gen, das Fleisch vom umgefallenen Viehe kochten und assen.
Jm Jahre 1589 am St. Margarethen- Tage, hat eine so grosse Hitze und Dürre sich angefangen, daß die Leute auf den Aeckern nicht haben arbeiten können, das Obst auf den Bäumen hat ausgesehen, wie gebraten, worauf den 1 November ein Schnee gefallen, und gelegen biß den 18. April 1590.
Jm Jahre 1590 hat sich eine grosse Dür- re angefangen, und währete bis auf Michael, die Sommer-Saat verdarb meistentheils gantz und gar, und folgte darauf eine grosse Theurung.
Jm Jahre 1660 war ein grosser Wind, der sowohl in als ausser der Stadt grossen Schaden gethan.
Jm Jahre 1662 ist in der gantzen Herr- schaft ein Mißwachs gewesen, von allem Ge- treyde, daß auch die Lebens-Mittel sehr theuer waren.
Jm Jahre 1676 den 16 Junii schlug das Wetter in den Kirch-Thurm, von oben durch die Mauer bis herunter, that aber Gott Lob weiter keinen Schaden.
Jm Jahre 1697 den 7 Julii erhub sich ein grausam Ungewitter und erschlug Mat- thei Mischkan von Bergen, da er aus der Kir- che nach Hause gehen wollen, er war unbe-
schä-
Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc.
gen, das Fleiſch vom umgefallenen Viehe kochten und aſſen.
Jm Jahre 1589 am St. Margarethen- Tage, hat eine ſo groſſe Hitze und Duͤrre ſich angefangen, daß die Leute auf den Aeckern nicht haben arbeiten koͤnnen, das Obſt auf den Baͤumen hat ausgeſehen, wie gebraten, worauf den 1 November ein Schnee gefallen, und gelegen biß den 18. April 1590.
Jm Jahre 1590 hat ſich eine groſſe Duͤr- re angefangen, und waͤhrete bis auf Michael, die Sommer-Saat verdarb meiſtentheils gantz und gar, und folgte darauf eine groſſe Theurung.
Jm Jahre 1660 war ein groſſer Wind, der ſowohl in als auſſer der Stadt groſſen Schaden gethan.
Jm Jahre 1662 iſt in der gantzen Herr- ſchaft ein Mißwachs geweſen, von allem Ge- treyde, daß auch die Lebens-Mittel ſehr theuer waren.
Jm Jahre 1676 den 16 Junii ſchlug das Wetter in den Kirch-Thurm, von oben durch die Mauer bis herunter, that aber Gott Lob weiter keinen Schaden.
Jm Jahre 1697 den 7 Julii erhub ſich ein grauſam Ungewitter und erſchlug Mat- thei Miſchkan von Bergen, da er aus der Kir- che nach Hauſe gehen wollen, er war unbe-
ſchaͤ-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0173"n="155"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc.</hi></fw><lb/>
gen, das Fleiſch vom umgefallenen Viehe<lb/>
kochten und aſſen.</p><lb/><p>Jm Jahre 1589 am St. Margarethen-<lb/>
Tage, hat eine ſo groſſe Hitze und Duͤrre ſich<lb/>
angefangen, daß die Leute auf den Aeckern<lb/>
nicht haben arbeiten koͤnnen, das Obſt auf<lb/>
den Baͤumen hat ausgeſehen, wie gebraten,<lb/>
worauf den 1 November ein Schnee gefallen,<lb/>
und gelegen biß den 18. April 1590.</p><lb/><p>Jm Jahre 1590 hat ſich eine groſſe Duͤr-<lb/>
re angefangen, und waͤhrete bis auf Michael,<lb/>
die Sommer-Saat verdarb meiſtentheils<lb/>
gantz und gar, und folgte darauf eine groſſe<lb/>
Theurung.</p><lb/><p>Jm Jahre 1660 war ein groſſer Wind,<lb/>
der ſowohl in als auſſer der Stadt groſſen<lb/>
Schaden gethan.</p><lb/><p>Jm Jahre 1662 iſt in der gantzen Herr-<lb/>ſchaft ein Mißwachs geweſen, von allem Ge-<lb/>
treyde, daß auch die Lebens-Mittel ſehr theuer<lb/>
waren.</p><lb/><p>Jm Jahre 1676 den 16 Junii ſchlug das<lb/>
Wetter in den Kirch-Thurm, von oben durch<lb/>
die Mauer bis herunter, that aber Gott Lob<lb/>
weiter keinen Schaden.</p><lb/><p>Jm Jahre 1697 den 7 Julii erhub ſich<lb/>
ein grauſam Ungewitter und erſchlug Mat-<lb/>
thei Miſchkan von Bergen, da er aus der Kir-<lb/>
che nach Hauſe gehen wollen, er war unbe-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchaͤ-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[155/0173]
Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc.
gen, das Fleiſch vom umgefallenen Viehe
kochten und aſſen.
Jm Jahre 1589 am St. Margarethen-
Tage, hat eine ſo groſſe Hitze und Duͤrre ſich
angefangen, daß die Leute auf den Aeckern
nicht haben arbeiten koͤnnen, das Obſt auf
den Baͤumen hat ausgeſehen, wie gebraten,
worauf den 1 November ein Schnee gefallen,
und gelegen biß den 18. April 1590.
Jm Jahre 1590 hat ſich eine groſſe Duͤr-
re angefangen, und waͤhrete bis auf Michael,
die Sommer-Saat verdarb meiſtentheils
gantz und gar, und folgte darauf eine groſſe
Theurung.
Jm Jahre 1660 war ein groſſer Wind,
der ſowohl in als auſſer der Stadt groſſen
Schaden gethan.
Jm Jahre 1662 iſt in der gantzen Herr-
ſchaft ein Mißwachs geweſen, von allem Ge-
treyde, daß auch die Lebens-Mittel ſehr theuer
waren.
Jm Jahre 1676 den 16 Junii ſchlug das
Wetter in den Kirch-Thurm, von oben durch
die Mauer bis herunter, that aber Gott Lob
weiter keinen Schaden.
Jm Jahre 1697 den 7 Julii erhub ſich
ein grauſam Ungewitter und erſchlug Mat-
thei Miſchkan von Bergen, da er aus der Kir-
che nach Hauſe gehen wollen, er war unbe-
ſchaͤ-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/173>, abgerufen am 15.08.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.