Einen von dem Mechanikus Salsano in Neapel erfundenen Erdbebenmesser beschreibt Herr Lichtenberg (Magazin für das Neuste aus der Phys. rc. II. B. 2 St. S. 68.). Er besteht aus einem Pendel mit einem Gewichte von 36 Pfund, das am untern zugespitzten Ende einen feinen Pinsel mit flüßiger Farbe hat. Dieser zeichnet die Richtung der Stöße auf ein über einer Boussole liegendes Papier. Am Pendel ist eine Queerstange mit Klöppeln, die bey der Bewegung desselben an eine Glocke schlagen, um den Beobachter aufmerksam zu machen.
Brisson Dictionnaire de phys. art. Tremblement de terre.
Bergmann physikal. Beschreibung der Erdkugel; aus dem Schwed. übers. v. Röhl, Greifswalde, 1780. 2ter B. §. 150. u. f.
Erde, s. Erdkugel.
Erden, Terrae, Terres.
Feste, feuerbeständige, geschmacklose, im Wasser nicht auflösliche Substanzen, welche bey der Zersetzung der Körper übrig bleiben, selbst aber bisher nicht weiter haben zerlegt werden können. Man giebt ihnen den allgemeinen Namen der Erden, weil sie mit der Masse, welche unsern Erdkörper auszumachen scheint, in vielen Eigenschaften übereinkommen, und zählt sie zu den chymischen Grundstoffen der Körper.
Man hat es sonst für sehr wahrscheinlich angesehen, daß es nur eine einzige elementarische Erde gebe, welche besonders die Alchymisten aus dem Regen, Thaue, der Pflanzenasche, den Mineralien und andern Körpern zu ziehen gesucht, und unter dem Namen der reinen Erde (terra virgo) zu den Elementen der Körperwelt gezählt haben, s. Elemente. Da aber die Natur die Erden nie ganz unvermischt erzeuget, die aus den zusammengesetzten Körpern erhaltenen aber wesentliche Verschiedenheiten zeigen, so haben die besten Chymisten, als Becher, Pott, Gerhard, Bergmann u. a. sich genöthiget gesehen, mehrere Grunderden anzunehmen.
Bergmann (Anleitung zu Vorlesungen über die Chymie. Stockholm u. Leipz. 1779. 8.) unterscheidet außer der im Diamant und einigen andern Edelsteinen befindlichen Edelerde, die er aber in seiner Sciagraphia regni mineralis
Einen von dem Mechanikus Salſano in Neapel erfundenen Erdbebenmeſſer beſchreibt Herr Lichtenberg (Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. rc. II. B. 2 St. S. 68.). Er beſteht aus einem Pendel mit einem Gewichte von 36 Pfund, das am untern zugeſpitzten Ende einen feinen Pinſel mit fluͤßiger Farbe hat. Dieſer zeichnet die Richtung der Stoͤße auf ein uͤber einer Bouſſole liegendes Papier. Am Pendel iſt eine Queerſtange mit Kloͤppeln, die bey der Bewegung deſſelben an eine Glocke ſchlagen, um den Beobachter aufmerkſam zu machen.
Briſſon Dictionnaire de phyſ. art. Tremblement de terre.
Bergmann phyſikal. Beſchreibung der Erdkugel; aus dem Schwed. uͤberſ. v. Roͤhl, Greifswalde, 1780. 2ter B. §. 150. u. f.
Erde, ſ. Erdkugel.
Erden, Terrae, Terres.
Feſte, feuerbeſtaͤndige, geſchmackloſe, im Waſſer nicht aufloͤsliche Subſtanzen, welche bey der Zerſetzung der Koͤrper uͤbrig bleiben, ſelbſt aber bisher nicht weiter haben zerlegt werden koͤnnen. Man giebt ihnen den allgemeinen Namen der Erden, weil ſie mit der Maſſe, welche unſern Erdkoͤrper auszumachen ſcheint, in vielen Eigenſchaften uͤbereinkommen, und zaͤhlt ſie zu den chymiſchen Grundſtoffen der Koͤrper.
Man hat es ſonſt fuͤr ſehr wahrſcheinlich angeſehen, daß es nur eine einzige elementariſche Erde gebe, welche beſonders die Alchymiſten aus dem Regen, Thaue, der Pflanzenaſche, den Mineralien und andern Koͤrpern zu ziehen geſucht, und unter dem Namen der reinen Erde (terra virgo) zu den Elementen der Koͤrperwelt gezaͤhlt haben, ſ. Elemente. Da aber die Natur die Erden nie ganz unvermiſcht erzeuget, die aus den zuſammengeſetzten Koͤrpern erhaltenen aber weſentliche Verſchiedenheiten zeigen, ſo haben die beſten Chymiſten, als Becher, Pott, Gerhard, Bergmann u. a. ſich genoͤthiget geſehen, mehrere Grunderden anzunehmen.
Bergmann (Anleitung zu Vorleſungen uͤber die Chymie. Stockholm u. Leipz. 1779. 8.) unterſcheidet außer der im Diamant und einigen andern Edelſteinen befindlichen Edelerde, die er aber in ſeiner Sciagraphia regni mineralis
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Einen von dem Mechanikus Salſano in Neapel erfundenen Erdbebenmeſſer beſchreibt Herr Lichtenberg (Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. rc. II. B. 2 St. S. 68.). Er beſteht aus einem Pendel mit einem Gewichte von 36 Pfund, das am untern zugeſpitzten Ende einen feinen Pinſel mit fluͤßiger Farbe hat. Dieſer zeichnet die Richtung der Stoͤße auf ein uͤber einer Bouſſole liegendes Papier. Am Pendel iſt eine Queerſtange mit Kloͤppeln, die bey der Bewegung deſſelben an eine Glocke ſchlagen, um den Beobachter aufmerkſam zu machen.
Briſſon Dictionnaire de phyſ. art. Tremblement de terre.
Bergmann phyſikal. Beſchreibung der Erdkugel; aus dem Schwed. uͤberſ. v. Roͤhl, Greifswalde, 1780. 2ter B. §. 150. u. f.
Erde, ſ. Erdkugel.
Erden, Terrae, Terres.
Feſte, feuerbeſtaͤndige, geſchmackloſe, im Waſſer nicht aufloͤsliche Subſtanzen, welche bey der Zerſetzung der Koͤrper uͤbrig bleiben, ſelbſt aber bisher nicht weiter haben zerlegt werden koͤnnen. Man giebt ihnen den allgemeinen Namen der Erden, weil ſie mit der Maſſe, welche unſern Erdkoͤrper auszumachen ſcheint, in vielen Eigenſchaften uͤbereinkommen, und zaͤhlt ſie zu den chymiſchen Grundſtoffen der Koͤrper.
Man hat es ſonſt fuͤr ſehr wahrſcheinlich angeſehen, daß es nur eine einzige elementariſche Erde gebe, welche beſonders die Alchymiſten aus dem Regen, Thaue, der Pflanzenaſche, den Mineralien und andern Koͤrpern zu ziehen geſucht, und unter dem Namen der reinen Erde (terra virgo) zu den Elementen der Koͤrperwelt gezaͤhlt haben, ſ. Elemente. Da aber die Natur die Erden nie ganz unvermiſcht erzeuget, die aus den zuſammengeſetzten Koͤrpern erhaltenen aber weſentliche Verſchiedenheiten zeigen, ſo haben die beſten Chymiſten, als Becher, Pott, Gerhard, Bergmann u. a. ſich genoͤthiget geſehen, mehrere Grunderden anzunehmen.
Bergmann (Anleitung zu Vorleſungen uͤber die Chymie. Stockholm u. Leipz. 1779. 8.) unterſcheidet außer der im Diamant und einigen andern Edelſteinen befindlichen Edelerde, die er aber in ſeiner Sciagraphia regni mineralis
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/16>, abgerufen am 27.07.2024.
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