Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

Bild:
<< vorherige Seite
Prospectiva.

Man nehme demnach ein Zimmermännische Schnellschnur/ ziehe dieselbige nach Handwercks-
Gebrauch/ durch das rothe Farbtröglin/ halte das Ringlin der Schnur zur rechten Seiten in denDie rechte
4. Haupt-
Linten zu-
formteren.

vordern Hauptpuncten bey . an/ ziehe sie hinauß/ biß über den Hauptpuncten . wol angestreckt/
alsdann die Schnur in der mitten genommen/ solche auff den Boden schnellen lassen/ so bekompt man
zur rechten Seiten von . biß in . die erste Hauptlini/ (auff dise dann/ wie bald folgen wird/ so
wol die telari, als auch nicht weniger die Gassen geformiert werden) eben also muß man zur lincken
Seiten/ von . gegen . auch die ander Hauptlini durch die hieoben angedeute rothe Schnell-
schnur auch aufftragen/ dergestallt so ist mit jetztbenandten zwo rothen Hauptlinien/ die gantze Scena,
sovil das Hauptwerck selbsten anbelangt/ geformirt worden. Ferner so muß man die

Telari an vilgedachter rothen Lini her/ auffreissen/ vnd erstlich von . biß zu . ein drey SchuchAn welchet
die telart
stehn/ vnd
wie sie ge-
proportio-
niert seyn
sollen.

breite Gassen gelassen/ hernach von . biß in . die länge der rechten vordern Seiten deß telaro,
vier Schuch gesetzt/ man halte sich nun mit zween einfachen Zirckeln gefast/ nicht anderst/ als ob man
etwas nach Geographischer Manier abtragen wolte/ vnd nehme derowegen mit einem obernannten
Zirckel 2. Schuch/ stelle den einen Schenckel in . mache mit dem andern Spitzen bey . ein blindes
Ritzlin/ alsdann mit dem andern Zirckel 31/2. Schuch genommen/ (dann eben in diser länge/ so sollen
die hindere Seiten telari auch seyn) den einen Spitzen in . gesetzt/ mit dem andern Spitzen aber/
auch ein blindes Ritzlin gemacht/ wo nun solche beede Ritzlin übereinander schlagen/ vnd also bey .
ein Kreutzlin geben/ daselbsten so wird das hindere Eck am telaro gefunden/ hernach von . gegen
. auch widerumben von . gegen . Linien gezogen/ so wird sich deß gedachten telaro aigentlicher
Form/ mit den drey Ecken

. . . hiezugegen selber in den Grund legen/ vnd sein vordere Seiten/ von
. gegen . vier/ sein hindere Wand von
. gegen . aber 31/2. vnd sein obers Haupt von
. gegen . zween Werckschuch sich erstrecken. Die vornembste

Frag aber ist dise/ wo dann der Zweck/ oder eyserne Stefft/ an welchem hernach ernannter telaro,
wann er vmbgewendet solle werden/ stehn müsse/ damit er hernach in seiner andern bewögung/ dannoch
sein völlige Gassen mit sich bringe/ durch welche alsdann eben so wol (massen bey der ersten stellung
geschehen ist) die Agenten herfür gehn/ beneben andere Machinae daselbsten herauß getriben/ oder
aber widerumben hinein geschoben können werden. Nun wird der zuvor angedeute Stefft/ auff
folgende weiß gefunden. Man halbiere erstlich das obere Haupt deß telaro, vnd theile es also vonDen Steft
worob die
telart vmm-
gewendet
werden/
zufinden.

. gegen . in zween gleiche Theil/ so bekompt man bey 2. das mittel/ anjetzo so solle man von 2.
an/ biß in den Spitzen . hinunder/ ein grade Lini ziehen/ ob derselbigen/ vnd also von dem mittlern
Puncten 2. von dort an 13/4. Schuch hinunder gesetzt/ so bekompt man den Zweck * eben allda/ so
muß der eyserne Stefft also im telaro darinnen stehn/ ob welchem Stefft alsdann der berührte tela-
ro
kan vmbgewendet werden/ dann eben auff dise Manier/ so müssen alle drey vordere telari nach ein-
ander hinab getheilt/ bey denselbigen Puncten * aber/ allweg die Stefft einbeföstiget seyn.

