und sahe sich genöthigt, die am meisten abweichenden Beobachtungen wegzuwerfen. Es fand sich, daß alle die, welche um die Zeit des Aufgangs der Sonne gemacht waren, weggelassen werden mußten, weil sie die Höhe zu klein gaben, wovon er die Ursache in dem um diese Zeit wehenden Ostwinde sucht, der die Luft aus der Ebne auf die Berge führe, und einen höhern Barometerstand daselbst verursache.
Nach dieser Weglassung stimmten die Resultate im Durchschnitte dahin überein, daß man, für jeden Grad Aenderung der Wärme, den durch die Regel gefundenen Unterschied der Höhen um (1/215) ändern müsse. Dies giebt, wenn n die Anzahl der Grade bedeutet, um welche das Queckfilberthermometer von 80 Graden (oder das sogenannte reaumürische) über 16 3/4 steht, die hinzuzufügende Berichtigung=(n/215)·x, mithin Oder, wenn r den beobachteten Grad des reaumürischen Thermometers selbst anzeigt, also n=r--16 3/4 ist,
Der Coefficient ce ist=10000 ((198,25+r/215))
Herr de Lüc macht, um den Zahlen 215 und 16 3/4 auszuweichen, eine neue Thermometerscale, die beym Siedpunkte+147, beym Eispunkte--39, und bey 16 3/4 nach Reaumür, Null hat. Weil so zwischen Sied- und Eispunkte 186 Grade enthalten sind, so macht 1 Reaum. Grad (186/80) de Lücsche, und wenn darauf (1/215) Aenderung kömmt, so kömmt auf 1 Grad nach de Lüc (80./215.186)=(1/500) Aenderung. Nun heiße der Grad, den das Thermometer an dieser S<*>ale
und ſahe ſich genoͤthigt, die am meiſten abweichenden Beobachtungen wegzuwerfen. Es fand ſich, daß alle die, welche um die Zeit des Aufgangs der Sonne gemacht waren, weggelaſſen werden mußten, weil ſie die Hoͤhe zu klein gaben, wovon er die Urſache in dem um dieſe Zeit wehenden Oſtwinde ſucht, der die Luft aus der Ebne auf die Berge fuͤhre, und einen hoͤhern Barometerſtand daſelbſt verurſache.
Nach dieſer Weglaſſung ſtimmten die Reſultate im Durchſchnitte dahin uͤberein, daß man, fuͤr jeden Grad Aenderung der Waͤrme, den durch die Regel gefundenen Unterſchied der Hoͤhen um (1/215) aͤndern muͤſſe. Dies giebt, wenn n die Anzahl der Grade bedeutet, um welche das Queckfilberthermometer von 80 Graden (oder das ſogenannte reaumuͤriſche) uͤber 16 3/4 ſteht, die hinzuzufuͤgende Berichtigung=(n/215)·x, mithin Oder, wenn r den beobachteten Grad des reaumuͤriſchen Thermometers ſelbſt anzeigt, alſo n=r—16 3/4 iſt,
Der Coefficient ce iſt=10000 ((198,25+r/215))
Herr de Luͤc macht, um den Zahlen 215 und 16 3/4 auszuweichen, eine neue Thermometerſcale, die beym Siedpunkte+147, beym Eispunkte—39, und bey 16 3/4 nach Reaumuͤr, Null hat. Weil ſo zwiſchen Sied- und Eispunkte 186 Grade enthalten ſind, ſo macht 1 Reaum. Grad (186/80) de Luͤcſche, und wenn darauf (1/215) Aenderung koͤmmt, ſo koͤmmt auf 1 Grad nach de Luͤc (80./215.186)=(1/500) Aenderung. Nun heiße der Grad, den das Thermometer an dieſer S<*>ale
