Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
IV. Ist die Kugelfläche QP hohl, so hat ihr Halbmesser CA eine der vorigen entgegengesetzte Lage, ist also negativ, oder--r. Hiebey wird AV=--(3br/b+2r), also auch negativ, oder die Stralen werden so zerstreut, als ob sie aus einem vor der Kugelfläche liegenden Punkte kämen. V. Sind die Stralen vor der Brechung schon convergent, so liegt der Punkt der Axe, gegen den sie gerichtet find, oder B, hinter A, und BA oder b wird negativ. Dafür giebt die Formel AV=(--3br/--b -- 2r)=(3br/b+2r). Solche Stralen bleiben bey einer erhabnen Fläche, wo r positiv ist, allezeit convergent; bey einer hohlen, wo r negativ ist, werden sie parallel, wenn b=2r und divergent, wenn b größer ist, als 2r. VI. Für Brechung aus Glas in Luft wird das Brechungsverhältniß n:m, also verwechseln m und n ihre Stellen und es wird Der negative Werth dieser Formel zeigt, daß bey dieser Brechung erhabne Flächen die divergenten Stralen zerstreuen. Für hohle Flächen giebt sie die Resultate, wenn man r, für convergente Stralen, wenn man b negativ setzt. Um alles das in ein Beyspiel zusammenzufassen, setze man, Fig. 111. fielen die Stralen, die schon durch die Vorderfläche der Glaskugel Qp so gebrochen waren, daß sie nach V zu giengen, an der Hinterfläche qp wieder aus dem Glase in die Luft, und man suche v, wo sie sich nach dieser zweyten Brechung vereinigen werden. Hier ist wegen der hohlen Fläche qp und des Convergirens der Stralen, sowohl r als b negativ, und zugleich wird aV oder b=
IV. Iſt die Kugelflaͤche QP hohl, ſo hat ihr Halbmeſſer CA eine der vorigen entgegengeſetzte Lage, iſt alſo negativ, oder—r. Hiebey wird AV=—(3br/b+2r), alſo auch negativ, oder die Stralen werden ſo zerſtreut, als ob ſie aus einem vor der Kugelflaͤche liegenden Punkte kaͤmen. V. Sind die Stralen vor der Brechung ſchon convergent, ſo liegt der Punkt der Axe, gegen den ſie gerichtet find, oder B, hinter A, und BA oder b wird negativ. Dafuͤr giebt die Formel AV=(—3br/—b — 2r)=(3br/b+2r). Solche Stralen bleiben bey einer erhabnen Flaͤche, wo r poſitiv iſt, allezeit convergent; bey einer hohlen, wo r negativ iſt, werden ſie parallel, wenn b=2r und divergent, wenn b groͤßer iſt, als 2r. VI. Fuͤr Brechung aus Glas in Luft wird das Brechungsverhaͤltniß n:m, alſo verwechſeln m und n ihre Stellen und es wird Der negative Werth dieſer Formel zeigt, daß bey dieſer Brechung erhabne Flaͤchen die divergenten Stralen zerſtreuen. Fuͤr hohle Flaͤchen giebt ſie die Reſultate, wenn man r, fuͤr convergente Stralen, wenn man b negativ ſetzt. Um alles das in ein Beyſpiel zuſammenzufaſſen, ſetze man, Fig. 111. fielen die Stralen, die ſchon durch die Vorderflaͤche der Glaskugel Qp ſo gebrochen waren, daß ſie nach V zu giengen, an der Hinterflaͤche qp wieder aus dem Glaſe in die Luft, und man ſuche v, wo ſie ſich nach dieſer zweyten Brechung vereinigen werden. Hier iſt wegen der hohlen Flaͤche qp und des Convergirens der Stralen, ſowohl r als b negativ, und zugleich wird aV oder b= <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0915" xml:id="P.2.909" n="909"/><lb/> oder zerſtreut. Im angenommenen Beyſpiele fahren ſie ſo aus einander, als ob ſie aus einem Punkte kaͤmen, welcher um die Weite <hi rendition="#aq">3r</hi> <hi rendition="#b">vor der Kugelflaͤche laͤge.</hi></p> <p><hi rendition="#aq">IV.</hi> Iſt die Kugelflaͤche <hi rendition="#aq">QP</hi> <hi rendition="#b">hohl,</hi> ſo hat ihr Halbmeſſer <hi rendition="#aq">CA</hi> eine der vorigen entgegengeſetzte Lage, iſt alſo <hi rendition="#b">negativ,</hi> oder<hi rendition="#aq">—r.</hi> Hiebey wird <hi rendition="#aq">AV=—(3br/b+2r),</hi> alſo auch negativ, oder die Stralen werden ſo zerſtreut, als ob ſie aus einem vor der Kugelflaͤche liegenden Punkte kaͤmen.</p> <p><hi rendition="#aq">V.</hi> Sind die Stralen vor der Brechung ſchon <hi rendition="#b">convergent,</hi> ſo liegt der Punkt der Axe, gegen den ſie gerichtet find, oder <hi rendition="#aq">B,</hi> <hi rendition="#b">hinter</hi> <hi rendition="#aq">A,</hi> und <hi rendition="#aq">BA</hi> oder <hi rendition="#aq">b</hi> wird <hi rendition="#b">negativ.</hi> Dafuͤr giebt die Formel <hi rendition="#aq">AV=(—3br/—b — 2r)=(3br/b+2r).</hi> Solche Stralen bleiben bey einer erhabnen Flaͤche, wo <hi rendition="#aq">r</hi> poſitiv iſt, allezeit convergent; bey einer hohlen, wo <hi rendition="#aq">r</hi> negativ iſt, werden ſie parallel, wenn <hi rendition="#aq">b=2r</hi> und divergent, wenn <hi rendition="#aq">b</hi> groͤßer iſt, als <hi rendition="#aq">2r.</hi></p> <p><hi rendition="#aq">VI.</hi> Fuͤr Brechung <hi rendition="#b">aus Glas in Luft</hi> wird das Brechungsverhaͤltniß <hi rendition="#aq">n:m,</hi> alſo verwechſeln <hi rendition="#aq">m</hi> und <hi rendition="#aq">n</hi> ihre Stellen und es wird <hi rendition="#aq"/></p> <p>Der negative Werth dieſer Formel zeigt, daß bey dieſer Brechung erhabne Flaͤchen die divergenten Stralen zerſtreuen. Fuͤr <hi rendition="#b">hohle</hi> Flaͤchen giebt ſie die Reſultate, wenn man <hi rendition="#aq">r,</hi> fuͤr <hi rendition="#b">convergente</hi> Stralen, wenn man <hi rendition="#aq">b</hi> negativ ſetzt. Um alles das in ein Beyſpiel zuſammenzufaſſen, ſetze man, Fig. 111. fielen die Stralen, die ſchon durch die Vorderflaͤche der Glaskugel <hi rendition="#aq">Qp</hi> ſo gebrochen waren, daß ſie nach <hi rendition="#aq">V</hi> zu giengen, an der Hinterflaͤche <hi rendition="#aq">qp</hi> wieder aus dem Glaſe in die Luft, und man ſuche <hi rendition="#aq">v,</hi> wo ſie ſich nach dieſer zweyten Brechung vereinigen werden. Hier iſt wegen der hohlen Flaͤche <hi rendition="#aq">qp</hi> und des Convergirens der Stralen, ſowohl <hi rendition="#aq">r</hi> als <hi rendition="#aq">b</hi> negativ, und zugleich wird <hi rendition="#aq">aV</hi> oder <hi rendition="#aq">b=<lb/></hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [909/0915]
oder zerſtreut. Im angenommenen Beyſpiele fahren ſie ſo aus einander, als ob ſie aus einem Punkte kaͤmen, welcher um die Weite 3r vor der Kugelflaͤche laͤge.
IV. Iſt die Kugelflaͤche QP hohl, ſo hat ihr Halbmeſſer CA eine der vorigen entgegengeſetzte Lage, iſt alſo negativ, oder—r. Hiebey wird AV=—(3br/b+2r), alſo auch negativ, oder die Stralen werden ſo zerſtreut, als ob ſie aus einem vor der Kugelflaͤche liegenden Punkte kaͤmen.
V. Sind die Stralen vor der Brechung ſchon convergent, ſo liegt der Punkt der Axe, gegen den ſie gerichtet find, oder B, hinter A, und BA oder b wird negativ. Dafuͤr giebt die Formel AV=(—3br/—b — 2r)=(3br/b+2r). Solche Stralen bleiben bey einer erhabnen Flaͤche, wo r poſitiv iſt, allezeit convergent; bey einer hohlen, wo r negativ iſt, werden ſie parallel, wenn b=2r und divergent, wenn b groͤßer iſt, als 2r.
VI. Fuͤr Brechung aus Glas in Luft wird das Brechungsverhaͤltniß n:m, alſo verwechſeln m und n ihre Stellen und es wird
Der negative Werth dieſer Formel zeigt, daß bey dieſer Brechung erhabne Flaͤchen die divergenten Stralen zerſtreuen. Fuͤr hohle Flaͤchen giebt ſie die Reſultate, wenn man r, fuͤr convergente Stralen, wenn man b negativ ſetzt. Um alles das in ein Beyſpiel zuſammenzufaſſen, ſetze man, Fig. 111. fielen die Stralen, die ſchon durch die Vorderflaͤche der Glaskugel Qp ſo gebrochen waren, daß ſie nach V zu giengen, an der Hinterflaͤche qp wieder aus dem Glaſe in die Luft, und man ſuche v, wo ſie ſich nach dieſer zweyten Brechung vereinigen werden. Hier iſt wegen der hohlen Flaͤche qp und des Convergirens der Stralen, ſowohl r als b negativ, und zugleich wird aV oder b=
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