche nach ſeiner Angabe nie uͤber 2 Min. vom wahren Laufe abweichen ſollten. Halley gruͤndete ſeine im Jahre 1749 erſchienenen Tafeln, ſoviel den Mond betraf, ebenfalls auf dieſe Saͤtze, mußte aber doch geſtehen, daß ſie ſich nach ſeinen zu Greenwich angeſtellten Beobachtungen bisweilen auf 7 — 8 Min. vom wahren Laufe entfernten. Aehnliche Mondstafeln hat auch Euler (Opuſc. var. arg. Berol. 1746. 4. Theoria motus lunae. Petrop. 1753.4maj.) berechnet, und dabey die geſchmeidigſten analytiſchen Formeln fuͤr die Ausdruͤcke der Ungleichheiten des Mondlaufs angegeben.

Endlich uͤberwand der große goͤttingiſche Aſtronom, Tobias Mayer, alle bisherigen Schwierigkeiren, und verfertigte die vortreſlichen Mondstafeln, nach welchen man durch 13 verſchiedene Reductionen oder Gleichungen den wahren Ort des Monds fuͤr jeden Zeitpunkt bis auf eine 1 Min. richtig beſtimmen kan. Dieſe Tafeln erſchienen zuerſt im Jahre 1755 im zweyten Bande der goͤttingiſchen Commentarien. Nachdem man ſie in England durch mannigfaltige Proben bewaͤhrt gefunden hatte, erhielten die Erben ihres Urhebers einen Theil des Preißes, der auf die Erfindung der Laͤnge zur See geſetzt war. Sie ſind ſeitdem von de la Lande (Connoiſſance des mouv. cel. 1761.), P. Hell (Tabulaelunares Tob. Mayeri. Vindob. 1763.8maj. iuxta edit. Londin. 1770. Vindob. 1771.), und in der berliner Sammlung aſtronomiſcher Tafeln (II. Band, S. 1 u. f.) herausgegeben worden, und uͤber die vom Verfaſſer zwar nach England eingeſendete, aber nicht oͤffentlich bekannt gewordene Methode ihrer Berechnung hat Lambert (Zergliederung und Anwendung der Mayeriſchen Mondstafeln, in den Beytr. zum Gebr. der Math. II. Band, Berlin, 1770. Num. XII.) ſehr ſcharfſinnige Unterſuchungen angeſtellt.

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[275/0281] leidet, ſehr gluͤcklich aus der ſtarken Gravitation dieſes Weltkoͤrpers gegen die Sonne, bey ſeinen verſchiedenen Stellungen gegen dieſelbe und gegen die Erde, ſ. Perturbationen. Gregory (Aſtr. geometr. et phyſ. elem. p. 322.) gab aus dieſer newtoniſchen Theorie zuerſt Data zu Mondstafeln, welche nach ſeiner Angabe nie uͤber 2 Min. vom wahren Laufe abweichen ſollten. Halley gruͤndete ſeine im Jahre 1749 erſchienenen Tafeln, ſoviel den Mond betraf, ebenfalls auf dieſe Saͤtze, mußte aber doch geſtehen, daß ſie ſich nach ſeinen zu Greenwich angeſtellten Beobachtungen bisweilen auf 7 — 8 Min. vom wahren Laufe entfernten. Aehnliche Mondstafeln hat auch Euler (Opuſc. var. arg. Berol. 1746. 4. Theoria motus lunae. Petrop. 1753.4maj.) berechnet, und dabey die geſchmeidigſten analytiſchen Formeln fuͤr die Ausdruͤcke der Ungleichheiten des Mondlaufs angegeben. Endlich uͤberwand der große goͤttingiſche Aſtronom, Tobias Mayer, alle bisherigen Schwierigkeiren, und verfertigte die vortreſlichen Mondstafeln, nach welchen man durch 13 verſchiedene Reductionen oder Gleichungen den wahren Ort des Monds fuͤr jeden Zeitpunkt bis auf eine 1 Min. richtig beſtimmen kan. Dieſe Tafeln erſchienen zuerſt im Jahre 1755 im zweyten Bande der goͤttingiſchen Commentarien. Nachdem man ſie in England durch mannigfaltige Proben bewaͤhrt gefunden hatte, erhielten die Erben ihres Urhebers einen Theil des Preißes, der auf die Erfindung der Laͤnge zur See geſetzt war. Sie ſind ſeitdem von de la Lande (Connoiſſance des mouv. cel. 1761.), P. Hell (Tabulaelunares Tob. Mayeri. Vindob. 1763.8maj. iuxta edit. Londin. 1770. Vindob. 1771.), und in der berliner Sammlung aſtronomiſcher Tafeln (II. Band, S. 1 u. f.) herausgegeben worden, und uͤber die vom Verfaſſer zwar nach England eingeſendete, aber nicht oͤffentlich bekannt gewordene Methode ihrer Berechnung hat Lambert (Zergliederung und Anwendung der Mayeriſchen Mondstafeln, in den Beytr. zum Gebr. der Math. II. Band, Berlin, 1770. Num. XII.) ſehr ſcharfſinnige Unterſuchungen angeſtellt.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/281>, abgerufen am 25.11.2024.