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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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Erntezeit ist vom Juli bis zum Dezember. Der zu uns verschiffte Teil
der Ernte kommt hauptsächlich von Dezember bis Mai an.

Aegyptische Baumwolle: Diese Baumwolle wächst am Nil-Delta.
Sie wird vom März bis April gesäet. Die allgemeine Ernte beginnt un-
gefähr am 1. Oktober, obgleich einige Ballen schon im September nach
Alexandria kommen. Die Ernte dauert bis zum Februar. Ankunft in Eng-
land bis März.

Smyrna: Diese Baumwolle wächst hauptsächlich in den Distrikten
um Smyrna herum; die Plantagen liegen hauptsächlich in den Ebenen und
auf den Abhängen am Meander und anderen Flüssen, die von der Berg-
kette des "Sultan Dagh" abfließen. Saat- und Erntezeit sind wahrschein-
lich ungefähr zusammenfallend mit denen von Aegypten, da die Ernte un-
gefähr zu derselben Zeit auf den Markt kommt.

Ostindische Baumwolle: Die unter diesem Namen zusammenge-
faßten Baumwollensorten wachsen hauptsächlich in der Umgebung vom Bom-
bay, Madras, und in den nordwestlichen und Centralprovinzen. In der
Präsidentschaft Bombay, den Centralprovinzen und den Berars findet die
Aussaat im Juni und Juli statt. In Dharwar und den südlichen Distrik-
ten von Bombay, und in der Präsidentschaft Madras wird sie bis August
und September aufgeschoben. Die Lese beginnt in den Berars im Novem-
ber und in Guzerat im Dezember oder Januar, und dauert bis in den
März oder April. In Madras fängt sie im Februar oder März an und
wird bis April oder Mai fortgesetzt. Die ersten Lieferungen treffen in Bom-
bay ungefähr in folgender Reihenfolge ein: -- Oomrawattee etc. Dezember
und Januar; Broach Februar und März; Dhollera März und April;
Comptha April und Mai. In Liverpool treffen die neuen Ernten unge-
fähr im März zuerst ein, und der hierher kommende Teil ist im allgemei-
nen vor Ende August vollständig abgeliefert.

Westindische Baumwolle: Diese liefert nur einen kleinen Beitrag
zu unserem Bedarf. Aussaat, Ernte und Ablieferung in unsere Gegend sind
ungefähr gleichzeitig mit der brasilianischen.

Einige Varietäten der indischen Baumwollen nähern sich in ihrer Struk-
tur und ihren Merkmalen sehr der wilden Baumwolle, indem sie rauh und
drahtartig sind, und nicht aus hohlen, plattgedrückten, gedrehten Röhren,
sondern aus geraden und soliden Fäden bestehen, oder doch teilweise. Das
ist das ausschlaggebende Aussehen der wilden Baumwolle, und aus diesem
Grunde ist sie, wenigstens für Fabrikationszwecke, unbrauchbar.

Unter dem Mikroskop ist das Aussehen der verschiedenen
Varietäten meist klar zu unterscheiden
, und das gibt eine leicht
zu erwerbende und für den Verarbeiter leicht anwendbare Kenntnis der ver-
schiedenen Fasern ab. Im folgenden ist das Resultat der mikroskopischen
Untersuchung einiger der wichtigsten Varietäten enthalten:

1. Sea-Island. Viel feiner und klarer als eine der anderen Varie-
täten. Die Drehung der Faser scheint viel dichter zu liegen und fast voll-
kommen spiralförmig zu sein. Die allgemeine Erscheinung ist gleichförmig
und regelmäßig.

2. Gallini-Aegypten. Gleichmäßig gedreht, von kleinem Durch-
messer, hat die Faser ein klares und deutliches Aussehen.

Erntezeit iſt vom Juli bis zum Dezember. Der zu uns verſchiffte Teil
der Ernte kommt hauptſächlich von Dezember bis Mai an.

