Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.derer schreibt/ der Baron von Fels habe/ mit seinen alten Hungarischen Truppen/ die Burg selbsten defendirt; hingegen der Maximilian Leiser das Burg-Thor/ samt einem Stuck deß Gartens/ bis an besagtes Schotten-Thor/ und bis an den Juden-Thurn. Den von Felsen aber/ auf erheischenden Nothfall einer zu harten Bedrengniß/ zu ersetzen/ hielten / zwischen dem Burg- und Schotten-Thor/ fünffhundert Oesterreichische Reuter/ auf vier Plätzen. Unterm Ritter/ Hansen von Greisseneck/ und dem Leonhard Hauser/ so beyde Hauptleute über der Stadt Fußvolk waren/ kamen zwey Viertheil von der Burgerschafft zu stehn/ und zwar auf beyden Seiten deß Schotten-Thors/ nachdem sich der Feind schon hatte/ vor der Stadt/ gesetzt. Die zwey andre Viertheil der Burgerey wurden dem Burgermeister und Richter/ auf Dämpffung deß Feuers/ und andre Fürsorge/ zugeordnet. Und diesem war das Quartier der Stadt/ welches an den Juden-Thurn stosst/ und das Elend genennet wird / angewiesen. Reinbrecht von Ebersdorff lag/ mit einem Fähnlein Knechte der Oesterreichischen Städte / in Gesellschaft Hannsen Entzeweisers/ und Richards Ifaners/ als Hauptleuten über den zehenden Mann deß Ertz-Herzogthums Oesterreich/ samt den Sapnnischen Knechten/ ein wenig unterhalb deß Schotten-Thors/ gegen der Donau; und von dort an/ bis zum Werther-Thor. Wiewol/ was die Spannier betrifft/ glaublicher lautet/ daß/ wie ein andrer berichtet / ein Regiment derselben (und mehr seynd ihrer auch nicht gewesen/ als ein Regiment von 700. Köpfen) bey dem Kärnther-Thor postirt worden: weil man/ auf die Tapferkeit dieser Spannischen Fähnlein/ ein sonderbares Vertrauen gesetzt/ und jetzt-berührte Posten der allergefährlichste gewesen; darum man daselbst guter Büchsen-Schützen vonnöthen gehabt. Ortelius eignet sonst gedachtem Ruprecht (oder Reinbrecht) von Ebersdorff/ das Viertheil bey dem Juden-Thurn/ nemlich das so genannte Elend/ zu/ mit Beyfügung/ daß man/ von dannen/ die Spannische Völker/ nach dem Kärner-Thor/ erfordert habe/ wegen der allda wachsenden Gefahr/ und selbiger Wölker Fertigkeit im Schuß. Sonst lieset man/ bey einem andren Scribenten/ daß die übrige Quartier der Stadt / daran die Donau vorbey laufft/ der Aufsicht deß Ernsts von Brandenstein/ welcher zweytausend Böhmen gecommandirt/ nebst dem Wilhelm von Wartenberg/ und Johann Grafen von Hardeck/ der zweyhundert Reuter unter sich hatte/ anbefohlen worden. Ein andrer spricht / erwehnter von Brandenstein habe/ samt seinen Unter-Hauptleuten/ vorbenanntes Werder-Thor/ wie auch das Saltz-Thor/ bis an den roten Thurn/ und bis an die Völker deß Reichs/ zu verwahren gehabt/ mit Beystande ersagten Grafens von Hardeck reisiger Pferde. Hernach/ da der Feind allbereit in voller Arbeit gewest/ und der Stadt-Mauren/ auf beyden Seiten deß Kärnter-Thors/ mit der Untergrabung hefftig derer schreibt/ der Baron von Fels habe/ mit seinen alten Hungarischen Truppen/ die Burg selbsten defendirt; hingegen der Maximilian Leiser das Burg-Thor/ samt einem Stuck deß Gartens/ bis an besagtes Schotten-Thor/ und bis an den Juden-Thurn. Den von Felsen aber/ auf erheischenden Nothfall einer zu harten Bedrengniß/ zu ersetzen/ hielten / zwischen dem Burg- und Schotten-Thor/ fünffhundert Oesterreichische Reuter/ auf vier Plätzen. Unterm Ritter/ Hansen von Greisseneck/ und dem Leonhard Hauser/ so beyde Hauptleute über der Stadt Fußvolk waren/ kamen zwey Viertheil von der Burgerschafft zu stehn/ und zwar auf beyden Seiten deß Schotten-Thors/ nachdem sich der Feind schon hatte/ vor der Stadt/ gesetzt. Die zwey andre Viertheil der Burgerey wurden dem Burgermeister und Richter/ auf Dämpffung deß Feuers/ und andre Fürsorge/ zugeordnet. Und diesem war das Quartier der Stadt/ welches an den Juden-Thurn stosst/ und das Elend genennet wird / angewiesen. Reinbrecht