Was nun die zween andere neben telari . vnd . anbelangt/ die sollen zwar auch wie der zu
erst gemelte geformiert werden/ dann von ^. gegen B. wird er 4. von ^. gegen . aber 31/2. vnd
an seinem Haupt von . gegen B. so solle er 2. Schuch haben/ alsdann in seinem mittel bey 2. ein
vorgemelte grade Lini/ biß in den Spitzen ^. hinunder gezogen/ hernach 1. Schuch vom Puncten
2. auff besagter mittlern Lini herab gesetzt/ so gibt es den vilernannten * vnd eben daselbsten so
muß der

Eyserne Stefft/ an welchem der ander neben telaro dann vmbgehn solle/ eingesetzt werden/ auff
dise weiß/ so ist das erste hindere paar telari (ihr höhe aber wird 9. Schuch betragen) von . .
. so wol auch ^. B. . sampt derselben beeden eysern Stefften * * wo sie dann in den telari da-
rinnen stehn sollen/ meisterlich vnd vnfehlbarlich hiezugegen in den Grund gelegt worden/ warnach
alsdann die Gestell der telari, mit ihren darauff fügenden Ramen/ sampt den obern vnd vndern Häup-
tern/ (durch dero Böden dann/ die eyserne Stefft sollen gesteckt/ auch darob gar beständig befestiget
werden) gar leichtlich auffzubawen seynd/ so gar/ das alsdann nach solchem fleissigen Angeben/ ein
jeder gemeiner Zimmermann/ oder Tischler dise Machinam zu Werck zusetzen/ vermögt ist. Jetzunder/
vnd nach solcher Form/ so solle auch das ander paar telari (dero höhe aber 12. Schuch beträgt) beyWie hoch
die telart
seyn müs-
sen.

. vnd . verfertiget/ jedoch zwischen dem ersten vnd andern paar telari, allweg ein Gassen (die von
. gegen . fürgebildet ist) von drey Werckschuch breit gelassen werden. Was aber den gar vor-
dersten vnd dritten nur einfachen telaro (dessen höhe 14. Schuch seyn solle) bey D. stehend/ anbelangt/
der hat auch ein gleiche proportion deß ersten/ (welcher aber dazumahlen/ mit . . . ist be-
zeichnet gewesen) vnd durch jetzterzehlte Manier/ so wäre die rechte Seiten/ nemblichen die Haupt-
Lini/ von . gegen . mit 2. gantzen paar telari, neben dem berührten gar vndersten einfachen/ vnd
solcher gestallt mit fünff telari desetzt darzwischen aber vier/ jede von 3. Schuch breite Gassen gelassen

worden/
Proſpectiva.

Man nehme demnach ein Zimmermaͤnniſche Schnellſchnur/ ziehe dieſelbige nach Handwercks-
Gebrauch/ durch das rothe Farbtroͤglin/ halte das Ringlin der Schnur zur rechten Seiten in denDie rechte
4. Haupt-
Linten zu-
formteren.

vordern Hauptpuncten bey ☍. an/ ziehe ſie hinauß/ biß uͤber den Hauptpuncten ✠. wol angeſtreckt/
alsdann die Schnur in der mitten genommen/ ſolche auff den Boden ſchnellen laſſen/ ſo bekompt man
zur rechten Seiten von ✠. biß in ☍. die erſte Hauptlini/ (auff diſe dann/ wie bald folgen wird/ ſo
wol die telari, als auch nicht weniger die Gaſſen geformiert werden) eben alſo muß man zur lincken
Seiten/ von ✶. gegen ☽. auch die ander Hauptlini durch die hieoben angedeute rothe Schnell-
ſchnur auch aufftragen/ dergeſtallt ſo iſt mit jetztbenandten zwo rothen Hauptlinien/ die gantze Scena,
ſovil das Hauptwerck ſelbſten anbelangt/ geformirt worden. Ferner ſo muß man die

Telari an vilgedachter rothen Lini her/ auffreiſſen/ vnd erſtlich von ✠. biß zu ☊. ein drey SchuchAn welchet
die telart
ſtehn/ vnd
wie ſie ge-
proportio-
niert ſeyn
ſollen.

