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François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 1. Berlin, 1871.

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nach dem freien Felde, als der Wanderer durch eine
Gruppe uralter Weimouthskiefern gefesselt ward. Er
blickte lange die schlanken Schäfte bis in die schwarz¬
grünen Wipfel hinan, die wie eine Laube in einander
verwachsen waren. "Bah! Bäume sind Bäume!" sagte
er endlich, indem er sich mit Gewalt losriß und in's
Freie hinaustrat.

Er hatte bisher noch kein Dorf wahrgenommen,
nur in der Ferne zerstreut einzelne Gehöfte, die er
für Meiereien, Mühlen, oder Ziegelscheunen hielt. Ihn
plagte der Durst. Irgendwo mußte doch eine Schenke
zu finden sein. So hielt er denn Umschau am Aus¬
gang vor dem Waldesrande. Zur Linken desselben
setzte die Straße nach dem Schlosse in einer breiten
Lindenallee sich fort; geradeaus streckte sich eine Flucht
von Gemüsefeldern. Jetzt wendete er sich zur Rechten
und stand wie vom Blitze getroffen, als er hart vor
dem Kieferndickicht ein kleines Haus von altväterischer
Bauart gewahr wurde. Er starrt hinauf zu dem
Giebel, an welchem ein gräflich gekrönter Doggenkopf
in Steinarbeit prangt, athemlos umgeht er das Häus¬
chen nach den drei freiliegenden Seiten, schlägt sich
mit der geballten Faust vor die Stirn und stürzt end¬

nach dem freien Felde, als der Wanderer durch eine
Gruppe uralter Weimouthskiefern gefeſſelt ward. Er
blickte lange die ſchlanken Schäfte bis in die ſchwarz¬
grünen Wipfel hinan, die wie eine Laube in einander
verwachſen waren. „Bah! Bäume ſind Bäume!“ ſagte
er endlich, indem er ſich mit Gewalt losriß und in's
Freie hinaustrat.

Er hatte bisher noch kein Dorf wahrgenommen,
nur in der Ferne zerſtreut einzelne Gehöfte, die er
für Meiereien, Mühlen, oder Ziegelſcheunen hielt. Ihn
plagte der Durſt. Irgendwo mußte doch eine Schenke
zu finden ſein. So hielt er denn Umſchau am Aus¬
gang vor dem Waldesrande. Zur Linken deſſelben
ſetzte die Straße nach dem Schloſſe in einer breiten
Lindenallee ſich fort; geradeaus ſtreckte ſich eine Flucht
von Gemüſefeldern. Jetzt wendete er ſich zur Rechten
und ſtand wie vom Blitze getroffen, als er hart vor
dem Kieferndickicht ein kleines Haus von altväteriſcher
Bauart gewahr wurde. Er ſtarrt hinauf zu dem
Giebel, an welchem ein gräflich gekrönter Doggenkopf
in Steinarbeit prangt, athemlos umgeht er das Häus¬
chen nach den drei freiliegenden Seiten, ſchlägt ſich
mit der geballten Fauſt vor die Stirn und ſtürzt end¬

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[57/0064] nach dem freien Felde, als der Wanderer durch eine Gruppe uralter Weimouthskiefern gefeſſelt ward. Er blickte lange die ſchlanken Schäfte bis in die ſchwarz¬ grünen Wipfel hinan, die wie eine Laube in einander verwachſen waren. „Bah! Bäume ſind Bäume!“ ſagte er endlich, indem er ſich mit Gewalt losriß und in's Freie hinaustrat. Er hatte bisher noch kein Dorf wahrgenommen, nur in der Ferne zerſtreut einzelne Gehöfte, die er für Meiereien, Mühlen, oder Ziegelſcheunen hielt. Ihn plagte der Durſt. Irgendwo mußte doch eine Schenke zu finden ſein. So hielt er denn Umſchau am Aus¬ gang vor dem Waldesrande. Zur Linken deſſelben ſetzte die Straße nach dem Schloſſe in einer breiten Lindenallee ſich fort; geradeaus ſtreckte ſich eine Flucht von Gemüſefeldern. Jetzt wendete er ſich zur Rechten und ſtand wie vom Blitze getroffen, als er hart vor dem Kieferndickicht ein kleines Haus von altväteriſcher Bauart gewahr wurde. Er ſtarrt hinauf zu dem Giebel, an welchem ein gräflich gekrönter Doggenkopf in Steinarbeit prangt, athemlos umgeht er das Häus¬ chen nach den drei freiliegenden Seiten, ſchlägt ſich mit der geballten Fauſt vor die Stirn und ſtürzt end¬

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Zitationshilfe: François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 1. Berlin, 1871, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francois_reckenburgerin01_1871/64>, abgerufen am 22.11.2024.