wird, gedencket man ihrer und rühmet ihr Wohlthun, wie sie es auch in der That ver- dienen.
Jn unserm Hoyerswerda hat es an der- gleichen mildreichen Hertzen nicht gefehlet, nur zu bedauern ist es, daß man keine rechte und hinlängliche Nachricht von denenjenigen Personen hat, die durch ihr Wohlthun ihr Gedächtniß verewiget. Die allerälteste Stif- tung oder Legat mag wohl seyn, welches am Tage Matthiä ausgetheilet wird. Von wem aber solches legiret worden, findet man nichts schriftliches aufgezeichnet. Es meinen zwar einige, der Stifter desselben sey ein wohlha- bender Bürger allhier gewesen, so Matthäus geheissen; (*) allein ob es gleich einigermas- sen wahrscheinlich zu seyn scheinet, so kan mans doch für gantz gewiß nicht sagen. Denn es kan auch seyn, daß der Name Matthias der Tauf-Name des Stifters dieses Legati sey, und zum Gedächtniß seines Tauf-Tages oder Taufe dieses legiret, wie man dergleichen Le- gate hie und da viele findet. Es mag nun seyn, wie es wolle, so hat doch der Stifter des-
selben
(*)Matthias und Matthäsius sind alte Ge- schlechter, so etliche Jahrhunderte nach einan- der hier in Hoyerswerda wohnhaftig gewe- sen.
Das dreyzehende Capitel.
wird, gedencket man ihrer und ruͤhmet ihr Wohlthun, wie ſie es auch in der That ver- dienen.
Jn unſerm Hoyerswerda hat es an der- gleichen mildreichen Hertzen nicht gefehlet, nur zu bedauern iſt es, daß man keine rechte und hinlaͤngliche Nachricht von denenjenigen Perſonen hat, die durch ihr Wohlthun ihr Gedaͤchtniß verewiget. Die alleraͤlteſte Stif- tung oder Legat mag wohl ſeyn, welches am Tage Matthiaͤ ausgetheilet wird. Von wem aber ſolches legiret worden, findet man nichts ſchriftliches aufgezeichnet. Es meinen zwar einige, der Stifter deſſelben ſey ein wohlha- bender Buͤrger allhier geweſen, ſo Matthaͤus geheiſſen; (*) allein ob es gleich einigermaſ- ſen wahrſcheinlich zu ſeyn ſcheinet, ſo kan mans doch fuͤr gantz gewiß nicht ſagen. Denn es kan auch ſeyn, daß der Name Matthias der Tauf-Name des Stifters dieſes Legati ſey, und zum Gedaͤchtniß ſeines Tauf-Tages oder Taufe dieſes legiret, wie man dergleichen Le- gate hie und da viele findet. Es mag nun ſeyn, wie es wolle, ſo hat doch der Stifter deſ-
ſelben
(*)Matthias und Matthaͤſius ſind alte Ge- ſchlechter, ſo etliche Jahrhunderte nach einan- der hier in Hoyerswerda wohnhaftig gewe- ſen.
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Das dreyzehende Capitel.
wird, gedencket man ihrer und ruͤhmet ihr
Wohlthun, wie ſie es auch in der That ver-
dienen.
Jn unſerm Hoyerswerda hat es an der-
gleichen mildreichen Hertzen nicht gefehlet,
nur zu bedauern iſt es, daß man keine rechte
und hinlaͤngliche Nachricht von denenjenigen
Perſonen hat, die durch ihr Wohlthun ihr
Gedaͤchtniß verewiget. Die alleraͤlteſte Stif-
tung oder Legat mag wohl ſeyn, welches am
Tage Matthiaͤ ausgetheilet wird. Von wem
aber ſolches legiret worden, findet man nichts
ſchriftliches aufgezeichnet. Es meinen zwar
einige, der Stifter deſſelben ſey ein wohlha-
bender Buͤrger allhier geweſen, ſo Matthaͤus
geheiſſen; (*) allein ob es gleich einigermaſ-
ſen wahrſcheinlich zu ſeyn ſcheinet, ſo kan
mans doch fuͤr gantz gewiß nicht ſagen. Denn
es kan auch ſeyn, daß der Name Matthias
der Tauf-Name des Stifters dieſes Legati ſey,
und zum Gedaͤchtniß ſeines Tauf-Tages oder
Taufe dieſes legiret, wie man dergleichen Le-
gate hie und da viele findet. Es mag nun
ſeyn, wie es wolle, ſo hat doch der Stifter deſ-
ſelben
(*) Matthias und Matthaͤſius ſind alte Ge-
ſchlechter, ſo etliche Jahrhunderte nach einan-
der hier in Hoyerswerda wohnhaftig gewe-
ſen.
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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/132>, abgerufen am 16.07.2024.
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