Aegyptiſche Baumwolle: Dieſe Baumwolle wächſt am Nil-Delta.
Sie wird vom März bis April geſäet. Die allgemeine Ernte beginnt un-
gefähr am 1. Oktober, obgleich einige Ballen ſchon im September nach
Alexandria kommen. Die Ernte dauert bis zum Februar. Ankunft in Eng-
land bis März.

Smyrna: Dieſe Baumwolle wächſt hauptſächlich in den Diſtrikten
um Smyrna herum; die Plantagen liegen hauptſächlich in den Ebenen und
auf den Abhängen am Meander und anderen Flüſſen, die von der Berg-
kette des „Sultan Dagh“ abfließen. Saat- und Erntezeit ſind wahrſchein-
lich ungefähr zuſammenfallend mit denen von Aegypten, da die Ernte un-
gefähr zu derſelben Zeit auf den Markt kommt.

Oſtindiſche Baumwolle: Die unter dieſem Namen zuſammenge-
faßten Baumwollenſorten wachſen hauptſächlich in der Umgebung vom Bom-
bay, Madras, und in den nordweſtlichen und Centralprovinzen. In der
Präſidentſchaft Bombay, den Centralprovinzen und den Berars findet die
Ausſaat im Juni und Juli ſtatt. In Dharwar und den ſüdlichen Diſtrik-
ten von Bombay, und in der Präſidentſchaft Madras wird ſie bis Auguſt
und September aufgeſchoben. Die Leſe beginnt in den Berars im Novem-
ber und in Guzerat im Dezember oder Januar, und dauert bis in den
März oder April. In Madras fängt ſie im Februar oder März an und
wird bis April oder Mai fortgeſetzt. Die erſten Lieferungen treffen in Bom-
bay ungefähr in folgender Reihenfolge ein: — Oomrawattee ꝛc. Dezember
und Januar; Broach Februar und März; Dhollera März und April;
Comptha April und Mai. In Liverpool treffen die neuen Ernten unge-
fähr im März zuerſt ein, und der hierher kommende Teil iſt im allgemei-
nen vor Ende Auguſt vollſtändig abgeliefert.

Weſtindiſche Baumwolle: Dieſe liefert nur einen kleinen Beitrag
zu unſerem Bedarf. Ausſaat, Ernte und Ablieferung in unſere Gegend ſind
ungefähr gleichzeitig mit der braſilianiſchen.

Einige Varietäten der indiſchen Baumwollen nähern ſich in ihrer Struk-
tur und ihren Merkmalen ſehr der wilden Baumwolle, indem ſie rauh und
drahtartig ſind, und nicht aus hohlen, plattgedrückten, gedrehten Röhren,
ſondern aus geraden und ſoliden Fäden beſtehen, oder doch teilweiſe. Das
iſt das ausſchlaggebende Ausſehen der wilden Baumwolle, und aus dieſem
Grunde iſt ſie, wenigſtens für Fabrikationszwecke, unbrauchbar.

Unter dem Mikroſkop iſt das Ausſehen der verſchiedenen
Varietäten meiſt klar zu unterſcheiden
, und das gibt eine leicht
zu erwerbende und für den Verarbeiter leicht anwendbare Kenntnis der ver-
ſchiedenen Faſern ab. Im folgenden iſt das Reſultat der mikroſkopiſchen
Unterſuchung einiger der wichtigſten Varietäten enthalten:

1. Sea-Island. Viel feiner und klarer als eine der anderen Varie-
täten. Die Drehung der Faſer ſcheint viel dichter zu liegen und faſt voll-
kommen ſpiralförmig zu ſein. Die allgemeine Erſcheinung iſt gleichförmig
und regelmäßig.

