so schloß doch schon Ptolemäus im Almagest die Horizontalparallare des Monds zwischen die Grenzen von 54' und 1° 41' ein, welches seine Weite von der Erde zwischen 64 und 34 Erdhalbmesser einschränkt. Copernikus, Tycho und Kepler stellten weitere Untersuchungen hierüber an. Die neuern Astronomen aber haben theils die Methoden, die Parallaren zu finden, sehr verbessert und vervielfältiget, theils auch genauere Beobachtungen angestellt. Besonders wurden im Jahre 1751 von Herrn de la Caille auf dem Vorgebirge der guten Hofnung, und von Herrn de la Lande zu Berlin übereinstimmende Beobachtungen zu Bestimmung der Mondparallare gemacht (Mem. sur la parallaxe de la Lune, in den Mem. de Paris, 1752. 1753. 1756.), woraus sich die größte mögliche Horizontalparallare des Monds 61' 32", die kleinste 54' 2" gefunden hat. Hieraus folgt des Monds größte Weite von der Erde 63, 62, die kleinste 55, 87 Erdhalbmesser, daß man also die mittlere Weite in runden Zahlen auf 60 Halbmesser, d. i. 30 Durchmesser der Erde oder 51570 geographische Meilen setzen, und annehmen kan, daß dreyßig an einander gesetzte Erdkugeln von hier aus den Mond erreichen würden.
Da man der Bestimmung der Mondparallare bis auf 2" gewiß seyn kan, welches von der ganzen mittlern Parallare etwa (1/1800) austrägt, so kan man den daraus gefundenen Abstand des Monds bis auf (1/1800) von 51570, d. i. bis auf 29 Meilen für zuverläßig halten.
Die Verschiedenheit der Abstände des Monds von der Erde hat ihren Grund darinn, daß seine Bahn nicht kreisrund, sondern elliptisch gestaltet ist, und die Erde in dem einen Brennpunkte derselben liegt. Daher ist der Mond bey jedem Umlaufe einmal in der Erdferne, einmal in der Erdnähe, s. Erdferne, Erdnähe. Die große Axe dieser elliptischen Bahn dreht sich jährlich um 41° von Abend gegen Morgen, und kömmt also in 9 Jahren einmal um den ganzen Himmel herum. Die Eccentricität dieser Ellipse beträgt im Mittel 0,055 der halben großen Axe, so daß sich der regelmäßige größte Abstand zum kleinsten, wie 1055 zu 945 oder fast, wie 19 zu 17 verhalten sollte. Bey den
ſo ſchloß doch ſchon Ptolemaͤus im Almageſt die Horizontalparallare des Monds zwiſchen die Grenzen von 54′ und 1° 41′ ein, welches ſeine Weite von der Erde zwiſchen 64 und 34 Erdhalbmeſſer einſchraͤnkt. Copernikus, Tycho und Kepler ſtellten weitere Unterſuchungen hieruͤber an. Die neuern Aſtronomen aber haben theils die Methoden, die Parallaren zu finden, ſehr verbeſſert und vervielfaͤltiget, theils auch genauere Beobachtungen angeſtellt. Beſonders wurden im Jahre 1751 von Herrn de la Caille auf dem Vorgebirge der guten Hofnung, und von Herrn de la Lande zu Berlin uͤbereinſtimmende Beobachtungen zu Beſtimmung der Mondparallare gemacht (Mém. ſur la parallaxe de la Lune, in den Mém. de Paris, 1752. 1753. 1756.), woraus ſich die groͤßte moͤgliche Horizontalparallare des Monds 61′ 32″, die kleinſte 54′ 2″ gefunden hat. Hieraus folgt des Monds groͤßte Weite von der Erde 63, 62, die kleinſte 55, 87 Erdhalbmeſſer, daß man alſo die mittlere Weite in runden Zahlen auf 60 Halbmeſſer, d. i. 30 Durchmeſſer der Erde oder 51570 geographiſche Meilen ſetzen, und annehmen kan, daß dreyßig an einander geſetzte Erdkugeln von hier aus den Mond erreichen wuͤrden.
