Garve, Christian: Sammlung einiger Abhandlungen. Leipzig, 1779.Anmerk. über Gellerts Moral, etc. Schönheit an sich, und sie bessern ihn, indem ersich bloß zu vergnügen gedenkt. Seine geistlichen Lieder sind wirklich das erste Erbauungsbuch, welches zu dem Privat- oder öffentlichen Gottes- dienste eines verständigen Mannes geschickt ist. Schon mancher Nothleidende hat sich mit demsel- ben getröstet; schon mancher Sterbende sich den Tod erleichtert. So lange die Deutschen ihre jetzige Sprache Anmerk. uͤber Gellerts Moral, ꝛc. Schoͤnheit an ſich, und ſie beſſern ihn, indem erſich bloß zu vergnuͤgen gedenkt. Seine geiſtlichen Lieder ſind wirklich das erſte Erbauungsbuch, welches zu dem Privat- oder oͤffentlichen Gottes- dienſte eines verſtaͤndigen Mannes geſchickt iſt. Schon mancher Nothleidende hat ſich mit demſel- ben getroͤſtet; ſchon mancher Sterbende ſich den Tod erleichtert. So lange die Deutſchen ihre jetzige Sprache <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0258" n="252"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anmerk. uͤber Gellerts Moral, ꝛc.</hi></fw><lb/> Schoͤnheit an ſich, und ſie beſſern ihn, indem er<lb/> ſich bloß zu vergnuͤgen gedenkt. Seine geiſtlichen<lb/> Lieder ſind wirklich das erſte Erbauungsbuch,<lb/> welches zu dem Privat- oder oͤffentlichen Gottes-<lb/> dienſte eines verſtaͤndigen Mannes geſchickt iſt.<lb/> Schon mancher Nothleidende hat ſich mit demſel-<lb/> ben getroͤſtet; ſchon mancher Sterbende ſich den<lb/> Tod erleichtert.</p><lb/> <p>So lange die Deutſchen ihre jetzige Sprache<lb/> verſtehen, werden ſie die Gellertſchen Schriften<lb/> leſen; dieſe Epoche kann ihre Graͤnzen haben:<lb/> aber den Gellertſchen Charakter werden die Men-<lb/> ſchen verehren, ſo lange ſie die Tugend kennen;<lb/> und dieſe Zeit iſt unbegraͤnzt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [252/0258]
Anmerk. uͤber Gellerts Moral, ꝛc.
Schoͤnheit an ſich, und ſie beſſern ihn, indem er
ſich bloß zu vergnuͤgen gedenkt. Seine geiſtlichen
Lieder ſind wirklich das erſte Erbauungsbuch,
welches zu dem Privat- oder oͤffentlichen Gottes-
dienſte eines verſtaͤndigen Mannes geſchickt iſt.
Schon mancher Nothleidende hat ſich mit demſel-
ben getroͤſtet; ſchon mancher Sterbende ſich den
Tod erleichtert.
So lange die Deutſchen ihre jetzige Sprache
verſtehen, werden ſie die Gellertſchen Schriften
leſen; dieſe Epoche kann ihre Graͤnzen haben:
aber den Gellertſchen Charakter werden die Men-
ſchen verehren, ſo lange ſie die Tugend kennen;
und dieſe Zeit iſt unbegraͤnzt.
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