als in der Atmosphäre, zusammengedrückt ist (s. Sulzerin Mem. de l'Acad. de Prusse 1753. übers. im Hamburg. Magazin, XVII. B. 6. Stück). Was für Einfluß die Annäherung an diese größte mögliche Dichtigkeit der Luft auf das Gesetz der Zusammenpressung haben müsse, darüber haben d'Alembert (Traite des fluides, L. I. ch. 6.) und Euler(Tentamen explic. phaen. aeris. §. 22. sq. in Comm. Petrop. To. II. ingl. in Robins erläuterter Artillerie, S. 85, 95.) allgemeine Betrachtungen angestellt.
Die künstlichen Zusammendrückungen der Luft, s. Compressionsmaschine, lassen sich gewöhnlich nicht hoch treiben, weil dabey die Gefäße durch die verstärkte Federkraft der Luft leicht zersprengt werden. Von der hiebey nöthigen Festigkeit der Gefäße handelt Karsten (Lehrbegrif der gesamt. Math. VI. Theil, Pnevmatik, 7. Abschn.). Er glaubt, in gläsernen Glocken dürfe man es nicht leicht wagen, die Luft stärker, als auf die 3 -- 4 fache Dichte der Atmosphäre zusammenzndrücken. In starken metallnen Behältnissen, wie bey Windbüchsen u. dgl., läßt sich die Zusammenpressung weit höher treiben. Boyle hat die Luft 13mal und Hales (s. Statique des Vegetaux, trad. de l'Anglois par M. de Buffon, Paris, 1735. 8. p. 389. sqq.) in einer Bombednrch Einpressung eines Zapfens 38 mal verdichtet. Hales führt zwar noch einen Versuch an, wobey er Wasser in der Bombe gefrieren ließ, und eine 1838 fache Verdichtung der Luft erhalten zu haben glaubte; allein da hiebey die Bombe und der ganze Apparat zersprang, so gründet sich diese Angabe auf bloße Berechnung, wobey vorausgesetzt wird, die Luft habe den ganzen zu Zersprengung der Bombe nöthigen Druck getragen, und sey dadurch völlig dem mariottischen Satze gemäß verdichtet worden. Dies ist aber eben das, was durch den Versuch erst erwiesen werden sollte; daher man sich auf dieses Erperiment des Hales gar nicht berufen kann.
Winkler (Untersuchungen der Natur und Kunst, Leipjig, 1765. 8. II. Abhandl. S. 98.) hat das mariottische Gesetz noch beym achtfachen Druck richtig befunden. Alles dies zusammen zeigt, daß man dasselbe zwar nicht allgemein
als in der Atmoſphaͤre, zuſammengedruͤckt iſt (ſ. Sulzerin Mém. de l'Acad. de Pruſſe 1753. uͤberſ. im Hamburg. Magazin, XVII. B. 6. Stuͤck). Was fuͤr Einfluß die Annaͤherung an dieſe groͤßte moͤgliche Dichtigkeit der Luft auf das Geſetz der Zuſammenpreſſung haben muͤſſe, daruͤber haben d'Alembert (Traité des fluides, L. I. ch. 6.) und Euler(Tentamen explic. phaen. aëris. §. 22. ſq. in Comm. Petrop. To. II. ingl. in Robins erlaͤuterter Artillerie, S. 85, 95.) allgemeine Betrachtungen angeſtellt.
Die kuͤnſtlichen Zuſammendruͤckungen der Luft, ſ. Compreſſionsmaſchine, laſſen ſich gewoͤhnlich nicht hoch treiben, weil dabey die Gefaͤße durch die verſtaͤrkte Federkraft der Luft leicht zerſprengt werden. Von der hiebey noͤthigen Feſtigkeit der Gefaͤße handelt Karſten (Lehrbegrif der geſamt. Math. VI. Theil, Pnevmatik, 7. Abſchn.). Er glaubt, in glaͤſernen Glocken duͤrfe man es nicht leicht wagen, die Luft ſtaͤrker, als auf die 3 — 4 fache Dichte der Atmoſphaͤre zuſammenzndruͤcken. In ſtarken metallnen Behaͤltniſſen, wie bey Windbuͤchſen u. dgl., laͤßt ſich die Zuſammenpreſſung weit hoͤher treiben. Boyle hat die Luft 13mal und Hales (ſ. Statique des Vegétaux, trad. de l'Anglois par M. de Buffon, Paris, 1735. 8. p. 389. ſqq.) in einer Bombednrch Einpreſſung eines Zapfens 38 mal verdichtet. Hales fuͤhrt zwar noch einen Verſuch an, wobey er Waſſer in der Bombe gefrieren ließ, und eine 1838 fache Verdichtung der Luft erhalten zu haben glaubte; allein da hiebey die Bombe und der ganze Apparat zerſprang, ſo gruͤndet ſich dieſe Angabe auf bloße Berechnung, wobey vorausgeſetzt wird, die Luft habe den ganzen zu Zerſprengung der Bombe noͤthigen Druck getragen, und ſey dadurch voͤllig dem mariottiſchen Satze gemaͤß verdichtet worden. Dies iſt aber eben das, was durch den Verſuch erſt erwieſen werden ſollte; daher man ſich auf dieſes Erperiment des Hales gar nicht berufen kann.
Winkler (Unterſuchungen der Natur und Kunſt, Leipjig, 1765. 8. II. Abhandl. S. 98.) hat das mariottiſche Geſetz noch beym achtfachen Druck richtig befunden. Alles dies zuſammen zeigt, daß man daſſelbe zwar nicht allgemein
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Die kuͤnſtlichen Zuſammendruͤckungen der Luft, ſ. Compreſſionsmaſchine, laſſen ſich gewoͤhnlich nicht hoch treiben, weil dabey die Gefaͤße durch die verſtaͤrkte Federkraft der Luft leicht zerſprengt werden. Von der hiebey noͤthigen Feſtigkeit der Gefaͤße handelt Karſten (Lehrbegrif der geſamt. Math. VI. Theil, Pnevmatik, 7. Abſchn.). Er glaubt, in glaͤſernen Glocken duͤrfe man es nicht leicht wagen, die Luft ſtaͤrker, als auf die 3 — 4 fache Dichte der Atmoſphaͤre zuſammenzndruͤcken. In ſtarken metallnen Behaͤltniſſen, wie bey Windbuͤchſen u. dgl., laͤßt ſich die Zuſammenpreſſung weit hoͤher treiben. Boyle hat die Luft 13mal und Hales (ſ. Statique des Vegétaux, trad. de l'Anglois par M. de Buffon, Paris, 1735. 8. p. 389. ſqq.) in einer Bombednrch Einpreſſung eines Zapfens 38 mal verdichtet. Hales fuͤhrt zwar noch einen Verſuch an, wobey er Waſſer in der Bombe gefrieren ließ, und eine 1838 fache Verdichtung der Luft erhalten zu haben glaubte; allein da hiebey die Bombe und der ganze Apparat zerſprang, ſo gruͤndet ſich dieſe Angabe auf bloße Berechnung, wobey vorausgeſetzt wird, die Luft habe den ganzen zu Zerſprengung der Bombe noͤthigen Druck getragen, und ſey dadurch voͤllig dem mariottiſchen Satze gemaͤß verdichtet worden. Dies iſt aber eben das, was durch den Verſuch erſt erwieſen werden ſollte; daher man ſich auf dieſes Erperiment des Hales gar nicht berufen kann.
Winkler (Unterſuchungen der Natur und Kunſt, Leipjig, 1765. 8. II. Abhandl. S. 98.) hat das mariottiſche Geſetz noch beym achtfachen Druck richtig befunden. Alles dies zuſammen zeigt, daß man daſſelbe zwar nicht allgemein
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/21>, abgerufen am 16.07.2024.
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