breite Gaſſen gelaſſen/ hernach von ☊. biß in ♊. die laͤnge der rechten vordern Seiten deß telaro,
vier Schuch geſetzt/ man halte ſich nun mit zween einfachen Zirckeln gefaſt/ nicht anderſt/ als ob man
etwas nach Geographiſcher Manier abtragen wolte/ vnd nehme derowegen mit einem obernannten
Zirckel 2. Schuch/ ſtelle den einen Schenckel in ☊. mache mit dem andern Spitzen bey ♂. ein blindes
Ritzlin/ alsdann mit dem andern Zirckel 3½. Schuch genommen/ (dann eben in diſer laͤnge/ ſo ſollen
die hindere Seiten telari auch ſeyn) den einen Spitzen in ♊. geſetzt/ mit dem andern Spitzen aber/
auch ein blindes Ritzlin gemacht/ wo nun ſolche beede Ritzlin uͤbereinander ſchlagen/ vnd alſo bey ♂.
ein Kreutzlin geben/ daſelbſten ſo wird das hindere Eck am telaro gefunden/ hernach von ☊. gegen
♂. auch widerumben von ♊. gegen ♂. Linien gezogen/ ſo wird ſich deß gedachten telaro aigentlicher
Form/ mit den drey Ecken

☊. ♂. ♊. hiezugegen ſelber in den Grund legen/ vnd ſein vordere Seiten/ von
☊. gegen ♊. vier/ ſein hindere Wand von
♊. gegen ♂. aber 3½. vnd ſein obers Haupt von
☊. gegen ♂. zween Werckſchuch ſich erſtrecken. Die vornembſte

Frag aber iſt diſe/ wo dann der Zweck/ oder eyſerne Stefft/ an welchem hernach ernannter telaro,
wann er vmbgewendet ſolle werden/ ſtehn muͤſſe/ damit er hernach in ſeiner andern bewoͤgung/ dannoch
ſein voͤllige Gaſſen mit ſich bringe/ durch welche alsdann eben ſo wol (maſſen bey der erſten ſtellung
geſchehen iſt) die Agenten herfuͤr gehn/ beneben andere Machinæ daſelbſten herauß getriben/ oder
aber widerumben hinein geſchoben koͤnnen werden. Nun wird der zuvor angedeute Stefft/ auff
folgende weiß gefunden. Man halbiere erſtlich das obere Haupt deß telaro, vnd theile es alſo vonDen Steft
worob die
telart vm̃-
gewendet
werden/
zufinden.

☊. gegen ♂. in zween gleiche Theil/ ſo bekompt man bey 2. das mittel/ anjetzo ſo ſolle man von 2.
an/ biß in den Spitzen ♊. hinunder/ ein grade Lini ziehen/ ob derſelbigen/ vnd alſo von dem mittlern
Puncten 2. von dort an 1¾. Schuch hinunder geſetzt/ ſo bekompt man den Zweck ● eben allda/ ſo
muß der eyſerne Stefft alſo im telaro darinnen ſtehn/ ob welchem Stefft alsdann der beruͤhrte tela-
ro
kan vmbgewendet werden/ dann eben auff diſe Manier/ ſo muͤſſen alle drey vordere telari nach ein-
ander hinab getheilt/ bey denſelbigen Puncten ● aber/ allweg die Stefft einbefoͤſtiget ſeyn.

Was nun die zween andere neben telari ♐. vnd ♐. anbelangt/ die ſollen zwar auch wie der zu
erſt gemelte geformiert werden/ dann von △. gegen B. wird er 4. von △. gegen ♐. aber 3½. vnd
an ſeinem Haupt von ♐. gegen B. ſo ſolle er 2. Schuch haben/ alsdann in ſeinem mittel bey 2. ein
vorgemelte grade Lini/ biß in den Spitzen △. hinunder gezogen/ hernach 1. Schuch vom Puncten
2. auff beſagter mittlern Lini herab geſetzt/ ſo gibt es den vilernannten ● vnd eben daſelbſten ſo
muß der

Eyſerne Stefft/ an welchem der ander neben telaro dann vmbgehn ſolle/ eingeſetzt werden/ auff
diſe weiß/ ſo iſt das erſte hindere paar telari (ihr hoͤhe aber wird 9. Schuch betragen) von ☊. ♂.
♊. ſo wol auch △. B. ♐. ſampt derſelben beeden eyſern Stefften ● ● wo ſie dann in den telari da-
rinnen ſtehn ſollen/ meiſterlich vnd vnfehlbarlich hiezugegen in den Grund gelegt worden/ warnach
alsdann die Geſtell der telari, mit ihren darauff fuͤgenden Ramen/ ſampt den obern vnd vndern Haͤup-
tern/ (durch dero Boͤden dann/ die eyſerne Stefft ſollen geſteckt/ auch darob gar beſtaͤndig befeſtiget
werden) gar leichtlich auffzubawen ſeynd/ ſo gar/ das alsdann nach ſolchem fleiſſigen Angeben/ ein
jeder gemeiner Zim̃ermann/ oder Tiſchler diſe Machinam zu Werck zuſetzen/ vermoͤgt iſt. Jetzunder/
vnd nach ſolcher Form/ ſo ſolle auch das ander paar telari (dero hoͤhe aber 12. Schuch betraͤgt) beyWie hoch
die telart
ſeyn muͤſ-
ſen.

