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Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.

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so miteinander lang gerungen: Wurde endlich gedachter Musquetirer von den Unserigen selber/ so auf den Türken schiessen wollen/ an den Kinbacken getroffen/ daß also der Türk durch diesen unglückseligen Schuß das dritte Fähnlein salviret. Herr Hauptmann von Hoch-Eck ist/ in währender dieser Action / geblieben. Vormittag um 10. Uhr/ haben die Scherfenbergischen einen Ausfall 14. Mann stark gethan/ und den Türken vor der Nasen/ ohne daß einiger Schuß auf sie geschehen wäre/ 32. Stück Ochsen hinweg genommen/ und in die Stadt getrieben. Nachmittag um vier Uhr/ sind Ihro Excellenz/ Herr General von Stahrenberg/ wiederum zum erstenmal ausgegangen/ und alle gefährliche Posten visitirt. Abends warff der Feind viel Bomben herein/ und schoß sehr zornig auf den Landhauser Thurn: Wie dann diesen und zwey Tag zurück/ des Feindes Bomben/ die Käiserliche Stück und Pöller/ auf verschiedenen Posten / viermal angezündet. Die Parola war: St. Joachim und Würzburg.

Den 20. hat der Feind stärker als vorhero angefangen zu canoniren/ und Bomben einzuwerffen; auch den ganzen Tag über/ mit den letzten/ nach seiner Gewonheit angehalten. Gegen der Mölker-Pastey/ und dero Courtinen gegen dem Löwel zu/ hat er eine neue Batterie auf drey Stück/ unweit der Contrascarpen, in seine Trenche gebauet/ und daraus geschossen: Welches aber einzustellen/ vermittelst der Stücke/ so auf der Mölker-Pastey gestanden/ befördert worden. Um 8. Uhr Vormittag/ ließ er wiederum eine Mine am Burg-Ravelin springen/ dadurch zwar von den Käiserlichen 13. Mann verschüttet worden/ aber nur zwey Personen davon geblieben; die übrige 11. wiederum ganz frisch und unbeschädiget hervor gekrochen: Der Türken aber/ weilen ihrer Seits die Mine gar übel gerathen/ wol über 40. bis 50. Mann zu schanden gemachet worden. Diesen Tag sind zwey Christen/ so der Feind bey der Schwöchat gefangen genommen/ in saubern türkischen Kleidern herüber gangen; welche aber/ weilen sie continuirlich in einem Zelt verwacht gewesen/ von dem Feind nichts sonderliches berichten können. Herr Obrist Leutenant Schenk / von dem Käisersteinischen Regiment/ wurde heut auf der Biber-Pastey durch einen Schuß blessirt: Herr Hauptmann Hiller aber blieb gar todt. Von des Grafen von Herberstein Garten / und aufwärts/ fieng der Feind sich mehr und mehr an zu verbauen/ hielt auch gegen Abend mit Schiessen und Bomben-einwerffen sehr stark an. Nachts gegen 10. Uhr/ wurde des Koltschitzky Diener/ mit Briefen abermal/ zu Ihro Hochfürstliche Durchleucht/ dem Herzog von Lothringen abgefertiget. Die Parola war: St. Ignatius und Closter Neuburg.

Den 21. Aug. schickte der Feind aus seinen Carthaunen und Feuer-Mörsern denen zu Wienn seinen barbarischen Morgen-Gruß: Zum Frühstuck aber/ ließ er um 8. Uhr gegen dem Löwel über eine kleine Mine springen/ ohne sich ferner zu einem Sturm zu erkühnen; sondern fuhr fort in dem Stadt-Graben seine Lauff-Gräben zu erweitern. Sonsten sind 18. Mann von der frey Compagnia hinaus

so miteinander lang gerungen: Wurde endlich gedachter Musquetirer von den Unserigen selber/ so auf den Türken schiessen wollen/ an den Kinbacken getroffen/ daß also der Türk durch diesen unglückseligen Schuß das dritte Fähnlein salviret. Herr Hauptmann von Hoch-Eck ist/ in währender dieser Action / geblieben. Vormittag um 10. Uhr/ haben die Scherfenbergischen einen Ausfall 14. Mann stark gethan/ und den Türken vor der Nasen/ ohne daß einiger Schuß auf sie geschehen wäre/ 32. Stück Ochsen hinweg genommen/ und in die Stadt getrieben. Nachmittag um vier Uhr/ sind Ihro Excellenz/ Herr General von Stahrenberg/ wiederum zum erstenmal ausgegangen/ und alle gefährliche Posten visitirt. Abends warff der Feind viel Bomben herein/ und schoß sehr zornig auf den Landhauser Thurn: Wie dann diesen und zwey Tag zurück/ des Feindes Bomben/ die Käiserliche Stück und Pöller/ auf verschiedenen Posten / viermal angezündet. Die Parola war: St. Joachim und Würzburg.

