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Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895.

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Wie schwer die Wolken gehen,
Wie trüb die Welle schäumt!
Mir ist ein Weh geschehen,
Das Glück hat mich versäumt.
Es kam daher gefahren
In Frühlingsduft und Licht,
Mit Rosen in den Haaren,
Jugend im Angesicht.
Ich rief in seligen Thränen:
O, warst du je so schön?
Mir bricht das Herz vor Sehnen,
Mußt du wieder vorübergehn.
Da nickte süß und schmerzlich
Das wohlbekannte Stück,
Und sandte mir so herzlich
Den alten Trost zurück:
Und darf ich auch nicht weilen,
Und findst du nimmer Ruh',
O glaub' auf hundert Meilen
Kennt keiner mich wie du.
Nur du siehst dieses Funkeln,
Nur du mich unverhüllt!
Wie trügen jene Dunkeln
Das schattenlose Bild.
Sähst du mich draußen wandeln,
Vermummt, verschrumpft und klein,
Du gönntest mich den andern,
Du riefst mich nicht herein.
Empfinde dein Geschicke
Demüthig, ohne Leid:
Dir ward im Augenblicke
Die volle Ewigkeit. - -
Wie schwer die Wolken gehen,
Wie trüb die Welle schäumt!
Mir ist ein Weh geschehen,
Das Glück hat mich versäumt.
Es kam daher gefahren
In Frühlingsduft und Licht,
Mit Rosen in den Haaren,
Jugend im Angesicht.
Ich rief in seligen Thränen:
O, warst du je so schön?
Mir bricht das Herz vor Sehnen,
Mußt du wieder vorübergehn.
Da nickte süß und schmerzlich
Das wohlbekannte Stück,
Und sandte mir so herzlich
Den alten Trost zurück:
Und darf ich auch nicht weilen,
Und findst du nimmer Ruh’,
O glaub’ auf hundert Meilen
Kennt keiner mich wie du.
Nur du siehst dieses Funkeln,
Nur du mich unverhüllt!
Wie trügen jene Dunkeln
Das schattenlose Bild.
Sähst du mich draußen wandeln,
Vermummt, verschrumpft und klein,
Du gönntest mich den andern,
Du riefst mich nicht herein.
Empfinde dein Geschicke
Demüthig, ohne Leid:
Dir ward im Augenblicke
Die volle Ewigkeit. – –
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[75/0083] Wie schwer die Wolken gehen, Wie trüb die Welle schäumt! Mir ist ein Weh geschehen, Das Glück hat mich versäumt. Es kam daher gefahren In Frühlingsduft und Licht, Mit Rosen in den Haaren, Jugend im Angesicht. Ich rief in seligen Thränen: O, warst du je so schön? Mir bricht das Herz vor Sehnen, Mußt du wieder vorübergehn. Da nickte süß und schmerzlich Das wohlbekannte Stück, Und sandte mir so herzlich Den alten Trost zurück: Und darf ich auch nicht weilen, Und findst du nimmer Ruh’, O glaub’ auf hundert Meilen Kennt keiner mich wie du. Nur du siehst dieses Funkeln, Nur du mich unverhüllt! Wie trügen jene Dunkeln Das schattenlose Bild. Sähst du mich draußen wandeln, Vermummt, verschrumpft und klein, Du gönntest mich den andern, Du riefst mich nicht herein. Empfinde dein Geschicke Demüthig, ohne Leid: Dir ward im Augenblicke Die volle Ewigkeit. – –

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_fluegel_1895/83>, abgerufen am 21.11.2024.