Funken aus dem Boden. Dieser läßt seine elektrische Materie an B, sein fortleitendes Fluidum aber vertheilt sich durch den ganzen Apparat, also auch mit durch A, das dadurch wieder an ausdehnender Kraft zunimmt, und das Gleichgewicht mit dem Boden verliert. Daher kan man wieder einen Funken aus A ziehen u. s. f. So verliert A bey jedem Funken etwas elektrische Materie, B aber bekömmt bey jedem neue, bis endlich durch Fortsetzung des Verfahrens beyde fast gleich viel haben, und die Flasche entladen ist.
Die plötzliche Entladung durch leitende Verbindungen ist nichts, als eine schnellere Succession eben derselben Wirkungen. Die Entladung aber ist nie vollständig, weil die elektrische Materie an den nicht-leitenden Substanzen sehr fest anhängt.
Schon dieses Wenige wird zeigen, mit welchem Witz und Scharfsinn der verdienstvolle Urheber dieser Theorie entfernte Aehnlichkeiten wahrnimmt, und die Erscheinungen bis auf die kleinsten Umstände zergliedert, um ihren Ursachen nachzuforschen. So zusammengesetzt und verwickelt seine Voraussetzungen auf den ersten Blick scheinen, so erklären sie doch in der Folge jeden Umstand glücklich und vollständig. Daß z. B. A allezeit zuerst berührt werden muß, davon möchte sich wohl, so wie von vielen andern kleinscheinenden Umständen aus der bisherigen Theorie schwerlich so befriedigend, wie hier, Rechenschaft geben lassen. Ueberdies leitet auch Herr de Lüc noch andere Erscheinungen, die ich hier übergehen muß, eben so glücklich aus der Analogie mit den Dünsten her. Mehr von diesem ganzen System werde ich noch bey den Worten: Spitzen und Wi<*>kungskreise, elektrische beybringen.
Priestley Geschichte der Elektricität, durch Krünitz, an mehreren Stellen.
Beckmann Beyträge zur Geschichte der Erfindungen I. Th. 4 St. S. 571. u. f.
Cavallo Vollst, Abhdl. der Lehre von der Elektricität, I. Th. Cap. 7. u. S. 278.
Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre durch Lichtenberg<*> Dritte Aufl. §. 529. u. f. §. 549. g.
Funken aus dem Boden. Dieſer laͤßt ſeine elektriſche Materie an B, ſein fortleitendes Fluidum aber vertheilt ſich durch den ganzen Apparat, alſo auch mit durch A, das dadurch wieder an ausdehnender Kraft zunimmt, und das Gleichgewicht mit dem Boden verliert. Daher kan man wieder einen Funken aus A ziehen u. ſ. f. So verliert A bey jedem Funken etwas elektriſche Materie, B aber bekoͤmmt bey jedem neue, bis endlich durch Fortſetzung des Verfahrens beyde faſt gleich viel haben, und die Flaſche entladen iſt.
Die ploͤtzliche Entladung durch leitende Verbindungen iſt nichts, als eine ſchnellere Succeſſion eben derſelben Wirkungen. Die Entladung aber iſt nie vollſtaͤndig, weil die elektriſche Materie an den nicht-leitenden Subſtanzen ſehr feſt anhaͤngt.
Schon dieſes Wenige wird zeigen, mit welchem Witz und Scharfſinn der verdienſtvolle Urheber dieſer Theorie entfernte Aehnlichkeiten wahrnimmt, und die Erſcheinungen bis auf die kleinſten Umſtaͤnde zergliedert, um ihren Urſachen nachzuforſchen. So zuſammengeſetzt und verwickelt ſeine Vorausſetzungen auf den erſten Blick ſcheinen, ſo erklaͤren ſie doch in der Folge jeden Umſtand gluͤcklich und vollſtaͤndig. Daß z. B. A allezeit zuerſt beruͤhrt werden muß, davon moͤchte ſich wohl, ſo wie von vielen andern kleinſcheinenden Umſtaͤnden aus der bisherigen Theorie ſchwerlich ſo befriedigend, wie hier, Rechenſchaft geben laſſen. Ueberdies leitet auch Herr de Luͤc noch andere Erſcheinungen, die ich hier uͤbergehen muß, eben ſo gluͤcklich aus der Analogie mit den Duͤnſten her. Mehr von dieſem ganzen Syſtem werde ich noch bey den Worten: Spitzen und Wi<*>kungskreiſe, elektriſche beybringen.
Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, an mehreren Stellen.
Beckmann Beytraͤge zur Geſchichte der Erfindungen I. Th. 4 St. S. 571. u. f.
Cavallo Vollſt, Abhdl. der Lehre von der Elektricitaͤt, I. Th. Cap. 7. u. S. 278.
Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre durch Lichtenberg<*> Dritte Aufl. §. 529. u. f. §. 549. g.
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Funken aus dem Boden. Dieſer laͤßt ſeine elektriſche Materie an B, ſein fortleitendes Fluidum aber vertheilt ſich durch den ganzen Apparat, alſo auch mit durch A, das dadurch wieder an ausdehnender Kraft zunimmt, und das Gleichgewicht mit dem Boden verliert. Daher kan man wieder einen Funken aus A ziehen u. ſ. f. So verliert A bey jedem Funken etwas elektriſche Materie, B aber bekoͤmmt bey jedem neue, bis endlich durch Fortſetzung des Verfahrens beyde faſt gleich viel haben, und die Flaſche entladen iſt.
Die ploͤtzliche Entladung durch leitende Verbindungen iſt nichts, als eine ſchnellere Succeſſion eben derſelben Wirkungen. Die Entladung aber iſt nie vollſtaͤndig, weil die elektriſche Materie an den nicht-leitenden Subſtanzen ſehr feſt anhaͤngt.
Schon dieſes Wenige wird zeigen, mit welchem Witz und Scharfſinn der verdienſtvolle Urheber dieſer Theorie entfernte Aehnlichkeiten wahrnimmt, und die Erſcheinungen bis auf die kleinſten Umſtaͤnde zergliedert, um ihren Urſachen nachzuforſchen. So zuſammengeſetzt und verwickelt ſeine Vorausſetzungen auf den erſten Blick ſcheinen, ſo erklaͤren ſie doch in der Folge jeden Umſtand gluͤcklich und vollſtaͤndig. Daß z. B. A allezeit zuerſt beruͤhrt werden muß, davon moͤchte ſich wohl, ſo wie von vielen andern kleinſcheinenden Umſtaͤnden aus der bisherigen Theorie ſchwerlich ſo befriedigend, wie hier, Rechenſchaft geben laſſen. Ueberdies leitet auch Herr de Luͤc noch andere Erſcheinungen, die ich hier uͤbergehen muß, eben ſo gluͤcklich aus der Analogie mit den Duͤnſten her. Mehr von dieſem ganzen Syſtem werde ich noch bey den Worten: Spitzen und Wi<*>kungskreiſe, elektriſche beybringen.
Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt, durch Kruͤnitz, an mehreren Stellen.
Beckmann Beytraͤge zur Geſchichte der Erfindungen I. Th. 4 St. S. 571. u. f.
Cavallo Vollſt, Abhdl. der Lehre von der Elektricitaͤt, I. Th. Cap. 7. u. S. 278.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/318>, abgerufen am 16.02.2025.
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