mehr von dem Dampfe unter dem Kolben gegen sich, sondern drückt mit seiner ganzen Elasticität den Kolben bis auf den Boden des Cylinders herab, wodurch der Hebel an einem Ende herabgezogen wird, und die Schachtstange am andern Ende hebt. Jetzt wird der Ausleerungsschieber geschlossen, und der Dampfschieber eröfnet, daher der Dampf abermals unter dem Kolben hineintritt, welcher demnach durch das Uebergewicht der Pumpenstange in die Höhe gezogen wird u. s. f.
Diese verbesserten Dampfmaschinen sollen wenigstens zwey Drittel der Feuerung gegen die vorher gewöhnlichen ersparen, und heben mit Aufwand eines Centners guter Steinkohlen 20 bis 24000 Cubikfuß Wasser 24 Fuß hoch. Eben dieser Watt hat auch ein Mühlrad erfunden, das durch inwendig hineingeleiteten Dampf getrieben wird. Er ist seit 1774 mit Boulton zu Birmingham in Gesellschaft getreten, und beyde haben seitdem verschiedene Maschinen dieser Art in England zu Stande gebracht, worunter die gröste bey Coventry in Hawkesburg Kohlenmine einen Cylinder von 58 Zoll Durchmesser hat, der eine Pumpe von 14 Zoll Durchmesser 65 Klaftern hoch bearbeitet, und regelmäßig 12 Züge von 8 Fuß Höhe in einer Minute macht. Watt erhielt schon 1768 ein königliches Patent, solche Maschinen zu seinem Nutzen allein verfertigen zu dürfen, welches 1775 erneuert worden ist. Boulton und er haben 1780 eine Maschine für die Stadt Paris verfertigen müssen, welche das Wasser aus der Seine heben und durch die Quartiere der Stadt vertheilen soll; diese ward zu Schiffe nach Havre de Grace übergebracht.
Noch finde ich in Herrn Lichtenbergs Magazin für das Neuste aus der Physik (II. B. 4. St. 1784. S. 211.) die Nachricht, daß Farter, ein Mechaniker in Namur, eine äußerst einfache Feuermaschine zusammengesetzt habe, bey welcher man nur den vierten Theil des Dampfes brauche, der bey den gewöhnlichen erforderlich ist.
Es wird dem durch seinen Schachspieler bekannt gewordenen Hrn. von Kempelen die Erfindung einer neuen Dampfmaschine zugeschrieben, welche aus einem um eine
mehr von dem Dampfe unter dem Kolben gegen ſich, ſondern druͤckt mit ſeiner ganzen Elaſticitaͤt den Kolben bis auf den Boden des Cylinders herab, wodurch der Hebel an einem Ende herabgezogen wird, und die Schachtſtange am andern Ende hebt. Jetzt wird der Ausleerungsſchieber geſchloſſen, und der Dampfſchieber eroͤfnet, daher der Dampf abermals unter dem Kolben hineintritt, welcher demnach durch das Uebergewicht der Pumpenſtange in die Hoͤhe gezogen wird u. ſ. f.
Dieſe verbeſſerten Dampfmaſchinen ſollen wenigſtens zwey Drittel der Feuerung gegen die vorher gewoͤhnlichen erſparen, und heben mit Aufwand eines Centners guter Steinkohlen 20 bis 24000 Cubikfuß Waſſer 24 Fuß hoch. Eben dieſer Watt hat auch ein Muͤhlrad erfunden, das durch inwendig hineingeleiteten Dampf getrieben wird. Er iſt ſeit 1774 mit Boulton zu Birmingham in Geſellſchaft getreten, und beyde haben ſeitdem verſchiedene Maſchinen dieſer Art in England zu Stande gebracht, worunter die groͤſte bey Coventry in Hawkesburg Kohlenmine einen Cylinder von 58 Zoll Durchmeſſer hat, der eine Pumpe von 14 Zoll Durchmeſſer 65 Klaftern hoch bearbeitet, und regelmaͤßig 12 Zuͤge von 8 Fuß Hoͤhe in einer Minute macht. Watt erhielt ſchon 1768 ein koͤnigliches Patent, ſolche Maſchinen zu ſeinem Nutzen allein verfertigen zu duͤrfen, welches 1775 erneuert worden iſt. Boulton und er haben 1780 eine Maſchine fuͤr die Stadt Paris verfertigen muͤſſen, welche das Waſſer aus der Seine heben und durch die Quartiere der Stadt vertheilen ſoll; dieſe ward zu Schiffe nach Havre de Grace uͤbergebracht.
