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Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895.

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"O, wenn ich liege, geht es."

"Ärgerst Du Dich sehr, daß Du jetzt nicht tanzen kannst?"

"Nee, das ist das wenigste, aber daß ich heut Nacht hier bleiben muß -" - er schüttelte den Kopf.

"Ach, die Gastfreundschaft Deiner Verwandten kannst Du doch gewiß gern annehmen."

"Es ist mir unangenehm, und ich kann es eigentlich gar nicht", sagte er mit einem sorgenvollen Zug um den Mund. Er war wirklich älter geworden.

"Ich will bei Dir bleiben und Dir Geschichten erzählen."

Annita wunderte sich über ihre eigene Aufopferungskraft, denn sie tanzte für ihr Leben gern.

"Ach, das ist es nicht, - ich kann ja einfach schlafen."

"Hier, bei dem Lärm, bei der Tanzmusik?"

"O, ich kann jetzt immer schlafen, ich hab ja so wenig davon gekriegt."

Wie er gelitten haben muß, seufzte Annita in sich hinein. Sie betrachtete ihn mit gerührter Neugier.

"Warum guckst Du mich immer so an?" fuhr er plötzlich heraus.

"Ich? nein, gar nicht entschuldige, Adolf, wärest Du lieber allein? Ist Dir meine Gegenwart - ist Dir meine Gegenwart ein Dorn im Auge?"

Sie bereute ihre zarte Bemerkung, als sie sah,

„O, wenn ich liege, geht es.“

„Ärgerst Du Dich sehr, daß Du jetzt nicht tanzen kannst?“

„Nee, das ist das wenigste, aber daß ich heut Nacht hier bleiben muß –“ – er schüttelte den Kopf.

„Ach, die Gastfreundschaft Deiner Verwandten kannst Du doch gewiß gern annehmen.“

„Es ist mir unangenehm, und ich kann es eigentlich gar nicht“, sagte er mit einem sorgenvollen Zug um den Mund. Er war wirklich älter geworden.

„Ich will bei Dir bleiben und Dir Geschichten erzählen.“

Annita wunderte sich über ihre eigene Aufopferungskraft, denn sie tanzte für ihr Leben gern.

„Ach, das ist es nicht, – ich kann ja einfach schlafen.“

„Hier, bei dem Lärm, bei der Tanzmusik?“

„O, ich kann jetzt immer schlafen, ich hab ja so wenig davon gekriegt.“

Wie er gelitten haben muß, seufzte Annita in sich hinein. Sie betrachtete ihn mit gerührter Neugier.

„Warum guckst Du mich immer so an?“ fuhr er plötzlich heraus.

„Ich? nein, gar nicht entschuldige, Adolf, wärest Du lieber allein? Ist Dir meine Gegenwart – ist Dir meine Gegenwart ein Dorn im Auge?“

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[242/0250] „O, wenn ich liege, geht es.“ „Ärgerst Du Dich sehr, daß Du jetzt nicht tanzen kannst?“ „Nee, das ist das wenigste, aber daß ich heut Nacht hier bleiben muß –“ – er schüttelte den Kopf. „Ach, die Gastfreundschaft Deiner Verwandten kannst Du doch gewiß gern annehmen.“ „Es ist mir unangenehm, und ich kann es eigentlich gar nicht“, sagte er mit einem sorgenvollen Zug um den Mund. Er war wirklich älter geworden. „Ich will bei Dir bleiben und Dir Geschichten erzählen.“ Annita wunderte sich über ihre eigene Aufopferungskraft, denn sie tanzte für ihr Leben gern. „Ach, das ist es nicht, – ich kann ja einfach schlafen.“ „Hier, bei dem Lärm, bei der Tanzmusik?“ „O, ich kann jetzt immer schlafen, ich hab ja so wenig davon gekriegt.“ Wie er gelitten haben muß, seufzte Annita in sich hinein. Sie betrachtete ihn mit gerührter Neugier. „Warum guckst Du mich immer so an?“ fuhr er plötzlich heraus. „Ich? nein, gar nicht entschuldige, Adolf, wärest Du lieber allein? Ist Dir meine Gegenwart – ist Dir meine Gegenwart ein Dorn im Auge?“ Sie bereute ihre zarte Bemerkung, als sie sah,

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_fluegel_1895/250>, abgerufen am 22.11.2024.