☊. vnd ♐. verfertiget/ jedoch zwiſchen dem erſten vnd andern paar telari, allweg ein Gaſſen (die von
♊. gegen ☊. fuͤrgebildet iſt) von drey Werckſchuch breit gelaſſen werden. Was aber den gar vor-
derſten vnd dritten nur einfachen telaro (deſſen hoͤhe 14. Schuch ſeyn ſolle) bey D. ſtehend/ anbelangt/
der hat auch ein gleiche proportion deß erſten/ (welcher aber dazumahlen/ mit ☊. ♂. ♊. iſt be-
zeichnet geweſen) vnd durch jetzterzehlte Manier/ ſo waͤre die rechte Seiten/ nemblichen die Haupt-
Lini/ von ✠. gegen ☍. mit 2. gantzen paar telari, neben dem beruͤhrten gar vnderſten einfachen/ vnd
ſolcher geſtallt mit fuͤnff telari deſetzt darzwiſchen aber vier/ jede von 3. Schuch breite Gaſſen gelaſſen

worden/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0167" n="117"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Pro&#x017F;pectiva.</hi> </fw><lb/>
          <p>Man nehme demnach ein Zimmerma&#x0364;nni&#x017F;che Schnell&#x017F;chnur/ ziehe die&#x017F;elbige nach Handwercks-<lb/>
Gebrauch/ durch das rothe Farbtro&#x0364;glin/ halte das Ringlin der Schnur zur rechten Seiten in den<note place="right">Die rechte<lb/>
4. Haupt-<lb/>
Linten zu-<lb/>
formteren.</note><lb/>
vordern Hauptpuncten bey &#x260D;. an/ ziehe &#x017F;ie hinauß/ biß u&#x0364;ber den Hauptpuncten &#x2720;. wol ange&#x017F;treckt/<lb/>
alsdann die Schnur in der mitten genommen/ &#x017F;olche auff den Boden &#x017F;chnellen la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o bekompt man<lb/>
zur rechten Seiten von &#x2720;. biß in &#x260D;. die er&#x017F;te Hauptlini/ (auff di&#x017F;e dann/ wie bald folgen wird/ &#x017F;o<lb/>
wol die <hi rendition="#aq">telari,</hi> als auch nicht weniger die Ga&#x017F;&#x017F;en geformiert werden) eben al&#x017F;o muß man zur lincken<lb/>
Seiten/ von &#x2736;. gegen &#x263D;. auch die ander Hauptlini durch die hieoben angedeute rothe Schnell-<lb/>
&#x017F;chnur auch aufftragen/ derge&#x017F;tallt &#x017F;o i&#x017F;t mit jetztbenandten zwo rothen Hauptlinien/ die gantze <hi rendition="#aq">Scena,</hi><lb/>
&#x017F;ovil das Hauptwerck &#x017F;elb&#x017F;ten anbelangt/ geformirt worden. Ferner &#x017F;o muß man die</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Telari</hi> an vilgedachter rothen Lini her/ auffrei&#x017F;&#x017F;en/ vnd er&#x017F;tlich von &#x2720;. biß zu &#x260A;. ein drey Schuch<note place="right">An welchet<lb/>
die telart<lb/>
&#x017F;tehn/ vnd<lb/>
wie &#x017F;ie ge-<lb/>
proportio-<lb/>
niert &#x017F;eyn<lb/>
&#x017F;ollen.</note><lb/>
breite Ga&#x017F;&#x017F;en gela&#x017F;&#x017F;en/ hernach von &#x260A;. biß in &#x264A;. die la&#x0364;nge der rechten vordern Seiten deß <hi rendition="#aq">telaro,</hi><lb/>
vier Schuch ge&#x017F;etzt/ man halte &#x017F;ich nun mit zween einfachen Zirckeln gefa&#x017F;t/ nicht ander&#x017F;t/ als ob man<lb/>
etwas nach <hi rendition="#aq">Geographi</hi>&#x017F;cher Manier abtragen wolte/ vnd nehme derowegen mit einem obernannten<lb/>
Zirckel 2. Schuch/ &#x017F;telle den einen Schenckel in &#x260A;. mache mit dem andern Spitzen bey &#x2642;. ein blindes<lb/>
Ritzlin/ alsdann mit dem andern Zirckel 3½. Schuch genommen/ (dann eben in di&#x017F;er la&#x0364;nge/ &#x017F;o &#x017F;ollen<lb/>
