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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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[Abbildung] Fig. 88.

Bogardusmühle.

Farbensiebmaschine Fig. 90. Eine solche besteht in der Haupt-
sache aus zwei auf einem Eisengestell angeordneten, sich gleichmäßig drehen-
den messingenen Kesseln mit Siebböden aus Gaze. Die Drehung der Siebe
wird durch einen am Boden der Siebe befindlichen Zahnkranz bewirkt, in
welchen das Getriebe eingreift. In jedem Siebe bewegt sich ein Pinsel,
welcher mit seinen Haaren die Gaze bestreicht, mittels einer exzentrischen
Bewegung hin und her, so daß derselbe nacheinander alle Teile des Siebes
gleichmäßig berührt. Der Antrieb geschieht durch Fest- und Losscheibe seit-
lich am Gestell.

Zum Zerkleinern der Farbhölzer als Vorbereitung für deren Extraktion
dienen die Farbholzraspeln. Diese stellen ein System von glatten ge-
härteten Stahlmessern vor, welche in ein starkes Gußeisengestell eingelagert
sind und durch Hebel und Fußtritt oder durch Fest- und Losscheibe in Be-
trieb gesetzt werden können. Die obere der beiden Abbildungen (Fig. 91)
dient zum Schneiden von Spänen, die untere (Fig. 92) zum Raspeln von
Hirnholz. Diese beiden Maschinen werden von der Zittauer Maschinen-
fabrik und Eisengießerei, vormals Albert Kiesler & Comp. in Zittau
in den Handel gebracht. Die Hirnholzraspel hat statt der glatten Messer
genarbte mit schrägstehendem Zuführkasten.


[Abbildung] Fig. 88.

Bogardusmühle.

Farbenſiebmaſchine Fig. 90. Eine ſolche beſteht in der Haupt-
ſache aus zwei auf einem Eiſengeſtell angeordneten, ſich gleichmäßig drehen-
den meſſingenen Keſſeln mit Siebböden aus Gaze. Die Drehung der Siebe
wird durch einen am Boden der Siebe befindlichen Zahnkranz bewirkt, in
welchen das Getriebe eingreift. In jedem Siebe bewegt ſich ein Pinſel,
welcher mit ſeinen Haaren die Gaze beſtreicht, mittels einer exzentriſchen
Bewegung hin und her, ſo daß derſelbe nacheinander alle Teile des Siebes
gleichmäßig berührt. Der Antrieb geſchieht durch Feſt- und Losſcheibe ſeit-
lich am Geſtell.

Zum Zerkleinern der Farbhölzer als Vorbereitung für deren Extraktion
dienen die Farbholzraſpeln. Dieſe ſtellen ein Syſtem von glatten ge-
härteten Stahlmeſſern vor, welche in ein ſtarkes Gußeiſengeſtell eingelagert
ſind und durch Hebel und Fußtritt oder durch Feſt- und Losſcheibe in Be-
trieb geſetzt werden können. Die obere der beiden Abbildungen (Fig. 91)
dient zum Schneiden von Spänen, die untere (Fig. 92) zum Raſpeln von
Hirnholz. Dieſe beiden Maſchinen werden von der Zittauer Maſchinen-
fabrik und Eiſengießerei, vormals Albert Kiesler & Comp. in Zittau
in den Handel gebracht. Die Hirnholzraſpel hat ſtatt der glatten Meſſer
genarbte mit ſchrägſtehendem Zuführkaſten.

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[399/0437] [Abbildung Fig. 88. Bogardusmühle.] Farbenſiebmaſchine Fig. 90. Eine ſolche beſteht in der Haupt- ſache aus zwei auf einem Eiſengeſtell angeordneten, ſich gleichmäßig drehen- den meſſingenen Keſſeln mit Siebböden aus Gaze. Die Drehung der Siebe wird durch einen am Boden der Siebe befindlichen Zahnkranz bewirkt, in welchen das Getriebe eingreift. In jedem Siebe bewegt ſich ein Pinſel, welcher mit ſeinen Haaren die Gaze beſtreicht, mittels einer exzentriſchen Bewegung hin und her, ſo daß derſelbe nacheinander alle Teile des Siebes gleichmäßig berührt. Der Antrieb geſchieht durch Feſt- und Losſcheibe ſeit- lich am Geſtell. Zum Zerkleinern der Farbhölzer als Vorbereitung für deren Extraktion dienen die Farbholzraſpeln. Dieſe ſtellen ein Syſtem von glatten ge- härteten Stahlmeſſern vor, welche in ein ſtarkes Gußeiſengeſtell eingelagert ſind und durch Hebel und Fußtritt oder durch Feſt- und Losſcheibe in Be- trieb geſetzt werden können. Die obere der beiden Abbildungen (Fig. 91) dient zum Schneiden von Spänen, die untere (Fig. 92) zum Raſpeln von Hirnholz. Dieſe beiden Maſchinen werden von der Zittauer Maſchinen- fabrik und Eiſengießerei, vormals Albert Kiesler & Comp. in Zittau in den Handel gebracht. Die Hirnholzraſpel hat ſtatt der glatten Meſſer genarbte mit ſchrägſtehendem Zuführkaſten.

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/437>, abgerufen am 19.05.2024.