Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Von denen Kirchen der Stadt. tet worden. Das alte Altar, das im Jah-re Christi 1516 erbauet, wurde 1689 unter der Regierung Jhro Chur-Printzl. Herrn, Herrn Johann George des dritten, abge- nommen, und an dessen statt 1690 ein neues aufgesetzet. Das allerälteste Altar, wie schon gedacht, welches zu Geyerswalde zu finden, ist im Jahre Christi 1421 verfertiget. Dahe- ro auch einige muthmassen, als ob in diesem oder vorhergehenden Jahre die Kirche sey erbauet worden. Was am meisten zu verwundern, so ist Es gehöret diese Haupt-Kirche denen Mitt- C
Von denen Kirchen der Stadt. tet worden. Das alte Altar, das im Jah-re Chriſti 1516 erbauet, wurde 1689 unter der Regierung Jhro Chur-Printzl. Herrn, Herrn Johann George des dritten, abge- nommen, und an deſſen ſtatt 1690 ein neues aufgeſetzet. Das alleraͤlteſte Altar, wie ſchon gedacht, welches zu Geyerswalde zu finden, iſt im Jahre Chriſti 1421 verfertiget. Dahe- ro auch einige muthmaſſen, als ob in dieſem oder vorhergehenden Jahre die Kirche ſey erbauet worden. Was am meiſten zu verwundern, ſo iſt Es gehoͤret dieſe Haupt-Kirche denen Mitt- C
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Von denen Kirchen der Stadt.
tet worden. Das alte Altar, das im Jah-
re Chriſti 1516 erbauet, wurde 1689 unter
der Regierung Jhro Chur-Printzl. Herrn,
Herrn Johann George des dritten, abge-
nommen, und an deſſen ſtatt 1690 ein neues
aufgeſetzet. Das alleraͤlteſte Altar, wie ſchon
gedacht, welches zu Geyerswalde zu finden,
iſt im Jahre Chriſti 1421 verfertiget. Dahe-
ro auch einige muthmaſſen, als ob in dieſem
oder vorhergehenden Jahre die Kirche ſey
erbauet worden.
Was am meiſten zu verwundern, ſo iſt
dieſe Kirche niemahls abgebrannt, ob gleich
der gerechte GOtt die Stadt oft mit groſſen
Feuer heimgeſuchet, und dadurch auch nahe
um die Kirche herum alle Gebaͤude in die A-
ſche geleget worden. Wofuͤr man Urſache
hat GOttes Guͤte zu preiſen, und ihm zu
dancken, daß er denjenigen Ort, wo er ſeines
Namens Gedaͤchtniß geſtiftet, mitten unter
der wuͤtenden Flamme beſchuͤtzet und erhalten.
Es gehoͤret dieſe Haupt-Kirche denen
Wenden, und wird darinnen alles wendiſch
geprediget, auſſer Sonntags und hohen Feſt-
Tages, fruͤh von 5 bis 7 Uhr, zu welcher Zeit
von denen Diaconis eine teutſche Predigt
uͤber die gewoͤhnlichen Sonn- und Feſt-Epi-
ſteln abgeleget wird. Ferner geſchehen auch
in ſelbiger alle teutſche Wochen-Predigten,
Mitt-
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