bey P und S so hindurchgehen, daß sich die Kugel innerhalb dieses Kreises um die Axe frey herumdrehen läßt. Dieser Kreis ist in die vier Quadranten AP, QP, QS und AS, und jeder Quadrant in seine 90° so getheilt, daß 0° bey A und Q, 90° bey P und S zu stehen kömmt.
Der Hor<*>zont wird durch den flachen hölzernen oder pappenen, auf 4 Säulen ruhenden und das Gestell ausmachenden Ring HOR vorgestellt, auf welchem sich ein Kreis mit den gewöhnlichen Eintheilungen des Horizonts und den Namen der Weltgegenden befindet. Da es hier der Platz verstattet, so bringt man auf dem Horizonte noch andere brauchbare Dinge, z. B. einen immerwährenden Kalender u. dgl. an. In zween Einschnitte dieses Ringes bey H und R wird der messingene Meridian APQ mit der darinn hängenden beweglichen Kugel eingelegt, der noch überdies um mehrerer Festigkeit willen bey N in einem Einschnitte des Fußgestells ruhet. So stehen Meridian und Horizont fest, und die Kugel läßt sich innerhalb beyder um ihre Axe drehen. Der Meridian muß in den Einschnitten H, N und R so locker liegen, daß man ihn verschieben, und P nach Gefallen höher oder niedriger über R stellen kan.
An dem Stifte P ist ein Zeiger so angebracht, daß er sich zwar mit der Kugel und dem Stifte zugleich umdrehet, doch aber auch, wenn man einige Kraft anwendet, um den Stift allein gedrehet, und anders, als vorher, gestellet werden kan. Den Stift als Mittelpunkt umgiebt ein kleiner am Meridian befestigter Kreis m n, der in 24 gleiche Theile getheilt, und mit den Zahlen der Tagesstunden so bezeichnet ist, daß die 2te Stunde sich in m und in n, oder am Meridiane endigt. Weil eine ganze Umdrehung der Sphäre oder des Zeigers 24 Sternstunden ausmacht, s. Sternzeit, so giebt der Zeiger an, wie viel Sternzeit jedem Theile einer Umdrehung zukömmt, und der Kreis m n heißt deswegen der Stundencirkel. Man kan ihn entbehren, wenn man den Aequator AQ der beweglichen Kugel selbst in 12te Stunden theilt, wobey sich noch überdies die Theilung bis auf Minuten fortsetzen läßt.
Endlich gehört noch hiezu ein auf die Kugel passender
bey P und S ſo hindurchgehen, daß ſich die Kugel innerhalb dieſes Kreiſes um die Axe frey herumdrehen laͤßt. Dieſer Kreis iſt in die vier Quadranten AP, QP, QS und AS, und jeder Quadrant in ſeine 90° ſo getheilt, daß 0° bey A und Q, 90° bey P und S zu ſtehen koͤmmt.
Der Hor<*>zont wird durch den flachen hoͤlzernen oder pappenen, auf 4 Saͤulen ruhenden und das Geſtell ausmachenden Ring HOR vorgeſtellt, auf welchem ſich ein Kreis mit den gewoͤhnlichen Eintheilungen des Horizonts und den Namen der Weltgegenden befindet. Da es hier der Platz verſtattet, ſo bringt man auf dem Horizonte noch andere brauchbare Dinge, z. B. einen immerwaͤhrenden Kalender u. dgl. an. In zween Einſchnitte dieſes Ringes bey H und R wird der meſſingene Meridian APQ mit der darinn haͤngenden beweglichen Kugel eingelegt, der noch uͤberdies um mehrerer Feſtigkeit willen bey N in einem Einſchnitte des Fußgeſtells ruhet. So ſtehen Meridian und Horizont feſt, und die Kugel laͤßt ſich innerhalb beyder um ihre Axe drehen. Der Meridian muß in den Einſchnitten H, N und R ſo locker liegen, daß man ihn verſchieben, und P nach Gefallen hoͤher oder niedriger uͤber R ſtellen kan.
