Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das ein und zwanzigste Capitel. alle Flamme vom Feuer auf die Hutung zu-gieng und GOtt also augenscheinlich zeigete, wie er ihr Gebet erhöret, und ihnen in der gros- sen Noth beygestanden. Jm Jahre 1729 schlug abermahl das Wetter in eine Scheure, selbe brannte auch ab, that aber weiter keinen Schaden. Darauf legirte die Gemeinde der Kirchen jährlich zu geben 12 Gr. dem Prediger, so die Brand-Predigt hielt 6 Gr. und dem Schulmeister 6 Gr. nebst ein und ein halb Schock Eyer. Jm Jahre 1735 den 17 April schlug das Wetter bey dem Kirch-Vater Schliewen in den Schuppen, that aber weiter keinen Schaden, als daß es die Schoben auf dem Dache zerrissen und einen Balcken zer- schmettert. Jm Jahre 1738 den 9 August, war der Sonnabend vor Dom. X. post Tri- nit. zu Mittage um 12 Uhr schlug abermahl bey gedachtem Kirch-Vater Schliewen das Wetter über der Stube ein und entzündete sich, wodurch 47 Höfe und 8 Scheunen mit vollem Getreyde in die Asche geleget wurden, und blieben nebst der Kirchen und Schule etli- che wenige Häuser und auf der einen Seite die Scheunen stehen. Eben in diesem Jahre im Monath November brachte eine Magd Ursu- la Brischken von Sabrod gebürtig, ihr in Unehren gezeugtes Kind gleich nach der Ge- burth ums Leben und vergrub es in dem Ge- höltze,
Das ein und zwanzigſte Capitel. alle Flamme vom Feuer auf die Hutung zu-gieng und GOtt alſo augenſcheinlich zeigete, wie er ihr Gebet erhoͤret, und ihnen in der groſ- ſen Noth beygeſtanden. Jm Jahre 1729 ſchlug abermahl das Wetter in eine Scheure, ſelbe brannte auch ab, that aber weiter keinen Schaden. Darauf legirte die Gemeinde der Kirchen jaͤhrlich zu geben 12 Gr. dem Prediger, ſo die Brand-Predigt hielt 6 Gr. und dem Schulmeiſter 6 Gr. nebſt ein und ein halb Schock Eyer. Jm Jahre 1735 den 17 April ſchlug das Wetter bey dem Kirch-Vater Schliewen in den Schuppen, that aber weiter keinen Schaden, als daß es die Schoben auf dem Dache zerriſſen und einen Balcken zer- ſchmettert. Jm Jahre 1738 den 9 Auguſt, war der Sonnabend vor Dom. X. poſt Tri- nit. zu Mittage um 12 Uhr ſchlug abermahl bey gedachtem Kirch-Vater Schliewen das Wetter uͤber der Stube ein und entzuͤndete ſich, wodurch 47 Hoͤfe und 8 Scheunen mit vollem Getreyde in die Aſche geleget wurden, und blieben nebſt der Kirchen und Schule etli- che wenige Haͤuſer und auf der einen Seite die Scheunen ſtehen. Eben in dieſem Jahre im Monath November brachte eine Magd Urſu- la Briſchken von Sabrod gebuͤrtig, ihr in Unehren gezeugtes Kind gleich nach der Ge- burth ums Leben und vergrub es in dem Ge- hoͤltze,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0214" n="196"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das ein und zwanzigſte Capitel.</hi></fw><lb/> alle Flamme vom Feuer auf die Hutung zu-<lb/> gieng und GOtt alſo augenſcheinlich zeigete,<lb/> wie er ihr Gebet erhoͤret, und ihnen in der groſ-<lb/> ſen Noth beygeſtanden. Jm Jahre 1729<lb/> ſchlug abermahl das Wetter in eine Scheure,<lb/> ſelbe brannte auch ab, that aber weiter keinen<lb/> Schaden. Darauf legirte die Gemeinde der<lb/> Kirchen jaͤhrlich zu geben 12 Gr. dem Prediger,<lb/> ſo die Brand-Predigt hielt 6 Gr. und dem<lb/> Schulmeiſter 6 Gr. nebſt ein und ein halb<lb/> Schock Eyer. Jm Jahre 1735 den 17 April<lb/> ſchlug das Wetter bey dem Kirch-Vater<lb/> Schliewen in den Schuppen, that aber weiter<lb/> keinen Schaden, als daß es die Schoben auf<lb/> dem Dache zerriſſen und einen Balcken zer-<lb/> ſchmettert. Jm Jahre 1738 den 9 Auguſt,<lb/> war der Sonnabend vor <hi rendition="#aq">Dom. X. poſt Tri-<lb/> nit.</hi> zu Mittage um 12 Uhr ſchlug abermahl<lb/> bey gedachtem Kirch-Vater Schliewen das<lb/> Wetter uͤber der Stube ein und entzuͤndete<lb/> ſich, wodurch 47 Hoͤfe und 8 Scheunen mit<lb/> vollem Getreyde in die Aſche geleget wurden,<lb/> und blieben nebſt der Kirchen und Schule etli-<lb/> che wenige Haͤuſer und auf der einen Seite die<lb/> Scheunen ſtehen. Eben in dieſem Jahre im<lb/> Monath November brachte eine Magd Urſu-<lb/> la Briſchken von Sabrod gebuͤrtig, ihr in<lb/> Unehren gezeugtes Kind gleich nach der Ge-<lb/> burth ums Leben und vergrub es in dem Ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hoͤltze,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [196/0214]
Das ein und zwanzigſte Capitel.
alle Flamme vom Feuer auf die Hutung zu-
gieng und GOtt alſo augenſcheinlich zeigete,
wie er ihr Gebet erhoͤret, und ihnen in der groſ-
ſen Noth beygeſtanden. Jm Jahre 1729
ſchlug abermahl das Wetter in eine Scheure,
ſelbe brannte auch ab, that aber weiter keinen
Schaden. Darauf legirte die Gemeinde der
Kirchen jaͤhrlich zu geben 12 Gr. dem Prediger,
ſo die Brand-Predigt hielt 6 Gr. und dem
Schulmeiſter 6 Gr. nebſt ein und ein halb
Schock Eyer. Jm Jahre 1735 den 17 April
ſchlug das Wetter bey dem Kirch-Vater
Schliewen in den Schuppen, that aber weiter
keinen Schaden, als daß es die Schoben auf
dem Dache zerriſſen und einen Balcken zer-
ſchmettert. Jm Jahre 1738 den 9 Auguſt,
war der Sonnabend vor Dom. X. poſt Tri-
nit. zu Mittage um 12 Uhr ſchlug abermahl
bey gedachtem Kirch-Vater Schliewen das
Wetter uͤber der Stube ein und entzuͤndete
ſich, wodurch 47 Hoͤfe und 8 Scheunen mit
vollem Getreyde in die Aſche geleget wurden,
und blieben nebſt der Kirchen und Schule etli-
che wenige Haͤuſer und auf der einen Seite die
Scheunen ſtehen. Eben in dieſem Jahre im
Monath November brachte eine Magd Urſu-
la Briſchken von Sabrod gebuͤrtig, ihr in
Unehren gezeugtes Kind gleich nach der Ge-
burth ums Leben und vergrub es in dem Ge-
hoͤltze,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |