Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Brisson Dict. rais. de Physique, art. Cornet acoustique. Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, 4te Aufl. §. 227. Hohlgläser, s. Linsengläser. Hohlspiegel, Speculum concavum, Miroir concave. Ein krummer Spiegel, dessen Fläche nach der Vorderseite zu hohl ist. Die Krümmung kan sphärisch, parabolisch, elliptisch oder hyperbolisch seyn. Da die letztern beyden Arten selten gebraucht werden, für die parabolischen aber ein eigner Artikel (Parabolische Spiegel) bestimmt ist, so bleiben hier nur noch die sphärischen Hohlspiegel oder hohlen Kugelspiegel (specula sphaerica concava) zu betrachten übrig, wobey man erstens auf die Wege der von ihnen zurückgeworfenen Stralen, zweytens auf die Bilder, die sie darstellen, zu sehen hat. MN, Taf. XI. Fig. 76. sey ein Durchschnitt eines hohlen Kugelspiegels, und dessen Mitte A sey mit dem Mittelpunkte der Kugel C durch die Axe AC verbunden. Ein Stral LM, der parallel mit der Axe einfällt, macht mit dem Halbmesser der Kugel CM, (welcher auf der Kugelfläche bey M lothrecht steht) den Einfallswinkel 0=y, wird also unter einem eben so großen Winkel x=0=y so zurückgeworfen, daß er die Axe CA bey O schneidet. Weil nun im Dreyecke COM die Winkel x und y gleich sind, so sind auch die Seiten MO und CO gleich, und werden, wie in jedem gleichschenklichten Dreyecke, durch das Product der halben Grundlinie in die Secante des anliegenden Winkels ausgedrückt. Nennt man also den Halbmesser der Kugelfläche CM=a, so ist
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, art. Cornet acouſtique. Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, 4te Aufl. §. 227. Hohlglaͤſer, ſ. Linſenglaͤſer. Hohlſpiegel, Speculum concavum, Miroir concave. Ein krummer Spiegel, deſſen Flaͤche nach der Vorderſeite zu hohl iſt. Die Kruͤmmung kan ſphaͤriſch, paraboliſch, elliptiſch oder hyperboliſch ſeyn. Da die letztern beyden Arten ſelten gebraucht werden, fuͤr die paraboliſchen aber ein eigner Artikel (Paraboliſche Spiegel) beſtimmt iſt, ſo bleiben hier nur noch die ſphaͤriſchen Hohlſpiegel oder hohlen Kugelſpiegel (ſpecula ſphaerica concava) zu betrachten uͤbrig, wobey man erſtens auf die Wege der von ihnen zuruͤckgeworfenen Stralen, zweytens auf die Bilder, die ſie darſtellen, zu ſehen hat. MN, Taf. XI. Fig. 76. ſey ein Durchſchnitt eines hohlen Kugelſpiegels, und deſſen Mitte A ſey mit dem Mittelpunkte der Kugel C durch die Axe AC verbunden. Ein Stral LM, der parallel mit der Axe einfaͤllt, macht mit dem Halbmeſſer der Kugel CM, (welcher auf der Kugelflaͤche bey M lothrecht ſteht) den Einfallswinkel 0=y, wird alſo unter einem eben ſo großen Winkel x=0=y ſo zuruͤckgeworfen, daß er die Axe CA bey O ſchneidet. Weil nun im Dreyecke COM die Winkel x und y gleich ſind, ſo ſind auch die Seiten MO und CO gleich, und werden, wie in jedem gleichſchenklichten Dreyecke, durch das Product der halben Grundlinie in die Secante des anliegenden Winkels ausgedruͤckt. Nennt man alſo den Halbmeſſer der Kugelflaͤche CM=a, ſo iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0648" xml:id="P.2.642" n="642"/><lb/><hi rendition="#b">doppelte Hoͤrrohr,</hi> Fig. 75. an, wo die Hoͤhlung <hi rendition="#aq">AEB</hi> eine eingeſchloßne Luft enthaͤlt, welche nicht anders, als durch die Roͤhre <hi rendition="#aq">EG</hi> in das Ohr ausweichen kan, und von den Schallſtralen geruͤhrt wird, die ſich in der vordern Hoͤlung <hi rendition="#aq">CFD</hi> nach <hi rendition="#aq">F</hi> reflectiren. Solcher Roͤhren bedienen ſich ſchwerhoͤrende Perſonen mit Nutzen. Sonſt thut uns und den Thieren das aͤußere Ohr eben die Dienſte, wie auch die hohle Hand, wenn man ſie hinter das Ohr haͤlt.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Briſſon</hi> Dict. raiſ. de Phyſique, art. <hi rendition="#i">Cornet acouſtique.</hi></hi> </p> <p><hi rendition="#b">Erxleben</hi> Anfangsgr. der Naturlehre, 4te Aufl. §. 227.</p> <p> <hi rendition="#b">Hohlglaͤſer, ſ. Linſenglaͤſer.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Hohlſpiegel, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Speculum concavum</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Miroir concave</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Ein krummer Spiegel, deſſen Flaͤche nach der Vorderſeite zu <hi rendition="#b">hohl</hi> iſt. Die Kruͤmmung kan ſphaͤriſch, paraboliſch, elliptiſch oder hyperboliſch ſeyn. Da die letztern beyden Arten ſelten gebraucht werden, fuͤr die paraboliſchen aber ein eigner Artikel (<hi rendition="#b">Paraboliſche Spiegel</hi>) beſtimmt iſt, ſo bleiben hier nur noch die ſphaͤriſchen Hohlſpiegel oder <hi rendition="#b">hohlen Kugelſpiegel</hi> <hi rendition="#aq">(ſpecula ſphaerica concava)</hi> zu betrachten uͤbrig, wobey man erſtens auf die Wege der von ihnen zuruͤckgeworfenen Stralen, zweytens auf die Bilder, die ſie darſtellen, zu ſehen hat.</p> <p><hi rendition="#aq">MN,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Fig. 76. ſey ein Durchſchnitt eines hohlen Kugelſpiegels, und deſſen Mitte <hi rendition="#aq">A</hi> ſey mit dem Mittelpunkte der Kugel <hi rendition="#aq">C</hi> durch die Axe <hi rendition="#aq">AC</hi> verbunden. Ein Stral <hi rendition="#aq">LM,</hi> der parallel mit der Axe einfaͤllt, macht mit dem Halbmeſſer der Kugel <hi rendition="#aq">CM,</hi> (welcher auf der Kugelflaͤche bey <hi rendition="#aq">M</hi> lothrecht ſteht) den Einfallswinkel <hi rendition="#aq">0=y,</hi> wird alſo unter einem eben ſo großen Winkel <hi rendition="#aq">x=0=y</hi> ſo zuruͤckgeworfen, daß er die Axe <hi rendition="#aq">CA</hi> bey <hi rendition="#aq">O</hi> ſchneidet. Weil nun im Dreyecke <hi rendition="#aq">COM</hi> die Winkel <hi rendition="#aq">x</hi> und <hi rendition="#aq">y</hi> gleich ſind, ſo ſind auch die Seiten <hi rendition="#aq">MO</hi> und <hi rendition="#aq">CO</hi> gleich, und werden, wie in jedem gleichſchenklichten Dreyecke, durch das Product der halben Grundlinie in die Secante des anliegenden Winkels ausgedruͤckt. Nennt man alſo den Halbmeſſer der Kugelflaͤche <hi rendition="#aq">CM=a,</hi> ſo iſt <hi rendition="#aq"/><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [642/0648]
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Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, art. Cornet acouſtique.
Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, 4te Aufl. §. 227.
Hohlglaͤſer, ſ. Linſenglaͤſer.
Hohlſpiegel, Speculum concavum, Miroir concave.
Ein krummer Spiegel, deſſen Flaͤche nach der Vorderſeite zu hohl iſt. Die Kruͤmmung kan ſphaͤriſch, paraboliſch, elliptiſch oder hyperboliſch ſeyn. Da die letztern beyden Arten ſelten gebraucht werden, fuͤr die paraboliſchen aber ein eigner Artikel (Paraboliſche Spiegel) beſtimmt iſt, ſo bleiben hier nur noch die ſphaͤriſchen Hohlſpiegel oder hohlen Kugelſpiegel (ſpecula ſphaerica concava) zu betrachten uͤbrig, wobey man erſtens auf die Wege der von ihnen zuruͤckgeworfenen Stralen, zweytens auf die Bilder, die ſie darſtellen, zu ſehen hat.
MN, Taf. XI. Fig. 76. ſey ein Durchſchnitt eines hohlen Kugelſpiegels, und deſſen Mitte A ſey mit dem Mittelpunkte der Kugel C durch die Axe AC verbunden. Ein Stral LM, der parallel mit der Axe einfaͤllt, macht mit dem Halbmeſſer der Kugel CM, (welcher auf der Kugelflaͤche bey M lothrecht ſteht) den Einfallswinkel 0=y, wird alſo unter einem eben ſo großen Winkel x=0=y ſo zuruͤckgeworfen, daß er die Axe CA bey O ſchneidet. Weil nun im Dreyecke COM die Winkel x und y gleich ſind, ſo ſind auch die Seiten MO und CO gleich, und werden, wie in jedem gleichſchenklichten Dreyecke, durch das Product der halben Grundlinie in die Secante des anliegenden Winkels ausgedruͤckt. Nennt man alſo den Halbmeſſer der Kugelflaͤche CM=a, ſo iſt
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