Noch finde ich in Herrn Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik (II. B. 4. St. 1784. S. 211.) die Nachricht, daß Farter, ein Mechaniker in Namur, eine aͤußerſt einfache Feuermaſchine zuſammengeſetzt habe, bey welcher man nur den vierten Theil des Dampfes brauche, der bey den gewoͤhnlichen erforderlich iſt.
Es wird dem durch ſeinen Schachſpieler bekannt gewordenen Hrn. von Kempelen die Erfindung einer neuen Dampfmaſchine zugeſchrieben, welche aus einem um eine
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mehr von dem Dampfe unter dem Kolben gegen ſich, ſondern druͤckt mit ſeiner ganzen Elaſticitaͤt den Kolben bis auf den Boden des Cylinders herab, wodurch der Hebel an einem Ende herabgezogen wird, und die Schachtſtange am andern Ende hebt. Jetzt wird der Ausleerungsſchieber geſchloſſen, und der Dampfſchieber eroͤfnet, daher der Dampf abermals unter dem Kolben hineintritt, welcher demnach durch das Uebergewicht der Pumpenſtange in die Hoͤhe gezogen wird u. ſ. f.
Dieſe verbeſſerten Dampfmaſchinen ſollen wenigſtens zwey Drittel der Feuerung gegen die vorher gewoͤhnlichen erſparen, und heben mit Aufwand eines Centners guter Steinkohlen 20 bis 24000 Cubikfuß Waſſer 24 Fuß hoch. Eben dieſer Watt hat auch ein Muͤhlrad erfunden, das durch inwendig hineingeleiteten Dampf getrieben wird. Er iſt ſeit 1774 mit Boulton zu Birmingham in Geſellſchaft getreten, und beyde haben ſeitdem verſchiedene Maſchinen dieſer Art in England zu Stande gebracht, worunter die groͤſte bey Coventry in Hawkesburg Kohlenmine einen Cylinder von 58 Zoll Durchmeſſer hat, der eine Pumpe von 14 Zoll Durchmeſſer 65 Klaftern hoch bearbeitet, und regelmaͤßig 12 Zuͤge von 8 Fuß Hoͤhe in einer Minute macht. Watt erhielt ſchon 1768 ein koͤnigliches Patent, ſolche Maſchinen zu ſeinem Nutzen allein verfertigen zu duͤrfen, welches 1775 erneuert worden iſt. Boulton und er haben 1780 eine Maſchine fuͤr die Stadt Paris verfertigen muͤſſen, welche das Waſſer aus der Seine heben und durch die Quartiere der Stadt vertheilen ſoll; dieſe ward zu Schiffe nach Havre de Grace uͤbergebracht.
Noch finde ich in Herrn Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik (II. B. 4. St. 1784. S. 211.) die Nachricht, daß Farter, ein Mechaniker in Namur, eine aͤußerſt einfache Feuermaſchine zuſammengeſetzt habe, bey welcher man nur den vierten Theil des Dampfes brauche, der bey den gewoͤhnlichen erforderlich iſt.
Es wird dem durch ſeinen Schachſpieler bekannt gewordenen Hrn. von Kempelen die Erfindung einer neuen Dampfmaſchine zugeſchrieben, welche aus einem um eine
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/581>, abgerufen am 23.07.2024.
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