Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Lane (Philos. Trans. Vol. LVll. S. 451.) gab, um immer Funken oder Schläge von gleicher Stärke zu erhalten, eine unter dem Namen des Auslade-elektrometers bekannte Einrichtung an, die ich hier mit einigen nachher angebrachten Verbesserungen beschreibe. Taf. Vll. Fig. 125. wird an den Knopf F einer Verstärkungsflasche ein gläserner Stab FD angebracht, der in die messingne Haube D eingeküttet ist. Aus D geht ein starker Messingdrath senkrecht hervor, dessen Ende so hoch hinauf reicht, als der Mittelpunkt des Knopfes B steht, der noch über dem Knopfe F auf dem weiter hinaufreichenden Stabe der Flasche befestiget ist. Auf diesem Drathe ruht eine messingne Hülse, durch welche man das Stäbchen CE, welches an einem Ende den Knopf C, am andern den Ring E hat, vor-und rückwärts schieben kan, um den Knopf C in jede beliebige Entfernung von dem Knopfe B zu bringen. Man kan auch auf dem Stäbchen CE eine Eintheilung anbringen, um die Entfernung der Knöpfe B und C desto genauer abmessen zu können. Nun setze man, die Flasche sey so an den ersten Leiter A gesetzt, daß sie ihn mit dem Knopfe B berühre, der Knopf C stehe 1/2 Zoll von B ab, und von E bis an die äußere Belegung der Flasche bey I sey eine leitende Verbindung gemacht. Wird nun unter diesen Umständen die Elektrisirmaschine in Bewegung gesetzt, so ladet sich die Flasche. Sobald aber die Ladung so stark ist, daß sie durch die Entsernung BC schlagen kan, so erfolgt ihre Entladung. Fährt man immer fort, die Maschine zu drehen, so ladet sich die Flasche aufs neue, bis die Entladung wieder bey der vorigen Stärke der Ladung erfolgt,
Lane (Philoſ. Trans. Vol. LVll. S. 451.) gab, um immer Funken oder Schlaͤge von gleicher Staͤrke zu erhalten, eine unter dem Namen des Auslade-elektrometers bekannte Einrichtung an, die ich hier mit einigen nachher angebrachten Verbeſſerungen beſchreibe. Taf. Vll. Fig. 125. wird an den Knopf F einer Verſtaͤrkungsflaſche ein glaͤſerner Stab FD angebracht, der in die meſſingne Haube D eingekuͤttet iſt. Aus D geht ein ſtarker Meſſingdrath ſenkrecht hervor, deſſen Ende ſo hoch hinauf reicht, als der Mittelpunkt des Knopfes B ſteht, der noch uͤber dem Knopfe F auf dem weiter hinaufreichenden Stabe der Flaſche befeſtiget iſt. Auf dieſem Drathe ruht eine meſſingne Huͤlſe, durch welche man das Staͤbchen CE, welches an einem Ende den Knopf C, am andern den Ring E hat, vor-und ruͤckwaͤrts ſchieben kan, um den Knopf C in jede beliebige Entfernung von dem Knopfe B zu bringen. Man kan auch auf dem Staͤbchen CE eine Eintheilung anbringen, um die Entfernung der Knoͤpfe B und C deſto genauer abmeſſen zu koͤnnen. Nun ſetze man, die Flaſche ſey ſo an den erſten Leiter A geſetzt, daß ſie ihn mit dem Knopfe B beruͤhre, der Knopf C ſtehe 1/2 Zoll von B ab, und von E bis an die aͤußere Belegung der Flaſche bey I ſey eine leitende Verbindung gemacht. Wird nun unter dieſen Umſtaͤnden die Elektriſirmaſchine in Bewegung geſetzt, ſo ladet ſich die Flaſche. Sobald aber die Ladung ſo ſtark iſt, daß ſie durch die Entſernung BC ſchlagen kan, ſo erfolgt ihre Entladung. Faͤhrt man immer fort, die Maſchine zu drehen, ſo ladet ſich die Flaſche aufs neue, bis die Entladung wieder bey der vorigen Staͤrke der Ladung erfolgt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0827" xml:id="P.1.813" n="813"/><lb/> einen Funken aus ihr in einen iſolirten Leiter gehen, und zog dieſen Funken mit ſeinem Finger wieder heraus, worauf die Flaſche dem Leiter aufs neue einen Funken gab. Aus der Anzahl dieſer Funken beurtheilte er die Staͤrke der Ladung. Man erfaͤhrt aber dadurch nur, wie ſtark die Ladung <hi rendition="#b">geweſen</hi> ſey, weil ſie durch dieſe Art der Abmeſſung verlohren geht; und es iſt zweifelhaft, ob ſich durch eine gleiche Anzahl von Umdrehungen des Rads an der Maſchine die Flaſche genau wieder eben ſo ſtark laden werde.</p> <p><hi rendition="#b">Lane</hi> (<hi rendition="#aq">Philoſ. Trans. Vol. LVll.</hi> S. 451.) gab, um immer Funken oder Schlaͤge von gleicher Staͤrke zu erhalten, eine unter dem Namen des <hi rendition="#b">Auslade-elektrometers</hi> bekannte Einrichtung an, die ich hier mit einigen nachher angebrachten Verbeſſerungen beſchreibe. Taf. <hi rendition="#aq">Vll.