sonders ins Gewicht fällt, es schmutzt nicht ab, was bekanntlich bei Congo und Benzopurpurin ein starker Nachteil ist. Es gleicht in dieser Beziehung dem Alizarinrot. Auch gegen verdünnte Säuren verhält es sich wie Alizarinrot, dagegen steht es diesem an Lichtechtheit stark nach, indem die Lichtechtheit nicht besser als die von Benzopurpurin 4 B oder Diaminrot ist.
Das Facit wäre:
Gegen Congo oder Benzopurpurin 4 B:
Ein bläulicheres Rot, das nicht abschmutzt, waschecht ist und durch verdünnte Säuren nicht beeinflußt wird, dagegen eine kompliziertere Er- zeugung bedingt.
Gegen Alizarinrot:
Ein etwas matteres Rot, das in der Erzeugung leichter geht, dagegen dem Licht gegenüber weniger widerstandsfähig ist.
Dies wären die bisher wahrnehmbaren Vor- und Nachteile, mit denen bei Anwendung von Ingrainrot zu rechnen wäre.
2. Rote Färbungen auf tannierte Baumwolle.
Hierzu eignen sich einzig die neutralen künstlichen organischen Farbstoffe. Natürliche Farbstoffe sind auf diese Weise nicht zu fixieren. Das Verfahren ist verhältnismäßig einfach. Beizen in Tannin und Brechweinstein oder einem der anderen Antimonpräparate nach § 68. Von den in § 69, 2, bezeich- neten roten Farbstoffen gibt Fuchsin das bekannte Blaurot, Rhodamin ein zartes bläuliches Rosa; Grenadine, Cerise und Marron liefern kirschrote, granatrote bis braunrote Töne, je nach der Reinheit des Farb- stoffes. Safranin liefert eine etwas bläulichere Nüance als das Alizarin- rot; man benutzt es daher unter Zuhilfenahme eines gelben Farbstoffes zum Nüancieren zur Nachahmung von Türkischrot.
3. Färbungen auf Thonerde- oder Zinnbeizen.
Hierher gehört vor allen Dingen die Türkischrotfärberei, welche, da sie eine Industrie für sich bildet, auch in einem eigenen Kapitel behandelt werden soll.
Die Rothölzer geben mit Thonerdebeizen matte bläulichrote Töne, welche zwar ziemlich säure- und seifenecht, aber wenig lichtecht sind. Am besten behandelt man die Baumwolle zuerst auf einem schwachen Schmack- bade, beizt dann mit Alaun, spült und färbt auf frischem Bade mit einer Abkochung des Farbholzes. Camwood gibt mit Thonerdebeizen ähn- liche, aber lebhafter rote Töne.
Brasilienholz erzielt auf mit Zinnchlorid gebeizter Baumwolle ein gelbstichiges Rot; beizt man erst mit Alaun, dann mit Zinnbeize, und färbt in besonderem Bade unter Zugabe von etwas Gelbholz aus, so erhält man ein ziemlich lebhaftes Scharlachrot.
Camwood gibt mit Zinnbeizen einen dem Türkischrot nicht unähn- lichen Ton und wird deshalb zur Imitation desselben benutzt. Am besten beizt man die Baumwolle für diesen Zweck mit zinnsaurem Natron, passiert ein mit Schwefelsäure angesäuertes Bad, und färbt in besonderem Bade mit dem doppelten Gewicht (der Baumwolle) Camwood; kalt eingehen, bis zum Kochen treiben und darin 1 Stunde erhalten.
ſonders ins Gewicht fällt, es ſchmutzt nicht ab, was bekanntlich bei Congo und Benzopurpurin ein ſtarker Nachteil iſt. Es gleicht in dieſer Beziehung dem Alizarinrot. Auch gegen verdünnte Säuren verhält es ſich wie Alizarinrot, dagegen ſteht es dieſem an Lichtechtheit ſtark nach, indem die Lichtechtheit nicht beſſer als die von Benzopurpurin 4 B oder Diaminrot iſt.
Das Facit wäre:
Gegen Congo oder Benzopurpurin 4 B:
Ein bläulicheres Rot, das nicht abſchmutzt, waſchecht iſt und durch verdünnte Säuren nicht beeinflußt wird, dagegen eine kompliziertere Er- zeugung bedingt.
Gegen Alizarinrot:
Ein etwas matteres Rot, das in der Erzeugung leichter geht, dagegen dem Licht gegenüber weniger widerſtandsfähig iſt.
Dies wären die bisher wahrnehmbaren Vor- und Nachteile, mit denen bei Anwendung von Ingrainrot zu rechnen wäre.
2. Rote Färbungen auf tannierte Baumwolle.
Hierzu eignen ſich einzig die neutralen künſtlichen organiſchen Farbſtoffe. Natürliche Farbſtoffe ſind auf dieſe Weiſe nicht zu fixieren. Das Verfahren iſt verhältnismäßig einfach. Beizen in Tannin und Brechweinſtein oder einem der anderen Antimonpräparate nach § 68. Von den in § 69, 2, bezeich- neten roten Farbſtoffen gibt Fuchſin das bekannte Blaurot, Rhodamin ein zartes bläuliches Roſa; Grenadine, Ceriſe und Marron liefern kirſchrote, granatrote bis braunrote Töne, je nach der Reinheit des Farb- ſtoffes. Safranin liefert eine etwas bläulichere Nüance als das Alizarin- rot; man benutzt es daher unter Zuhilfenahme eines gelben Farbſtoffes zum Nüancieren zur Nachahmung von Türkiſchrot.
3. Färbungen auf Thonerde- oder Zinnbeizen.
Hierher gehört vor allen Dingen die Türkiſchrotfärberei, welche, da ſie eine Induſtrie für ſich bildet, auch in einem eigenen Kapitel behandelt werden ſoll.
Die Rothölzer geben mit Thonerdebeizen matte bläulichrote Töne, welche zwar ziemlich ſäure- und ſeifenecht, aber wenig lichtecht ſind. Am beſten behandelt man die Baumwolle zuerſt auf einem ſchwachen Schmack- bade, beizt dann mit Alaun, ſpült und färbt auf friſchem Bade mit einer Abkochung des Farbholzes. Camwood gibt mit Thonerdebeizen ähn- liche, aber lebhafter rote Töne.
Braſilienholz erzielt auf mit Zinnchlorid gebeizter Baumwolle ein gelbſtichiges Rot; beizt man erſt mit Alaun, dann mit Zinnbeize, und färbt in beſonderem Bade unter Zugabe von etwas Gelbholz aus, ſo erhält man ein ziemlich lebhaftes Scharlachrot.
Camwood gibt mit Zinnbeizen einen dem Türkiſchrot nicht unähn- lichen Ton und wird deshalb zur Imitation desſelben benutzt. Am beſten beizt man die Baumwolle für dieſen Zweck mit zinnſaurem Natron, paſſiert ein mit Schwefelſäure angeſäuertes Bad, und färbt in beſonderem Bade mit dem doppelten Gewicht (der Baumwolle) Camwood; kalt eingehen, bis zum Kochen treiben und darin 1 Stunde erhalten.
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und Benzopurpurin ein ſtarker Nachteil iſt. Es gleicht in dieſer Beziehung dem
Alizarinrot. Auch gegen verdünnte Säuren verhält es ſich wie Alizarinrot,
dagegen ſteht es dieſem an Lichtechtheit ſtark nach, indem die Lichtechtheit
nicht beſſer als die von Benzopurpurin 4 B oder Diaminrot iſt.
Das Facit wäre:
Gegen Congo oder Benzopurpurin 4 B:
Ein bläulicheres Rot, das nicht abſchmutzt, waſchecht iſt und durch
verdünnte Säuren nicht beeinflußt wird, dagegen eine kompliziertere Er-
zeugung bedingt.
Gegen Alizarinrot:
Ein etwas matteres Rot, das in der Erzeugung leichter geht, dagegen
dem Licht gegenüber weniger widerſtandsfähig iſt.
Dies wären die bisher wahrnehmbaren Vor- und Nachteile, mit denen
bei Anwendung von Ingrainrot zu rechnen wäre.
2. Rote Färbungen auf tannierte Baumwolle.
Hierzu eignen ſich einzig die neutralen künſtlichen organiſchen Farbſtoffe.
Natürliche Farbſtoffe ſind auf dieſe Weiſe nicht zu fixieren. Das Verfahren
iſt verhältnismäßig einfach. Beizen in Tannin und Brechweinſtein oder einem
der anderen Antimonpräparate nach § 68. Von den in § 69, 2, bezeich-
neten roten Farbſtoffen gibt Fuchſin das bekannte Blaurot, Rhodamin
ein zartes bläuliches Roſa; Grenadine, Ceriſe und Marron liefern
kirſchrote, granatrote bis braunrote Töne, je nach der Reinheit des Farb-
ſtoffes. Safranin liefert eine etwas bläulichere Nüance als das Alizarin-
rot; man benutzt es daher unter Zuhilfenahme eines gelben Farbſtoffes zum
Nüancieren zur Nachahmung von Türkiſchrot.
3. Färbungen auf Thonerde- oder Zinnbeizen.
Hierher gehört vor allen Dingen die Türkiſchrotfärberei, welche,
da ſie eine Induſtrie für ſich bildet, auch in einem eigenen Kapitel behandelt
werden ſoll.
Die Rothölzer geben mit Thonerdebeizen matte bläulichrote Töne,
welche zwar ziemlich ſäure- und ſeifenecht, aber wenig lichtecht ſind. Am
beſten behandelt man die Baumwolle zuerſt auf einem ſchwachen Schmack-
bade, beizt dann mit Alaun, ſpült und färbt auf friſchem Bade mit einer
Abkochung des Farbholzes. Camwood gibt mit Thonerdebeizen ähn-
liche, aber lebhafter rote Töne.
Braſilienholz erzielt auf mit Zinnchlorid gebeizter Baumwolle ein
gelbſtichiges Rot; beizt man erſt mit Alaun, dann mit Zinnbeize, und färbt
in beſonderem Bade unter Zugabe von etwas Gelbholz aus, ſo erhält man
ein ziemlich lebhaftes Scharlachrot.
Camwood gibt mit Zinnbeizen einen dem Türkiſchrot nicht unähn-
lichen Ton und wird deshalb zur Imitation desſelben benutzt. Am beſten
beizt man die Baumwolle für dieſen Zweck mit zinnſaurem Natron, paſſiert
ein mit Schwefelſäure angeſäuertes Bad, und färbt in beſonderem Bade mit
dem doppelten Gewicht (der Baumwolle) Camwood; kalt eingehen, bis zum
Kochen treiben und darin 1 Stunde erhalten.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/638>, abgerufen am 23.11.2024.
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