die hindere Seiten <hi rendition="#aq">telari</hi> auch &#x017F;eyn) den einen Spitzen in &#x264A;. ge&#x017F;etzt/ mit dem andern Spitzen aber/<lb/>
auch ein blindes Ritzlin gemacht/ wo nun &#x017F;olche beede Ritzlin u&#x0364;bereinander &#x017F;chlagen/ vnd al&#x017F;o bey &#x2642;.<lb/>
ein Kreutzlin geben/ da&#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;o wird das hindere Eck am <hi rendition="#aq">telaro</hi> gefunden/ hernach von &#x260A;. gegen<lb/>
&#x2642;. auch widerumben von &#x264A;. gegen &#x2642;. Linien gezogen/ &#x017F;o wird &#x017F;ich deß gedachten <hi rendition="#aq">telaro</hi> aigentlicher<lb/>
Form/ mit den drey Ecken</p><lb/>
          <list>
            <item>&#x260A;. &#x2642;. &#x264A;. hiezugegen &#x017F;elber in den Grund legen/ vnd &#x017F;ein vordere Seiten/ von</item><lb/>
            <item>&#x260A;. gegen &#x264A;. vier/ &#x017F;ein hindere Wand von</item><lb/>
            <item>&#x264A;. gegen &#x2642;. aber 3½. vnd &#x017F;ein obers Haupt von</item><lb/>
            <item>&#x260A;. gegen &#x2642;. zween Werck&#x017F;chuch &#x017F;ich er&#x017F;trecken. Die vornemb&#x017F;te</item>
          </list><lb/>
          <p>Frag aber i&#x017F;t di&#x017F;e/ wo dann der Zweck/ oder ey&#x017F;erne Stefft/ an welchem hernach ernannter <hi rendition="#aq">telaro,</hi><lb/>
wann er vmbgewendet &#x017F;olle werden/ &#x017F;tehn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ damit er hernach in &#x017F;einer andern bewo&#x0364;gung/ dannoch<lb/>
&#x017F;ein vo&#x0364;llige Ga&#x017F;&#x017F;en mit &#x017F;ich bringe/ durch welche alsdann eben &#x017F;o wol (ma&#x017F;&#x017F;en bey der er&#x017F;ten &#x017F;tellung<lb/>
ge&#x017F;chehen i&#x017F;t) die <hi rendition="#aq">Agenten</hi> herfu&#x0364;r gehn/ beneben andere <hi rendition="#aq">Machinæ</hi> da&#x017F;elb&#x017F;ten herauß getriben/ oder<lb/>
aber widerumben hinein ge&#x017F;choben ko&#x0364;nnen werden. Nun wird der zuvor angedeute Stefft/ auff<lb/>
folgende weiß gefunden. Man halbiere er&#x017F;tlich das obere Haupt deß <hi rendition="#aq">telaro,</hi> vnd theile es al&#x017F;o von<note place="right">Den Steft<lb/>
worob die<lb/>
telart vm&#x0303;-<lb/>
gewendet<lb/>
werden/<lb/>
zufinden.</note><lb/>
&#x260A;. gegen &#x2642;. in zween gleiche Theil/ &#x017F;o bekompt man bey 2. das mittel/ anjetzo &#x017F;o &#x017F;olle man von 2.<lb/>
an/ biß in den Spitzen &#x264A;. hinunder/ ein grade Lini ziehen/ ob der&#x017F;elbigen/ vnd al&#x017F;o von dem mittlern<lb/>
Puncten 2. von dort an 1¾. Schuch hinunder ge&#x017F;etzt/ &#x017F;o bekompt man den Zweck &#x25CF; eben allda/ &#x017F;o<lb/>
muß der ey&#x017F;erne Stefft al&#x017F;o im <hi rendition="#aq">telaro</hi> darinnen &#x017F;tehn/ ob welchem Stefft alsdann der beru&#x0364;hrte <hi rendition="#aq">tela-<lb/>
ro</hi> kan vmbgewendet werden/ dann eben auff di&#x017F;e Manier/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle drey vordere <hi rendition="#aq">telari</hi> nach ein-<lb/>