2. Gallini-Aegypten. Gleichmäßig gedreht, von kleinem Durch-
meſſer, hat die Faſer ein klares und deutliches Ausſehen.

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[54/0080] Erntezeit iſt vom Juli bis zum Dezember. Der zu uns verſchiffte Teil der Ernte kommt hauptſächlich von Dezember bis Mai an. Aegyptiſche Baumwolle: Dieſe Baumwolle wächſt am Nil-Delta. Sie wird vom März bis April geſäet. Die allgemeine Ernte beginnt un- gefähr am 1. Oktober, obgleich einige Ballen ſchon im September nach Alexandria kommen. Die Ernte dauert bis zum Februar. Ankunft in Eng- land bis März. Smyrna: Dieſe Baumwolle wächſt hauptſächlich in den Diſtrikten um Smyrna herum; die Plantagen liegen hauptſächlich in den Ebenen und auf den Abhängen am Meander und anderen Flüſſen, die von der Berg- kette des „Sultan Dagh“ abfließen. Saat- und Erntezeit ſind wahrſchein- lich ungefähr zuſammenfallend mit denen von Aegypten, da die Ernte un- gefähr zu derſelben Zeit auf den Markt kommt. Oſtindiſche Baumwolle: Die unter dieſem Namen zuſammenge- faßten Baumwollenſorten wachſen hauptſächlich in der Umgebung vom Bom- bay, Madras, und in den nordweſtlichen und Centralprovinzen. In der Präſidentſchaft Bombay, den Centralprovinzen und den Berars findet die Ausſaat im Juni und Juli ſtatt. In Dharwar und den ſüdlichen Diſtrik- ten von Bombay, und in der Präſidentſchaft Madras wird ſie bis Auguſt und September aufgeſchoben. Die Leſe beginnt in den Berars im Novem- ber und in Guzerat im Dezember oder Januar, und dauert bis in den März oder April. In Madras fängt ſie im Februar oder März an und wird bis April oder Mai fortgeſetzt. Die erſten Lieferungen treffen in Bom- bay ungefähr in folgender Reihenfolge ein: — Oomrawattee ꝛc. Dezember und Januar; Broach Februar und März; Dhollera März und April; Comptha April und Mai. In Liverpool treffen die neuen Ernten unge- fähr im März zuerſt ein, und der hierher kommende Teil iſt im allgemei- nen vor Ende Auguſt vollſtändig abgeliefert. Weſtindiſche Baumwolle: Dieſe liefert nur einen kleinen Beitrag zu unſerem Bedarf. Ausſaat, Ernte und Ablieferung in unſere Gegend ſind ungefähr gleichzeitig mit der braſilianiſchen. Einige Varietäten der indiſchen Baumwollen nähern ſich in ihrer Struk- tur und ihren Merkmalen ſehr der wilden Baumwolle, indem ſie rauh und drahtartig ſind, und nicht aus hohlen, plattgedrückten, gedrehten Röhren, ſondern aus geraden und ſoliden Fäden beſtehen, oder doch teilweiſe. Das iſt das ausſchlaggebende Ausſehen der wilden Baumwolle, und aus dieſem Grunde iſt ſie, wenigſtens für Fabrikationszwecke, unbrauchbar. Unter dem Mikroſkop iſt das Ausſehen der verſchiedenen Varietäten meiſt klar zu unterſcheiden, und das gibt eine leicht zu erwerbende und für den Verarbeiter leicht anwendbare Kenntnis der ver- ſchiedenen Faſern ab. Im folgenden iſt das Reſultat der mikroſkopiſchen Unterſuchung einiger der wichtigſten Varietäten enthalten: 1. Sea-Island. Viel feiner und klarer als eine der anderen Varie- täten. Die Drehung der Faſer ſcheint viel dichter zu liegen und faſt voll- kommen ſpiralförmig zu ſein. Die allgemeine Erſcheinung iſt gleichförmig und regelmäßig. 2. Gallini-Aegypten. Gleichmäßig gedreht, von kleinem Durch- meſſer, hat die Faſer ein klares und deutliches Ausſehen.

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/80>, abgerufen am 27.11.2024.