Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.gen mit Rum und gekochten Speisen, und theil- gen mit Rum und gekochten Speiſen, und theil- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0052" n="44"/> gen mit Rum und gekochten Speiſen, und theil-<lb/> ten unſern Vorrath an Reis und Zwieback mit<lb/> ihnen, unſre Maͤnner gaben ihnen den groͤßten<lb/> Theil ihres Tabaks. Jch ſchmuͤckte die Weiber<lb/> mit allem, was ich an Glasperlen, einfachen<lb/> Ringen, Baͤndern und entbehrlichen Tuͤchern<lb/> beſaß; das Freundſchaftsbuͤndniß war in kurzen<lb/> auf das engſte geknuͤpft. Sie lagerten ſich in un-<lb/> ſerer Naͤhe, und geleiteten uns heute eine ganze<lb/> Strecke. Der Abſchied ſchien ihnen ſehr wehe<lb/> zu thun, doch troͤſteten ſie ſich mit der Hoffnung,<lb/> uns, bei unſerer Ruͤckkunft von dem großen<lb/> Waſſerfalle, wohin wir nach ihrer Meinung wall-<lb/> fahrten um den großen Geiſt anzubeten, wider<lb/> zu ſehn. Auch John war geruͤhrt bei dem Schei-<lb/> den von dieſen herzlichen Kindern der Natur,<lb/> und er hat mir nachher wiederholt verſichert daß,<lb/> wenn er nicht Frau und Kinder daheim haͤtte, er der<lb/> Verſuchung kaum wuͤrde haben wiederſtehen koͤn-<lb/> nen, mit ihnen in ihr Land zuruͤck zu kehren.<lb/> Jch begreife leicht, wie anziehend dieſe ungebun-<lb/> dene Lebensart fuͤr den ſeyn muß, welcher die<lb/> Sprache dieſer Voͤlker kennt, und ſeine Beduͤrf-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0052]
gen mit Rum und gekochten Speiſen, und theil-
ten unſern Vorrath an Reis und Zwieback mit
ihnen, unſre Maͤnner gaben ihnen den groͤßten
Theil ihres Tabaks. Jch ſchmuͤckte die Weiber
mit allem, was ich an Glasperlen, einfachen
Ringen, Baͤndern und entbehrlichen Tuͤchern
beſaß; das Freundſchaftsbuͤndniß war in kurzen
auf das engſte geknuͤpft. Sie lagerten ſich in un-
ſerer Naͤhe, und geleiteten uns heute eine ganze
Strecke. Der Abſchied ſchien ihnen ſehr wehe
zu thun, doch troͤſteten ſie ſich mit der Hoffnung,
uns, bei unſerer Ruͤckkunft von dem großen
Waſſerfalle, wohin wir nach ihrer Meinung wall-
fahrten um den großen Geiſt anzubeten, wider
zu ſehn. Auch John war geruͤhrt bei dem Schei-
den von dieſen herzlichen Kindern der Natur,
und er hat mir nachher wiederholt verſichert daß,
wenn er nicht Frau und Kinder daheim haͤtte, er der
Verſuchung kaum wuͤrde haben wiederſtehen koͤn-
nen, mit ihnen in ihr Land zuruͤck zu kehren.
Jch begreife leicht, wie anziehend dieſe ungebun-
dene Lebensart fuͤr den ſeyn muß, welcher die
Sprache dieſer Voͤlker kennt, und ſeine Beduͤrf-
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