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Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.

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sich ihrer/ mit Zuziehung eines Venetianers/ Namens Bartholomaeus Camuecius, und Johann Jacob Hafners/ Hauptmanns über die Stadt-Guarnison / nicht ohne mercklichen Nutzen.

Ihro Excellenz/ Herr Graf von Stahrenberg/ Commendant/ welcher immerfort/ mitten unter denen um ihn herumsausenden Stück- und Musqueten-Kugeln/ die Posten und Arbeit emsigst visitirt, und alles aufs genaueste beobachtete/ wurde diesen Tag/ als er auf den von festen Quater-Stücken erbauten Cavalier des Löwels war/ durch einen Carthaunen-Schuß / so das Schilter-Häuslein zersprengt/ von einem Stein/ nebst andern vier Personen/ an dem Haupt gefährlich verletzt/ also/ daß er etliche Tage zu Haus zu bleiben/ und der Medicorum und Wundärzten Cur sich zu untergeben gezwungen worden. Da immittelst Ihr Excellenz/ Herr Graf von Capliers, alles das jenige sorgfältigst veranstalteten/ was zu Unterhalt der Guarnison/ Fortsetzung der Arbeit/ zu Beschleunigung und Erleichterung der Defension/ vorträglich/ und unter der Burgerschaft zu verordnen/ auch von jedermann zu leisten die Schuldigkeit erforderte. Von der Cavallerie kam das Dupinische Regiment in die Stadt/ und wurde das Canoniren gegen dem Feind sehr scharf getrieben. Auch wurde von den Belagerten ein Ausfall vorgenommen. Die Türken aber wurffen diese Nacht das erste mal aus den Pöllern Granaten herein/ aber ohne Effect; versuchten auch mit allem Ernst/ obwol vergebens/ die Käiserlichen aus denen Contrascarpen zu treiben.

In der Rossau musten die Fürsten aus der Wallachey und Moldau/ eine Stund oberhalb/ und eine Stund unterhalb der Stadt/ zwey Brücken über den an der Stadt hinlauffenden Arm der Donau schlagen/ und solche mit 6000. ihrer bey sich habenden Mannschaft bewachen/ da dann die Türken/ weilen die Käiserliche Cavallerie die Insel gestern verlassen hatte / ganz sicher und ungehindert/ aus dem Lager in die Insel/ und aus der Insel in das Lager hin und her passirten. Die Parola war: S. Franciscus und Nürnberg.

Den 16. hatte der Feind in der Nacht/ ungehindert der continuirlichen tapfern Gegen-Wehr / mit seinen Approchen stark avancirt, auch unter dem Reickhowitzischen Garten/ gegen der Spitze der Burg-Pastey zu/ zwey neue Linien gezogen/ und dieselbige den Tag über/ mit den vorigen Linien zusammen gearbeitet/ mit solcher Kunst und Unverdrossenheit/ daß die Lauffgräben zwey Elenbogen tieffer waren/ als eine gewöhnliche Manns-Länge/ und sie also ganz sicher darinnen hin und her wandlen können/ unangesehen/ daß man so wol mit Musqueten/ als Stücken/ ihn zu verhindern suchte. Verfertigte auch die Nacht über eine neue Batterie an der Höhe/ ober und linker Seiten des rothen Hofs/ von welcher er mit 12. Stücken auf die Löwel-Pastey gespielet/ und so wol unterschiedliche Stück/ als Menschen/ zu schanden geschossen. So hatte er auch diesen und vorigen Tag und Nacht Feuer-Kugeln und Granaten immerzu einge-

sich ihrer/ mit Zuziehung eines Venetianers/ Namens Bartholomaeus Camuecius, und Johann Jacob Hafners/ Hauptmanns über die Stadt-Guarnison / nicht ohne mercklichen Nutzen.

Ihro Excellenz/ Herr Graf von Stahrenberg/ Commendant/ welcher immerfort/ mitten unter denen um ihn herumsausenden Stück- und Musqueten-Kugeln/ die Posten und Arbeit emsigst visitirt, und alles aufs genaueste beobachtete/ wurde diesen Tag/ als er auf den von festen Quater-Stücken erbauten Cavalier des Löwels war/ durch einen Carthaunen-Schuß / so das Schilter-Häuslein zersprengt/ von einem Stein/ nebst andern vier Personen/ an dem Haupt gefährlich verletzt/ also/ daß er etliche Tage zu Haus zu bleiben/ und der Medicorum und Wundärzten Cur sich zu untergeben gezwungen worden. Da immittelst Ihr Excellenz/ Herr Graf von Capliers, alles das jenige sorgfältigst veranstalteten/ was zu Unterhalt der Guarnison/ Fortsetzung der Arbeit/ zu Beschleunigung und Erleichterung der Defension/ vorträglich/ und unter der Burgerschaft zu verordnen/ auch von jedermann zu leisten die Schuldigkeit erforderte. Von der Cavallerie kam das Dupinische Regiment in die Stadt/ und wurde das Canoniren gegen dem Feind sehr scharf getrieben. Auch wurde von den Belagerten ein Ausfall vorgenommen. Die Türken aber wurffen diese Nacht das erste mal aus den Pöllern Granaten herein/ aber ohne Effect; versuchten auch mit allem Ernst/ obwol vergebens/ die Käiserlichen aus denen Contrascarpen zu treiben.

In der Rossau musten die Fürsten aus der Wallachey und Moldau/ eine Stund oberhalb/ und eine Stund unterhalb der Stadt/ zwey Brücken über den an der Stadt hinlauffenden Arm der Donau schlagen/ und solche mit 6000. ihrer bey sich habenden Mannschaft bewachen/ da dann die Türken/ weilen die Käiserliche Cavallerie die Insel gestern verlassen hatte / ganz sicher und ungehindert/ aus dem Lager in die Insel/ und aus der Insel in das Lager hin und her passirten. Die Parola war: S. Franciscus und Nürnberg.

Den 16. hatte der Feind in der Nacht/ ungehindert der continuirlichen tapfern Gegen-Wehr / mit seinen Approchen stark avancirt, auch unter dem Reickhowitzischen Garten/ gegen der Spitze der Burg-Pastey zu/ zwey neue Linien gezogen/ und dieselbige den Tag über/ mit den vorigen Linien zusammen gearbeitet/ mit solcher Kunst und Unverdrossenheit/ daß die Lauffgräben zwey Elenbogen tieffer waren/ als eine gewöhnliche Manns-Länge/ und sie also ganz sicher darinnen hin und her wandlen können/ unangesehen/ daß man so wol mit Musqueten/ als Stücken/ ihn zu verhindern suchte. Verfertigte auch die Nacht über eine neue Batterie an der Höhe/ ober und linker Seiten des rothen Hofs/ von welcher er mit 12. Stücken auf die Löwel-Pastey gespielet/ und so wol unterschiedliche Stück/ als Menschen/ zu schanden geschossen. So hatte er auch diesen und vorigen Tag und Nacht Feuer-Kugeln und Granaten immerzu einge-

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sich ihrer/ mit Zuziehung eines Venetianers/ Namens            Bartholomaeus Camuecius, und Johann Jacob Hafners/ Hauptmanns über die Stadt-Guarnison /            nicht ohne mercklichen Nutzen.</p>
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        <p>In der Rossau musten die Fürsten aus der Wallachey und Moldau/ eine Stund oberhalb/ und            eine Stund unterhalb der Stadt/ zwey Brücken über den an der Stadt hinlauffenden Arm der            Donau schlagen/ und solche mit 6000. ihrer bey sich habenden Mannschaft bewachen/ da            dann die Türken/ weilen die Käiserliche Cavallerie die Insel gestern verlassen hatte /            ganz sicher und ungehindert/ aus dem Lager in die Insel/ und aus der Insel in das Lager            hin und her passirten. Die Parola war: S. Franciscus und Nürnberg.</p>
        <p>Den 16. hatte der Feind in der Nacht/ ungehindert der continuirlichen tapfern Gegen-Wehr           / mit seinen Approchen stark avancirt, auch unter dem Reickhowitzischen Garten/ gegen der            Spitze der Burg-Pastey zu/ zwey neue Linien gezogen/ und dieselbige den Tag über/ mit            den vorigen Linien zusammen gearbeitet/ mit solcher Kunst und Unverdrossenheit/ daß die            Lauffgräben zwey Elenbogen tieffer waren/ als eine gewöhnliche Manns-Länge/ und sie also            ganz sicher darinnen hin und her wandlen können/ unangesehen/ daß man so wol mit            Musqueten/ als Stücken/ ihn zu verhindern suchte. Verfertigte auch die Nacht über eine            neue Batterie an der Höhe/ ober und linker Seiten des rothen Hofs/ von welcher er mit            12. Stücken auf die Löwel-Pastey gespielet/ und so wol unterschiedliche Stück/ als            Menschen/ zu schanden geschossen. So hatte er auch diesen und vorigen Tag und Nacht            Feuer-Kugeln und Granaten immerzu einge-
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[13/0225] sich ihrer/ mit Zuziehung eines Venetianers/ Namens Bartholomaeus Camuecius, und Johann Jacob Hafners/ Hauptmanns über die Stadt-Guarnison / nicht ohne mercklichen Nutzen. Ihro Excellenz/ Herr Graf von Stahrenberg/ Commendant/ welcher immerfort/ mitten unter denen um ihn herumsausenden Stück- und Musqueten-Kugeln/ die Posten und Arbeit emsigst visitirt, und alles aufs genaueste beobachtete/ wurde diesen Tag/ als er auf den von festen Quater-Stücken erbauten Cavalier des Löwels war/ durch einen Carthaunen-Schuß / so das Schilter-Häuslein zersprengt/ von einem Stein/ nebst andern vier Personen/ an dem Haupt gefährlich verletzt/ also/ daß er etliche Tage zu Haus zu bleiben/ und der Medicorum und Wundärzten Cur sich zu untergeben gezwungen worden. Da immittelst Ihr Excellenz/ Herr Graf von Capliers, alles das jenige sorgfältigst veranstalteten/ was zu Unterhalt der Guarnison/ Fortsetzung der Arbeit/ zu Beschleunigung und Erleichterung der Defension/ vorträglich/ und unter der Burgerschaft zu verordnen/ auch von jedermann zu leisten die Schuldigkeit erforderte. Von der Cavallerie kam das Dupinische Regiment in die Stadt/ und wurde das Canoniren gegen dem Feind sehr scharf getrieben. Auch wurde von den Belagerten ein Ausfall vorgenommen. Die Türken aber wurffen diese Nacht das erste mal aus den Pöllern Granaten herein/ aber ohne Effect; versuchten auch mit allem Ernst/ obwol vergebens/ die Käiserlichen aus denen Contrascarpen zu treiben. In der Rossau musten die Fürsten aus der Wallachey und Moldau/ eine Stund oberhalb/ und eine Stund unterhalb der Stadt/ zwey Brücken über den an der Stadt hinlauffenden Arm der Donau schlagen/ und solche mit 6000. ihrer bey sich habenden Mannschaft bewachen/ da dann die Türken/ weilen die Käiserliche Cavallerie die Insel gestern verlassen hatte / ganz sicher und ungehindert/ aus dem Lager in die Insel/ und aus der Insel in das Lager hin und her passirten. Die Parola war: S. Franciscus und Nürnberg. Den 16. hatte der Feind in der Nacht/ ungehindert der continuirlichen tapfern Gegen-Wehr / mit seinen Approchen stark avancirt, auch unter dem Reickhowitzischen Garten/ gegen der Spitze der Burg-Pastey zu/ zwey neue Linien gezogen/ und dieselbige den Tag über/ mit den vorigen Linien zusammen gearbeitet/ mit solcher Kunst und Unverdrossenheit/ daß die Lauffgräben zwey Elenbogen tieffer waren/ als eine gewöhnliche Manns-Länge/ und sie also ganz sicher darinnen hin und her wandlen können/ unangesehen/ daß man so wol mit Musqueten/ als Stücken/ ihn zu verhindern suchte. Verfertigte auch die Nacht über eine neue Batterie an der Höhe/ ober und linker Seiten des rothen Hofs/ von welcher er mit 12. Stücken auf die Löwel-Pastey gespielet/ und so wol unterschiedliche Stück/ als Menschen/ zu schanden geschossen. So hatte er auch diesen und vorigen Tag und Nacht Feuer-Kugeln und Granaten immerzu einge-

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Zitationshilfe: Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/franciscus_schauplatz_1684/225>, abgerufen am 24.11.2024.