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Franzos, Karl Emil: Weibliche Studenten. In: Die Gegenwart 23 (1881), S. 358–361; 24 (1881) S. 380–382; 25 (1881), S. 393–395.

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Die Gegenwart. Nr. 24.
werden wird, um akademisch gebildete Lehrerinnen unbedingt
nöthig zu machen, ist sehr fraglich; fraglich ist sogar, ob es
wünschenswerth ist.

Auch die Frage der Mädchen-Lyceen gehört zu jenen, zu
welchen schwer Stellung zu nehmen ist. Denn es ist klar, daß
sich diese Jnstitute ja nicht etwa blos durch das Geschlecht ihrer
Lehrerinnen und Schülerinnen von den Knaben-Gymnasien unter-
scheiden dürfen. Es müßte also ein Lehrplan construirt werden,
welcher die Pflege der antiken Sprache mit jener der modernen
und die gründliche Pflege der humanistischen und realen Fächer
mit jener der specifisch weiblichen Fertigkeiten verbindet. Und
dabei wäre nicht zu vergessen, daß auch für diese Schülerinnen
der Tag nur 24 Stunden hätte! Gelänge aber die Errichtung
solcher Anstalten, so würden jedenfalls schon wenige dem Be-
dürfnisse völlig genügen. Also auch nach dieser Richtung hin
sind die Erwerbschancen der akademisch gebildeten Lehrerin sehr
problematische.

(Schluß folgt.)




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Die Gegenwart. Nr. 24.
werden wird, um akademisch gebildete Lehrerinnen unbedingt
nöthig zu machen, ist sehr fraglich; fraglich ist sogar, ob es
wünschenswerth ist.

Auch die Frage der Mädchen-Lyceen gehört zu jenen, zu
welchen schwer Stellung zu nehmen ist. Denn es ist klar, daß
sich diese Jnstitute ja nicht etwa blos durch das Geschlecht ihrer
Lehrerinnen und Schülerinnen von den Knaben-Gymnasien unter-
scheiden dürfen. Es müßte also ein Lehrplan construirt werden,
welcher die Pflege der antiken Sprache mit jener der modernen
und die gründliche Pflege der humanistischen und realen Fächer
mit jener der specifisch weiblichen Fertigkeiten verbindet. Und
dabei wäre nicht zu vergessen, daß auch für diese Schülerinnen
der Tag nur 24 Stunden hätte! Gelänge aber die Errichtung
solcher Anstalten, so würden jedenfalls schon wenige dem Be-
dürfnisse völlig genügen. Also auch nach dieser Richtung hin
sind die Erwerbschancen der akademisch gebildeten Lehrerin sehr
problematische.

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[382/0007] Die Gegenwart. Nr. 24. werden wird, um akademisch gebildete Lehrerinnen unbedingt nöthig zu machen, ist sehr fraglich; fraglich ist sogar, ob es wünschenswerth ist. Auch die Frage der Mädchen-Lyceen gehört zu jenen, zu welchen schwer Stellung zu nehmen ist. Denn es ist klar, daß sich diese Jnstitute ja nicht etwa blos durch das Geschlecht ihrer Lehrerinnen und Schülerinnen von den Knaben-Gymnasien unter- scheiden dürfen. Es müßte also ein Lehrplan construirt werden, welcher die Pflege der antiken Sprache mit jener der modernen und die gründliche Pflege der humanistischen und realen Fächer mit jener der specifisch weiblichen Fertigkeiten verbindet. Und dabei wäre nicht zu vergessen, daß auch für diese Schülerinnen der Tag nur 24 Stunden hätte! Gelänge aber die Errichtung solcher Anstalten, so würden jedenfalls schon wenige dem Be- dürfnisse völlig genügen. Also auch nach dieser Richtung hin sind die Erwerbschancen der akademisch gebildeten Lehrerin sehr problematische. (Schluß folgt.) ________________________________________________ ______________________________________________________________________

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Zitationshilfe: Franzos, Karl Emil: Weibliche Studenten. In: Die Gegenwart 23 (1881), S. 358–361; 24 (1881) S. 380–382; 25 (1881), S. 393–395, hier S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/franzos_studenten_1881/7>, abgerufen am 29.03.2024.