ander hinab getheilt/ bey den&#x017F;elbigen Puncten &#x25CF; aber/ allweg die Stefft einbefo&#x0364;&#x017F;tiget &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p>Was nun die zween andere neben <hi rendition="#aq">telari</hi> &#x2650;. vnd &#x2650;. anbelangt/ die &#x017F;ollen zwar auch wie der zu<lb/>
er&#x017F;t gemelte geformiert werden/ dann von &#x25B3;. gegen <hi rendition="#aq">B.</hi> wird er 4. von &#x25B3;. gegen &#x2650;. aber 3½. vnd<lb/>
an &#x017F;einem Haupt von &#x2650;. gegen <hi rendition="#aq">B.</hi> &#x017F;o &#x017F;olle er 2. Schuch haben/ alsdann in &#x017F;einem mittel bey 2. ein<lb/>
vorgemelte grade Lini/ biß in den Spitzen &#x25B3;. hinunder gezogen/ hernach 1. Schuch vom Puncten<lb/>
2. auff be&#x017F;agter mittlern Lini herab ge&#x017F;etzt/ &#x017F;o gibt es den vilernannten &#x25CF; vnd eben da&#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;o<lb/>
muß der</p><lb/>
          <p>Ey&#x017F;erne Stefft/ an welchem der ander neben <hi rendition="#aq">telaro</hi> dann vmbgehn &#x017F;olle/ einge&#x017F;etzt werden/ auff<lb/>
di&#x017F;e weiß/ &#x017F;o i&#x017F;t das er&#x017F;te hindere paar <hi rendition="#aq">telari</hi> (ihr ho&#x0364;he aber wird 9. Schuch betragen) von &#x260A;. &#x2642;.<lb/>
&#x264A;. &#x017F;o wol auch &#x25B3;. <hi rendition="#aq">B.</hi> &#x2650;. &#x017F;ampt der&#x017F;elben beeden ey&#x017F;ern Stefften &#x25CF; &#x25CF; wo &#x017F;ie dann in den <hi rendition="#aq">telari</hi> da-<lb/>
rinnen &#x017F;tehn &#x017F;ollen/ mei&#x017F;terlich vnd vnfehlbarlich hiezugegen in den Grund gelegt worden/ warnach<lb/>
alsdann die Ge&#x017F;tell der <hi rendition="#aq">telari,</hi> mit ihren darauff fu&#x0364;genden Ramen/ &#x017F;ampt den obern vnd vndern Ha&#x0364;up-<lb/>
tern/ (durch dero Bo&#x0364;den dann/ die ey&#x017F;erne Stefft &#x017F;ollen ge&#x017F;teckt/ auch darob gar be&#x017F;ta&#x0364;ndig befe&#x017F;tiget<lb/>
werden) gar leichtlich auffzubawen &#x017F;eynd/ &#x017F;o gar/ das alsdann nach &#x017F;olchem flei&#x017F;&#x017F;igen Angeben/ ein<lb/>
jeder gemeiner Zim&#x0303;ermann/ oder Ti&#x017F;chler di&#x017F;e <hi rendition="#aq">Machinam</hi> zu Werck zu&#x017F;etzen/ vermo&#x0364;gt i&#x017F;t. Jetzunder/<lb/>
vnd nach &#x017F;olcher Form/ &#x017F;o &#x017F;olle auch das ander paar <hi rendition="#aq">telari</hi> (dero ho&#x0364;he aber 12. Schuch betra&#x0364;gt) bey<note place="right">Wie hoch<lb/>
die telart<lb/>
&#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en.</note><lb/>
&#x260A;. vnd &#x2650;. verfertiget/ jedoch zwi&#x017F;chen dem er&#x017F;ten vnd andern paar <hi rendition="#aq">telari,</hi> allweg ein Ga&#x017F;&#x017F;en (die von<lb/>
&#x264A;. gegen &#x260A;. fu&#x0364;rgebildet i&#x017F;t) von drey Werck&#x017F;chuch breit gela&#x017F;&#x017F;en werden. Was aber den gar vor-<lb/>
der&#x017F;ten vnd dritten nur einfachen <hi rendition="#aq">telaro</hi> (de&#x017F;&#x017F;en ho&#x0364;he 14. Schuch &#x017F;eyn &#x017F;olle) bey <hi rendition="#aq">D.</hi> &#x017F;tehend/ anbelangt/<lb/>
der hat auch ein gleiche <hi rendition="#aq">proportion</hi> deß er&#x017F;ten/ (welcher aber dazumahlen/ mit &#x260A;. &#x2642;. &#x264A;. i&#x017F;t be-<lb/>
zeichnet gewe&#x017F;en) vnd durch jetzterzehlte Manier/ &#x017F;o wa&#x0364;re die rechte Seiten/ nemblichen die Haupt-<lb/>
