im letztern Falle entweder nur gemeine, oder auch höhere Mathematik, an; man betrachtet endlich Kräfte und Bewegungen entweder an festen Körpern, oder an tropfbaren flüßigen, oder an elastischen flüßigen Materien. Die Lehre vom Gleichgewicht wird bey festen Körpern Statik der festen Körper, bey tropfbaren Flüßigkeiten Hydrostatik, bey elastischen Aerometrie oder Aerostatik genannt. Die Lehre von der Bewegung, in sofern blos praktische Mittel, Bewegung hervorzubringen, mit Hülfe der Elementar- Mathematik erklärt werden, heißt bey sesten Körpern Mechanik in eingeschränkter Bedeutung des Worts, auch gemeine Mechanik oder Maschinenlehre, bey tropfbaren Flüßigkeiten Hydraulik, bey elastischen Pnevmatik: wenn aber mit Beyhülse der höhern Mathematik genauere Untersuchungen über die Natur und Eigenschaften der Bewegungen angestellt werden, so rechnet man dieselben bey festen Körpern zur höhern Mechanik oder Dynamik, bey tropfbaren Flüßigkeiten zur Hydrodynamik, bey elastischen werden sie mit zur Pnevmatik gezogen, ob man sie gleich auch unter dem Namen der Aerodynamik absondern könnte. Einige theilen die höhere Mechanik in Dynamik und Phoronomie, wobey das, was die Kräfte betrift, zu jener, was aber die Vewegung allein angeht, zu dieser gerechnet wird. Man s. die Artikel: Aerometrie, Aerostatik, Dynamik, Hydraulik, Hydrostatik, Hydrodynamik, Pnevmatik, Phoronomie, Statik, wo von allen diesen Wissenschaften umständlichere Nachricht gegeben wird, daß also hier nur noch von der gemeinen und höhern Mechanik fester Körper etwas hinzuzusetzen übrig bleibt.
Schon im höchsten Alterthum findet man deutliche Spuren von Kenntnissen der praktischen Mechanik. Ohne diese hätten weder die Egyptier den Bau ihrer ungeheuren Pyramiden und die Einrichtung so großer Obelisken ausführen, noch auch andere Nationen des Alterthums die Gebäude vollenden können, deren Ruinen uns noch in Erstaunen setzen. Dennoch sind hieraus noch nicht tiefe Einsichten
im letztern Falle entweder nur gemeine, oder auch hoͤhere Mathematik, an; man betrachtet endlich Kraͤfte und Bewegungen entweder an feſten Koͤrpern, oder an tropfbaren fluͤßigen, oder an elaſtiſchen fluͤßigen Materien. Die Lehre vom Gleichgewicht wird bey feſten Koͤrpern Statik der feſten Koͤrper, bey tropfbaren Fluͤßigkeiten Hydroſtatik, bey elaſtiſchen Aerometrie oder Aeroſtatik genannt. Die Lehre von der Bewegung, in ſofern blos praktiſche Mittel, Bewegung hervorzubringen, mit Huͤlfe der Elementar- Mathematik erklaͤrt werden, heißt bey ſeſten Koͤrpern Mechanik in eingeſchraͤnkter Bedeutung des Worts, auch gemeine Mechanik oder Maſchinenlehre, bey tropfbaren Fluͤßigkeiten Hydraulik, bey elaſtiſchen Pnevmatik: wenn aber mit Beyhuͤlſe der hoͤhern Mathematik genauere Unterſuchungen uͤber die Natur und Eigenſchaften der Bewegungen angeſtellt werden, ſo rechnet man dieſelben bey feſten Koͤrpern zur hoͤhern Mechanik oder Dynamik, bey tropfbaren Fluͤßigkeiten zur Hydrodynamik, bey elaſtiſchen werden ſie mit zur Pnevmatik gezogen, ob man ſie gleich auch unter dem Namen der Aerodynamik abſondern koͤnnte. Einige theilen die hoͤhere Mechanik in Dynamik und Phoronomie, wobey das, was die Kraͤfte betrift, zu jener, was aber die Vewegung allein angeht, zu dieſer gerechnet wird. Man ſ. die Artikel: Aerometrie, Aeroſtatik, Dynamik, Hydraulik, Hydroſtatik, Hydrodynamik, Pnevmatik, Phoronomie, Statik, wo von allen dieſen Wiſſenſchaften umſtaͤndlichere Nachricht gegeben wird, daß alſo hier nur noch von der gemeinen und hoͤhern Mechanik feſter Koͤrper etwas hinzuzuſetzen uͤbrig bleibt.
