Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das zehende Capitel. gen Pfarrer vociret, lebete darauf eine kurtzeZeit, indem er 1620 starb. Sein Successor war Petrus Prätorius, ein Stadt-Kind, von Christlichen und frommen Eltern geboh- ren. Weil er Lust zum Studiren hatte, tha- ten ihn seine Eltern erstlich in die Stadt- Schule, hernach nach Camentz, und darauf nach Wittenberg. Er war nicht lange von Wittenberg wieder nach Hause gekommen, so bekam er die Vocation zum hiesigen Sub- Diaconat. Bald darauf wurde er zum Ar- chi-Diacono und endlich 1621 nach dem To- de des Herrn Lehmanns zum Pfarrer vociret. Er starb 1630. Matthäus Lehmann, der mittlere, von Priesterlichen Eltern geboh- ren zu Kotiz, wo sein Herr Vater Pastor war, studirete zu Bautzen, ging darauf nach Wit- tenberg. Nach seines Vaters Tode succe- dirte er ihm, von dar bekam er die Vocation zum hiesigen Archi-Diaconat, und endlich 1631 wurde er zum Pastore Primario vociret. Er bekleidete diese Stelle sechszehen Jahre, indem er 1647 starb. Herr Sühnel schrei- bet, ihm hätte succediret George Ludovicus von Hoyerswerda; man findet aber von die- sem Ludovico nirgends Nachricht, zweifele also, ob jemahls ein Ludovicus allhier Prima- rius gewesen, und wo ja einer gewesen, so muß er doch eine gar kurtze Zeit allhier gele- bet
Das zehende Capitel. gen Pfarrer vociret, lebete darauf eine kurtzeZeit, indem er 1620 ſtarb. Sein Succeſſor war Petrus Praͤtorius, ein Stadt-Kind, von Chriſtlichen und frommen Eltern geboh- ren. Weil er Luſt zum Studiren hatte, tha- ten ihn ſeine Eltern erſtlich in die Stadt- Schule, hernach nach Camentz, und darauf nach Wittenberg. Er war nicht lange von Wittenberg wieder nach Hauſe gekommen, ſo bekam er die Vocation zum hieſigen Sub- Diaconat. Bald darauf wurde er zum Ar- chi-Diacono und endlich 1621 nach dem To- de des Herrn Lehmanns zum Pfarrer vociret. Er ſtarb 1630. Matthaͤus Lehmann, der mittlere, von Prieſterlichen Eltern geboh- ren zu Kotiz, wo ſein Herr Vater Paſtor war, ſtudirete zu Bautzen, ging darauf nach Wit- tenberg. Nach ſeines Vaters Tode ſucce- dirte er ihm, von dar bekam er die Vocation zum hieſigen Archi-Diaconat, und endlich 1631 wurde er zum Paſtore Primario vociret. Er bekleidete dieſe Stelle ſechszehen Jahre, indem er 1647 ſtarb. Herr Suͤhnel ſchrei- bet, ihm haͤtte ſuccediret George Ludovicus von Hoyerswerda; man findet aber von die- ſem Ludovico nirgends Nachricht, zweifele alſo, ob jemahls ein Ludovicus allhier Prima- rius geweſen, und wo ja einer geweſen, ſo muß er doch eine gar kurtze Zeit allhier gele- bet
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Das zehende Capitel.
gen Pfarrer vociret, lebete darauf eine kurtze
Zeit, indem er 1620 ſtarb. Sein Succeſſor
war Petrus Praͤtorius, ein Stadt-Kind,
von Chriſtlichen und frommen Eltern geboh-
ren. Weil er Luſt zum Studiren hatte, tha-
ten ihn ſeine Eltern erſtlich in die Stadt-
Schule, hernach nach Camentz, und darauf
nach Wittenberg. Er war nicht lange von
Wittenberg wieder nach Hauſe gekommen,
ſo bekam er die Vocation zum hieſigen Sub-
Diaconat. Bald darauf wurde er zum Ar-
chi-Diacono und endlich 1621 nach dem To-
de des Herrn Lehmanns zum Pfarrer vociret.
Er ſtarb 1630. Matthaͤus Lehmann, der
mittlere, von Prieſterlichen Eltern geboh-
ren zu Kotiz, wo ſein Herr Vater Paſtor war,
ſtudirete zu Bautzen, ging darauf nach Wit-
tenberg. Nach ſeines Vaters Tode ſucce-
dirte er ihm, von dar bekam er die Vocation
zum hieſigen Archi-Diaconat, und endlich
1631 wurde er zum Paſtore Primario vociret.
Er bekleidete dieſe Stelle ſechszehen Jahre,
indem er 1647 ſtarb. Herr Suͤhnel ſchrei-
bet, ihm haͤtte ſuccediret George Ludovicus
von Hoyerswerda; man findet aber von die-
ſem Ludovico nirgends Nachricht, zweifele
alſo, ob jemahls ein Ludovicus allhier Prima-
rius geweſen, und wo ja einer geweſen, ſo
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