Lini/ von &#x2720;. gegen &#x260D;. mit 2. gantzen paar <hi rendition="#aq">telari,</hi> neben dem beru&#x0364;hrten gar vnder&#x017F;ten einfachen/ vnd<lb/>
&#x017F;olcher ge&#x017F;tallt mit fu&#x0364;nff <hi rendition="#aq">telari</hi> de&#x017F;etzt darzwi&#x017F;chen aber vier/ jede von 3. Schuch breite Ga&#x017F;&#x017F;en gela&#x017F;&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">worden/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0167] Proſpectiva. Man nehme demnach ein Zimmermaͤnniſche Schnellſchnur/ ziehe dieſelbige nach Handwercks- Gebrauch/ durch das rothe Farbtroͤglin/ halte das Ringlin der Schnur zur rechten Seiten in den vordern Hauptpuncten bey ☍. an/ ziehe ſie hinauß/ biß uͤber den Hauptpuncten ✠. wol angeſtreckt/ alsdann die Schnur in der mitten genommen/ ſolche auff den Boden ſchnellen laſſen/ ſo bekompt man zur rechten Seiten von ✠. biß in ☍. die erſte Hauptlini/ (auff diſe dann/ wie bald folgen wird/ ſo wol die telari, als auch nicht weniger die Gaſſen geformiert werden) eben alſo muß man zur lincken Seiten/ von ✶. gegen ☽. auch die ander Hauptlini durch die hieoben angedeute rothe Schnell- ſchnur auch aufftragen/ dergeſtallt ſo iſt mit jetztbenandten zwo rothen Hauptlinien/ die gantze Scena, ſovil das Hauptwerck ſelbſten anbelangt/ geformirt worden. Ferner ſo muß man die Die rechte 4. Haupt- Linten zu- formteren. Telari an vilgedachter rothen Lini her/ auffreiſſen/ vnd erſtlich von ✠. biß zu ☊. ein drey Schuch breite Gaſſen gelaſſen/ hernach von ☊. biß in ♊. die laͤnge der rechten vordern Seiten deß telaro, vier Schuch geſetzt/ man halte ſich nun mit zween einfachen Zirckeln gefaſt/ nicht anderſt/ als ob man etwas nach Geographiſcher Manier abtragen wolte/ vnd nehme derowegen mit einem obernannten Zirckel 2. Schuch/ ſtelle den einen Schenckel in ☊. mache mit dem andern Spitzen bey ♂. ein blindes Ritzlin/ alsdann mit dem andern Zirckel 3½. Schuch genommen/ (dann eben in diſer laͤnge/ ſo ſollen die hindere Seiten telari auch ſeyn) den einen Spitzen in ♊. geſetzt/ mit dem andern Spitzen aber/ auch ein blindes Ritzlin gemacht/ wo nun ſolche beede Ritzlin uͤbereinander ſchlagen/ vnd alſo bey ♂. ein Kreutzlin geben/ daſelbſten ſo wird das hindere Eck am telaro gefunden/ hernach von ☊. gegen ♂. auch widerumben von ♊. gegen ♂. Linien gezogen/ ſo wird ſich deß gedachten telaro aigentlicher Form/ mit den drey Ecken An welchet die telart ſtehn/ vnd wie ſie ge- proportio- niert ſeyn ſollen. ☊. ♂. ♊. hiezugegen ſelber in den Grund legen/ vnd ſein vordere Seiten/ von ☊. gegen ♊. vier/ ſein hindere Wand von ♊. gegen ♂. aber 3½. vnd ſein obers Haupt von ☊. gegen ♂. zween Werckſchuch ſich erſtrecken. Die vornembſte Frag aber iſt diſe/ wo dann der Zweck/ oder eyſerne Stefft/ an welchem hernach ernannter telaro, wann er vmbgewendet ſolle werden/ ſtehn muͤſſe/ damit er hernach in ſeiner andern bewoͤgung/ dannoch ſein voͤllige Gaſſen mit ſich bringe/ durch welche alsdann eben ſo wol (maſſen bey der erſten ſtellung geſchehen iſt) die Agenten herfuͤr gehn/ beneben andere Machinæ daſelbſten herauß getriben/ oder aber widerumben hinein geſchoben