Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Die schicklichste Einrichtung aber ist diesem Werkzeuge von Herrn de Gabriel in Strasburg gegeben worden. Sie ist dem Heronsbrunnen ähnlich, und wird Taf. XIII. Fig. 96. und 97. vorgestellt. A, B sind die Gefäße mit den messingenen Kappen K, L, welche in die Büchse des Hahns R luftdicht eingeschraubt werden können. In diesem Hahne sind zwey Löcher g, h, Fig. 97., parallel und auf die Axe senkrecht gebohrt. Diese zwey Löcher passen auf zwo Röhren i und m, wovon die erste an den obern Theil der Hahnenbüchse angeschraubt und mit dem Aussatzrohre I. Fig. 96. versehen ist, die andere aber von dem untern Theile der Büchfe bis nahe an den Boden des untern Gefäßes herabgeht. Dieses Gefäß hat einen messingenen Fuß C, in dessen Mitte sich eine Oefnung N befindet, welche, wenn die brennbare Luft dadurch in das Gefäß gebracht worden ist, mit einer Lappenschraube luftdicht verschlessen werden kan. Die Vorrichtung zu Erregung des elektrischen Funkens ist, wie bey der vorigen Lampe, und steht auf der messingenen Scheibe OO, welche in einen auf B angebrachten Reif schließt. Eine der beyden Säulen hat einen gläsernen Schaft v. Der an dem Ende ihres Stäbchens befindliche Knopf w kömmt entweder unmittelbar, oder durch eine Kette mit dem elektrisirten Conductor der Maschine, dem Deckel des Elektrophors oder dergl. in Verbindung. Die andere Säule, die nicht isolirt ist, leitet
Die ſchicklichſte Einrichtung aber iſt dieſem Werkzeuge von Herrn de Gabriel in Strasburg gegeben worden. Sie iſt dem Heronsbrunnen aͤhnlich, und wird Taf. XIII. Fig. 96. und 97. vorgeſtellt. A, B ſind die Gefaͤße mit den meſſingenen Kappen K, L, welche in die Buͤchſe des Hahns R luftdicht eingeſchraubt werden koͤnnen. In dieſem Hahne ſind zwey Loͤcher g, h, Fig. 97., parallel und auf die Axe ſenkrecht gebohrt. Dieſe zwey Loͤcher paſſen auf zwo Roͤhren i und m, wovon die erſte an den obern Theil der Hahnenbuͤchſe angeſchraubt und mit dem Auſſatzrohre I. Fig. 96. verſehen iſt, die andere aber von dem untern Theile der Buͤchfe bis nahe an den Boden des untern Gefaͤßes herabgeht. Dieſes Gefaͤß hat einen meſſingenen Fuß C, in deſſen Mitte ſich eine Oefnung N befindet, welche, wenn die brennbare Luft dadurch in das Gefaͤß gebracht worden iſt, mit einer Lappenſchraube luftdicht verſchleſſen werden kan. Die Vorrichtung zu Erregung des elektriſchen Funkens iſt, wie bey der vorigen Lampe, und ſteht auf der meſſingenen Scheibe OO, welche in einen auf B angebrachten Reif ſchließt. Eine der beyden Saͤulen hat einen glaͤſernen Schaft v. Der an dem Ende ihres Staͤbchens befindliche Knopf w koͤmmt entweder unmittelbar, oder durch eine Kette mit dem elektriſirten Conductor der Maſchine, dem Deckel des Elektrophors oder dergl. in Verbindung. Die andere Saͤule, die nicht iſolirt iſt, leitet <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0854" xml:id="P.2.848" n="848"/><lb/> 1780. 8.) beſchrieben worden. <hi rendition="#b">Brander</hi> in Augsburg verfertigte um eben dieſe Zeit elektriſche Lampen, bey welchen die Roͤhre zwiſchen beyden Gefaͤßen durch einen auf das untere geſteckten Korkſtoͤpſel hindurch gieng. Dieſe ſind noch fruͤher, als die Fuͤrſtenbergeriſchen von <hi rendition="#b">Weber</hi> (Beſchreibung des Luftelektrophors, Augsburg, 1778. 8.) bekannt gemacht worden. Brander verbeſſerte ſie in der Folge, indem er dem obern Gefaͤße eine Oefnung gab, um den Ausfluß des Waſſers durch den Druck der Luft zu befoͤrdern, den Seitencanal aber nicht an dem Zwiſchenrohre, ſondern am untern Behaͤlter ſelbſt anbrachte, wovon man die Beſchreibung beym <hi rendition="#b">Ehrmann</hi> (§. 9. und Fig. 2.) findet.