</hi> Fig. 125. wird an den Knopf <hi rendition="#aq">F</hi> einer Verſtaͤrkungsflaſche ein glaͤſerner Stab <hi rendition="#aq">FD</hi> angebracht, der in die meſſingne Haube <hi rendition="#aq">D</hi> eingekuͤttet iſt. Aus <hi rendition="#aq">D</hi> geht ein ſtarker Meſſingdrath ſenkrecht hervor, deſſen Ende ſo hoch hinauf reicht, als der Mittelpunkt des Knopfes <hi rendition="#aq">B</hi> ſteht, der noch uͤber dem Knopfe <hi rendition="#aq">F</hi> auf dem weiter hinaufreichenden Stabe der Flaſche befeſtiget iſt. Auf dieſem Drathe ruht eine meſſingne Huͤlſe, durch welche man das Staͤbchen <hi rendition="#aq">CE,</hi> welches an einem Ende den Knopf <hi rendition="#aq">C</hi>, am andern den Ring <hi rendition="#aq">E</hi> hat, vor-und ruͤckwaͤrts ſchieben kan, um den Knopf <hi rendition="#aq">C</hi> in jede beliebige Entfernung von dem Knopfe <hi rendition="#aq">B</hi> zu bringen. Man kan auch auf dem Staͤbchen <hi rendition="#aq">CE</hi> eine Eintheilung anbringen, um die Entfernung der Knoͤpfe <hi rendition="#aq">B</hi> und <hi rendition="#aq">C</hi> deſto genauer abmeſſen zu koͤnnen. Nun ſetze man, die Flaſche ſey ſo an den erſten Leiter <hi rendition="#aq">A</hi> geſetzt, daß ſie ihn mit dem Knopfe <hi rendition="#aq">B</hi> beruͤhre, der Knopf <hi rendition="#aq">C</hi> ſtehe 1/2 Zoll von <hi rendition="#aq">B</hi> ab, und von <hi rendition="#aq">E</hi> bis an die aͤußere Belegung der Flaſche bey <hi rendition="#aq">I</hi> ſey eine leitende Verbindung gemacht. Wird nun unter dieſen Umſtaͤnden die Elektriſirmaſchine in Bewegung geſetzt, ſo ladet ſich die Flaſche. Sobald aber die Ladung ſo ſtark iſt, daß ſie durch die Entſernung <hi rendition="#aq">BC</hi> ſchlagen kan, ſo erfolgt ihre Entladung. Faͤhrt man immer fort, die Maſchine zu drehen, ſo ladet ſich die Flaſche aufs neue, bis die Entladung wieder bey der vorigen Staͤrke der Ladung erfolgt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [813/0827]
einen Funken aus ihr in einen iſolirten Leiter gehen, und zog dieſen Funken mit ſeinem Finger wieder heraus, worauf die Flaſche dem Leiter aufs neue einen Funken gab. Aus der Anzahl dieſer Funken beurtheilte er die Staͤrke der Ladung. Man erfaͤhrt aber dadurch nur, wie ſtark die Ladung geweſen ſey, weil ſie durch dieſe Art der Abmeſſung verlohren geht; und es iſt zweifelhaft, ob ſich durch eine gleiche Anzahl von Umdrehungen des Rads an der Maſchine die Flaſche genau wieder eben ſo ſtark laden werde.
Lane (Philoſ. Trans. Vol. LVll. S. 451.) gab, um immer Funken oder Schlaͤge von gleicher Staͤrke zu erhalten, eine unter dem Namen des Auslade-elektrometers bekannte Einrichtung an, die ich hier mit einigen nachher angebrachten Verbeſſerungen beſchreibe. Taf. Vll. Fig. 125. wird an den Knopf F einer Verſtaͤrkungsflaſche ein glaͤſerner Stab FD angebracht, der in die meſſingne Haube D eingekuͤttet iſt. Aus D geht ein ſtarker Meſſingdrath ſenkrecht hervor, deſſen Ende ſo hoch hinauf reicht, als der Mittelpunkt des Knopfes B ſteht, der noch uͤber dem Knopfe F auf dem weiter hinaufreichenden Stabe der Flaſche befeſtiget iſt. Auf dieſem Drathe ruht eine meſſingne Huͤlſe, durch welche man das Staͤbchen CE, welches an einem Ende den Knopf C, am andern den Ring E hat, vor-und ruͤckwaͤrts ſchieben kan, um den Knopf C in jede beliebige Entfernung von dem Knopfe B zu bringen. Man kan auch auf dem Staͤbchen CE eine Eintheilung anbringen, um die Entfernung der Knoͤpfe B und C deſto genauer abmeſſen zu koͤnnen. Nun ſetze man, die Flaſche ſey ſo an den erſten Leiter A geſetzt, daß ſie ihn mit dem Knopfe B beruͤhre, der Knopf C ſtehe 1/2 Zoll von B ab, und von E bis an die aͤußere Belegung der Flaſche bey I ſey eine leitende Verbindung gemacht. Wird nun unter dieſen Umſtaͤnden die Elektriſirmaſchine in Bewegung geſetzt, ſo ladet ſich die Flaſche. Sobald aber die Ladung ſo ſtark iſt, daß ſie durch die Entſernung BC ſchlagen kan, ſo erfolgt ihre Entladung. Faͤhrt man immer fort, die Maſchine zu drehen, ſo ladet ſich die Flaſche aufs neue, bis die Entladung wieder bey der vorigen Staͤrke der Ladung erfolgt,
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