Um aber diese Linien mit einigem Grunde zu ziehen, so nehme man aus den Schriftstellern, welche von den Alpen, Pirenäen, und Sudeten in Europa; von den hohen Gebirgen in Asia und Afrika; von den Kordillieren in Amerika, die höch- ste Höhe ihrer gefundenen Seestücke, oder doch eines richtigen Schichtbaues angegeben haben; ungefehr diese Anhöhen, nebst den Tiefen gegen jedes nächste Meer; so hat man die beiden Kreis- punkte, wodurch man solche Umkreise ziehen, und die alten Meerschöse ungefehr nach ihrer ersten, oder ältesten Zeit, ehe sich ihr Meer nach und nach schmälerte, angeben kann. Den dritten selbst beliebigen Umkreis für die alte Erdfläche, wird man erst künftig genauer bestimmen können, wenn man den Schichtbau der höchsten Gebirge mehr, als ihre Versteinerungen untersucht haben wird.
§. 227.
Hier kann ich nun die Oberordnung der festen Körper, auf eine Weile verlassen, denn wir wissen
nun
§. 226.
Um aber dieſe Linien mit einigem Grunde zu ziehen, ſo nehme man aus den Schriftſtellern, welche von den Alpen, Pirenaͤen, und Sudeten in Europa; von den hohen Gebirgen in Aſia und Afrika; von den Kordillieren in Amerika, die hoͤch- ſte Hoͤhe ihrer gefundenen Seeſtuͤcke, oder doch eines richtigen Schichtbaues angegeben haben; ungefehr dieſe Anhoͤhen, nebſt den Tiefen gegen jedes naͤchſte Meer; ſo hat man die beiden Kreis- punkte, wodurch man ſolche Umkreiſe ziehen, und die alten Meerſchoͤſe ungefehr nach ihrer erſten, oder aͤlteſten Zeit, ehe ſich ihr Meer nach und nach ſchmaͤlerte, angeben kann. Den dritten ſelbſt beliebigen Umkreis fuͤr die alte Erdflaͤche, wird man erſt kuͤnftig genauer beſtimmen koͤnnen, wenn man den Schichtbau der hoͤchſten Gebirge mehr, als ihre Verſteinerungen unterſucht haben wird.
§. 227.
Hier kann ich nun die Oberordnung der feſten Koͤrper, auf eine Weile verlaſſen, denn wir wiſſen
nun
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0172"n="160"/><divn="2"><head>§. 226.</head><lb/><p>Um aber dieſe Linien mit einigem Grunde zu<lb/>
ziehen, ſo nehme man aus den Schriftſtellern,<lb/>
welche von den Alpen, Pirenaͤen, und Sudeten<lb/>
in Europa; von den hohen Gebirgen in Aſia und<lb/>
Afrika; von den Kordillieren in Amerika, die hoͤch-<lb/>ſte Hoͤhe ihrer gefundenen Seeſtuͤcke, oder doch<lb/>
eines richtigen Schichtbaues angegeben haben;<lb/>
ungefehr dieſe Anhoͤhen, nebſt den Tiefen gegen<lb/>
jedes naͤchſte Meer; ſo hat man die beiden Kreis-<lb/>
punkte, wodurch man ſolche Umkreiſe ziehen, und<lb/>
die alten Meerſchoͤſe ungefehr nach ihrer erſten,<lb/>
oder aͤlteſten Zeit, ehe ſich ihr Meer nach und<lb/>
nach ſchmaͤlerte, angeben kann. Den dritten<lb/>ſelbſt beliebigen Umkreis fuͤr die alte Erdflaͤche,<lb/>
wird man erſt kuͤnftig genauer beſtimmen koͤnnen,<lb/>
wenn man den Schichtbau der hoͤchſten Gebirge<lb/>
mehr, als ihre Verſteinerungen unterſucht haben<lb/>
wird.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 227.</head><lb/><p>Hier kann ich nun die Oberordnung der feſten<lb/>
Koͤrper, auf eine Weile verlaſſen, denn wir wiſſen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nun</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[160/0172]
§. 226.
Um aber dieſe Linien mit einigem Grunde zu
ziehen, ſo nehme man aus den Schriftſtellern,
welche von den Alpen, Pirenaͤen, und Sudeten
in Europa; von den hohen Gebirgen in Aſia und
Afrika; von den Kordillieren in Amerika, die hoͤch-
ſte Hoͤhe ihrer gefundenen Seeſtuͤcke, oder doch
eines richtigen Schichtbaues angegeben haben;
ungefehr dieſe Anhoͤhen, nebſt den Tiefen gegen
jedes naͤchſte Meer; ſo hat man die beiden Kreis-
punkte, wodurch man ſolche Umkreiſe ziehen, und
die alten Meerſchoͤſe ungefehr nach ihrer erſten,
oder aͤlteſten Zeit, ehe ſich ihr Meer nach und
nach ſchmaͤlerte, angeben kann. Den dritten
ſelbſt beliebigen Umkreis fuͤr die alte Erdflaͤche,
wird man erſt kuͤnftig genauer beſtimmen koͤnnen,
wenn man den Schichtbau der hoͤchſten Gebirge
mehr, als ihre Verſteinerungen unterſucht haben
wird.
§. 227.
Hier kann ich nun die Oberordnung der feſten
Koͤrper, auf eine Weile verlaſſen, denn wir wiſſen
nun
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/172>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.