Den 20. hat der Feind stärker als vorhero angefangen zu canoniren/ und Bomben einzuwerffen; auch den ganzen Tag über/ mit den letzten/ nach seiner Gewonheit angehalten. Gegen der Mölker-Pastey/ und dero Courtinen gegen dem Löwel zu/ hat er eine neue Batterie auf drey Stück/ unweit der Contrascarpen, in seine Trenche gebauet/ und daraus geschossen: Welches aber einzustellen/ vermittelst der Stücke/ so auf der Mölker-Pastey gestanden/ befördert worden. Um 8. Uhr Vormittag/ ließ er wiederum eine Mine am Burg-Ravelin springen/ dadurch zwar von den Käiserlichen 13. Mann verschüttet worden/ aber nur zwey Personen davon geblieben; die übrige 11. wiederum ganz frisch und unbeschädiget hervor gekrochen: Der Türken aber/ weilen ihrer Seits die Mine gar übel gerathen/ wol über 40. bis 50. Mann zu schanden gemachet worden. Diesen Tag sind zwey Christen/ so der Feind bey der Schwöchat gefangen genommen/ in saubern türkischen Kleidern herüber gangen; welche aber/ weilen sie continuirlich in einem Zelt verwacht gewesen/ von dem Feind nichts sonderliches berichten können. Herr Obrist Leutenant Schenk / von dem Käisersteinischen Regiment/ wurde heut auf der Biber-Pastey durch einen Schuß blessirt: Herr Hauptmann Hiller aber blieb gar todt. Von des Grafen von Herberstein Garten / und aufwärts/ fieng der Feind sich mehr und mehr an zu verbauen/ hielt auch gegen Abend mit Schiessen und Bomben-einwerffen sehr stark an. Nachts gegen 10. Uhr/ wurde des Koltschitzky Diener/ mit Briefen abermal/ zu Ihro Hochfürstliche Durchleucht/ dem Herzog von Lothringen abgefertiget. Die Parola war: St. Ignatius und Closter Neuburg.

Den 21. Aug. schickte der Feind aus seinen Carthaunen und Feuer-Mörsern denen zu Wienn seinen barbarischen Morgen-Gruß: Zum Frühstuck aber/ ließ er um 8. Uhr gegen dem Löwel über eine kleine Mine springen/ ohne sich ferner zu einem Sturm zu erkühnen; sondern fuhr fort in dem Stadt-Graben seine Lauff-Gräben zu erweitern. Sonsten sind 18. Mann von der frey Compagnia hinaus

