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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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verhüten, als etwan drey Wochen vor dem Ende der
Schwangerschaft so wie den dritten Tag nach der Ent-
bindung gelinde Abführungen zu machen. Unter die-
ser Vorsorge und einer mäßigen Lebensordnung habe
ich, so wie er, noch nie eine Wöchnerin in dieses Fie-
ber verfallen gesehen.*)

Hätte man der Natur nachgespüret, so hätte
man über diese Krankheit weniger Meinungen ausge-
brütet, und wäre auf dem kürzesten Weege zur Wahr-
heit gekommen. Die Kindbetterinnen im ersten Buch
von den Landseuchen, 4--5te Krankengeschichte hat-
ten gallichten Durchfall, und die letzte auch gallichtes
Erbrechen. Die Schwangere 13te K. hatte mehrmal
den Durchfall, und ihre Krankheit wurde den 14ten Tag
durch einen gallichten Durchfall gehoben. Die Kind-
betterinnen im 3ten Buch 2te Ab. 10--11--12. K.
und die im 3ten Absch. 2--14te K. hatten alle gallichten
Durchfall. -- Die Schwangere im 1ten Buch 13te
K., die Kindbetterin 11te K., die im 3ten Buch 2ter
Absch. 12te und 2te K. waren schlafsüchrig. Einige
andere z. B. die im 3ten Buch 3ter Absch. 14te
K. 2ter Absch. 11. K. hatten die Hirnwuth. -- Also
von acht Kindbetterinnen sieben mit gallichtem Durch-
falle; drey mit Schlafsucht, und einige mit Hirnwuth.
-- Kann man bündigere Beweise fordern, daß al-
lermeist der Grundstoff davon in Unreinigkeiten des
Unterleibes zu suchen seye?

Die alltäglichsten Krankheiten, wenn sie er-
schöpfte Körper angreifen, oder wenn während ihrer

Dauer
*) Beyt. zur ausüb. Arz. S. 317.

verhuͤten, als etwan drey Wochen vor dem Ende der
Schwangerſchaft ſo wie den dritten Tag nach der Ent-
bindung gelinde Abfuͤhrungen zu machen. Unter die-
ſer Vorſorge und einer maͤßigen Lebensordnung habe
ich, ſo wie er, noch nie eine Woͤchnerin in dieſes Fie-
ber verfallen geſehen.*)

Haͤtte man der Natur nachgeſpuͤret, ſo haͤtte
man uͤber dieſe Krankheit weniger Meinungen ausge-
bruͤtet, und waͤre auf dem kuͤrzeſten Weege zur Wahr-
heit gekommen. Die Kindbetterinnen im erſten Buch
von den Landſeuchen, 4—5te Krankengeſchichte hat-
ten gallichten Durchfall, und die letzte auch gallichtes
Erbrechen. Die Schwangere 13te K. hatte mehrmal
den Durchfall, und ihre Krankheit wurde den 14ten Tag
durch einen gallichten Durchfall gehoben. Die Kind-
betterinnen im 3ten Buch 2te Ab. 10—11—12. K.
und die im 3ten Abſch. 2—14te K. hatten alle gallichten
Durchfall. — Die Schwangere im 1ten Buch 13te
K., die Kindbetterin 11te K., die im 3ten Buch 2ter
Abſch. 12te und 2te K. waren ſchlafſuͤchrig. Einige
andere z. B. die im 3ten Buch 3ter Abſch. 14te
K. 2ter Abſch. 11. K. hatten die Hirnwuth. — Alſo
von acht Kindbetterinnen ſieben mit gallichtem Durch-
falle; drey mit Schlafſucht, und einige mit Hirnwuth.
— Kann man buͤndigere Beweiſe fordern, daß al-
lermeiſt der Grundſtoff davon in Unreinigkeiten des
Unterleibes zu ſuchen ſeye?

Die alltaͤglichſten Krankheiten, wenn ſie er-
ſchoͤpfte Koͤrper angreifen, oder wenn waͤhrend ihrer

Dauer
*) Beyt. zur ausuͤb. Arz. S. 317.
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[359/0378] verhuͤten, als etwan drey Wochen vor dem Ende der Schwangerſchaft ſo wie den dritten Tag nach der Ent- bindung gelinde Abfuͤhrungen zu machen. Unter die- ſer Vorſorge und einer maͤßigen Lebensordnung habe ich, ſo wie er, noch nie eine Woͤchnerin in dieſes Fie- ber verfallen geſehen. *) Haͤtte man der Natur nachgeſpuͤret, ſo haͤtte man uͤber dieſe Krankheit weniger Meinungen ausge- bruͤtet, und waͤre auf dem kuͤrzeſten Weege zur Wahr- heit gekommen. Die Kindbetterinnen im erſten Buch von den Landſeuchen, 4—5te Krankengeſchichte hat- ten gallichten Durchfall, und die letzte auch gallichtes Erbrechen. Die Schwangere 13te K. hatte mehrmal den Durchfall, und ihre Krankheit wurde den 14ten Tag durch einen gallichten Durchfall gehoben. Die Kind- betterinnen im 3ten Buch 2te Ab. 10—11—12. K. und die im 3ten Abſch. 2—14te K. hatten alle gallichten Durchfall. — Die Schwangere im 1ten Buch 13te K., die Kindbetterin 11te K., die im 3ten Buch 2ter Abſch. 12te und 2te K. waren ſchlafſuͤchrig. Einige andere z. B. die im 3ten Buch 3ter Abſch. 14te K. 2ter Abſch. 11. K. hatten die Hirnwuth. — Alſo von acht Kindbetterinnen ſieben mit gallichtem Durch- falle; drey mit Schlafſucht, und einige mit Hirnwuth. — Kann man buͤndigere Beweiſe fordern, daß al- lermeiſt der Grundſtoff davon in Unreinigkeiten des Unterleibes zu ſuchen ſeye? Die alltaͤglichſten Krankheiten, wenn ſie er- ſchoͤpfte Koͤrper angreifen, oder wenn waͤhrend ihrer Dauer *) Beyt. zur ausuͤb. Arz. S. 317.

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/378>, abgerufen am 25.11.2024.