Da man der Beſtimmung der Mondparallare bis auf 2″ gewiß ſeyn kan, welches von der ganzen mittlern Parallare etwa (1/1800) austraͤgt, ſo kan man den daraus gefundenen Abſtand des Monds bis auf (1/1800) von 51570, d. i. bis auf 29 Meilen fuͤr zuverlaͤßig halten.
Die Verſchiedenheit der Abſtaͤnde des Monds von der Erde hat ihren Grund darinn, daß ſeine Bahn nicht kreisrund, ſondern elliptiſch geſtaltet iſt, und die Erde in dem einen Brennpunkte derſelben liegt. Daher iſt der Mond bey jedem Umlaufe einmal in der Erdferne, einmal in der Erdnaͤhe, ſ. Erdferne, Erdnaͤhe. Die große Axe dieſer elliptiſchen Bahn dreht ſich jaͤhrlich um 41° von Abend gegen Morgen, und koͤmmt alſo in 9 Jahren einmal um den ganzen Himmel herum. Die Eccentricitaͤt dieſer Ellipſe betraͤgt im Mittel 0,055 der halben großen Axe, ſo daß ſich der regelmaͤßige groͤßte Abſtand zum kleinſten, wie 1055 zu 945 oder faſt, wie 19 zu 17 verhalten ſollte. Bey den
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ſo ſchloß doch ſchon Ptolemaͤus im Almageſt die Horizontalparallare des Monds zwiſchen die Grenzen von 54′ und 1° 41′ ein, welches ſeine Weite von der Erde zwiſchen 64 und 34 Erdhalbmeſſer einſchraͤnkt. Copernikus, Tycho und Kepler ſtellten weitere Unterſuchungen hieruͤber an. Die neuern Aſtronomen aber haben theils die Methoden, die Parallaren zu finden, ſehr verbeſſert und vervielfaͤltiget, theils auch genauere Beobachtungen angeſtellt. Beſonders wurden im Jahre 1751 von Herrn de la Caille auf dem Vorgebirge der guten Hofnung, und von Herrn de la Lande zu Berlin uͤbereinſtimmende Beobachtungen zu Beſtimmung der Mondparallare gemacht (Mém. ſur la parallaxe de la Lune, in den Mém. de Paris, 1752. 1753. 1756.), woraus ſich die groͤßte moͤgliche Horizontalparallare des Monds 61′ 32″, die kleinſte 54′ 2″ gefunden hat. Hieraus folgt des Monds groͤßte Weite von der Erde 63, 62, die kleinſte 55, 87 Erdhalbmeſſer, daß man alſo die mittlere Weite in runden Zahlen auf 60 Halbmeſſer, d. i. 30 Durchmeſſer der Erde oder 51570 geographiſche Meilen ſetzen, und annehmen kan, daß dreyßig an einander geſetzte Erdkugeln von hier aus den Mond erreichen wuͤrden.
Da man der Beſtimmung der Mondparallare bis auf 2″ gewiß ſeyn kan, welches von der ganzen mittlern Parallare etwa (1/1800) austraͤgt, ſo kan man den daraus gefundenen Abſtand des Monds bis auf (1/1800) von 51570, d. i. bis auf 29 Meilen fuͤr zuverlaͤßig halten.
Die Verſchiedenheit der Abſtaͤnde des Monds von der Erde hat ihren Grund darinn, daß ſeine Bahn nicht kreisrund, ſondern elliptiſch geſtaltet iſt, und die Erde in dem einen Brennpunkte derſelben liegt. Daher iſt der Mond bey jedem Umlaufe einmal in der Erdferne, einmal in der Erdnaͤhe, ſ. Erdferne, Erdnaͤhe. Die große Axe dieſer elliptiſchen Bahn dreht ſich jaͤhrlich um 41° von Abend gegen Morgen, und koͤmmt alſo in 9 Jahren einmal um den ganzen Himmel herum. Die Eccentricitaͤt dieſer Ellipſe betraͤgt im Mittel 0,055 der halben großen Axe, ſo daß ſich der regelmaͤßige groͤßte Abſtand zum kleinſten, wie 1055 zu 945 oder faſt, wie 19 zu 17 verhalten ſollte. Bey den
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/279>, abgerufen am 22.11.2024.
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