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und ſahe ſich genoͤthigt, die am meiſten abweichenden Beobachtungen wegzuwerfen. Es fand ſich, daß alle die, welche um die Zeit des Aufgangs der Sonne gemacht waren, weggelaſſen werden mußten, weil ſie die Hoͤhe zu klein gaben, wovon er die Urſache in dem um dieſe Zeit wehenden Oſtwinde ſucht, der die Luft aus der Ebne auf die Berge fuͤhre, und einen hoͤhern Barometerſtand daſelbſt verurſache.</p><p>Nach dieſer Weglaſſung ſtimmten die Reſultate im Durchſchnitte dahin uͤberein, daß man, fuͤr jeden Grad Aenderung der Waͤrme, den durch die Regel gefundenen Unterſchied der Hoͤhen um (1/215) aͤndern muͤſſe. Dies giebt, wenn <hirendition="#aq">n</hi> die Anzahl der Grade bedeutet, um welche das Queckfilberthermometer von 80 Graden (oder das ſogenannte <hirendition="#b">reaumuͤriſche</hi>) uͤber 16 3/4 ſteht, die hinzuzufuͤgende Berichtigung<hirendition="#aq">=(n/215)·x,</hi> mithin <hirendition="#aq"/> Oder, wenn <hirendition="#aq">r</hi> den beobachteten Grad des reaumuͤriſchen Thermometers ſelbſt anzeigt, alſo <hirendition="#aq">n=r—16 3/4</hi> iſt, <hirendition="#aq"/></p><p>Der Coefficient <hirendition="#aq">ce</hi> iſt<hirendition="#aq">=10000 ((198,25+r/215))</hi></p><p>Herr <hirendition="#b">de Luͤc</hi> macht, um den Zahlen 215 und 16 3/4 auszuweichen, eine neue Thermometerſcale, die beym Siedpunkte+147, beym Eispunkte—39, und bey 16 3/4 nach Reaumuͤr, Null hat. Weil ſo zwiſchen Sied- und Eispunkte 186 Grade enthalten ſind, ſo macht 1 Reaum. Grad (186/80) de Luͤcſche, und wenn darauf (1/215) Aenderung koͤmmt, ſo koͤmmt auf 1 Grad nach de Luͤc (80./215.186)=(1/500) Aenderung. Nun heiße der Grad, den das Thermometer an dieſer S<*>ale<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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und ſahe ſich genoͤthigt, die am meiſten abweichenden Beobachtungen wegzuwerfen. Es fand ſich, daß alle die, welche um die Zeit des Aufgangs der Sonne gemacht waren, weggelaſſen werden mußten, weil ſie die Hoͤhe zu klein gaben, wovon er die Urſache in dem um dieſe Zeit wehenden Oſtwinde ſucht, der die Luft aus der Ebne auf die Berge fuͤhre, und einen hoͤhern Barometerſtand daſelbſt verurſache.
Nach dieſer Weglaſſung ſtimmten die Reſultate im Durchſchnitte dahin uͤberein, daß man, fuͤr jeden Grad Aenderung der Waͤrme, den durch die Regel gefundenen Unterſchied der Hoͤhen um (1/215) aͤndern muͤſſe. Dies giebt, wenn n die Anzahl der Grade bedeutet, um welche das Queckfilberthermometer von 80 Graden (oder das ſogenannte reaumuͤriſche) uͤber 16 3/4 ſteht, die hinzuzufuͤgende Berichtigung=(n/215)·x, mithin Oder, wenn r den beobachteten Grad des reaumuͤriſchen Thermometers ſelbſt anzeigt, alſo n=r—16 3/4 iſt,
Der Coefficient ce iſt=10000 ((198,25+r/215))
Herr de Luͤc macht, um den Zahlen 215 und 16 3/4 auszuweichen, eine neue Thermometerſcale, die beym Siedpunkte+147, beym Eispunkte—39, und bey 16 3/4 nach Reaumuͤr, Null hat. Weil ſo zwiſchen Sied- und Eispunkte 186 Grade enthalten ſind, ſo macht 1 Reaum. Grad (186/80) de Luͤcſche, und wenn darauf (1/215) Aenderung koͤmmt, ſo koͤmmt auf 1 Grad nach de Luͤc (80./215.186)=(1/500) Aenderung. Nun heiße der Grad, den das Thermometer an dieſer S<*>ale
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/631>, abgerufen am 22.11.2024.
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