Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das neunte Capitel. währender ihrer Regierung wurde der Pfarr-herr zu Colm nicht allein in seinen Freyheiten geschützet, sondern auch noch überdiß ihm solche vermehret. Jm Jahre 1651 verkauften diese von Schleinitz und Herrn Ernst von Rechenberg
auf Crossau, hernach habe ich mein Erbtheil, als das Gut Neschwitz, so mir durchs Looß zukommen, annehmen müssen, indem ich da- mahls meines Alters im 17den Jahre, wiewohl ich lieber in meinem Studio verblieben wäre, hat aber damahls aus erheblichen Ursachen nicht seyn wollen. Jm 22sten Jahre meines Al- ters habe ich mich verehelichet mit Jungfer An- nen Marien von Nostitz. Jhr Herr Vater ist gewesen Hanns Nickel von Nostitz, Röm. Kays. Maj. Cammer-Rath. Und nachdem ich 6 Jahre mit meiner ersten im Ehestande gelebet, habe ich durch GOttes Segen mit ihr gezeuget 3 Söhne. Nach meinem Witt- wer-Stande habe ich mich wiederum nach GOttes Willen verehelichet mit Frauen An- nen - - - - hinterlassenen Wittwen, und ha- be mit ihr 26 Jahre im Ehestande gelebet und durch GOttes Segen mit ihr gezeuget zwey Söhne und eine Tochter. Der Text bey mei- ner Sepultur soll seyn Joh. 3. v. 14. 15. 16. Man hat auch von ihm eine schriftliche Auf- zeichnung, wie er seine Kinder aufziehen und unterrichten lassen, und ihnen sonderlich anbe- fohlen, Das neunte Capitel. waͤhrender ihrer Regierung wurde der Pfarr-herr zu Colm nicht allein in ſeinen Freyheiten geſchuͤtzet, ſondern auch noch uͤberdiß ihm ſolche vermehret. Jm Jahre 1651 verkauften dieſe von Schleinitz und Herrn Ernſt von Rechenberg
auf Croſſau, hernach habe ich mein Erbtheil, als das Gut Neſchwitz, ſo mir durchs Looß zukommen, annehmen muͤſſen, indem ich da- mahls meines Alters im 17den Jahre, wiewohl ich lieber in meinem Studio verblieben waͤre, hat aber damahls aus erheblichen Urſachen nicht ſeyn wollen. Jm 22ſten Jahre meines Al- ters habe ich mich verehelichet mit Jungfer An- nen Marien von Noſtitz. Jhr Herr Vater iſt geweſen Hanns Nickel von Noſtitz, Roͤm. Kayſ. Maj. Cammer-Rath. Und nachdem ich 6 Jahre mit meiner erſten im Eheſtande gelebet, habe ich durch GOttes Segen mit ihr gezeuget 3 Soͤhne. Nach meinem Witt- wer-Stande habe ich mich wiederum nach GOttes Willen verehelichet mit Frauen An- nen - - - - hinterlaſſenen Wittwen, und ha- be mit ihr 26 Jahre im Eheſtande gelebet und durch GOttes Segen mit ihr gezeuget zwey Soͤhne und eine Tochter. Der Text bey mei- ner Sepultur ſoll ſeyn Joh. 3. v. 14. 15. 16. Man hat auch von ihm eine ſchriftliche Auf- zeichnung, wie er ſeine Kinder aufziehen und unterrichten laſſen, und ihnen ſonderlich anbe- fohlen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="46"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das neunte Capitel.</hi></fw><lb/> waͤhrender ihrer Regierung wurde der Pfarr-<lb/> herr zu Colm nicht allein in ſeinen Freyheiten<lb/> geſchuͤtzet, ſondern auch noch uͤberdiß ihm<lb/> ſolche vermehret. Jm Jahre 1651 verkauften<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dieſe</fw><lb/><note n="(**)" xml:id="a003c" prev="#a003b" place="foot" next="#a003d">von Schleinitz und Herrn Ernſt von Rechenberg<lb/> auf Croſſau, hernach habe ich mein Erbtheil,<lb/> als das Gut Neſchwitz, ſo mir durchs Looß<lb/> zukommen, annehmen muͤſſen, indem ich da-<lb/> mahls meines Alters im 17den Jahre, wiewohl<lb/> ich lieber in meinem Studio verblieben waͤre,<lb/> hat aber damahls aus erheblichen Urſachen<lb/> nicht ſeyn wollen. Jm 22ſten Jahre meines Al-<lb/> ters habe ich mich verehelichet mit Jungfer An-<lb/> nen Marien von Noſtitz. Jhr Herr Vater<lb/> iſt geweſen Hanns Nickel von Noſtitz, Roͤm.<lb/> Kayſ. Maj. Cammer-Rath. Und nachdem<lb/> ich 6 Jahre mit meiner erſten im Eheſtande<lb/> gelebet, habe ich durch GOttes Segen mit<lb/> ihr gezeuget 3 Soͤhne. Nach meinem Witt-<lb/> wer-Stande habe ich mich wiederum nach<lb/> GOttes Willen verehelichet mit Frauen An-<lb/> nen - - - - hinterlaſſenen Wittwen, und ha-<lb/> be mit ihr 26 Jahre im Eheſtande gelebet und<lb/> durch GOttes Segen mit ihr gezeuget zwey<lb/> Soͤhne und eine Tochter. Der Text bey mei-<lb/> ner Sepultur ſoll ſeyn Joh. 3. v. 14. 15. 16.<lb/> Man hat auch von ihm eine ſchriftliche Auf-<lb/> zeichnung, wie er ſeine Kinder aufziehen und<lb/> unterrichten laſſen, und ihnen ſonderlich anbe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fohlen,</fw></note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0064]
Das neunte Capitel.
waͤhrender ihrer Regierung wurde der Pfarr-
herr zu Colm nicht allein in ſeinen Freyheiten
geſchuͤtzet, ſondern auch noch uͤberdiß ihm
ſolche vermehret. Jm Jahre 1651 verkauften
dieſe
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(**) von Schleinitz und Herrn Ernſt von Rechenberg
auf Croſſau, hernach habe ich mein Erbtheil,
als das Gut Neſchwitz, ſo mir durchs Looß
zukommen, annehmen muͤſſen, indem ich da-
mahls meines Alters im 17den Jahre, wiewohl
ich lieber in meinem Studio verblieben waͤre,
hat aber damahls aus erheblichen Urſachen
nicht ſeyn wollen. Jm 22ſten Jahre meines Al-
ters habe ich mich verehelichet mit Jungfer An-
nen Marien von Noſtitz. Jhr Herr Vater
iſt geweſen Hanns Nickel von Noſtitz, Roͤm.
Kayſ. Maj. Cammer-Rath. Und nachdem
ich 6 Jahre mit meiner erſten im Eheſtande
gelebet, habe ich durch GOttes Segen mit
ihr gezeuget 3 Soͤhne. Nach meinem Witt-
wer-Stande habe ich mich wiederum nach
GOttes Willen verehelichet mit Frauen An-
nen - - - - hinterlaſſenen Wittwen, und ha-
be mit ihr 26 Jahre im Eheſtande gelebet und
durch GOttes Segen mit ihr gezeuget zwey
Soͤhne und eine Tochter. Der Text bey mei-
ner Sepultur ſoll ſeyn Joh. 3. v. 14. 15. 16.
Man hat auch von ihm eine ſchriftliche Auf-
zeichnung, wie er ſeine Kinder aufziehen und
unterrichten laſſen, und ihnen ſonderlich anbe-
fohlen,
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