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        <p>Den 20. hat der Feind stärker als vorhero angefangen zu canoniren/ und Bomben            einzuwerffen; auch den ganzen Tag über/ mit den letzten/ nach seiner Gewonheit            angehalten. Gegen der Mölker-Pastey/ und dero Courtinen gegen dem Löwel zu/ hat er eine            neue Batterie auf drey Stück/ unweit der Contrascarpen, in seine Trenche gebauet/ und            daraus geschossen: Welches aber einzustellen/ vermittelst der Stücke/ so auf der            Mölker-Pastey gestanden/ befördert worden. Um 8. Uhr Vormittag/ ließ er wiederum eine            Mine am Burg-Ravelin springen/ dadurch zwar von den Käiserlichen 13. Mann verschüttet            worden/ aber nur zwey Personen davon geblieben; die übrige 11. wiederum ganz frisch und            unbeschädiget hervor gekrochen: Der Türken aber/ weilen ihrer Seits die Mine gar übel            gerathen/ wol über 40. bis 50. Mann zu schanden gemachet worden. Diesen Tag sind zwey            Christen/ so der Feind bey der Schwöchat gefangen genommen/ in saubern türkischen            Kleidern herüber gangen; welche aber/ weilen sie continuirlich in einem Zelt verwacht            gewesen/ von dem Feind nichts sonderliches berichten können. Herr Obrist Leutenant Schenk           / von dem Käisersteinischen Regiment/ wurde heut auf der Biber-Pastey durch einen Schuß            blessirt: Herr Hauptmann Hiller aber blieb gar todt. Von des Grafen von Herberstein Garten           / und aufwärts/ fieng der Feind sich mehr und mehr an zu verbauen/ hielt auch gegen            Abend mit Schiessen und Bomben-einwerffen sehr stark an. Nachts gegen 10. Uhr/ wurde des            Koltschitzky Diener/ mit Briefen abermal/ zu Ihro Hochfürstliche Durchleucht/ dem            Herzog von Lothringen abgefertiget. Die Parola war: St. Ignatius und Closter Neuburg.</p>
        <p>Den 21. Aug. schickte der Feind aus seinen Carthaunen und Feuer-Mörsern denen zu Wienn            seinen barbarischen Morgen-Gruß: Zum Frühstuck aber/ ließ er um 8. Uhr gegen dem Löwel            über eine kleine Mine springen/ ohne sich ferner zu einem Sturm zu erkühnen; sondern fuhr            fort in dem Stadt-Graben seine Lauff-Gräben zu erweitern. Sonsten sind 18. Mann von der            frey Compagnia hinaus
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[41/0253] so miteinander lang gerungen: Wurde endlich gedachter Musquetirer von den Unserigen selber/ so auf den Türken schiessen wollen/ an den Kinbacken getroffen/ daß also der Türk durch diesen unglückseligen Schuß das dritte Fähnlein salviret. Herr Hauptmann von Hoch-Eck ist/ in währender dieser Action / geblieben. Vormittag um 10. Uhr/ haben die Scherfenbergischen einen Ausfall 14. Mann stark gethan/ und den Türken vor der Nasen/ ohne daß einiger Schuß auf sie geschehen wäre/ 32. Stück Ochsen hinweg genommen/ und in die Stadt getrieben. Nachmittag um vier Uhr/ sind Ihro Excellenz/ Herr General von Stahrenberg/ wiederum zum erstenmal ausgegangen/ und alle gefährliche Posten visitirt. Abends warff der Feind viel Bomben herein/ und schoß sehr zornig auf den Landhauser Thurn: Wie dann diesen und zwey Tag zurück/ des Feindes Bomben/ die Käiserliche Stück und Pöller/ auf verschiedenen Posten / viermal angezündet. Die Parola war: St. Joachim und Würzburg. Den 20. hat der Feind stärker als vorhero angefangen zu canoniren/ und Bomben einzuwerffen; auch den ganzen Tag über/ mit den letzten/ nach seiner Gewonheit angehalten. Gegen der Mölker-Pastey/ und dero Courtinen gegen dem Löwel zu/ hat er eine neue Batterie auf drey Stück/ unweit der Contrascarpen, in seine Trenche gebauet/ und daraus geschossen: Welches aber einzustellen/ vermittelst der Stücke/ so auf der Mölker-Pastey gestanden/ befördert worden. Um 8. Uhr Vormittag/ ließ er wiederum eine Mine am Burg-Ravelin springen/ dadurch zwar von den Käiserlichen 13. Mann verschüttet worden/ aber nur zwey Personen davon geblieben; die übrige 11. wiederum ganz frisch und unbeschädiget hervor gekrochen: Der Türken aber/ weilen ihrer Seits die Mine gar übel gerathen/ wol über 40. bis 50. Mann zu schanden gemachet worden. Diesen Tag sind zwey Christen/ so der Feind bey der Schwöchat gefangen genommen/ in saubern türkischen Kleidern herüber gangen; welche aber/ weilen sie continuirlich in einem Zelt verwacht gewesen/ von dem Feind nichts sonderliches berichten können. Herr Obrist Leutenant Schenk / von dem Käisersteinischen Regiment/ wurde heut auf der Biber-Pastey durch einen Schuß blessirt: Herr Hauptmann Hiller aber blieb gar todt. Von des Grafen von Herberstein Garten / und aufwärts/ fieng der Feind sich mehr und mehr an zu verbauen/ hielt auch gegen Abend mit Schiessen und Bomben-einwerffen sehr stark an. Nachts gegen 10. Uhr/ wurde des Koltschitzky Diener/ mit Briefen abermal/ zu Ihro Hochfürstliche Durchleucht/ dem Herzog von Lothringen abgefertiget. Die Parola war: St. Ignatius und Closter Neuburg. Den 21. Aug. schickte der Feind aus seinen Carthaunen und Feuer-Mörsern denen zu Wienn seinen barbarischen Morgen-Gruß: Zum Frühstuck aber/ ließ er um 8. Uhr gegen dem Löwel über eine kleine Mine springen/ ohne sich ferner zu einem Sturm zu erkühnen; sondern fuhr fort in dem Stadt-Graben seine Lauff-Gräben zu erweitern. Sonsten sind 18. Mann von der frey Compagnia hinaus

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Zitationshilfe: Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/franciscus_schauplatz_1684/253>, abgerufen am 24.11.2024.