Schon im hoͤchſten Alterthum findet man deutliche Spuren von Kenntniſſen der praktiſchen Mechanik. Ohne dieſe haͤtten weder die Egyptier den Bau ihrer ungeheuren Pyramiden und die Einrichtung ſo großer Obelisken ausfuͤhren, noch auch andere Nationen des Alterthums die Gebaͤude vollenden koͤnnen, deren Ruinen uns noch in Erſtaunen ſetzen. Dennoch ſind hieraus noch nicht tiefe Einſichten
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im letztern Falle entweder nur gemeine, oder auch hoͤhere Mathematik, an; man betrachtet endlich Kraͤfte und Bewegungen entweder an feſten Koͤrpern, oder an tropfbaren fluͤßigen, oder an elaſtiſchen fluͤßigen Materien. Die Lehre vom Gleichgewicht wird bey feſten Koͤrpern <hirendition="#b">Statik der feſten Koͤrper,</hi> bey tropfbaren Fluͤßigkeiten <hirendition="#b">Hydroſtatik,</hi> bey elaſtiſchen <hirendition="#b">Aerometrie</hi> oder <hirendition="#b">Aeroſtatik</hi> genannt. Die Lehre von der Bewegung, in ſofern blos praktiſche Mittel, Bewegung hervorzubringen, mit Huͤlfe der Elementar- Mathematik erklaͤrt werden, heißt bey ſeſten Koͤrpern <hirendition="#b">Mechanik</hi> in eingeſchraͤnkter Bedeutung des Worts, auch <hirendition="#b">gemeine Mechanik</hi> oder <hirendition="#b">Maſchinenlehre,</hi> bey tropfbaren Fluͤßigkeiten <hirendition="#b">Hydraulik,</hi> bey elaſtiſchen <hirendition="#b">Pnevmatik:</hi> wenn aber mit Beyhuͤlſe der hoͤhern Mathematik genauere Unterſuchungen uͤber die Natur und Eigenſchaften der Bewegungen angeſtellt werden, ſo rechnet man dieſelben bey feſten Koͤrpern zur <hirendition="#b">hoͤhern Mechanik</hi> oder <hirendition="#b">Dynamik,</hi> bey tropfbaren Fluͤßigkeiten zur <hirendition="#b">Hydrodynamik,</hi> bey elaſtiſchen werden ſie mit zur Pnevmatik gezogen, ob man ſie gleich auch unter dem Namen der <hirendition="#b">Aerodynamik</hi> abſondern koͤnnte. Einige theilen die hoͤhere Mechanik in <hirendition="#b">Dynamik</hi> und <hirendition="#b">Phoronomie,</hi> wobey das, was die Kraͤfte betrift, zu jener, was aber die Vewegung allein angeht, zu dieſer gerechnet wird. Man ſ. die Artikel: <hirendition="#b">Aerometrie, Aeroſtatik, Dynamik, Hydraulik, Hydroſtatik, Hydrodynamik, Pnevmatik, Phoronomie, Statik,</hi> wo von allen dieſen Wiſſenſchaften umſtaͤndlichere Nachricht gegeben wird, daß alſo hier nur noch von der gemeinen und hoͤhern Mechanik feſter Koͤrper etwas hinzuzuſetzen uͤbrig bleibt.</p><p>Schon im hoͤchſten Alterthum findet man deutliche Spuren von Kenntniſſen der praktiſchen Mechanik. Ohne dieſe haͤtten weder die Egyptier den Bau ihrer ungeheuren Pyramiden und die Einrichtung ſo großer Obelisken ausfuͤhren, noch auch andere Nationen des Alterthums die Gebaͤude vollenden koͤnnen, deren Ruinen uns noch in Erſtaunen ſetzen. Dennoch ſind hieraus noch nicht tiefe Einſichten<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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im letztern Falle entweder nur gemeine, oder auch hoͤhere Mathematik, an; man betrachtet endlich Kraͤfte und Bewegungen entweder an feſten Koͤrpern, oder an tropfbaren fluͤßigen, oder an elaſtiſchen fluͤßigen Materien. Die Lehre vom Gleichgewicht wird bey feſten Koͤrpern Statik der feſten Koͤrper, bey tropfbaren Fluͤßigkeiten Hydroſtatik, bey elaſtiſchen Aerometrie oder Aeroſtatik genannt. Die Lehre von der Bewegung, in ſofern blos praktiſche Mittel, Bewegung hervorzubringen, mit Huͤlfe der Elementar- Mathematik erklaͤrt werden, heißt bey ſeſten Koͤrpern Mechanik in eingeſchraͤnkter Bedeutung des Worts, auch gemeine Mechanik oder Maſchinenlehre, bey tropfbaren Fluͤßigkeiten Hydraulik, bey elaſtiſchen Pnevmatik: wenn aber mit Beyhuͤlſe der hoͤhern Mathematik genauere Unterſuchungen uͤber die Natur und Eigenſchaften der Bewegungen angeſtellt werden, ſo rechnet man dieſelben bey feſten Koͤrpern zur hoͤhern Mechanik oder Dynamik, bey tropfbaren Fluͤßigkeiten zur Hydrodynamik, bey elaſtiſchen werden ſie mit zur Pnevmatik gezogen, ob man ſie gleich auch unter dem Namen der Aerodynamik abſondern koͤnnte. Einige theilen die hoͤhere Mechanik in Dynamik und Phoronomie, wobey das, was die Kraͤfte betrift, zu jener, was aber die Vewegung allein angeht, zu dieſer gerechnet wird. Man ſ. die Artikel: Aerometrie, Aeroſtatik, Dynamik, Hydraulik, Hydroſtatik, Hydrodynamik, Pnevmatik, Phoronomie, Statik, wo von allen dieſen Wiſſenſchaften umſtaͤndlichere Nachricht gegeben wird, daß alſo hier nur noch von der gemeinen und hoͤhern Mechanik feſter Koͤrper etwas hinzuzuſetzen uͤbrig bleibt.
Schon im hoͤchſten Alterthum findet man deutliche Spuren von Kenntniſſen der praktiſchen Mechanik. Ohne dieſe haͤtten weder die Egyptier den Bau ihrer ungeheuren Pyramiden und die Einrichtung ſo großer Obelisken ausfuͤhren, noch auch andere Nationen des Alterthums die Gebaͤude vollenden koͤnnen, deren Ruinen uns noch in Erſtaunen ſetzen. Dennoch ſind hieraus noch nicht tiefe Einſichten
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/173>, abgerufen am 23.11.2024.
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