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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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was so gemeines, daß er es meistentheils angezeigt hat-
wenn keiner erfolgte. In den übrigen vier und drey-
ßig Krankengeschichten sind bey fünfzehn bald einer,
bald mehrere Rückfälle ausdrücklich angemerkt wor-
den.

Bey dem Kranken, dessen Geschichte ich S. 229
erzählt habe, ereigneten sich fünfmal Rückfälle; wie
sehr seine Leibesbeschaffenheit verdorben und seine Kräf-
te erschöpft waren, kann man aus den angezeigten
Zufällen schließen.

Obschon Riveri nur von überbleibenden Unrei-
nigkeiten Rückfälle besorgte, und theils diesen Unrei-
nigkeiten, theils einem schlechten Zustande der Einge-
weide das anhaltende, schleichende Fieberchen zu-
schrieb; so will er doch, daß man mit den Abfüh-
rungsmitteln nicht hartnäckig fortfahren solle; denn die
Natur werde durch die Arzneyen geschwächt, und so
dauere die Krankheit immer fort; wenn man ihr aber
Zeit lasse, sich zu erholen, so verkoche sie den Krank-
heitsstoff, leere ihn aus, und bewahre auf diese Art
am besten gegen Rückfälle.*)

Uibrigens ist es gewiß, daß die Rückfälle grö-
stentheils von unvollständigen oder ganz mangelhaften
Entscheidungen abhängen. Der nämliche Umstand al-
so, welcher den Entscheidungen am hinderlichsten ist,
muß auch die zahlreichesten Rückfälle veranlassen. Das
erste und wichtigste Kennzeichen, sagt Galenus,
daß in einer tödtlichen Krankheit der Tod ohne Ent-
scheidung erfolgen werde, ist die Hinfälligkeit der

Kräf-
*) Prax. med. T. II. lib. XVII. cap 1.

was ſo gemeines, daß er es meiſtentheils angezeigt hat-
wenn keiner erfolgte. In den uͤbrigen vier und drey-
ßig Krankengeſchichten ſind bey fuͤnfzehn bald einer,
bald mehrere Ruͤckfaͤlle ausdruͤcklich angemerkt wor-
den.

Bey dem Kranken, deſſen Geſchichte ich S. 229
erzaͤhlt habe, ereigneten ſich fuͤnfmal Ruͤckfaͤlle; wie
ſehr ſeine Leibesbeſchaffenheit verdorben und ſeine Kraͤf-
te erſchoͤpft waren, kann man aus den angezeigten
Zufaͤllen ſchließen.

Obſchon Riveri nur von uͤberbleibenden Unrei-
nigkeiten Ruͤckfaͤlle beſorgte, und theils dieſen Unrei-
nigkeiten, theils einem ſchlechten Zuſtande der Einge-
weide das anhaltende, ſchleichende Fieberchen zu-
ſchrieb; ſo will er doch, daß man mit den Abfuͤh-
rungsmitteln nicht hartnaͤckig fortfahren ſolle; denn die
Natur werde durch die Arzneyen geſchwaͤcht, und ſo
dauere die Krankheit immer fort; wenn man ihr aber
Zeit laſſe, ſich zu erholen, ſo verkoche ſie den Krank-
heitsſtoff, leere ihn aus, und bewahre auf dieſe Art
am beſten gegen Ruͤckfaͤlle.*)

Uibrigens iſt es gewiß, daß die Ruͤckfaͤlle groͤ-
ſtentheils von unvollſtaͤndigen oder ganz mangelhaften
Entſcheidungen abhaͤngen. Der naͤmliche Umſtand al-
ſo, welcher den Entſcheidungen am hinderlichſten iſt,
muß auch die zahlreicheſten Ruͤckfaͤlle veranlaſſen. Das
erſte und wichtigſte Kennzeichen, ſagt Galenus,
daß in einer toͤdtlichen Krankheit der Tod ohne Ent-
ſcheidung erfolgen werde, iſt die Hinfaͤlligkeit der

Kraͤf-
*) Prax. med. T. II. lib. XVII. cap 1.
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[402/0421] was ſo gemeines, daß er es meiſtentheils angezeigt hat- wenn keiner erfolgte. In den uͤbrigen vier und drey- ßig Krankengeſchichten ſind bey fuͤnfzehn bald einer, bald mehrere Ruͤckfaͤlle ausdruͤcklich angemerkt wor- den. Bey dem Kranken, deſſen Geſchichte ich S. 229 erzaͤhlt habe, ereigneten ſich fuͤnfmal Ruͤckfaͤlle; wie ſehr ſeine Leibesbeſchaffenheit verdorben und ſeine Kraͤf- te erſchoͤpft waren, kann man aus den angezeigten Zufaͤllen ſchließen. Obſchon Riveri nur von uͤberbleibenden Unrei- nigkeiten Ruͤckfaͤlle beſorgte, und theils dieſen Unrei- nigkeiten, theils einem ſchlechten Zuſtande der Einge- weide das anhaltende, ſchleichende Fieberchen zu- ſchrieb; ſo will er doch, daß man mit den Abfuͤh- rungsmitteln nicht hartnaͤckig fortfahren ſolle; denn die Natur werde durch die Arzneyen geſchwaͤcht, und ſo dauere die Krankheit immer fort; wenn man ihr aber Zeit laſſe, ſich zu erholen, ſo verkoche ſie den Krank- heitsſtoff, leere ihn aus, und bewahre auf dieſe Art am beſten gegen Ruͤckfaͤlle. *) Uibrigens iſt es gewiß, daß die Ruͤckfaͤlle groͤ- ſtentheils von unvollſtaͤndigen oder ganz mangelhaften Entſcheidungen abhaͤngen. Der naͤmliche Umſtand al- ſo, welcher den Entſcheidungen am hinderlichſten iſt, muß auch die zahlreicheſten Ruͤckfaͤlle veranlaſſen. Das erſte und wichtigſte Kennzeichen, ſagt Galenus, daß in einer toͤdtlichen Krankheit der Tod ohne Ent- ſcheidung erfolgen werde, iſt die Hinfaͤlligkeit der Kraͤf- *) Prax. med. T. II. lib. XVII. cap 1.

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/421>, abgerufen am 25.11.2024.