von Ebersdorff lag/ mit einem Fähnlein Knechte der Oesterreichischen Städte / in Gesellschaft Hannsen Entzeweisers/ und Richards Ifaners/ als Hauptleuten über den zehenden Mann deß Ertz-Herzogthums Oesterreich/ samt den Sapnnischen Knechten/ ein wenig unterhalb deß Schotten-Thors/ gegen der Donau; und von dort an/ bis zum Werther-Thor. Wiewol/ was die Spannier betrifft/ glaublicher lautet/ daß/ wie ein andrer berichtet / ein Regiment derselben (und mehr seynd ihrer auch nicht gewesen/ als ein Regiment von 700. Köpfen) bey dem Kärnther-Thor postirt worden: weil man/ auf die Tapferkeit dieser Spannischen Fähnlein/ ein sonderbares Vertrauen gesetzt/ und jetzt-berührte Posten der allergefährlichste gewesen; darum man daselbst guter Büchsen-Schützen vonnöthen gehabt. Ortelius eignet sonst gedachtem Ruprecht (oder Reinbrecht) von Ebersdorff/ das Viertheil bey dem Juden-Thurn/ nemlich das so genannte Elend/ zu/ mit Beyfügung/ daß man/ von dannen/ die Spannische Völker/ nach dem Kärner-Thor/ erfordert habe/ wegen der allda wachsenden Gefahr/ und selbiger Wölker Fertigkeit im Schuß. Sonst lieset man/ bey einem andren Scribenten/ daß die übrige Quartier der Stadt / daran die Donau vorbey laufft/ der Aufsicht deß Ernsts von Brandenstein/ welcher zweytausend Böhmen gecommandirt/ nebst dem Wilhelm von Wartenberg/ und Johann Grafen von Hardeck/ der zweyhundert Reuter unter sich hatte/ anbefohlen worden. Ein andrer spricht / erwehnter von Brandenstein habe/ samt seinen Unter-Hauptleuten/ vorbenanntes Werder-Thor/ wie auch das Saltz-Thor/ bis an den roten Thurn/ und bis an die Völker deß Reichs/ zu verwahren gehabt/ mit Beystande ersagten Grafens von Hardeck reisiger Pferde. Hernach/ da der Feind allbereit in voller Arbeit gewest/ und der Stadt-Mauren/ auf beyden Seiten deß Kärnter-Thors/ mit der Untergrabung hefftig <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0145" n="137"/> derer schreibt/ der Baron von Fels habe/ mit seinen alten Hungarischen Truppen/ die Burg selbsten defendirt; hingegen der Maximilian Leiser das Burg-Thor/ samt einem Stuck deß Gartens/ bis an besagtes Schotten-Thor/ und bis an den Juden-Thurn. Den von Felsen aber/ auf erheischenden Nothfall einer zu harten Bedrengniß/ zu ersetzen/ hielten / zwischen dem Burg- und Schotten-Thor/ fünffhundert Oesterreichische Reuter/ auf vier Plätzen.</p> <p>Unterm Ritter/ Hansen von Greisseneck/ und dem Leonhard Hauser/ so beyde Hauptleute über der Stadt Fußvolk waren/ kamen zwey Viertheil von der Burgerschafft zu stehn/ und zwar auf beyden Seiten deß Schotten-Thors/ nachdem sich der Feind schon hatte/ vor der Stadt/ gesetzt. Die zwey andre Viertheil der Burgerey wurden dem Burgermeister und Richter/ auf Dämpffung deß Feuers/ und andre Fürsorge/ zugeordnet. Und diesem war das Quartier der Stadt/ welches an den Juden-Thurn stosst/ und das Elend genennet wird / angewiesen.</p> <p>Reinbrecht von Ebersdorff lag/ mit einem Fähnlein Knechte der Oesterreichischen Städte / in Gesellschaft Hannsen Entzeweisers/ und Richards Ifaners/ als Hauptleuten über den zehenden Mann deß Ertz-Herzogthums Oesterreich/ samt den Sapnnischen Knechten/ ein wenig unterhalb deß Schotten-Thors/ gegen der Donau; und von dort an/ bis zum Werther-Thor.</p> <p>Wiewol/ was die Spannier betrifft/ glaublicher lautet/ daß/ wie ein andrer berichtet / ein Regiment derselben (und mehr seynd ihrer auch nicht gewesen/ als ein Regiment von 700. Köpfen) bey dem Kärnther-Thor postirt worden: weil man/ auf die Tapferkeit dieser Spannischen Fähnlein/ ein sonderbares Vertrauen gesetzt/ und jetzt-berührte Posten der allergefährlichste gewesen; darum man daselbst guter Büchsen-Schützen vonnöthen gehabt.