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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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von den vorigen, den Mondenmonaten, unterschieden wird. Dieser Sonnenmonat ist eigentlich die Zeit, welche die Sonne, im Durchschuitt genommen, in jedem himmlischen Zeichen verweilet.

Die bisher angezeigten Monate sind astronomische, und geben wirkliche Dauer himmlischer Bewegungen bis auf Minuten und Secunden an. Von ihuen unterscheiden sich die bürgerlichen Monate, welche aus Anzahlen von vollen Tagen bestehen, die den astronomischen Monaten nahe kommen. Nach dem vorigen ist es am natürlichsten und richtigsten, den Sonnenmonat auf 30 bis 31 Tage, und den Mondenmonat, wobey man auf den Mondwechsel oder synodischen Umlauf sieht, auf 29 bis 30 Tage zu setzen.

Wenn sich das Jahr blos nach dem Mondlaufe richten soll, so können Monate von 29 und ven 30 Tagen bestandig abwechseln. Von - dieser Art ist das muhammedanische Jahr, s. Jahr, wobey nur 11 mal in jeden 30 Jahren noch ein Tag eingeschalter, oder ein Monat von 30 Tagen, statt eines von 29, gesetzt werden darf.

Größer sind die Schwierigkeiten, wenn man das Jahr nach der Sonne, den Monat aber nach dem Monde einrichten, oder Sonnenjahre aus Mondenmonaten zusammensetzen will. Die Griechen bemühten sich sehr, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Sie ließen ebenfalls Monate von 29 und 30 Tagen abwechseln, schalteten aber, um vom Mondlaufe nicht ab zuweichen, nie einzelne Tage, sondern immer ganze Monate von 30 Tagen ein. Dies geschah anfänglich in jeden 8 Jahren 3mal, nachher auf Metons und Euctemons Vorschlag in jeden 19 Jahren 7mal. Bey dieser Einrichtung fallen die Neumonde immer in den Anfang der Monate, auch wird die Nachtgleiche nach 19 Jahren immer wieder auf denselben Monatstag zurückgebracht: aber in einzelnen Jahren unter diesen 19 giebt es doch bisweilen sehr beträchtliche Abweichungen der Nachtgleiche von ihrem gehörigen Monatstage, s. Ralender (Th. II. S. 715). Endlich haben auch die Juden ein solches aus Mondenmonaten zusammengesetztes, aber mit dem Sonnenlaufe


von den vorigen, den Mondenmonaten, unterſchieden wird. Dieſer Sonnenmonat iſt eigentlich die Zeit, welche die Sonne, im Durchſchuitt genommen, in jedem himmliſchen Zeichen verweilet.

Die bisher angezeigten Monate ſind aſtronomiſche, und geben wirkliche Dauer himmliſcher Bewegungen bis auf Minuten und Secunden an. Von ihuen unterſcheiden ſich die buͤrgerlichen Monate, welche aus Anzahlen von vollen Tagen beſtehen, die den aſtronomiſchen Monaten nahe kommen. Nach dem vorigen iſt es am natuͤrlichſten und richtigſten, den Sonnenmonat auf 30 bis 31 Tage, und den Mondenmonat, wobey man auf den Mondwechſel oder ſynodiſchen Umlauf ſieht, auf 29 bis 30 Tage zu ſetzen.

Wenn ſich das Jahr blos nach dem Mondlaufe richten ſoll, ſo koͤnnen Monate von 29 und ven 30 Tagen beſtandig abwechſeln. Von - dieſer Art iſt das muhammedaniſche Jahr, ſ. Jahr, wobey nur 11 mal in jeden 30 Jahren noch ein Tag eingeſchalter, oder ein Monat von 30 Tagen, ſtatt eines von 29, geſetzt werden darf.

