Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Bey einer solchen Menge von Hypothesen, die sich mehrentheils auf die Lieblingsideen oder Lieblingsstudien ihrer Urheber gründen, wird derjenige vielleicht am besten thun, der gar nicht ausführlich von den Naturforschern zu wissen verlangt, wie die Erde und die Welt geschaffen worden sey, der vielmehr bey demjenigen stehen bleibt, was uns die Beobachtungen mit der größten Wahrscheinlichkeit zeigen, daß die Erde allerdings ehedem anders als jetzt, ausgesehen habe (s. A. F. v. Veltheim Etwas über die Bildung des Basalts und die vormalige Beschaffenheit der Gebirge in Deutschland. Leipz. 1787. gr. 8.), daß unsere Länder ehedem Meergrund gewesen sind, welches außer de Maillet, Hollmann, Büffon und de Lüc, auch Lehmann (Versuch einer Geschichte von Flötzgebirgen. Berlin, 1756. 8.) dargethan hat, daß eine einzige Ueberschwemmung, also auch die von Mose erwähnte Sündfluth, allein zu Erklärung der Phänomene nicht hinreicht, daß die Vulkane und Erdbeben an der Bildung der Erdfläche einen sehr großen Antheil haben (s. Vulkane), und daß überhaupt sehr viele mit einander verwickelte, theils gewaltsam, theils allmählig wirkende Ursachen zusammengekommen sind, um die Erdfläche zu dem, was sie jetzt ist, zu einem so bequemen Wohnplatze des Menschen, und der ganzen lebenden Natur zu bilden. Johann Lulofs Einleitung zu der mathematischen und physikalischen Kenntniß der Erdkugel; aus dem Holländ. von A. G. Kästner. Göttingen u. Leipz 1755. gr. 4. Fr. Mallet allgemeine oder mathematische Beschreibung der Erdkugel; aus dem Schwed von L. H. Röhl. Greifsw 1774. 8. J. Elert Bode Anleitung zur allgemeinen Kenntniß der Erdkugel. Berlin, 1786. gr 8. Erxleben Anfangsgründe der Naturlehre. Vierte Aufl mit Zusätzen von G. C. Lichtenberg. Göttingen, 1787. 8. im dreyzehnten Abschnitte.
Bey einer ſolchen Menge von Hypotheſen, die ſich mehrentheils auf die Lieblingsideen oder Lieblingsſtudien ihrer Urheber gruͤnden, wird derjenige vielleicht am beſten thun, der gar nicht ausfuͤhrlich von den Naturforſchern zu wiſſen verlangt, wie die Erde und die Welt geſchaffen worden ſey, der vielmehr bey demjenigen ſtehen bleibt, was uns die Beobachtungen mit der groͤßten Wahrſcheinlichkeit zeigen, daß die Erde allerdings ehedem anders als jetzt, ausgeſehen habe (ſ. A. F. v. Veltheim Etwas über die Bildung des Baſalts und die vormalige Beſchaffenheit der Gebirge in Deutſchland. Leipz. 1787. gr. 8.), daß unſere Laͤnder ehedem Meergrund geweſen ſind, welches außer de Maillet, Hollmann, Buͤffon und de Luͤc, auch Lehmann (Verſuch einer Geſchichte von Floͤtzgebirgen. Berlin, 1756. 8.) dargethan hat, daß eine einzige Ueberſchwemmung, alſo auch die von Moſe erwaͤhnte Suͤndfluth, allein zu Erklaͤrung der Phaͤnomene nicht hinreicht, daß die Vulkane und Erdbeben an der Bildung der Erdflaͤche einen ſehr großen Antheil haben (ſ. Vulkane), und daß uͤberhaupt ſehr viele mit einander verwickelte, theils gewaltſam, theils allmaͤhlig wirkende Urſachen zuſammengekommen ſind, um die Erdflaͤche zu dem, was ſie jetzt iſt, zu einem ſo bequemen Wohnplatze des Menſchen, und der ganzen lebenden Natur zu bilden. Johann Lulofs Einleitung zu der mathematiſchen und phyſikaliſchen Kenntniß der Erdkugel; aus dem Hollaͤnd. von A. G. Kaͤſtner. Goͤttingen u. Leipz 1755. gr. 4. Fr. Mallet allgemeine oder mathematiſche Beſchreibung der Erdkugel; aus dem Schwed von L. H. Roͤhl. Greifsw 1774. 8. J. Elert Bode Anleitung zur allgemeinen Kenntniß der Erdkugel. Berlin, 1786. gr 8. Erxleben Anfangsgruͤnde der Naturlehre. Vierte Aufl mit Zuſaͤtzen von G. C. Lichtenberg. Goͤttingen, 1787. 8. im dreyzehnten Abſchnitte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0078" xml:id="P.2.72" n="72"/><lb/> nicht ohne Zwang mit den Phaͤnomenen vereinigen laͤßt. (Man ſ. Philoſophiſchphyſiſche Fragmente uͤber die Geogenie, worin die vornehmſten Meynungen des Hrn. <hi rendition="#b">Silberſchlags</hi> freymuͤthig gepruͤft werden. 1ſter Theil. Breslau, 1783. gr. 4.)