An dem Stifte P iſt ein Zeiger ſo angebracht, daß er ſich zwar mit der Kugel und dem Stifte zugleich umdrehet, doch aber auch, wenn man einige Kraft anwendet, um den Stift allein gedrehet, und anders, als vorher, geſtellet werden kan. Den Stift als Mittelpunkt umgiebt ein kleiner am Meridian befeſtigter Kreis m n, der in 24 gleiche Theile getheilt, und mit den Zahlen der Tagesſtunden ſo bezeichnet iſt, daß die 2te Stunde ſich in m und in n, oder am Meridiane endigt. Weil eine ganze Umdrehung der Sphaͤre oder des Zeigers 24 Sternſtunden ausmacht, ſ. Sternzeit, ſo giebt der Zeiger an, wie viel Sternzeit jedem Theile einer Umdrehung zukoͤmmt, und der Kreis m n heißt deswegen der Stundencirkel. Man kan ihn entbehren, wenn man den Aequator AQ der beweglichen Kugel ſelbſt in 12te Stunden theilt, wobey ſich noch uͤberdies die Theilung bis auf Minuten fortſetzen laͤßt.
Endlich gehoͤrt noch hiezu ein auf die Kugel paſſender
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bey P und S ſo hindurchgehen, daß ſich die Kugel innerhalb dieſes Kreiſes um die Axe frey herumdrehen laͤßt. Dieſer Kreis iſt in die vier Quadranten AP, QP, QS und AS, und jeder Quadrant in ſeine 90° ſo getheilt, daß 0° bey A und Q, 90° bey P und S zu ſtehen koͤmmt.
Der Hor<*>zont wird durch den flachen hoͤlzernen oder pappenen, auf 4 Saͤulen ruhenden und das Geſtell ausmachenden Ring HOR vorgeſtellt, auf welchem ſich ein Kreis mit den gewoͤhnlichen Eintheilungen des Horizonts und den Namen der Weltgegenden befindet. Da es hier der Platz verſtattet, ſo bringt man auf dem Horizonte noch andere brauchbare Dinge, z. B. einen immerwaͤhrenden Kalender u. dgl. an. In zween Einſchnitte dieſes Ringes bey H und R wird der meſſingene Meridian APQ mit der darinn haͤngenden beweglichen Kugel eingelegt, der noch uͤberdies um mehrerer Feſtigkeit willen bey N in einem Einſchnitte des Fußgeſtells ruhet. So ſtehen Meridian und Horizont feſt, und die Kugel laͤßt ſich innerhalb beyder um ihre Axe drehen. Der Meridian muß in den Einſchnitten H, N und R ſo locker liegen, daß man ihn verſchieben, und P nach Gefallen hoͤher oder niedriger uͤber R ſtellen kan.
An dem Stifte P iſt ein Zeiger ſo angebracht, daß er ſich zwar mit der Kugel und dem Stifte zugleich umdrehet, doch aber auch, wenn man einige Kraft anwendet, um den Stift allein gedrehet, und anders, als vorher, geſtellet werden kan. Den Stift als Mittelpunkt umgiebt ein kleiner am Meridian befeſtigter Kreis m n, der in 24 gleiche Theile getheilt, und mit den Zahlen der Tagesſtunden ſo bezeichnet iſt, daß die 2te Stunde ſich in m und in n, oder am Meridiane endigt. Weil eine ganze Umdrehung der Sphaͤre oder des Zeigers 24 Sternſtunden ausmacht, ſ. Sternzeit, ſo giebt der Zeiger an, wie viel Sternzeit jedem Theile einer Umdrehung zukoͤmmt, und der Kreis m n heißt deswegen der Stundencirkel. Man kan ihn entbehren, wenn man den Aequator AQ der beweglichen Kugel ſelbſt in 12te Stunden theilt, wobey ſich noch uͤberdies die Theilung bis auf Minuten fortſetzen laͤßt.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/605>, abgerufen am 04.07.2024.
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