Groͤßer ſind die Schwierigkeiten, wenn man das Jahr nach der Sonne, den Monat aber nach dem Monde einrichten, oder Sonnenjahre aus Mondenmonaten zuſammenſetzen will. Die Griechen bemuͤhten ſich ſehr, dieſe Schwierigkeiten zu uͤberwinden. Sie ließen ebenfalls Monate von 29 und 30 Tagen abwechſeln, ſchalteten aber, um vom Mondlaufe nicht ab zuweichen, nie einzelne Tage, ſondern immer ganze Monate von 30 Tagen ein. Dies geſchah anfaͤnglich in jeden 8 Jahren 3mal, nachher auf Metons und Euctemons Vorſchlag in jeden 19 Jahren 7mal. Bey dieſer Einrichtung fallen die Neumonde immer in den Anfang der Monate, auch wird die Nachtgleiche nach 19 Jahren immer wieder auf denſelben Monatstag zuruͤckgebracht: aber in einzelnen Jahren unter dieſen 19 giebt es doch bisweilen ſehr betraͤchtliche Abweichungen der Nachtgleiche von ihrem gehoͤrigen Monatstage, ſ. Ralender (Th. II. S. 715). Endlich haben auch die Juden ein ſolches aus Mondenmonaten zuſammengeſetztes, aber mit dem Sonnenlaufe

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[270/0276] von den vorigen, den Mondenmonaten, unterſchieden wird. Dieſer Sonnenmonat iſt eigentlich die Zeit, welche die Sonne, im Durchſchuitt genommen, in jedem himmliſchen Zeichen verweilet. Die bisher angezeigten Monate ſind aſtronomiſche, und geben wirkliche Dauer himmliſcher Bewegungen bis auf Minuten und Secunden an. Von ihuen unterſcheiden ſich die buͤrgerlichen Monate, welche aus Anzahlen von vollen Tagen beſtehen, die den aſtronomiſchen Monaten nahe kommen. Nach dem vorigen iſt es am natuͤrlichſten und richtigſten, den Sonnenmonat auf 30 bis 31 Tage, und den Mondenmonat, wobey man auf den Mondwechſel oder ſynodiſchen Umlauf ſieht, auf 29 bis 30 Tage zu ſetzen. Wenn ſich das Jahr blos nach dem Mondlaufe richten ſoll, ſo koͤnnen Monate von 29 und ven 30 Tagen beſtandig abwechſeln. Von - dieſer Art iſt das muhammedaniſche Jahr, ſ. Jahr, wobey nur 11 mal in jeden 30 Jahren noch ein Tag eingeſchalter, oder ein Monat von 30 Tagen, ſtatt eines von 29, geſetzt werden darf. Groͤßer ſind die Schwierigkeiten, wenn man das Jahr nach der Sonne, den Monat aber nach dem Monde einrichten, oder Sonnenjahre aus Mondenmonaten zuſammenſetzen will. Die Griechen bemuͤhten ſich ſehr, dieſe Schwierigkeiten zu uͤberwinden. Sie ließen ebenfalls Monate von 29 und 30 Tagen abwechſeln, ſchalteten aber, um vom Mondlaufe nicht ab zuweichen, nie einzelne Tage, ſondern immer ganze Monate von 30 Tagen ein. Dies geſchah anfaͤnglich in jeden 8 Jahren 3mal, nachher auf Metons und Euctemons Vorſchlag in jeden 19 Jahren 7mal. Bey dieſer Einrichtung fallen die Neumonde immer in den Anfang der Monate, auch wird die Nachtgleiche nach 19 Jahren immer wieder auf denſelben Monatstag zuruͤckgebracht: aber in einzelnen Jahren unter dieſen 19 giebt es doch bisweilen ſehr betraͤchtliche Abweichungen der Nachtgleiche von ihrem gehoͤrigen Monatstage, ſ. Ralender (Th. II. S. 715). Endlich haben auch die Juden ein ſolches aus Mondenmonaten zuſammengeſetztes, aber mit dem Sonnenlaufe

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/276>, abgerufen am 22.11.2024.