</p> <p>Ortelius eignet sonst gedachtem Ruprecht (oder Reinbrecht) von Ebersdorff/ das Viertheil bey dem Juden-Thurn/ nemlich das so genannte Elend/ zu/ mit Beyfügung/ daß man/ von dannen/ die Spannische Völker/ nach dem Kärner-Thor/ erfordert habe/ wegen der allda wachsenden Gefahr/ und selbiger Wölker Fertigkeit im Schuß.</p> <p>Sonst lieset man/ bey einem andren Scribenten/ daß die übrige Quartier der Stadt / daran die Donau vorbey laufft/ der Aufsicht deß Ernsts von Brandenstein/ welcher zweytausend Böhmen gecommandirt/ nebst dem Wilhelm von Wartenberg/ und Johann Grafen von Hardeck/ der zweyhundert Reuter unter sich hatte/ anbefohlen worden. Ein andrer spricht / erwehnter von Brandenstein habe/ samt seinen Unter-Hauptleuten/ vorbenanntes Werder-Thor/ wie auch das Saltz-Thor/ bis an den roten Thurn/ und bis an die Völker deß Reichs/ zu verwahren gehabt/ mit Beystande ersagten Grafens von Hardeck reisiger Pferde.</p> <p>Hernach/ da der Feind allbereit in voller Arbeit gewest/ und der Stadt-Mauren/ auf beyden Seiten deß Kärnter-Thors/ mit der Untergrabung hefftig </p> </div> </body> </text> </TEI> [137/0145]
derer schreibt/ der Baron von Fels habe/ mit seinen alten Hungarischen Truppen/ die Burg selbsten defendirt; hingegen der Maximilian Leiser das Burg-Thor/ samt einem Stuck deß Gartens/ bis an besagtes Schotten-Thor/ und bis an den Juden-Thurn. Den von Felsen aber/ auf erheischenden Nothfall einer zu harten Bedrengniß/ zu ersetzen/ hielten / zwischen dem Burg- und Schotten-Thor/ fünffhundert Oesterreichische Reuter/ auf vier Plätzen.
Unterm Ritter/ Hansen von Greisseneck/ und dem Leonhard Hauser/ so beyde Hauptleute über der Stadt Fußvolk waren/ kamen zwey Viertheil von der Burgerschafft zu stehn/ und zwar auf beyden Seiten deß Schotten-Thors/ nachdem sich der Feind schon hatte/ vor der Stadt/ gesetzt. Die zwey andre Viertheil der Burgerey wurden dem Burgermeister und Richter/ auf Dämpffung deß Feuers/ und andre Fürsorge/ zugeordnet. Und diesem war das Quartier der Stadt/ welches an den Juden-Thurn stosst/ und das Elend genennet wird / angewiesen.
Reinbrecht von Ebersdorff lag/ mit einem Fähnlein Knechte der Oesterreichischen Städte / in Gesellschaft Hannsen Entzeweisers/ und Richards Ifaners/ als Hauptleuten über den zehenden Mann deß Ertz-Herzogthums Oesterreich/ samt den Sapnnischen Knechten/ ein wenig unterhalb deß Schotten-Thors/ gegen der Donau; und von dort an/ bis zum Werther-Thor.
Wiewol/ was die Spannier betrifft/ glaublicher lautet/ daß/ wie ein andrer berichtet / ein Regiment derselben (und mehr seynd ihrer auch nicht gewesen/ als ein Regiment von 700. Köpfen) bey dem Kärnther-Thor postirt worden: weil man/ auf die Tapferkeit dieser Spannischen Fähnlein/ ein sonderbares Vertrauen gesetzt/ und jetzt-berührte Posten der allergefährlichste gewesen; darum man daselbst guter Büchsen-Schützen vonnöthen gehabt.
Ortelius eignet sonst gedachtem Ruprecht (oder Reinbrecht) von Ebersdorff/ das Viertheil bey dem Juden-Thurn/ nemlich das so genannte Elend/ zu/ mit Beyfügung/ daß man/ von dannen/ die Spannische Völker/ nach dem Kärner-Thor/ erfordert habe/ wegen der allda wachsenden Gefahr/ und selbiger Wölker Fertigkeit im Schuß.
Sonst lieset man/ bey einem andren Scribenten/ daß die übrige Quartier der Stadt / daran die Donau vorbey laufft/ der Aufsicht deß Ernsts von Brandenstein/ welcher zweytausend Böhmen gecommandirt/ nebst dem Wilhelm von Wartenberg/ und Johann Grafen von Hardeck/ der zweyhundert Reuter unter sich hatte/ anbefohlen worden. Ein andrer spricht / erwehnter von Brandenstein habe/ samt seinen Unter-Hauptleuten/ vorbenanntes Werder-Thor/ wie auch das Saltz-Thor/ bis an den roten Thurn/ und bis an die Völker deß Reichs/ zu verwahren gehabt/ mit Beystande ersagten Grafens von Hardeck reisiger Pferde.
Hernach/ da der Feind allbereit in voller Arbeit gewest/ und der Stadt-Mauren/ auf beyden Seiten deß Kärnter-Thors/ mit der Untergrabung hefftig
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