je langsamer und mehr nach und nach die Geschwül- ste sich vermindern, und dieses auch, nachdem das Fieber bereits, wenigstens auf eine gewisse Art, sich verloren hat. Bey dieser Schwulst, wenn sie so lan- ge anhält, bis die Krankheit ganz vorüber ist, und dann nach und nach vergeht, geht es dem Patienten allemal besser, als wenn sie durch starkes Purgieren oder Speichelfluß gehoben wird."*)Grant hält dieses Verfahren der Natur in den Blattern sowohl als in andern Fiebern für nichts anders, als eine einst- weilige Beseitigung eines Theils des Krankheitsstof- fes, mittlerweilen der andere Theil gekocht und aus- geleert wird; unterdessen geht mit der abgelagerten Materie in dem Aufenthaltsorte schon einige Verände- rung vor, worauf sie wieder eingesogen, erst recht durchgearbeitet und dann weggeschaffet wird. So hat er im Anfange eines Anfalls der Gicht, wenn das Fieber die Nacht durch sehr heftig war, des andern Morgens die leidende Gelenke auch im Verhältniß mehr geschwollen gefunden. Diese Geschwulst nimmt bey jedem neuen Anfalle zu. Hat aber die Krankheit schon einige beträchtliche Zeit gedauert, und das Fie- ber nun sehr abgenommen, so fängt auch die Geschwulst der Gelenke an, sich zu vermindern. Vornehmlich er- folgt dieses allemal, wenn der Patient durch die Ein- saugung eine unruhige Nacht gehabt hat.
Es giebt also Fälle, wo der Krankheitsstoff zu häufig ist, als daß er zu gleicher Zeit hinlänglich be-
wegt
*) Beob. über langw. Krankh.
je langſamer und mehr nach und nach die Geſchwuͤl- ſte ſich vermindern, und dieſes auch, nachdem das Fieber bereits, wenigſtens auf eine gewiſſe Art, ſich verloren hat. Bey dieſer Schwulſt, wenn ſie ſo lan- ge anhaͤlt, bis die Krankheit ganz voruͤber iſt, und dann nach und nach vergeht, geht es dem Patienten allemal beſſer, als wenn ſie durch ſtarkes Purgieren oder Speichelfluß gehoben wird.„*)Grant haͤlt dieſes Verfahren der Natur in den Blattern ſowohl als in andern Fiebern fuͤr nichts anders, als eine einſt- weilige Beſeitigung eines Theils des Krankheitsſtof- fes, mittlerweilen der andere Theil gekocht und aus- geleert wird; unterdeſſen geht mit der abgelagerten Materie in dem Aufenthaltsorte ſchon einige Veraͤnde- rung vor, worauf ſie wieder eingeſogen, erſt recht durchgearbeitet und dann weggeſchaffet wird. So hat er im Anfange eines Anfalls der Gicht, wenn das Fieber die Nacht durch ſehr heftig war, des andern Morgens die leidende Gelenke auch im Verhaͤltniß mehr geſchwollen gefunden. Dieſe Geſchwulſt nimmt bey jedem neuen Anfalle zu. Hat aber die Krankheit ſchon einige betraͤchtliche Zeit gedauert, und das Fie- ber nun ſehr abgenommen, ſo faͤngt auch die Geſchwulſt der Gelenke an, ſich zu vermindern. Vornehmlich er- folgt dieſes allemal, wenn der Patient durch die Ein- ſaugung eine unruhige Nacht gehabt hat.
Es giebt alſo Faͤlle, wo der Krankheitsſtoff zu haͤufig iſt, als daß er zu gleicher Zeit hinlaͤnglich be-
wegt
*) Beob. uͤber langw. Krankh.
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je langſamer und mehr nach und nach die Geſchwuͤl-
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Fieber bereits, wenigſtens auf eine gewiſſe Art, ſich
verloren hat. Bey dieſer Schwulſt, wenn ſie ſo lan-
ge anhaͤlt, bis die Krankheit ganz voruͤber iſt, und
dann nach und nach vergeht, geht es dem Patienten
allemal beſſer, als wenn ſie durch ſtarkes Purgieren
oder Speichelfluß gehoben wird.„ *) Grant haͤlt
dieſes Verfahren der Natur in den Blattern ſowohl
als in andern Fiebern fuͤr nichts anders, als eine einſt-
weilige Beſeitigung eines Theils des Krankheitsſtof-
fes, mittlerweilen der andere Theil gekocht und aus-
geleert wird; unterdeſſen geht mit der abgelagerten
Materie in dem Aufenthaltsorte ſchon einige Veraͤnde-
rung vor, worauf ſie wieder eingeſogen, erſt recht
durchgearbeitet und dann weggeſchaffet wird. So hat
er im Anfange eines Anfalls der Gicht, wenn das
Fieber die Nacht durch ſehr heftig war, des andern
Morgens die leidende Gelenke auch im Verhaͤltniß
mehr geſchwollen gefunden. Dieſe Geſchwulſt nimmt
bey jedem neuen Anfalle zu. Hat aber die Krankheit
ſchon einige betraͤchtliche Zeit gedauert, und das Fie-
ber nun ſehr abgenommen, ſo faͤngt auch die Geſchwulſt
der Gelenke an, ſich zu vermindern. Vornehmlich er-
folgt dieſes allemal, wenn der Patient durch die Ein-
ſaugung eine unruhige Nacht gehabt hat.
Es giebt alſo Faͤlle, wo der Krankheitsſtoff zu
haͤufig iſt, als daß er zu gleicher Zeit hinlaͤnglich be-
wegt
*) Beob. uͤber langw. Krankh.
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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/529>, abgerufen am 25.11.2024.
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