</p> <p>Die ſchicklichſte Einrichtung aber iſt dieſem Werkzeuge von Herrn <hi rendition="#b">de Gabriel</hi> in Strasburg gegeben worden. Sie iſt dem Heronsbrunnen aͤhnlich, und wird Taf. <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Fig. 96. und 97. vorgeſtellt. <hi rendition="#aq">A, B</hi> ſind die Gefaͤße mit den meſſingenen Kappen <hi rendition="#aq">K, L,</hi> welche in die Buͤchſe des Hahns <hi rendition="#aq">R</hi> luftdicht eingeſchraubt werden koͤnnen. In dieſem Hahne ſind zwey Loͤcher <hi rendition="#aq">g, h,</hi> Fig. 97., parallel und auf die Axe ſenkrecht gebohrt. Dieſe zwey Loͤcher paſſen auf zwo Roͤhren <hi rendition="#aq">i</hi> und <hi rendition="#aq">m,</hi> wovon die erſte an den obern Theil der Hahnenbuͤchſe angeſchraubt und mit dem Auſſatzrohre <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 96. verſehen iſt, die andere aber von dem untern Theile der Buͤchfe bis nahe an den Boden des untern Gefaͤßes herabgeht. Dieſes Gefaͤß hat einen meſſingenen Fuß <hi rendition="#aq">C,</hi> in deſſen Mitte ſich eine Oefnung <hi rendition="#aq">N</hi> befindet, welche, wenn die brennbare Luft dadurch in das Gefaͤß gebracht worden iſt, mit einer Lappenſchraube luftdicht verſchleſſen werden kan. Die Vorrichtung zu Erregung des elektriſchen Funkens iſt, wie bey der vorigen Lampe, und ſteht auf der meſſingenen Scheibe <hi rendition="#aq">OO,</hi> welche in einen auf <hi rendition="#aq">B</hi> angebrachten Reif ſchließt. Eine der beyden Saͤulen hat einen glaͤſernen Schaft <hi rendition="#aq">v.</hi> Der an dem Ende ihres Staͤbchens befindliche Knopf <hi rendition="#aq">w</hi> koͤmmt entweder unmittelbar, oder durch eine Kette mit dem elektriſirten Conductor der Maſchine, dem Deckel des Elektrophors oder dergl. in Verbindung. Die andere Saͤule, die nicht iſolirt iſt, leitet<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [848/0854]
1780. 8.) beſchrieben worden. Brander in Augsburg verfertigte um eben dieſe Zeit elektriſche Lampen, bey welchen die Roͤhre zwiſchen beyden Gefaͤßen durch einen auf das untere geſteckten Korkſtoͤpſel hindurch gieng. Dieſe ſind noch fruͤher, als die Fuͤrſtenbergeriſchen von Weber (Beſchreibung des Luftelektrophors, Augsburg, 1778. 8.) bekannt gemacht worden. Brander verbeſſerte ſie in der Folge, indem er dem obern Gefaͤße eine Oefnung gab, um den Ausfluß des Waſſers durch den Druck der Luft zu befoͤrdern, den Seitencanal aber nicht an dem Zwiſchenrohre, ſondern am untern Behaͤlter ſelbſt anbrachte, wovon man die Beſchreibung beym Ehrmann (§. 9. und Fig. 2.) findet.
Die ſchicklichſte Einrichtung aber iſt dieſem Werkzeuge von Herrn de Gabriel in Strasburg gegeben worden. Sie iſt dem Heronsbrunnen aͤhnlich, und wird Taf. XIII. Fig. 96. und 97. vorgeſtellt. A, B ſind die Gefaͤße mit den meſſingenen Kappen K, L, welche in die Buͤchſe des Hahns R luftdicht eingeſchraubt werden koͤnnen. In dieſem Hahne ſind zwey Loͤcher g, h, Fig. 97., parallel und auf die Axe ſenkrecht gebohrt. Dieſe zwey Loͤcher paſſen auf zwo Roͤhren i und m, wovon die erſte an den obern Theil der Hahnenbuͤchſe angeſchraubt und mit dem Auſſatzrohre I. Fig. 96. verſehen iſt, die andere aber von dem untern Theile der Buͤchfe bis nahe an den Boden des untern Gefaͤßes herabgeht. Dieſes Gefaͤß hat einen meſſingenen Fuß C, in deſſen Mitte ſich eine Oefnung N befindet, welche, wenn die brennbare Luft dadurch in das Gefaͤß gebracht worden iſt, mit einer Lappenſchraube luftdicht verſchleſſen werden kan. Die Vorrichtung zu Erregung des elektriſchen Funkens iſt, wie bey der vorigen Lampe, und ſteht auf der meſſingenen Scheibe OO, welche in einen auf B angebrachten Reif ſchließt. Eine der beyden Saͤulen hat einen glaͤſernen Schaft v. Der an dem Ende ihres Staͤbchens befindliche Knopf w koͤmmt entweder unmittelbar, oder durch eine Kette mit dem elektriſirten Conductor der Maſchine, dem Deckel des Elektrophors oder dergl. in Verbindung. Die andere Saͤule, die nicht iſolirt iſt, leitet
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