koͤnnen werden. Nun wird der zuvor angedeute Stefft/ auff folgende weiß gefunden. Man halbiere erſtlich das obere Haupt deß telaro, vnd theile es alſo von ☊. gegen ♂. in zween gleiche Theil/ ſo bekompt man bey 2. das mittel/ anjetzo ſo ſolle man von 2. an/ biß in den Spitzen ♊. hinunder/ ein grade Lini ziehen/ ob derſelbigen/ vnd alſo von dem mittlern Puncten 2. von dort an 1¾. Schuch hinunder geſetzt/ ſo bekompt man den Zweck ● eben allda/ ſo muß der eyſerne Stefft alſo im telaro darinnen ſtehn/ ob welchem Stefft alsdann der beruͤhrte tela- ro kan vmbgewendet werden/ dann eben auff diſe Manier/ ſo muͤſſen alle drey vordere telari nach ein- ander hinab getheilt/ bey denſelbigen Puncten ● aber/ allweg die Stefft einbefoͤſtiget ſeyn. Den Steft worob die telart vm̃- gewendet werden/ zufinden. Was nun die zween andere neben telari ♐. vnd ♐. anbelangt/ die ſollen zwar auch wie der zu erſt gemelte geformiert werden/ dann von △. gegen B. wird er 4. von △. gegen ♐. aber 3½. vnd an ſeinem Haupt von ♐. gegen B. ſo ſolle er 2. Schuch haben/ alsdann in ſeinem mittel bey 2. ein vorgemelte grade Lini/ biß in den Spitzen △. hinunder gezogen/ hernach 1. Schuch vom Puncten 2. auff beſagter mittlern Lini herab geſetzt/ ſo gibt es den vilernannten ● vnd eben daſelbſten ſo muß der Eyſerne Stefft/ an welchem der ander neben telaro dann vmbgehn ſolle/ eingeſetzt werden/ auff diſe weiß/ ſo iſt das erſte hindere paar telari (ihr hoͤhe aber wird 9. Schuch betragen) von ☊. ♂. ♊. ſo wol auch △. B. ♐. ſampt derſelben beeden eyſern Stefften ● ● wo ſie dann in den telari da- rinnen ſtehn ſollen/ meiſterlich vnd vnfehlbarlich hiezugegen in den Grund gelegt worden/ warnach alsdann die Geſtell der telari, mit ihren darauff fuͤgenden Ramen/ ſampt den obern vnd vndern Haͤup- tern/ (durch dero Boͤden dann/ die eyſerne Stefft ſollen geſteckt/ auch darob gar beſtaͤndig befeſtiget werden) gar leichtlich auffzubawen ſeynd/ ſo gar/ das alsdann nach ſolchem fleiſſigen Angeben/ ein jeder gemeiner Zim̃ermann/ oder Tiſchler diſe Machinam zu Werck zuſetzen/ vermoͤgt iſt. Jetzunder/ vnd nach ſolcher Form/ ſo ſolle auch das ander paar telari (dero hoͤhe aber 12. Schuch betraͤgt) bey ☊. vnd ♐. verfertiget/ jedoch zwiſchen dem erſten vnd andern paar telari, allweg ein Gaſſen (die von ♊. gegen ☊. fuͤrgebildet iſt) von drey Werckſchuch breit gelaſſen werden. Was aber den gar vor- derſten vnd dritten nur einfachen telaro (deſſen hoͤhe 14. Schuch ſeyn ſolle) bey D. ſtehend/ anbelangt/ der hat auch ein gleiche proportion deß erſten/ (welcher aber dazumahlen/ mit ☊. ♂. ♊. iſt be- zeichnet geweſen) vnd durch jetzterzehlte Manier/ ſo waͤre die rechte Seiten/ nemblichen die Haupt- Lini/ von ✠. gegen ☍. mit 2. gantzen paar telari, neben dem beruͤhrten gar vnderſten einfachen/ vnd ſolcher geſtallt mit fuͤnff telari deſetzt darzwiſchen aber vier/ jede von 3. Schuch breite Gaſſen gelaſſen worden/ Wie hoch die telart ſeyn muͤſ- ſen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

In der Ausgabe fehlt das Blatt 1, das Frontispiz … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/167
Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/167>, abgerufen am 22.11.2024.