Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite

die auf der Radspindel befestigte Mitnehmerklaue sodann durch ein Zurück-
schieben des aus der Abbildung ersichtlichen Hebels außer Eingriff mit der
auf dem Zapfen der Walze befindlichen Klaue gesetzt, die Kette mit dem
Gewicht über die Bremsscheibe gelegt und die Ware sodann unter den im
Kasten befindlichen Mitlaufwalzen hinweg durch die Färbeflotte nach der
anderen oberen Walze geführt, wonach die Walze vermittelst der Klauenmuff-
vorrichtung in Betrieb gesetzt und die Ware infolgedessen von der gegenüber
liegenden Walze durch die Flotte gezogen wird; die Manipulation wieder-
holt sich so oft, bis die Ware durch das mehrmalige Passieren der Färbe-
flotte die gewünschte Nüance erreicht hat.

Double-Jigger Fig. 119. Färbemaschine für baumwollene
Gewebe
.

Diese Maschine eignet sich besonders für leichtere Gewebe, nicht aber
für Plüsche oder Sammete. Das Färben findet in gleicher Weise statt wie
bei vorstehender Maschine, nur in der Konstruktion sind folgende Aende-
rungen vorgenommen.

[Abbildung] Fig. 119.

Double-Jigger.

Das Gewebe wird durch zwei Quetschwalzenpaare durchgezogen, von
denen je die untere Walze mit Messingbezug, die obere dagegen mit Gummi-
bezug versehen ist, der Vor- oder Rückwärtsgang wird durch Stirnräder
auf die unteren Walzen übertragen.

Das Gewebe wickelt sich, an einer Führung an der oberen Walze
schräg anliegend und unter dem Druck der eigenen Schwere, selbstthätig auf.

Diese Führungen können nach Entfernung eines Bolzens umgeschlagen
werden, dann rollt die aufgewickelte Walze in einen Lagerarm, wo sie vor-
läufig liegen bleiben kann. Auf diese Weise kann man sofort wieder mit

die auf der Radſpindel befeſtigte Mitnehmerklaue ſodann durch ein Zurück-
ſchieben des aus der Abbildung erſichtlichen Hebels außer Eingriff mit der
auf dem Zapfen der Walze befindlichen Klaue geſetzt, die Kette mit dem
Gewicht über die Bremsſcheibe gelegt und die Ware ſodann unter den im
Kaſten befindlichen Mitlaufwalzen hinweg durch die Färbeflotte nach der
anderen oberen Walze geführt, wonach die Walze vermittelſt der Klauenmuff-
vorrichtung in Betrieb geſetzt und die Ware infolgedeſſen von der gegenüber
liegenden Walze durch die Flotte gezogen wird; die Manipulation wieder-
holt ſich ſo oft, bis die Ware durch das mehrmalige Paſſieren der Färbe-
flotte die gewünſchte Nüance erreicht hat.

Double-Jigger Fig. 119. Färbemaſchine für baumwollene
Gewebe
.

Dieſe Maſchine eignet ſich beſonders für leichtere Gewebe, nicht aber
für Plüſche oder Sammete. Das Färben findet in gleicher Weiſe ſtatt wie
bei vorſtehender Maſchine, nur in der Konſtruktion ſind folgende Aende-
rungen vorgenommen.

[Abbildung] Fig. 119.

Double-Jigger.

Das Gewebe wird durch zwei Quetſchwalzenpaare durchgezogen, von
denen je die untere Walze mit Meſſingbezug, die obere dagegen mit Gummi-
bezug verſehen iſt, der Vor- oder Rückwärtsgang wird durch Stirnräder
auf die unteren Walzen übertragen.

Das Gewebe wickelt ſich, an einer Führung an der oberen Walze
ſchräg anliegend und unter dem Druck der eigenen Schwere, ſelbſtthätig auf.

Dieſe Führungen können nach Entfernung eines Bolzens umgeſchlagen
werden, dann rollt die aufgewickelte Walze in einen Lagerarm, wo ſie vor-
läufig liegen bleiben kann. Auf dieſe Weiſe kann man ſofort wieder mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0476" n="438"/>
die auf der Rad&#x017F;pindel befe&#x017F;tigte Mitnehmerklaue &#x017F;odann durch ein Zurück-<lb/>
&#x017F;chieben des aus der Abbildung er&#x017F;ichtlichen Hebels außer Eingriff mit der<lb/>
auf dem Zapfen der Walze befindlichen Klaue ge&#x017F;etzt, die Kette mit dem<lb/>
Gewicht über die Brems&#x017F;cheibe gelegt und die Ware &#x017F;odann unter den im<lb/>
Ka&#x017F;ten befindlichen Mitlaufwalzen hinweg durch die Färbeflotte nach der<lb/>
anderen oberen Walze geführt, wonach die Walze vermittel&#x017F;t der Klauenmuff-<lb/>
vorrichtung in Betrieb ge&#x017F;etzt und die Ware infolgede&#x017F;&#x017F;en von der gegenüber<lb/>
liegenden Walze durch die Flotte gezogen wird; die Manipulation wieder-<lb/>
holt &#x017F;ich &#x017F;o oft, bis die Ware durch das mehrmalige Pa&#x017F;&#x017F;ieren der Färbe-<lb/>
flotte die gewün&#x017F;chte Nüance erreicht hat.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Double-Jigger</hi> Fig. 119. <hi rendition="#g">Färbema&#x017F;chine für baumwollene<lb/>
Gewebe</hi>.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Ma&#x017F;chine eignet &#x017F;ich be&#x017F;onders für leichtere Gewebe, nicht aber<lb/>
für Plü&#x017F;che oder Sammete. Das Färben findet in gleicher Wei&#x017F;e &#x017F;tatt wie<lb/>
bei vor&#x017F;tehender Ma&#x017F;chine, nur in der Kon&#x017F;truktion &#x017F;ind folgende Aende-<lb/>
rungen vorgenommen.</p><lb/>
            <figure>
              <head>Fig. 119.</head>
              <p> Double-Jigger.</p>
            </figure><lb/>
            <p>Das Gewebe wird durch zwei Quet&#x017F;chwalzenpaare durchgezogen, von<lb/>
denen je die untere Walze mit Me&#x017F;&#x017F;ingbezug, die obere dagegen mit Gummi-<lb/>
bezug ver&#x017F;ehen i&#x017F;t, der Vor- oder Rückwärtsgang wird durch Stirnräder<lb/>
auf die unteren Walzen übertragen.</p><lb/>
            <p>Das Gewebe wickelt &#x017F;ich, an einer Führung an der oberen Walze<lb/>
&#x017F;chräg anliegend und unter dem Druck der eigenen Schwere, &#x017F;elb&#x017F;tthätig auf.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Führungen können nach Entfernung eines Bolzens umge&#x017F;chlagen<lb/>
werden, dann rollt die aufgewickelte Walze in einen Lagerarm, wo &#x017F;ie vor-<lb/>
läufig liegen bleiben kann. Auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e kann man &#x017F;ofort wieder mit<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[438/0476] die auf der Radſpindel befeſtigte Mitnehmerklaue ſodann durch ein Zurück- ſchieben des aus der Abbildung erſichtlichen Hebels außer Eingriff mit der auf dem Zapfen der Walze befindlichen Klaue geſetzt, die Kette mit dem Gewicht über die Bremsſcheibe gelegt und die Ware ſodann unter den im Kaſten befindlichen Mitlaufwalzen hinweg durch die Färbeflotte nach der anderen oberen Walze geführt, wonach die Walze vermittelſt der Klauenmuff- vorrichtung in Betrieb geſetzt und die Ware infolgedeſſen von der gegenüber liegenden Walze durch die Flotte gezogen wird; die Manipulation wieder- holt ſich ſo oft, bis die Ware durch das mehrmalige Paſſieren der Färbe- flotte die gewünſchte Nüance erreicht hat. Double-Jigger Fig. 119. Färbemaſchine für baumwollene Gewebe. Dieſe Maſchine eignet ſich beſonders für leichtere Gewebe, nicht aber für Plüſche oder Sammete. Das Färben findet in gleicher Weiſe ſtatt wie bei vorſtehender Maſchine, nur in der Konſtruktion ſind folgende Aende- rungen vorgenommen. [Abbildung Fig. 119. Double-Jigger.] Das Gewebe wird durch zwei Quetſchwalzenpaare durchgezogen, von denen je die untere Walze mit Meſſingbezug, die obere dagegen mit Gummi- bezug verſehen iſt, der Vor- oder Rückwärtsgang wird durch Stirnräder auf die unteren Walzen übertragen. Das Gewebe wickelt ſich, an einer Führung an der oberen Walze ſchräg anliegend und unter dem Druck der eigenen Schwere, ſelbſtthätig auf. Dieſe Führungen können nach Entfernung eines Bolzens umgeſchlagen werden, dann rollt die aufgewickelte Walze in einen Lagerarm, wo ſie vor- läufig liegen bleiben kann. Auf dieſe Weiſe kann man ſofort wieder mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/476
Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/476>, abgerufen am 20.05.2024.