</p> <p>Bey einer ſolchen Menge von Hypotheſen, die ſich mehrentheils auf die Lieblingsideen oder Lieblingsſtudien ihrer Urheber gruͤnden, wird derjenige vielleicht am beſten thun, der gar nicht ausfuͤhrlich von den Naturforſchern zu wiſſen verlangt, wie die Erde und die Welt geſchaffen worden ſey, der vielmehr bey demjenigen ſtehen bleibt, was uns die Beobachtungen mit der groͤßten Wahrſcheinlichkeit zeigen, daß die Erde allerdings ehedem anders als jetzt, ausgeſehen habe (ſ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. F. v. Veltheim</hi> Etwas über die Bildung des Baſalts und die vormalige Beſchaffenheit der Gebirge in Deutſchland. Leipz. 1787. gr. 8.</hi>), daß unſere Laͤnder ehedem Meergrund geweſen ſind, welches außer <hi rendition="#b">de Maillet, Hollmann, Buͤffon</hi> und <hi rendition="#b">de Luͤc,</hi> auch <hi rendition="#b">Lehmann</hi> (Verſuch einer Geſchichte von Floͤtzgebirgen. Berlin, 1756. 8.) dargethan hat, daß eine einzige Ueberſchwemmung, alſo auch die von Moſe erwaͤhnte Suͤndfluth, allein zu Erklaͤrung der Phaͤnomene nicht hinreicht, daß die Vulkane und Erdbeben an der Bildung der Erdflaͤche einen ſehr großen Antheil haben (ſ. <hi rendition="#b">Vulkane</hi>), und daß uͤberhaupt ſehr viele mit einander verwickelte, theils gewaltſam, theils allmaͤhlig wirkende Urſachen zuſammengekommen ſind, um die Erdflaͤche zu dem, was ſie jetzt iſt, zu einem ſo bequemen Wohnplatze des Menſchen, und der ganzen lebenden Natur zu bilden.</p> <p><hi rendition="#b">Johann Lulofs</hi> Einleitung zu der mathematiſchen und phyſikaliſchen Kenntniß der Erdkugel; aus dem Hollaͤnd. von <hi rendition="#b">A. G. Kaͤſtner.</hi> Goͤttingen u. Leipz 1755. gr. 4.</p> <p><hi rendition="#b">Fr. Mallet</hi> allgemeine oder mathematiſche Beſchreibung der Erdkugel; aus dem Schwed von <hi rendition="#b">L. H. Roͤhl.</hi> Greifsw 1774. 8.</p> <p><hi rendition="#b">J. Elert Bode</hi> Anleitung zur allgemeinen Kenntniß der Erdkugel. Berlin, 1786. gr 8.</p> </div> <div n="2"> <head>Erxleben</head><lb/> <p>Anfangsgruͤnde der Naturlehre. Vierte Aufl mit Zuſaͤtzen von <hi rendition="#b">G. C. Lichtenberg.</hi> Goͤttingen, 1787. 8. im dreyzehnten Abſchnitte.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0078]
nicht ohne Zwang mit den Phaͤnomenen vereinigen laͤßt. (Man ſ. Philoſophiſchphyſiſche Fragmente uͤber die Geogenie, worin die vornehmſten Meynungen des Hrn. Silberſchlags freymuͤthig gepruͤft werden. 1ſter Theil. Breslau, 1783. gr. 4.)
Bey einer ſolchen Menge von Hypotheſen, die ſich mehrentheils auf die Lieblingsideen oder Lieblingsſtudien ihrer Urheber gruͤnden, wird derjenige vielleicht am beſten thun, der gar nicht ausfuͤhrlich von den Naturforſchern zu wiſſen verlangt, wie die Erde und die Welt geſchaffen worden ſey, der vielmehr bey demjenigen ſtehen bleibt, was uns die Beobachtungen mit der groͤßten Wahrſcheinlichkeit zeigen, daß die Erde allerdings ehedem anders als jetzt, ausgeſehen habe (ſ. A. F. v. Veltheim Etwas über die Bildung des Baſalts und die vormalige Beſchaffenheit der Gebirge in Deutſchland. Leipz. 1787. gr. 8.), daß unſere Laͤnder ehedem Meergrund geweſen ſind, welches außer de Maillet, Hollmann, Buͤffon und de Luͤc, auch Lehmann (Verſuch einer Geſchichte von Floͤtzgebirgen. Berlin, 1756. 8.) dargethan hat, daß eine einzige Ueberſchwemmung, alſo auch die von Moſe erwaͤhnte Suͤndfluth, allein zu Erklaͤrung der Phaͤnomene nicht hinreicht, daß die Vulkane und Erdbeben an der Bildung der Erdflaͤche einen ſehr großen Antheil haben (ſ. Vulkane), und daß uͤberhaupt ſehr viele mit einander verwickelte, theils gewaltſam, theils allmaͤhlig wirkende Urſachen zuſammengekommen ſind, um die Erdflaͤche zu dem, was ſie jetzt iſt, zu einem ſo bequemen Wohnplatze des Menſchen, und der ganzen lebenden Natur zu bilden.
Johann Lulofs Einleitung zu der mathematiſchen und phyſikaliſchen Kenntniß der Erdkugel; aus dem Hollaͤnd. von A. G. Kaͤſtner. Goͤttingen u. Leipz 1755. gr. 4.
Fr. Mallet allgemeine oder mathematiſche Beſchreibung der Erdkugel; aus dem Schwed von L. H. Roͤhl. Greifsw 1774. 8.
J. Elert Bode Anleitung zur allgemeinen Kenntniß der Erdkugel. Berlin, 1786. gr 8.
Erxleben
Anfangsgruͤnde der Naturlehre. Vierte Aufl mit Zuſaͤtzen von G. C. Lichtenberg. Goͤttingen, 1787. 8. im dreyzehnten Abſchnitte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |